Interessant was da für Geschichten wieder zu Tage kommen

Ich kenne das Jonastal seit meiner Kindheit. Damals sind wir einmal im Jahr mit dem Trabbi durch das Tal durch zu Verwandten gefahren (besonders der Weg hoch in südlicher Richtung hats da in sich

). Zuletzt war ich im Februar letzten Jahres dort, leider aber auch wieder nur durchgefahren.
Das Tal selbst mag wohl streckenweise recht abschreckend wirken auf Besucher. Meist finden sich aber nur "Schatzsucher" und selbsternannte Höhlenforscher dort ein. Viel interessanter als die heutige Situation ist aber die Geschichte des Gebietes.
Richtig ist zumindest, dass es um das Jonastal herum eine Unmenge an Höhlensystemen geben muss. Die nahezu 40.000 Arbeiter aus nahegelegenen KZs müssen ja irgendwo tätig gewesen sein. Hierzu gibt es auch entsprechende "Beweisbilder", die aber meines Wissens immer nur die Höhleneingänge zeigen. Diese waren aber schon selbst recht imposant: der Haupteingang soll wohl mehr als 12 Meter hoch gewesen sein. Wer jetzt an irgendwelche großen Raketen denkt mag jedoch gleich wieder enttäuscht sein: vor den Eingängen der Höhlen waren Kilometerlange Eisenbahnschienen verlegt, zu einigen Eingängen führte nicht mal eine befahrbare Straße hin. Zwischen allerlei Felsen hindurch hätte wohl kaum eine große Trägerrakete komplett hindurch gepasst. Nur in Einzelteilen wäre dies möglich gewesen. Dumm ist nur, dass der gesamte Bunker scheinbar nie fertig wurde: die Alliierten haben die nahegelegenen KZs befreit kurz nachdem sie erste Erkunden im Jonastal machten. Die zeitliche Reihenfolge dieser Abläufe spricht gegen die Möglichkeit dass die Nazis da noch irgendetwas sichern konnten. Was da war könnten die US-Soldaten mitgenommen haben.
Vor etwas mehr als einem Jahr kam mal im MDR ein Beitrag zu diesem Mysterium. Da wurde auch die Stelle gezeigt an der sich die Explosion vom 4. März 1945 ereignet haben soll: ein völlig kahles Stück Land zwischne flachen Sträuchern - scheinbar ein Bombenübungsplatz. Was mich an diesem Teil der Geschichte wundert: wieso reden gleich alle von Atombomben wenn ein paar Anwohner scheinbar am nächsten Tag Nasenbluten etc. hatten. Eine "simple" nicht-nukleare Bombe kann dies auch anstellen - ist mir zumindest passiert beim Bund.
Was in dem oben genannten Spiegel-Artikel nicht genannt wird ist eine weitere der zahlreichen Geschichten um den Bunker: einige sowjetische Soldaten sollen in den 80ern ein Stromkabel entdeckt haben welches in einen der Schornsteine führte die damals noch zahlreich vorhanden waren (Teile des Belüftungssystems). Es floß Strom in eine unbekannte Höhle aus der auch Geräusche gekommen sein sollen hinab. Sie kappten das Ding und es herrschte Ruhe. Beschwert über fehlenden Strom hat sich nie jemand.

aber ist vielleicht auch nur eine weitere Geschichte ... die Schornsteine wurden spätestens Ende der 80er größtenteils zerlegt, die Öffnungen versiegelt.
Wer sich das Tal mal ansehen will dem empfehle ich diese Website:
http://www.jonastal.de
Und noch was für die Höhlenforscher unter euch: in Deutschland ist es strickt verboten in ungesicherte Höhlen zu gehen, das schließt auch künstlich angelegte ein. Wer mal eine der Höhlen im Jonastal ansehen will kann sich an eine der dortigen Vereine wenden, die sich der Erforschung des Phänomens verschrieben haben. Diese machen manchmal wohl auch heute noch Ausflüge in das Tal inclusive Zutritt in einen der Schächte. Fragt mich aber nicht wieviel das kostet - ohne deren Hilfe kann es gut euer Leben kosten.
