Gab es früher matriarchale Kulturen?

Gab es früher matriarchale Kulturen

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sillyLilly

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Weinberg
ich wollte eigentlich speziell zum übergang matri zu patriarchalen strukturen etwas wissen, weil es da sehr unterschiedliche Ansichten gibt .... wie der umbruch zustande kam.
Es gibt auch Theorien von kriegerischen übernahmen von Städten .....
oder auch durch veränderung der Lebensumstände ... die dann den umbruch voran getrieben haben könnten.


Aber was du geschrieben hast ist auch trotzdem sehr interessant
über die sintflut habe ich schon verschiedene Theorien gelesen und gehört
über deine werde ich noch mal nachdenken :) find ich gut

Namaste
Lilly
 

LtHinterheimer

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der adept

menschen sehen die ursache in der materie (engl. matter, dt. grund), wollen handfeste beweise. der effekt, die wirkung sei etwas energetisches oder zB bewußtsein. In wirklichkeit trifft zu, daß das männliche prinzip, geist, die ursache ist, und das weibliche, materie, dessen wirkung, da empfangend.

ein matriarchat zeichnet sich im innersten wesen dadurch aus, daß diese _weiblichkeit_ und daher passivität des materiell, grund und bodenhaftem seienden, ihm (!) auch tatsächlich zugeschrieben und anerkannt wird. Im patriarchat sind diese eigenschaften verkehrt.

ein matriarchal aufgewachsener mensch, käme normalerweise niemals auf die idee, daß ein gegenstand, bild oder geschriebenes wort anstößig sei.
er wäre sich gewohnheitlich dessen bewußt, daß solche gefühle, wenn überhaupt, erst im geiste erzeugt werden und außerdem immer der subjektiven wahrnehmungskontrolle unterliegen.

erst im patriarchat will ein mensch sich dinglich seiendes, von dem nie wirklich getrennt war und auch nicht wirklich getrennt ist, irrtümlich 'wieder' einverleiben, woher er sie in seine wahrnehmungskontrolle mit einzubeziehen versucht.

das ist jedoch immer zum scheitern verurteilt und bringt immer frustration mit sich, die sich der 'beweisführende' mensch überdies selber zufügt, um den eindruck der trennung zu bestätigen um logisch sagen zu können "wir sind zusammen" (und das sei eine ausnahme).

nur die bewußtwerdung, daß in jedem punkt alles eins ist, bringt erlösung aus dem dilemma.

was aber ist passiert, daß diese verblendung ihren anfang nahm? in anderen worten, daß der mensch sich seinen anfang nehmen konnte? daß die schlange keinen schwanz mehr zum reinbeißen hat? oder keinen mund?
 

sillyLilly

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was aber ist passiert, daß diese verblendung ihren anfang nahm? in anderen worten, daß der mensch sich seinen anfang nehmen konnte? daß die schlange keinen schwanz mehr zum reinbeißen hat? oder keinen mund?
ja ... genau diese überlegungen haben mich dazu gebracht dieses Thema hier hinein zu setzen.
Die Schlange die sich nicht mehr in den Schwanz beißt.
Und nicht mehr empfängt und gibt. Die Trennung der Archetypischen Kräfte.... die doch eins sind.
Ich war in manchen Momenten versucht ... die Kirche dafür verantwortlich zu machen... oder den monotheistischen Glauben ...aber das ist zu kurz gedacht.... also denke/fühle/suche ich weiter.
Namaste
Lilly
 

milktoast

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@lilly sorry hab den threat etwas aus den augen verloren ...

du hast geschrieben "das thema riecht zu sehr nacht Feministin".....

Ich hab geschrieben: "Das Thema "riecht" zu sehr nach radikalen Feministinnen."
Wobei ich das radikal hervorheben will.
Hier werden z.B auch nicht die Nachteile des Matriachats erwähnt. Warum ist das so?
Soviel ich weiß konnte es in einer matriachalen Kultur auch zu Grausamkeiten kommen, die sich nicht viel von denen in Matriachalen unterscheiden.

