Helmut Schmidt raucht.

Ein_Liberaler

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Helmut Schmidt raucht. Öffentlich. Illegitim.

Irgendein Schweinepriester aus einem anderen Bundesland sieht das auf einem Foto in der BILD und zeigt ihn an. Einen Mann von 89 Jahren. Wegen Rauchens, pardon Körperverletzung. Ein armer Staatsanwalt muß "ermitteln".

Einer von der "Süddeutschen" verfaßt einen moralisch entrüsteten Kommentar dazu.

Sag mir bitte einer, daß dieser Gartenzwerg nicht der Chefredakteur ist.

Ich weiß jetzt nicht, soll man dieses Sittengemälde an den Rauchverbotsthread hängen, gehört er in die Mediendiskussion oder zu dem Vorfall in der Münchener U-Bahn.
 

Shishachilla

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Sorry, aber ist es nicht shice egal ob er 89 oder 59 ist?

Ich meine, ihn anzuzeigen wegen Körperverletzung ist riesengroßer Bullshit in meinen Augen.
Aber wenn es um die Frage geht, darf er oder nicht: Nein, darf er nicht. Egal wie alt, und egal wer er ist. Aber deswegen so ein Gedöns zu machen... :k_schuettel:
Wenn das ne Privatveranstaltung wäre, in nem öffentlichen Gebäude, also mit geschlossener Gesellschaft, dann hätter glaub ich rauchen dürfen, oder?
 

Ein_Liberaler

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Es geht nicht ums Rauchendürfen, es geht darum, ob man einen alten Herrn anzeigt, vom anderen Ende der Republik aus. Das ist ein Scheißstil.
 

POW

Großmeister
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Stryker schrieb:
Ja, ja, der größte Lump im Land, das ist und bleibt der Denunziant...

Danke, Du sprichst mir aus der Seele...


Nebenbei: In irgendeiner Nachrichtensendung hieß es, dass es sich dabei wohl "nur noch" um eine Ordnungswidrigkeit handelt...


Ich bin zwar der Meinung, dass sich jeder an Recht und Gestz halten sollte, aber bei diesem wohlverdienten und sehr belesenen Mann sollte man sich etwas in Zurückhaltung üben und diese ganze Sache eventuell etwas "diplomatischer" lösen; naja, man sollte es nicht zu sehr an die große Glocke hängen. Ein wirklicher Skandal wäre eher die Pussy vom französischen Präsidenten, die sich erst kürzlich nackt hat ablichten lassen... Wie hieß sie doch gleich? Carla Bruni... Angeblich hat sie ihre neuesten Fotos wohl im Präsidenten Palast machen lassen. Hintergrund scheint eine CD zu sein, die wohl in absehbarer Zeit herauskommt...Die Meldung kam heute irgendwo im Unterschichten-TV...

Edit:
Dennoch: Lasst die Finger vom Helmut Schmidt, denn das ist mal einer von den Guten...

:schirmchen: "Bitte schön Herr Schmidt..ein Aschenbecher, Ihr Mundstück und ich habe mir erlaubt Ihnen Ihre Zigarette schonmal anzuzünden..."
 

Booth

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Naja - prinzipiell finde ich es schon kritikwürdig, wenn ein Vobild, noch dazu eines, wie Helmut Schmidt, öffentlich rauchen muss. Andererseits... mit 89 scheint ihm sein Vorbild in dieser medizinischen Hinsicht relativ wurscht zu sein. Aber dennoch meines Erachtens kann jeder kritisiert werden, der in der Öffentlichkeit einem Verhalten nachgeht, was ganz offensichtlich körperschädigend sein kann.

Aber ihn anzeigen?! Weil er sich selber und seinen Körper verletzt? Was für ein Schwachsinn.

gruß
Booth
 

POW

Großmeister
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@ booth

Ich gebe Dir recht; natürlich ist das zu kritisieren, aber wie ich schon erwähnt hatte, sollte man bei ihm doch einen anderen Ton anschlagen... Davon mal abgesehen, ich kenne nicht eine Talkschau, wo Helmut Schmidt keine Kippe im Mund hat (naja, außer im Bundestag ). Das ist irgendwie sein Markenzeichen.

:smoke:
 

Ein_Liberaler

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Und wenn Schmidt mal gegen ein sinnloses Verbot verstößt und für die Freiheit demonstriert, macht ihn mir das nur sympathischer. Vielleicht erfüllt er gerade damit seine Vorbildfunktion.
 

Booth

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Ein_Liberaler schrieb:
Und wenn Schmidt mal gegen ein sinnloses Verbot verstößt und für die Freiheit demonstriert, macht ihn mir das nur sympathischer. Vielleicht erfüllt er gerade damit seine Vorbildfunktion.
Sinnloses Verbot?! Ich bin ja relativ "locker" und sehe das Raucher-"Verbot" ebenfalls als falsch an - aber es gibt ja auch ein solches gar nicht. Allerdings ist die momentane Hysterie gegen Raucher recht stark, was ich bislang auch immer für übertrieben hielt.

