Gleichsetzung von Krieg und Terror

_Dark_

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also ich würde weder krieg noch gewalt mit terror gleichsetzen, und "scheiße" ist auch nicht das richtige wort..
 

pLaGue

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ja, er meint wahrscheinlich, dass man differenzieren sollte, heute gibt es ja auch z.b. den sog. wirtschaftlichen terror oder wirtschafsterror usw. aber im grunde haste recht, alles zusammen ist schon scheisse ;)
 

_Dark_

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naja, ich meine zum beispiel dass der irakkrieg oder auch die befreiung deutschlands von hitler kein terror war, sondern legitime mittel zur durchsetzung des eigenen interesses..
aber auch diese kriege sind natürlich schlecht, aber halt unvermeidbar
 

Simple Man

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@ Dark

Ein Terrorist könnte dir jetzt erwidern, dass auch Terror ein legitimes Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen ist. (Auch wenn er es vielleicht nicht als Terror bezeichnen würde. :wink: )
Wann ist ein Mittel also legitim?
 

vonderOder

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_Dark_ schrieb:
naja, ich meine zum beispiel dass der irakkrieg oder auch die befreiung deutschlands von hitler kein terror war, sondern legitime mittel zur durchsetzung des eigenen interesses..
aber auch diese kriege sind natürlich schlecht, aber halt unvermeidbar
dann frag doch mal iraker die die "befreiung" von saddam hussain mit erlebt haben und nicht welche die sich im sogenannten exil befanden, aus welchen grunde auch immer.

meine meinung zur "befreiung" deutschlands durch anglo-amerikanischen bombenterror brauch ich ja hier nicht wiederholen.
 

_Dark_

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Simple_Men schrieb:
Ein Terrorist könnte dir jetzt erwidern, dass auch Terror ein legitimes Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen ist.

ja, da hast du schon recht, allerdings ist der terrorist halt ein terrorist, und wir sind die guten..
 

Sensoe

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_Dark_ schrieb:
Simple_Men schrieb:
Ein Terrorist könnte dir jetzt erwidern, dass auch Terror ein legitimes Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen ist.

ja, da hast du schon recht, allerdings ist der terrorist halt ein terrorist, und wir sind die guten..

Also für mich bist Du keiner von den Guten.
:roll:
 

Simple Man

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ja, da hast du schon recht, allerdings ist der terrorist halt ein terrorist, und wir sind die guten..

:lol: Das meinst du jetzt ironisch, oder? :wink:

Es gab durchaus auch welche die die Geschwister Scholl als Terroristen bezeichnet haben. Fragt sich bloß, wer dann die Guten waren? :wink:

Das Problem an der Legitimität ist halt, dass die legitimieren die an der Macht sind. Aber ist etwas nur deshalb gut, weil es legitimiert ist?

Edit:

_Dark_ schrieb:
wer sind denn dann die guten??
:wink:
 

Marc

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Simple_Men schrieb:
@ Dark

Ein Terrorist könnte dir jetzt erwidern, dass auch Terror ein legitimes Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen ist. (Auch wenn er es vielleicht nicht als Terror bezeichnen würde. :wink: )
Wann ist ein Mittel also legitim?
Aus meiner Sicht ist ein Mittel legitim wenn es einem beim erreichen des angestrebte Zieles hilft und dabei nach Möglichkeit so wenig wie auch nur möglich Zivilisten in Mitleidenschaft zieht.
Das ändert aber auch nichts daran das man sich jetzt endlos lange darüber streiten kann ob ein bestimmtes Mittel jetzt im Ebdeffeckt mehr oder weniger Tote kostet als ein anderes.
Wenn man Krieg führt gilt ja mehr oder weniger "Der Zweck heiligt die Mittel" da man tote Zivilisten und Tote im allgemeinen sowie Leid, Trauer, Verletzte usw. nicht oder nur kaum vermeiden kann.
Aber es gab nur sehr wenige Kriege bei denen es eine der Kriegsführenden Parteien fast nur auf die Zivilisten abgesehen hatte.
Den Unterschied sehe ich darin das sich ein Terrorist ja laut Definition von Anfang an nur auf die Zivilbevölkerung konzentriert.
 

Sensoe

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_Dark_ schrieb:
wer sind denn dann die guten??