Ist das wirklich nur einer Dynamik zuzuschreiben ?
Oder läßt sich da nicht doch eine alte Programmierung drin sehen?

Ich bin immer etwas vorsichtig mit meinen Schlussfolgerungen. Es gibt eine allgemeine Dynamik weg vom "Aufklären", egal ob das jetzt die Nachrichten sind oder das Matriachat.
Ich glaube das der einzelne Mensch selbst den größten Einfluss auf sein System haben kann wenn er will.
Nur stelle ich immer wieder mit Entsetzen fest, das viele lieber Gedankenmuster von Anderen übernehmen als sich selbst eines zu bilden.
Was ich also mit Dynamik meine ist das der Mensch sich als solches gerne fremdprogrammieren lässt.
Eine Programmierung erfolg natürlich. Sei es jetzt durch Eltern, Kirche, Medien oder Staat. Ob da jetzt unbedingt eine Weltverschwörung dahinterstehen muß oder einige wenige mit "Zügeln in der Hand" vermag ich nicht zu sagen.

cu milktoast
 

milktoast

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@ LtHinterheimer
Benutzt du in diesem Zusammenhang gerne die Geschlechtsspezifischen Teilungen? Mir missfallen sie sehr.

In wirklichkeit trifft zu, daß das männliche prinzip, geist, die ursache ist, und das weibliche, materie, dessen wirkung, da empfangend
Es macht schon in Gewissen maße Sinn das Bild der männlichen und weiblichen Prinzipien zu benutzen. Sind aber diese Deutungen der Prinzipien nicht erst durch eine matriachale Sichtweise entstanden?
Ich mag das Bild lieber wenn man das männlich und das weiblich aussen vor lässt und stattdessen die eigentlichen Bedeutungen Ursache und Wirkung als solche nimmt, da keines von Beiden wirklich männlich oder weiblich ist.

cu milktoast
 

LtHinterheimer

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aus meiner sicht nennst du einfach die variablen um, tust einen schritt zur seite, anstelle den begriffen auf den grund zu gehen. vielleicht sind sie dir so verständlicher. die tradition erklärt ein männliches und ein weibliches prinzip. sich mit ihnen auf herkömmliche weise auskennen, kann von großem vorteil sein, um sich texte und natur verständlich zu machen. sehr gut beschrieben sein sollen sie im kybalion. ursache und wirkung sind dort als eigenständiges prinzip, nämlich das der kausalität beschrieben. man kann zwar am rande das eine prinzip durch das andere definieren, erfasst damit aber nur ein stück vom ganzen. auch vom standpunkt eines bisexuellen höheren wesens o.ä. gelten die gesetzte der geschlechtlichkeit. es dürfte vor dem hintergrund der tradition als torheit erscheinen, vor den aufrichtigen wunsch, diese zu verstehen, die bitte zu setzen, andere ausdrücke zu verwenden. das wird sie nämlich nicht tun. stattdessen erklärt sie die und mit ihnen das andere. und "männlich und weiblich", auch wenn uneingeweihte den mißverstehen könnten, sind weder wegzuoptimieren, noch wegzukürzen wie bei einer gleichung oder ä. für dich privat darfst du das tun.
 

milktoast

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@ LtHinterheimer
Du sprichst es selbst an und das war auch der Hauptgrund meiner Frage, neben persönlichen Intresse.
Führt die Betrachtung von den männlichen und weiblichen Prinzipien im Zusammenhang mit Matriachat und Patriachat nicht all zu leicht zu Verwirrungen beim Leser. Da diese Prinzipien sich nicht auf irgendwelche Gesellschaftsformen beschränken.
Wobei die Frage nach dem dominierenden Prinzip durchaus intressant ist. Nur glaube ich nicht das es sich so leicht definieren lässt wie du es beschrieben hast.

cu milktoast
 

Weinberg

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:D Lt.Hinterheimer

Ihre Definition von Matriachat/Patrichat finde
ich ausgezeichnet! Sehr schlüssig durchdacht,
Kompliment!

Was daraus letztlich entsteht bzw. entstanden ist,
steht auf einem ganz anderen Blatt.