Allerdings sehe ich das auf Grund einer sehr persönlichen Sache seit ca. 5 Wochen doch wiederum anders. Die Freiheit des Rauchens kann nämlich tatsächlich andere Menschen betreffen. Wenn man z.b. naher Verwandter eines Krebskranken ist, der 40 Jahre lang geraucht hat, und dem mal eben ein paar Metastasen aus dem Hirn entfernt werden mussten, und der noch eine lustige Chemo und Bestrahlung vor sich hat... tja... dann sieht man die ganze Angelegenheit nicht mehr als reine Freiheit des Rauchers... denn wenns dem an den Kragen geht, dann erlaubt er sich mal eben die Freiheit von seinem Umfeld intensiv umsorgt zu werden. Und der Angehörige hat eigentlich kaum die Freiheit, sich tatenlos umzudrehen und zu sagen "selber schuld - wieso musste auch 40 Jahre lang rauchen".

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

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Gut, nicht sinnlos, nur tyrannisch und willkürlich. Sinn hätte es, wenn alle ein gesundes Leben führen würden. (Worum es nicht geht, weil Schmidt ja nicht wegen Selbstschädigung angezeigt wurde.)
 

POW

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@ Booth

Zunächst einmal möchte ich dir mein Mitgefühl aussprechen, denn ich habe vor einigen Jahren eine ähnliche Situation erlebt.

Und, auch wenn ich selber Raucher bin, ich plädiere sogar dafür, uns Rauchern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Die Rauchverbote sind schonmal ein guter Anfang. Ich gehe sogar noch weiter und würde mir wünschen, dass eine Schachtel Kippen 10 € kostet. Davon könnte man beispielsweise 50% in einen "Gesundheitsfond" ableiten, mit dem man uns Krebskandidaten in Zukunft behandelt.

Dennoch bin ich der Meinung, dass jeder Raucher auch weiß, auf was er sich "einlässt". Wir sind ja schließlich in den letzten Jahren genügend über die Gefahren des Rauchens aufgeklärt worden... (Trotz allem hätte man im "Fall H. Schmidt" eine andere, respektvollere, Tonart anschlagen sollen, sorry, aber ich mußte das noch einmal wiederholen...)
 

Semiramis

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Naja,
ich wehre mich ja gegen das Diktat, gesund leben zu müssen. Man wird ja generell immer aufgeklärter, was eigentlich gesund ist, trotzdem sehe ich mich nicht gezwungen, nach Gesundheitsvorschriften leben zu müssen. Mag sein, daß ich auch mal Krebs bekomme (vielleicht wäre das auch ohne Rauchen gekommen zudem, wer weiß), aber Mitleid will ich dann keins. (Man treibt doch auch keinen Sport, um dann über die blauen Flecken zu jammern, oder?)
Aber ob man gesund leben will oder nicht, soll jeder für sich selbst entscheiden. Konsequente Nichtraucher einnebeln ist daher auch net ok. War also nicht wirklich rücksichtsvoll, was der Her Schmidt da veranstaltet hat. (Aber da man als Raucher in letzter Zeit so im zunehmend rücksichts-loseren Kreuzfeuer ist, fühle ich da doch so eine gewisse leicht-hämische Freude über diesen Vorfall.)
 

agentP

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Konsequente Nichtraucher einnebeln ist daher auch net ok. War also nicht wirklich rücksichtsvoll, was der Her Schmidt da veranstaltet hat.
Das mag stimmen, aber dann sollte man es trotzdem den eingenebelten Nichtrauchern überlassen, ob und wie sie sich wehren wollen.
 

Aphorismus

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Danke, genau das wollte ich auch gerade schreiben. Würde mich auch wirklich interessieren, wie Herr Schmidt reagieren würde, wenn man ihn als ganz normaler Mitbürger, wenn er irgendwo, wo es nicht erlaubt ist, raucht, bitten würde, dies einzustellen, weil es einen stört. Wahrscheinlich würde er mit seinem Elder Statesman-Charme versuchen seinen Willen zu kriegen und ansonsten im Zweifelsfall das Feld räumen.

Ich halte ihn für zu gut erzogen, um Leute absichtlich zu beleidigen. Gegen ein Gesetz verstoßen - wen juckt'`s, wenn das Gesetz Mumpitz ist? Aber tatsächlich schlechtes Benehmen - nein, das würde nicht zu Helmuth Schmidt passen, finde ich. Soll er poofen, wa!
 

