Helmut Schmidt raucht.

Ein_Liberaler

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Nein. Was ich wissen möchte, ist, wie Mr.Anderson es erreichen will, daß in seiner Gegenwart nicht geraucht wird, wenn er weder den Raucher noch den Inhaber des Hausrechts ansprechen will.

Daß ich das Hausrecht für ausreichend halte, habe ich nun ja oft genug geschrieben.

Subtile Gewaltandrohung, saschay2k. Echt, hat Stil.
 

Mr. Anderson

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Ein_Liberaler schrieb:
Wer garantiert es denn?
Ich hatte gehofft, die Frage genau so konstruiert zu haben, das der Staat als Antwort herauskommen muss. Mir fällt jedenfalls keine andere Garantiemacht ein, die man anrufen kann, wenn man ein Recht durchsetzen will. Aber das hätte ich natürlich auch gleich schreiben können; eigentlich finde ich solche rhetorischen Rätsel selber doof; werde das in Zukunft unterlassen.

Was machst Du denn, wenn so ein Rüpel sich auf dem Nichtraucherbahnhof eine Kippe anmacht?
In den letzten paar Jahren jedenfalls gar nichts; ich habe es nicht drauf, mich jedesmal diesem zusätzlichen Stress auszusetzen.
Diese Frage wollte ich mir aber eigentlich für Dich aufheben. Was würdest Du denn da machen? Bzw. hast Du noch nie eine ähnliche Situation erlebt, und wenn doch, was hast Du dann gemacht?

Wenn ich an dieser Stelle einen kleinen nicht böse gemeinten Scherz anfügen dürfte: Du würdest jedenfalls keinen Wirtschaftsgelehrten anrufen, der dem (mutmaßlichen) Rechtsbrecher einen Vortrag hält, und an dessen volkswirtschaftliche oder kapitalistische Vernunft apelliert, so dass er in Zukunft rationaler handelt.

Und wie willst Du erreichen, daß das gar nicht erst vorkommt?
Ich alleine kann das mit Sicherheit gar nicht erreichen. Es ist ja schon eine große Kunst, auch nur eine einzige Person davon zu überzeugen, zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht zu rauchen.
Ich war zum Beispiel mal ehrenamtlicher Helfer bei einem Kinderschachturnier; und als irgendein Handwerker in den Raum kam um an der Technik etwas einzustellen - selbstverständlich mit Fluppe im Mund - hat er auf meine Hinweise überhaupt nicht reagiert - bis ihn dann irgendwann sein Kollege darauf hingewiesen hat.

Es gibt ganz einfach zu viele Leute, die keinen Sinn für Rücksichtnahme besitzen, oder diesen Sinn unterdrücken, oder nicht merken wann sie eine vermeidbare Belästigung begehen, oder es ihnen einfach egal ist. Daher finde ich auch ein wenig staatlichen Druck in dieser Hinsicht begrüßenswert, sei es eben in diesem Fall durch das Rauchverbotsgesetz.
 

Ein_Liberaler

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Gut, letztlich sollte natürlich der Staat dem Inhaber des Hausrechts zur Seite stehen, aber Du wirst zugeben, daß das etwas völlig anderes ist, als über seinen Kopf hinweg ein Verbot auszusprechen.

In den letzten paar Jahren jedenfalls gar nichts; ich habe es nicht drauf, mich jedesmal diesem zusätzlichen Stress auszusetzen.
Diese Frage wollte ich mir aber eigentlich für Dich aufheben. Was würdest Du denn da machen? Bzw. hast Du noch nie eine ähnliche Situation erlebt, und wenn doch, was hast Du dann gemacht?

Ganz einfach, ich streite mich möglichst nicht mit Rüpeln, das ist vollkommen sinnlos. Bestenfalls kriegt man eine patzige Antwort. Ich meide Orte, wo für meinen Geschmack zuviel gequalmt wird. Wo ich nicht ausweichen kann, würde ich halt, wenn Appelle scheitern, den Schaffner rufen. Habs allerdings noch nicht erlebt, daß im Nichtraucherabteil geraucht wurde. Was mich im Moment besonders anwidert, sind die Trauben von Rauchern vor den Eingängen. Zugang zum rauchfreien Bahnhof nur durch eine Giftgaswolke. Tolle Lösung. Was kann man dagegen tun? Nichts.

Wenn die Rüpel mein Territorium heimsuchen, bleibt mir natürlich keine Wahl. Bei mir zuhause hat zwar noch keiner ungefragt geraucht, aber ich habe beispielsweise ein Problem mit DreckDonald's. Das Pack, das einem den Müll in den Garten wirft, behandle ich je nach Situation: Einschüchternd anschreien, höflich ansprechen oder Autonummer notieren und darauf hinweisen, wie die Stadt unter Geldnot leidet.

Zu dem Scherz: Ich weiß nicht, was die Achtung vor Eigentumsrechten und Gesundheit des Anderen mit volkswirtschaftlicher Vernunft zu tun hat, bzw. ich denke, für den Einzelnen kann es vernünftig sein, sich über das hinwegzusetzen, was für die Allgemeinheit vernünftig ist. Für mich stehen Rechte über Nützlichkeitserwägungen; den Utilitarismus kann ich für kein Ethos und keine Moral halten, nur für Amoral. Als Argumente gegen das Rauchen bleiben nur drei: Daß es ungesund ist (was den Raucher offensichtlich nicht schert), daß es unhöflich ist (was die wenigsten schert) und daß entweder der Hausherr oder der Staat es verboten hat. Der eine mit gutem Recht, der andere ohne. Aber keine volkswirtschaftlichen Argumente.

Gegen etwas staatlichen Druck in Richtung auf mehr Rücksichtnahme und Achtung hätte ich nichts einzuwenden. Nur was wir momentan erleben, ist staatlicher Druck in Richtung auf ein ganz bestimmtes Verhalten, nicht auf Rücksichtnahme und Achtung im Allgemeinen, das gefällt mir weniger.
 

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