Wie es aussieht, hat die Entwicklung des Intellekts
dazu beigetragen, matriachialische Strukturen zu
hinter denken. In seiner Entwicklung ist der Intellekt
mittlerweile imstande, alles in Frage zu stellen, womit
der Mensch seine 'Heimat' verliert, die ihm im Matriachat
als solche noch gegeben war (weil er sie annahm und
sich nicht weiter den Kopf darüber zerbrach, wie und
warum das Ganze...

Bei der Entwicklung des Intellekts dürfte auch die Ver-
änderung des Gehirns eine Rolle gespielt haben. Einer
Theorie zufolge, vergrößerte sich dieses, als der auf-
recht laufende Mensch in der Savanne bei der Jagd
zu oft vor Anstrengung bewu0tlos wurde, weil sein
Gehirn damit überfordert war. Die Antwort der DNS
war die Aufstockung der Ressourcen, insbesondere
an der äußeren Hirnrinde (samt den damit vernundenen
neuen Nutzungsmöglichkeiten) Soweit die Theorie, dessen
Schöpfer ich leider nicht kenne, da sie mir ein Mitschüler
vor über 20 Jahren zwischen zwei Zigaretten erzählt hat.

Spannend finde ich auch, wie es jetzt weiter geht.

Ist das Patriachat am Ende?
Heißt das, dass das Matriachat wieder kehrt?
Oder entsteht -der Reihefolge zur Güte- jetzt das
kulturelle Zeitalter des Kindes? Hinweise darauf
gibt es (u.a. im gesellschaftlichen Trend zur Jugend-
lichkeit, aber auch Onkel Aleister hat dieses Aeon im
letzten Jahrhundert schon angemahnt.

Sind wir auf so etwas überhaupt vorbereitet?

`Bis dann, in diesem Forum
 

LtHinterheimer

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@eingeweichter: mein geschreibsel ist für zahnlose geschöpfe leider ungeeignet. ensprechende hilfsmittel findest du im kybalion. selbst dort wirst du lesen können, daß ich in rästeln spreche. aus deinen kommentaren ist für mich nicht ersichtlich, was du hier (von mir) willst. also garnichts. imo hast du von der thematik keine ahnung und solltest erstmal deine eigene geschlechtlichkeit in den griff bekommen lernen. dann dir gewünschte randbemerkungen und zu-erklärungen selbst erschaffen. formuliere erstmal die richtigen fragen, welche zu den von dir gesuchten elementen passen. dann hast du eine reelle chance. ich bin bald 28 jahre alt und schreibe ganz bewußt nur an "eingeweihte". außerdem bin ich total eingebildet, egozentrisch und gemein. und mein gaimiläf hat flammenwerfer und quecksilbersäbel.

@weinberg: lorbeeren ernte ich gerne. kann man die essen oder nur die blätter als gewürze? matriarchate gab es afaik noch bis vor ca 5000 jahren. genug zeit für eine evolutionäre veränderung der dna?
 

sillyLilly

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laut heimat dahinter :wink:
warum so unfreundlich? Wenn du in Rätseln sprechen möchtest, dann verwirklichte das was du denkst ...
nur warum jemanden angreifen, der nachfragt?
Das wirkende ist nicht anzusiedeln über dem verstehendem Prinzip.
Verständigung auf mehreren Ebenen ist eine faire sache und wirkt auch.

Namaste
Lilly
 

sillyLilly

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hinterheimer
und ? muß ich das ?
Ob Schnall oder nicht ... Es ging mir nur um die Freundlichkeit, die ich bei dir nicht fand.
Namaste
Lilly
 

LtHinterheimer

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1dilandau.jpg


mußt du bei mir freundlichkeit finden?!

wen interessiert schon was ging, was war. jetzt ist viel interessanter!

du bist einfach schlecht gelaunt, wie meistens. in anderem wetter erkennst du: meine beiträge sind ein geschenk göttlicher größe und weisheit. du kannst dich freuen, wenn du auch nur einen pixel davon zu gesicht hast. an sonsten mach dir einen "gebt mir freundlichkeit" thread samt definition. damit hättest du eine indizierte chance. müsstest du aber erst definieren und dich dabei ganz toll damit einsperren. kaffe nicht vergessen...
 