Ich und meine Homiez... :lol:
Ich glaube nicht dass die bloße Zugehörigkeit zu ner Gruppierung/Ethnie jemanden "gut" macht.
Gut ist der der Gutes tut. 8)
Und da Dein Handeln von morgen aus Deinen Gedanken von heute resultiert,spreche ich Dir zukünftige Handlungen "im Namen des Guten" einfach mal ab.
In meinen Augen bist Du ne Art Prototyp des von Macht korrumpierten MöchteGern-Politiker...schon im zarten Alter alle Ideale verscherbelt...im Namen des Realismus..der eigentlich nur ne Tarnung ist um sich nicht eingestehen zu müssen dass das was man da propagiert sowas von scheinheiliger asozialer Scheiße ist.... :oops:

nehms nicht persönlich...kenn Dich schließlich nur von den Posts hier im Forum.

blesses :wink:
 

Marc

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Simple_Men schrieb:
@ Marc

Den Unterschied sehe ich darin das sich ein Terrorist ja laut Definition von Anfang an nur auf die Zivilbevölkerung konzentriert.

Ist das so? :gruebel:
Ja, ein Terrorist will sein Ziel durchsetzen in dem er die Zivilbevölkerung angreift. Das macht er dann öfters um bei den Menschen das Gefühl zu erzeugen,:"Das ist nur die schuld der Politiker, meine Regierung ist unfähig mich zu beschützen, ich könnte schon morgen tot sein, es könnte mich überall treffen es muss sich etwas ändern ich muss etwas tun.".
Terror ausüben ebend.
 

hives

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Marc schrieb:
Aber es gab nur sehr wenige Kriege bei denen es eine der Kriegsführenden Parteien fast nur auf die Zivilisten abgesehen hatte.
Den Unterschied sehe ich darin das sich ein Terrorist ja laut Definition von Anfang an nur auf die Zivilbevölkerung konzentriert.

Kannst du deine Definition vielleicht mal ausformulieren?

Auch im Irak richten sich jedenfalls viele Anschläge gegen Militärs, private Sicherheitsfirmen und die irakischen Sicherheitskräfte (bzw. Rekruten)...
Jemand, der gemeinhin als Terrorist bezeichnet wird, hat allerdings normalerweise wenig Möglichkeiten, mal eben ein paar Bomben abwerfen zu lassen, die in der öffentlichen Wahrnehmung dann nur noch Kollateralschäden produzieren...
Aber dass es Terrorismus im Gegensatz zu staatlichem Terror nur auf Zivilisten abgesehen hat, kann man so nicht sagen.


An dieser Stelle zitiere ich immer wieder gerne eine kurze Passage aus einem Text über Chomsky:
2.4. Terrorismus ist nicht die Waffe der Schwachen
Um diese These zu untermauern definiert Noam Chomsky zunächst, dass * er unter Terrorismus die Anwendung von Terror versteht. Und „Terror ist der kalkulierte Einsatz von Gewalt, oder die Androhung von Gewalt, um politische oder religiöse oder ideologische Ziele durch Einschüchterung, Zwang oder Furcht zu erreichen“. (vgl. Chomsky, N., 2001: S. 8 ) Diese Definition stammt aus den Handbüchern der US-Armee. Das Problem, das Chomsky anschließend beschreibt, lässt sich im Grunde dadurch zusammenfassen, dass eben diese Definition von Terrorismus niemals allgemeine Gültigkeit erlangen wird, da dies bedeuten würde, dass die Außenpolitik des Westens und der USA eine terroristische Außenpolitik wäre. Wenn zum Beispiel die NATO, wie geschehen, den jugoslawischen Präsidenten Milosevic durch die Androhung eines Militärschlags dazu bewegen möchte freie Wahlen zuzulassen und den Krieg im Kosovo zu beenden, dann wäre das nach dieser Definition Terrorismus. Ebenso sind die Kriegsdrohungen gegen den Irak, und natürlich auch ein
Krieg, Terrorakte. Da diese Definition, die die US-Armee selbst verwendet, also nicht verwendet werden kann, weil dann jeder Krieg Terror wäre, auch wenn dafür andere Namen wie „Aufstandsbekämpfung“ oder „Operation“ gefunden werden können, muss eine anderen Definition von Terrorismus gefunden werden. (vgl. Chomsky, N., 2001: S. 8 )

2.5. Terrorismus ist immer die Waffe derer, die gegen „uns“ sind
Eine flexiblere Definition des Begriffs Terrorismus ist also nötig. Dies erreicht die US-Politik indem sie die Taten der jeweiligen Gegner als Terrorismus bezeichnet, die Gegenmaßnahmen sind dann konsequenterweise Anti-Terrormaßnahmen. Es kommen zwar im Kern die selben Methoden zur Anwendung wie beim Terrorismus, aber der andere Name suggeriert, dass es sich dabei um etwas anderes, „richtiges“ handelt. Man könnte den Begriff der Anti-Terrormaßnahmen also ebenfalls als badiou’sches Simulacrum bezeichnen.
 

Marc

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hives schrieb:
Kannst du deine Definition vielleicht mal ausformulieren?

