Winston_Smith schrieb:
Ach Gottchen. Die armen Demonstranten. Fühlen sich voll doll bedroht und können gar nicht anders, als gewalttätig zu werden...
Es ist ein gegenseitiges Aufbauschen. Die eine Seite sieht die gut gerüsteten Hundertschaften, die Wasserwerfer, die Hundestaffeln, die andere Seite sieht eine unberechenbare Menschenansammlung, die jederzeit "explodieren" könnte. Beide Seiten misstrauen sich äufs Äußerste. Da hilft schon ein kleiner Funke, ein geworfener Stein, ein Warnschuß, irgendetwas um die Situation eskalieren zu lassen.
Wenn das nicht die perfekte Dosis für eine Eskalation ist, was bitte dann?
Ohne Zaun wäre natürlich alles viel friedlicher. Hat man ja schon bei den div. Brandanschlägen vor dem G8 gesehen.
Es eben nicht nur um den Zaun (DAS KOMMT DAVON WENN MAN BEITRÄGE NUR ÜBERFLIEGT) sondern um den ganzen anderen Aufwand der betrieben wird um dadurch schon frustrierte G-8-Gegner nur noch mehr auf die Palme zu bringen und zu provozieren:
Hausdurchsuchungen, groß angelegte Personenkontrollen schon Kilometer vor der eigentlichen Sicherheitszone (mit fadenscheinigen Begründungen, siehe Link auf Seite 2), Polizeibegleitung schon in den Zügen, die Attac und andere Organisationen extra für Demonstranten gebucht haben, Wachtüme in den Sicherheitszonen und natürlich Politiker, die die Demonstration selbst nie zu Gesicht bekommen werden, weil sie schön abgeschottet von dem ganzen Hokuspokus ihren Kaffe zu sich nehmen und in aller Ruhe ihre Diskussionen führen können. So als wäre die Welt in Ordnung.
Für mich verfehlen diese immensen Sicherheitsvorkehrungen ganz klar ihren Sinn. Einerseits haben die tausenden Demonstranten durch sie keine Möglichkeit ihren Frust den Politikern mitzuteilen und andererseits setzen sie dem ganzen noch die Krone einer bevorstehenden Schlacht auf, die sich zwischen Autonomen und der Exekutive abspielen soll. Auf Kosten des Steurzahlers. Man sollte sich wirklich überlegen, ob man diese Gipfel weiterhin so abhalten will.
Wo Du gerade von Maischberger schreibst: Wieso gibt es keine Anzeigen aus Reihen der "friedlichen" Demonstranten gegen die Steinewerfer?
Gegenfrage: Wieso gibt es keinen Politiker, der einem anderen Politiker mal so richtig die Meinung sagt oder wieso gibt es so gut wie keinen Politiker der einmal Schmiergeldaffären, Korruptionsskandale oder Spendengeldmissbrauch in der eigenen Partei aufgedeckt hat? Wieso muss das meist die Presse, ein Oppositioneller oder ein anderer Unbeteiligter tun? Ich kann es dir sagen. Das hat etwas mit Selbstschutz zu tun. Der Politiker will sein Amt behalten. Der Demonstrant will nicht von anderen Demonstranten des "Verrats" beschuldigt werden.
Das denke ich nicht. Die meissten Demonstraten haben doch von den Hintergründen der G8 so viel Ahnung, wie von den Bilderberger. Sie sind halt nur irgendwie "dagegen". Und wer mal für 5cent politisches-bildungs-engagement zeigt, wird auch die Bilderberger finden.
Was ist denn das für ein Argument? Willst du etwa bestreiten, dass die Bilderberger bzw. ihre Aktivitäten dem Otto Normalbürger größtenteils unbekannt sind? Nein? Das kannst du auch garnicht. Denn jede Umfrage würde dir das Gegenteil beweisen. Und weil dem so ist, wurde auch gegen die Bilderberger nicht demonstriert. Wahrscheinlich halten viele Menschen diese Vereinigung nur für eine billige VT und haken sie deswegen so schnell ab. Siehe oben: Würde man in den Medien so darüber berichten wie man das G-8-Thema teilweise auseinandernimmt, gäbe es mit Sicherheit auch Demonstrationen. Aber die Bilderberger sind ja "nur eine Legende".
Übrigens überlese ich deine Beiträge das nächste mal einfach, wenn sie wieder nur zehn Zeilen lang oder so oberflächlich und polemisch sind Winston. Auf das alte Spiel habe ich wirklich keine Lust mehr.
Z