sillyLilly

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Was, Wer oder Wie ich bin .... 8) ... ich komme ganz gut klar damit.
Welche Geschenke du verteilst und ob sie göttliche Größe haben ... ist dein Ding .... Was ich darin sehe ist wiederum mir überlassen.
Die Brücke die wir in diesem Forum haben, zu nutzen ist schön ...
aber jemanden der nachfragt, mit Überheblichkeit zu behandeln, zeigt wenig göttliche Pixel.

Namaste
Lilly
 

Weinberg

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11. Februar 2003
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:lol: :lol: :lol:

Wie wäre es damit, aus dem Keller gegenseitiger
Animositäten wieder ins Thema zurück zu kehren?

Die Frage nach den matriachalen Kulturen, ist sie
hinreichend beantwortet worden, nicht nur im
psychologisch/philosophischen Sinne, sondern
auch gemessen an Fakten, vielleicht auch Spuren,
die heute noch darauf verweisen..

Also mir ist ein Hügel nahe Kalundborg/Dänemark
bekannt, der bei näherer Betrachtung wie eine
weibliche Brust aussieht. Brustwarze ist natürlich
der obligate Menhir, aber auch der Warzenhof ist
künstlich aufgeschüttet worden. Kennt ihr auch
solche sichtbaren Hinterlassenschaften?
 

Sananda

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9. März 2003
Beiträge
6
Spuren des Matriarchats im Alltag