Auch im Irak richten sich jedenfalls viele Anschläge gegen Militärs, private Sicherheitsfirmen und die irakischen Sicherheitskräfte (bzw. Rekruten)...
Jemand, der gemeinhin als Terrorist bezeichnet wird, hat allerdings normalerweise wenig Möglichkeiten, mal eben ein paar Bomben abwerfen zu lassen, die in der öffentlichen Wahrnehmung dann nur noch Kollateralschäden produzieren...
Aber dass es Terrorismus im Gegensatz zu staatlichem Terror nur auf Zivilisten abgesehen hat, kann man so nicht sagen.

Abgrenzung: Von Widerstandsbewegungen, Guerillas oder nationalen Befreiungsbewegungen unterscheidet sich der Terrorismus weniger durch die Wahl seiner Waffen, sondern in der Wahl seiner Gegner: Eine nationale Befreiungsbewegung oder Widerstandsbewegung richtet sich strikt gegen die bewaffneten Kräfte des Gegners oder gegen für die Unterdrückung Verantwortliche. Der Terrorismus dagegen richtet seine Gewaltakte gezielt gegen unschuldige Dritte. Wenn eine Widerstandsbewegung nicht zwischen bewaffneten Kräften des Gegners und unschuldigen Dritten differenziert, wird sie in diesem Fall (nicht generell) als terroristisch bezeichnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Terrorist
 

hives

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Marc schrieb:
Abgrenzung: Von Widerstandsbewegungen, Guerillas oder nationalen Befreiungsbewegungen unterscheidet sich der Terrorismus weniger durch die Wahl seiner Waffen, sondern in der Wahl seiner Gegner: Eine nationale Befreiungsbewegung oder Widerstandsbewegung richtet sich strikt gegen die bewaffneten Kräfte des Gegners oder gegen für die Unterdrückung Verantwortliche. Der Terrorismus dagegen richtet seine Gewaltakte gezielt gegen unschuldige Dritte. Wenn eine Widerstandsbewegung nicht zwischen bewaffneten Kräften des Gegners und unschuldigen Dritten differenziert, wird sie in diesem Fall (nicht generell) als terroristisch bezeichnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Terrorist


Wenn ein Anschlag auf die Sicherheitskräfte gerichtet ist, aber zivilisten trifft, eine Bombe gegen eine militärische EInrichtung gerichtet ist, aber Zivilisten trifft - wo ist da deiner Meinung nach der UNterschied? Wird im einen Fall differenziert und im anderen nicht?


wikipedia führt immerhin den Staatsterrorismus auf - als eigenen Begriff, nciht als staatlichen Terrorismus:

Staatsterrorismus

Ob man dies unter dem Begriff "Terrorismus" fassen kann, ist umstritten. Gehen staatliche Armeen oder zumindest informell staatlich kontrollierte paramilitärische Truppen (so genannte Todesschwadrone) gegen Widerstandsbewegungen mit der oben genannten Methode des Terrors vor, vor allem, um die nicht direkt Betroffenen (Verhaftete, Verdächtige) einzuschüchtern, so spricht man immer häufiger von Staatsterrorismus.

Und das ist eigentlich noch nicht weit genug gefasst, da die Methode des terrors breitere Anwendung findet, siehe etwa die beispiele im Zitat zu Chomsky...
 

Marc

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hives schrieb:
Wenn ein Anschlag auf die Sicherheitskräfte gerichtet ist, aber zivilisten trifft, eine Bombe gegen eine militärische EInrichtung gerichtet ist, aber Zivilisten trifft - wo ist da deiner Meinung nach der UNterschied? Wird im einen Fall differenziert und im anderen nicht?
:?: :?: :?: :?:
Kannst du mir mal sagen wie du darauf kommst das es da einen Unterschied geben könnte?
Wie sollte dieser Unterschied denn aussehen?

hives schrieb:
wikipedia führt immerhin den Staatsterrorismus auf - als eigenen Begriff, nciht als staatlichen Terrorismus:

Staatsterrorismus

Ob man dies unter dem Begriff "Terrorismus" fassen kann, ist umstritten. Gehen staatliche Armeen oder zumindest informell staatlich kontrollierte paramilitärische Truppen (so genannte Todesschwadrone) gegen Widerstandsbewegungen mit der oben genannten Methode des Terrors vor, vor allem, um die nicht direkt Betroffenen (Verhaftete, Verdächtige) einzuschüchtern, so spricht man immer häufiger von Staatsterrorismus.

Und das geht eigentlich noch nicht weit genug gefasst, da die Methode des terrors breitere Anwendung findet, siehe etwa die beispiele im Zitat zu Chomsky...

so spricht man immer häufiger von Staatsterrorismus.
In diesem Satz ist der Begriff Staatsterrorismus verlinkt und führt zu einen andern Artikel der nur den Staatsterrorismus behandelt.
 

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