Gott nur ein Alibi ?

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Anonymous

Guest
Hallo

Da ich mich seit einiger Zeit mit dem Buddhismus beschäftige und hieraus ableite, daß jeder Mensch nur für sich selbst verantwortlich ist und somit auch für alle anderen, frage ich mich ob die sonstigen Weltreligionen den gepriesenen GOTT nicht nur als Alibi geschaffen haben um den Menschen die Bürde der Eingenverantwortung für sich und andere abzunehmen und alles was nicht "passt" auf Gott abzwälzen.

Gruß
Wolf

PS Ich will hier keinen bekehren noch den Atheismus fröhnen sondern über die Möglichkeit diskutieren ob das evtl, sein kann......
 

X_MasterDave_X

Geselle
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Manche sagen "Eigenverantwortung" und meinen eigentlich "Selbstbestimmung" oder schlimmer noch:"Schreib mir nichts vor, denn ich will tun und lassen was mir passt"

Nun an sich ist Eigenverantwortung schon etwas sehr positives. Aber was sehen die meisten darunter. Definiert das nicht jeder selbst, für was er verantwortlich ist. Jeder Umweltverschmutzer glaubt mit Sicherheit daß es nicht in seiner Verantwortung liegt die Erde sauber zu halten usw.

In den meisten Weltreligionen, insbesondere in der Bibel wird eigentlich sehr genau definiert was Gott von den Menschen so verlangt. Dieser Kodex ist wesentlich weitreichender als das was Menschen im allgemeinen so an Regeln aufstellen. Also die These, daß alle Weltreligionen Verantwortung abbauen ist so mE nicht richtig. Würden sich alle Menschen (ihrer Verantwortung bewußt) an die Regeln der Bergpredigt halten, wären wohl fast alle Probleme dieser Welt gelöst.

Dem ist leider aber nicht so. Aber dafür kann Gott nichts. Dem wird nur immer wieder die Schuld an jedem Fehlschlag in die Schuhe geschoben den man selbst verbockt hat, meistens gerade deswegen weil man sich nicht an seine Empfehlungen gehalten hat.
 

zauberweib

Meister
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vor allem in den buchreligionen ist der sündenbock sehr wichtig. s. z.b. jesus.
genau das hält die menschen oft davon ab, selber verantwortung zu übernehmen. entweder war gott schuld oder satan. aber niemals war man selber schuld.. ;-(

ja, ich seh das ebenso wie du. dabei sollte der glaube einem doch helfen, seinen platz (und somit seine aufgabe und verantwortung ) im leben zu finden..

es grüsst
das zauberweib
 

Don

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Was soll ich sagen. Ich bin ein Vertreter der Feuerbach-Theorie.
Der Mensch schuf sich einen Gott um an etwas zu glauben.
Das es Energien oder ähnliche "Dinge" gibt streite ich nicht ab, doch an einen allgegenwärtigen Gott kann ich nicht glauben.

Don
 

cristsend

Meister
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Da ich ..., frage ich mich ob die sonstigen Weltreligionen den gepriesenen GOTT nicht nur als Alibi geschaffen haben um den Menschen die Bürde der Eingenverantwortung für sich und andere abzunehmen und alles was nicht "passt" auf Gott abzwälzen.

...das tuen diejenigen, die der illusion unterliegen Gott sei ein wesen, eine gebündelte "sache", welches in seiner umgebung, also ausserhalb von sich handelt und schafft, vernichtet... und wieder erschafft, eben seine UMGEBUNG gestaltet... dem ist aber meiner ansicht nach nicht so, denn gott hat keine gestalt, kein wesen, kein dasein, kein hiersein... er ist nicht, er war nicht, er wird nicht, sonst wär er nicht unendlich.
das ist das argument gegen die gottesexistent... doch sagt sie dennoch aus, gott sei unendlich. es stellt sich also die frage, ob die unendlichkeit existiert oder nicht. das sollte man wohl die wissenschaftler unter uns fragen.

demzufolge kann ein "wahrer glaube" nur darin bestehen, dass er nichts auf ein gezieltes "objekt" reduziert und die ursachen in dessen eigenschaften sucht, sondern in sich selbst beginnt zu suchen und verantwortung für alles zu übernehmen.

sicherlich meinst du speziell die forderung des "verzeihens" im christentum z.b.. gott verzeiht alle möglichen taten und für eine gute tat kann man ruhig mal was schlechtes machen, wenn eben der gott das so sagt "...mach mars halt. war ja sein auftrag. er verzeiht doch eh alles."
doch das ist ein zeichen für unsicherheit und nicht für einen "wahren glauben". der wahre gleube besteht auch daraus zu erkennen, dass gott alles ist und eben auch nichts, die eine seite und die andere und dadurch keine, die aufhebung der existenz und ihre berechtigung zum dasein.
demnach ist alles "IN" gott, also ein vermeintlicher teil, auch gott selbst. oder ist dein finger dir nicht angehörig, deine hand gehört nicht zu dir und bist du nicht auch gleichzeitig dein finger? wie war mal ein vers von jesus....: "ist dein auge erkrankt, so reisse es lieber raus, als das die krankheit noch deinen ganzen leib ergreift...." manch einer mag es so verstehen, dass etwas schlechtes entfernt werden muß (hier die schuld, die schlimme, wird vom menschen genommen und einem gott gegeben, der sie aufhebt), damit das gute verbleibt. das ist jedoch ein falsches verständnis der lehre, denn es heißt auch: "licht wandelt dunkles in helles." wenn man also etwas dunkles, das durch die dunkelheit eh schon abgetrennt ist, noschmal abtrennen will, kann das wohl wenig zur "erleuchtung"(erkenntnis) und heilung verhelfen. amputieren könnte man als symptom-behandlung bezeichnen.

demzufolge hast du in soweit recht, wenn su sagst der glaube an einen gott könnte eine gefahr darstellen, da man sich womöglich an etwas fixieren könnte und alles durch eines erklärt... aber was passiert, wenn man eigenverantwortung übernimmt? tauchen nicht ähnliche gefahren auf?
man könnte sich auch auf eines fixieren, nämlich auf sich, oder?
 

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