Die Spuren der matriarchalen Kultur findest Du wirklich überall, vor Deiner Haustür und in den Worten, die Du gebrauchst. Du kannst sie förmlich anfassen, und ein rieseiger Geschäftszweig der Eso-Szene würde verdürren, wüßten nur genug darum. Es ist nicht notwendig, von Kultplatz zu Kultplatz quer über den Kontinent zu zappen und ein Menhir macht keinen intakten Feierplatz aus.
Ich habe mir die Mühe gemacht und (fast) alle Postings zum Thema gelesen und denke, es ist doch noch einmal notwendig, Grundlegendes zum Thema Matriarchat zu sagen:
Das Matriarchat nur als eine Umkehrung der Geschlechterdominanz dessen zu erklären, was heute ist, geht total am Thema vorbei. Dieses Herangehen nimmt die heute als "normal" akzeptierte Emotionalität des Menschen als natürlich- in Wahrheit ist unsere Emotionalität aber weit weg von natürlichem Ausdruck, sondern durch und durch traumatisiert.
Das Matriarchat nur als eine Gesellschaftsform anzusehen, greift zu kurz. Es ist - eben auf einer ganzen Emotionalität fußend - ein gemeinschaftliches Einbringen in einen übergeordneten Zusammenhang. Dieser übergeordnete Zusammenhang ist die Matrix, die Göttin. Diese Göttin ist aber an sich erst einmal nicht materialisiert, sondern existiert ewig außerhalb von Raum und Zeit und verstofflicht sich in der Materie, "aus der Mutter" in die drei Dimensionen und die lineare. Die Verehrung der Vulva der Göttin (der Priesterin) ist die Verehrung des Zugangs zur als auch des Ausgangs aus der Matrix. In der Etymologie finden sich etliche Belege, daß die verschiedenen Worte für die Yoni den Sinn der Trennung von faßbarer und unfaßbarer Welt überliefern.
Die Menschen, Frauen wie Männer, sind aus der Göttin, sprich aus der Matrix in die Materie geboren. Der kindliche Heros ist Synonym der ganzen Menschheit, er wird geboren, er befruchtet die Erde, er stirbt, er reinkarniert. Wir dürfen also nicht der Versuchung unterliegen, Frau=Göttin und Mann=Heros zu definieren. Sehr wohl müssen wir aber den Heros zum männlichen, weil befruchtenden Aspekt (wobei angemerkt werden muß, daß auch unser Bild dessen, was "männlich" ist, patriarchal gebrochen ist) und die Frau zum weiblichen, weil fruchtbaren Aspekt stellen. Die Frau (als Priesterin o.ä.) fungierte aus ihrer Weiblichkeit heraus ihrem Prinzip gemäß, ebenso der Mann (als Heros o.ä.).
Das Matriarchat hat bewiesenermaßen verschiedene Stadien durchlaufen, wobei eine Zunahme an Präsenz des männlichen Aspektes zu verzeichnen ist. Absolut unbewiesen ist aber bis heute der Ursprung des Matriarchates. Allgemein wird das Neolithikum hierfür angesetzt, ungeachtet der u.a. in DeMeo´s Saharasia-Arbeit belegten globalen Verbreitung des Matriarchates ca.6000 v.C. Schlicht weggewischt werden die Überlieferungen, die von einstigen blühenden Zivilisationen und goldenen Zeitaltern berichten, so z.B. in der Tradition des Yoga, wo man 40.000 Jahre zurück geht. Was, wäre die Entwicklung der Menschheit nicht im stur mechanistisch-evolutionären Sinne verlaufen, sondern von einer globalen Katastrophe von einem hohen Niveau ein- oder auch mehrfach "in die Steinzeit" geworfen worden? DeMeo`s Arbeit belegt eindeutig, daß es eine globale Katastrophe gewesen sein muß, die zur Entstehung unseres heutigen Patriarchates geführt hat. Es ist meiner Auffassung nach unzulässig, Matriarchat=unterentwickelt und dumpf und Patriarchat=entwickelt und aufgeklärt zu setzen. (Es sei denn, man erachtet Krieg und Pornographie als zivilisatorische Glanzlichter.)
Aber zurück vor Ort: Im Ursprung vereinte die Mutter die Elemente Erde und Wasser in sich- dies wird die chtonische Phase des Matriarchates genannt. Aus dieser Zeit rühren z.B.Feierplätze an Mooren und Sümpfen. Mit Zunahme der Präsenz des männlichen Prinzipes trat eine erste Trennung der Ganzheit ein: Die Göttin "erhob" sich aus der Unterwelt und lebte fortan auf/in den Bergen, ihr männliches Kind lebte im die Erde befruchtenden Wasser, das aus der Erde hervor tritt. Sehr oft haben wir in Ortschaften die Kombination eines heiligen Berges mit diesem in Abhängigkeit zugeordneten und bezeichneten Wasser, sei es nun eine Quelle oder ein Teich o.ä. Diese Berge wurden notfalls auch künstlich geschaffen und heute stehen eben die Kirchen auf ihnen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, daß das gleichseitige Dreieck (das Symbol der Vulva) in die Landschaft projeziert wurde: Dann bilden Berg, Wasser und Feierplatz (heute zumeist durch die Kirche oder den Rummelplatz markiert) einen dreieckigen Raum, der geomantisch erfahrbar ist. Es liese sich noch endlos schreiben, aber ich finde (und ihr wohl auch), das reicht erst 'mal...
 

sillyLilly

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Wo wir im anderen Thema über die Deutung vom Baum der Erkenntnis das Thema Matrilinearität hatten, habe ich mich erinnert, dass wir doch mal einen alten Thread hatten ....
Habe ihn mir noch mal angesehen und einiges würde ich jetzt vielleicht nicht mehr so sehen oder ausdrücken.
Ich würde den Begriff Matriachat wohl jetzt nicht mehr so benutzen.
Einmal lassen sich matrilineare Strukturen nicht gleichsetzen mit Martiarchat und außerdem ist der Begriff auch so durchgenuddelt.
Als ich in den letzten Tagen einiges zu dem Themenkomplex :.... Kultur, Steinzeit, Matrilearität und seit wann gibt es eigentlich Belege dafür das der Vater biologisch an den Kindern beteiligt ist + seit wann sind eigentlich männliche Götter aufgetreten .... im Internet und in meinen Büchern gelesen habe,
da ist mir die grundsätzliche Frage wieder hochgekommen.
Warum lernt man in der Schule eigentlich nix darüber, dass es da Veränderungen gegeben hat.
In Religion lernt man von den männlichen Gott .... Das es in alten Mythen und Legenden oft eine weibliche oder geschlechtslose Göttheit gab finde ich schon lernenswert und vielleicht auch spannender für Kinder und Jugendliche.
In Geschichte lernt man nicht, dass es sehr viel früher (überwiegend) matrilieare Gesellschaftsstrukturen überhaupt gab. Als hätten wir schon immer Könige und davor Stammesführer gehabt.
Warum lernt man in Sozialkunde nicht, was für eine vielzahl von verschiedenen "Gesellschaftsformen" es eigentlich gab (und teilweise noch gibt) ?