Ein_Liberaler

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Das vermute ich auch, daß er das tun würde. Und daß so ziemlich jeder die Rauchbelästigung hinnimmt für ein Gespräch mit Schmidt.
 

saschay2k

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Semiramis schrieb:
Naja,
ich wehre mich ja gegen das Diktat, gesund leben zu müssen. Man wird ja generell immer aufgeklärter, was eigentlich gesund ist, trotzdem sehe ich mich nicht gezwungen, nach Gesundheitsvorschriften leben zu müssen. Mag sein, daß ich auch mal Krebs bekomme (vielleicht wäre das auch ohne Rauchen gekommen zudem, wer weiß), aber Mitleid will ich dann keins. (Man treibt doch auch keinen Sport, um dann über die blauen Flecken zu jammern, oder?)
Aber ob man gesund leben will oder nicht, soll jeder für sich selbst entscheiden. Konsequente Nichtraucher einnebeln ist daher auch net ok. War also nicht wirklich rücksichtsvoll, was der Her Schmidt da veranstaltet hat. (Aber da man als Raucher in letzter Zeit so im zunehmend rücksichts-loseren Kreuzfeuer ist, fühle ich da doch so eine gewisse leicht-hämische Freude über diesen Vorfall.)

Rauch dich tot!

Das verbietet dir niemand. Nur mach es da, wo du keinen störst und wo es NICHT verboten ist.

Was Schmidt angeht: Der Postbote hat sein Ziel erreicht - ganz Deutschland diskutiert über den Raucher Schmidt.

Das die Klage wegen Körperverletzung niemals durchkommt, war von Anfang an klar. Das die Medien sich nicht entblöden würden sich auf diese Angelegenheit zu stürzen, auch.

Aber so einen Humbug hier zu diskutieren - das kann man sich - glaube ich sparen.

Schmidt zeigt uns doch nur, dass wir in einer "Mehrklassengesellschaft" leben und alle halten sich für tolerant, weil sie dem "großen Staatsmann" Schmidt die Ausübung seiner Suchtkrankheit ermöglichen.

Wie gesagt: das ist alles Bullshit.
 

vonderOder

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POW schrieb:
auch wenn ich selber Raucher bin, ich plädiere sogar dafür, uns Rauchern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Die Rauchverbote sind schonmal ein guter Anfang. Ich gehe sogar noch weiter und würde mir wünschen, dass eine Schachtel Kippen 10 € kostet. Davon könnte man beispielsweise 50% in einen "Gesundheitsfond" ableiten, mit dem man uns Krebskandidaten in Zukunft behandelt.
richtig, dann haben wir Raucher wohl eine bessere medizinische Behandlung zu erwarten als (Lungen)Krebserkrankte die nicht rauchen. oder?

POW schrieb:
Dennoch bin ich der Meinung, dass jeder Raucher auch weiß, auf was er sich "einlässt". Wir sind ja schließlich in den letzten Jahren genügend über die Gefahren des Rauchens aufgeklärt worden...
richtig, trotzdem rauche ich weiter.
wo bleiben denn die vielen Nichtraucher, die der Kneipe um die Ecke den Umsatz bringen? Etwa 30 Prozent betrage der Umsatz-Rückgang seit dem Rauchverbot sagt ein Bierkneipenbetreiber unserer Stadt. auch die Diskotheken klagen über wegbleibende Besucher.

liebe Regierenden, wie wäre es denn mit einem totalen Tabakverbot. und weil wir grad beim verbieten sind - Alkohol ist doch auch gefährlich. siehe die Alkoholkranken und nicht zu vergessen die Alkoholtoten die immer jünger werden. den Alkohol also am besten auch gleich verbieten.
aber dann fehlen euch verflucht viele Steuergroschen. richtig ihr findet schon einen Weg um uns dann diese mit anderen gesetzten wieder aus der Tasche zu ziehen. ihr seit da ja erfinderisch.
 

Ein_Liberaler

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Ich bestreite das Recht der Abgeordneten, das Rauchen an Orten zu verbieten, wo niemand dagegen Einspruch erhebt. Schmidt, der sich nicht darum schert, ist nicht weniger als ein Held der Freiheit.

Wir werden mehr und mehr zu einem Volk von Gartenzwergnazis - ich hätte nie gedacht, daß ich mal solche Worte gebrauchen würde.
 

saschay2k

Großmeister
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Ein_Liberaler schrieb:
Ich bestreite das Recht der Abgeordneten, das Rauchen an Orten zu verbieten, wo niemand dagegen Einspruch erhebt. Schmidt, der sich nicht darum schert, ist nicht weniger als ein Held der Freiheit.

Wir werden mehr und mehr zu einem Volk von Gartenzwergnazis - ich hätte nie gedacht, daß ich mal solche Worte gebrauchen würde.

... und wenn einer Einspruch erhebt, ist er entweder ein Denunziant, ein Gesundheitsfanatiker, ein militanter Nichtraucher, ein Anti, ein Altnazie/Faschist oder ganz einfach intolerant.

Gell?!?

Also - richtig machen kann man es sowieso nicht. Schon gar nicht, wenn einem das Rauchen stinkt.

... und Raucher, die sich trotz, oder gar wegen dem Raucherverbot erst recht eine anzünden als "Held(en) der Freiheit" zu bezeichnen ...

OHAUERHA! :don:

Wie wärs mit Rauchrebellen oder Che Guevaras des blauen Dunsts??
 

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