Und wenn man das Thema anschneidet, wird frau noch immer oft etwas schräg angeschaut und in die Ecke "Göttner Abendroth - Pseudowissenschaft" oder "radikale Feministin" gesteckt

Naja, ich hab das mal so schnell zusammengefasst und pauschaliert.
Vielleicht interessiert ja den einen oder anderen das Thema doch noch mal :)
 

Telepathetic

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sillyLilly, Du hattest im Bäume-Thread auch die Trobriander angesprochen, was ich als schöne Gelegenheit sehe, hier etwas zu zitieren, was im Wiki-Artikel über die Bevölkerung der Trobriand-Inseln steht:
Die Trobriander sind mit den Polynesiern verwandt. Ihre Kultur ist matrilinear und durch ein konfliktarmes Gesellschaftsleben gekennzeichnet.

Der polnisch-britische Anthropologe Bronisław Malinowski hat die Anfang des 20. Jahrhunderts noch weitgehend als Naturvolk lebenden Trobriander als erster auf der Basis psychoanalytischer Erkenntnisse näher erforscht. Aufgrund dieser Forschungen kam er zu dem Ergebnis, dass Freuds für seine Lehre zentrale Annahme der Universalität des Ödipuskomplexes nicht zutreffend sei. Der Psychoanalytiker Wilhelm Reich benutzte Malinowskis Arbeiten über die Trobriander als Grundlage für sein Buch „Der Einbruch der sexuellen Zwangsmoral“ (1932), in dem er den Zusammenhang zwischen sexueller Unterdrückung und gesellschaftlicher Unfreiheit postuliert.
Bevölkerung(die fetten Stellen von mir)

Damit will ich einerseits auf die Theorie hinweisen, dass patriarchale Gesellschaften eher zu starren Regeln, Unterdrückung, zu großen Aggressionen im Miteinander und sozialer Kälte neigen. Ich will ebenso auf die Theorie hinweisen, dass sich Unterdrückung ungesund auf den Menschen auswirkt und dadurch ein Ungleichgewicht bis hin zu schwerer Störung in Psyche und Körper gebildet werden kann.

Aber - es kann auch ein Zufall sein und vielleicht auch eine ungerechte Zuschreibung aller negativen menschlichen Entwicklungen auf die Herrschaft des Vaters.

Im Sinne der Theorie das sich das männliche und weibliche Element gegenseitig ausgleichen müßten, um einen Abfall in ein Extrem zu vermeiden, bzw. um Harmonie zu bringen (ich geb's ja zu, ich habe My Little Pony, Friendship is Magic geschaut), dann müßte eine matripatriarchale- oder patrimatriarchale Herrschaft (Herrschaft?) der Gesellschaft guttun.

(Die Suche auf ask nach dem Stichwort "Trobriander" hat drei Threads ausgespuckt und einer davon heißt:Zum Matriarchat)
 

sillyLilly

Ehrenmitglied
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Telepathetic schrieb:
Damit will ich einerseits auf die Theorie hinweisen, dass patriarchale Gesellschaften eher zu starren Regeln, Unterdrückung, zu großen Aggressionen im Miteinander und sozialer Kälte neigen. Ich will ebenso auf die Theorie hinweisen, dass sich Unterdrückung ungesund auf den Menschen auswirkt und dadurch ein Ungleichgewicht bis hin zu schwerer Störung in Psyche und Körper gebildet werden kann.

Es gibt einige die das so sehen.
Engels hat den Begriff Urkommunismus gebraucht und hatte die Theorie, dass mit den patriarchalen Gesellschaftsstrukturen auch die Einführung von Besitz und Unterdrückung kam.
Ich mag mich dem so komplett nicht anschließen. Aber völlig verschließen auch nicht. http://wolfgang-schwerdt.suite101.de/frauen-und-macht-a50511 < Dort ist ein kleiner Überblick auch zu Engels Auffassung.

Hier findest du eine Abhandlung die, die Meinung vertritt, dass es "propagiert" und matriarchale Strukturen mehr oder weniger bewußt zerstört wurden. Ich habe es noch nicht ganz durchgelesen.
Bisher würde ich sagen, dass ich es auch in der Grundhaltung zu krass und agressiv empfinde. Aber inhaltlich finde ich es deswegen trotzdem sehr ergiebig.

Für einen reinen Zufall halte ich es nicht. Ich bin der Meinung das es mit Macht zu tun hat und der Monthistische Vaterglaube -die Kirche- in den letzten 2000 Jahren wirklich viel schlimmes angerichtet hat. (Gläubige Menschen mögen mir an dieser Stelle verzeihen)
Aber z.B. Hexenverbrennung ist an sich schon ein Thema über das es Bücher und Abhandlungen gibt, dass damit "kluge Frauen" und " altes Wissen" bewußt vernichtet wurde.

Ich bin weit davon entfernt Matrilineare Strukturen als besser und nur friedlicher anzusehen.
Ich habe sogar gelesen, dass diese Aussage auch widerlegt worden sei, weil einige Indianerstämme mit sehr kriegerischer Natur auch matriarchal waren.

In der Matriarchatsforschung, wie sie genannt wird, wurde auch der Fehler gemacht von Anfang an davon auszugehen, dass matrilinear auch gleich matriarchal bedeutet. Man hat herausgefunden, dass dies so nicht ist, sondern die matrilinearen Gesellschaften trotzdem sehr unterschiedliche Machtstrukturen haben können. Nach dem was ich gerade so in den letzten Tagen, wegen des Baum-Threads gelesen habe, herrscht im Moment die Meinung vor, dass die matrilinearen Gesellschaften früher egalitär ausgerichtet waren.
Was grundsätzlich einiges, was so schönes über das Matriarchat behauptet wird, zwar bestätigen würde, aber es ist eben keine "frauenherrschaft" sondern eine egalitäre Kultur mit weiblichen Abstammungswurzeln. *g*
Das Wort Matriarchat löst irgendwie bei vielen Leuten auch gleich einen Beissreflex aus. Das mag auch damit zusammenhängen, weil die Matriarchatsforschung, oder einige Vertreter der Richtung, das alles etwas verklärt hinzustellen. Nach dem Motto "als die Frauen an der Macht waren, war alles Friede, Freude, Eierkuchen. Und jetzt ist alles blöd und die Männer sind schuld daran." Das finde ich auch nicht richtig.
Denn ich denke nicht dass man alte Kulturen so einheitlich sehen kann. Da gab es wahrscheinlich große Unterschiede, die sich natürlich für uns nur noch schwer nachzeichnen lassen.
Im Sinne der Theorie das sich das männliche und weibliche Element gegenseitig ausgleichen müßten, um einen Abfall in ein Extrem zu vermeiden, bzw. um Harmonie zu bringen (ich geb's ja zu, ich habe My Little Pony, Friendship is Magic geschaut), dann müßte eine matripatriarchale- oder patrimatriarchale Herrschaft (Herrschaft?) der Gesellschaft guttun.
Ja, eine egalitäre Gesellschaft ohne ein vorherrschendes Geschlecht.... wie wir es heute haben?
Naja, wenn ich mir die Sprache so anschaue, dann sind da viele Relikte langer Männerherrschaft noch tief verwurzelt. Es ist immernoch History und selten Herstory ;)
 

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