Hmm, ich habe nochmal gekramt um ein paar Beispiel für wirklichen Antisemitismus zu finde. Als Quelle dient mir hier die Zeitung "Jüdische Allgemeine". Ich finde diese Zeitung schreibt eigentlich sehr sachlich und neutral. Der Link verweist auf Briefe, die Israel-Kritik mit Antisemitismus vermischen.
Nachdem ich die Seite durchgelesen hatte, war ich wirklich erschrocken, das es noch so viele verbohrte Menschen gibt, die Dinge miteinader in Verbindung bringen oder als Beschimpfung heranziehen, die man besser nicht nennen sollte. Für solche dfiifamierenden Äußerungen haben ich kein Verständnis!
http://www.juedische-allgemeine.de/archiv/politik/politik-02768.html
Ich möchte daraus 2 "Brief-Zitate" hier quoten:
1.
Seit Jahren mißfällt mir, wie Ihre Vorgänger und Sie versuchen, eine Art Ersatzregierung in Deutschland herzustellen. Sie mischen sich in Dinge ein, welche Sie überhaupt nichts angehen und erteilen uns in ungezogener Form Ratschläge, welche wir von Ihnen nicht hören wollen. Sie legen sich an mit Leuten wie Walser, Möllemann, Lamers, Blüm und vielen anderen an und schaden damit nicht nur sich selbst, sondern auch den Juden schlechthin. Sie und Ihr Stellvertreter Friedman sind einer der Gründe dafür, daß die Juden immer unbeliebter werden.
Der letzte Satz drück das aus, was wohl Möllemann meinte. Ich gebe zu, ich kann nicht viel sagen zu Walser, Lamers. Aber, ich kenne Blüm und Möllemann. Mich würde es sehr verwundern, wenn ein Herr Blüm sich Phrasen bedient, die dem Antisemitismus entsprechen. Was ich ferner dazu sagen kann, ist, daß es schon vorkommt, daß sich der Zentralrat der Juden zu Wort meldet, bei bestimmten politischen Gegenbenheiten. Das er sich zu Wort meldet, dagegen habe ich nichts. Wie er sich manchmal zu Wort meldet, dagegen habe ich etwas weil er manchmal sehr Lehrmeisterisch ist. Der Letzte Satz in dem Brief "...das die Juden immer unbeliebter werden" ist schon sehr daneben. Wenn sich einer, der in der Öffentlichkeit steht, mal so äußert, das er für "Unbeliebsamkeit" sorgt, heißt nicht, das man auch gleich auf "Unbeliebsamkeit" seiner "Volksgruppe" schließen kann. Soetwas ist schon hart an der Grenze zum Antisemitismus. Ja, ich benutze das Wort jetzt mal, weil hier die Verfehlung in der Wortwahl eines Einzelnen umgelegt wird auf eine "Nation", ein Volk. Das hatten wir schon mal! Und das sollte nicht wieder Schule machen.
2.
Ihre gestrige Kundgebung in Frankfurt war sicherlich nicht geeignet, Sympathien in der deutschen Bevölkerung für den Einmarsch der israelischen Truppen im Westjordanland zu erwecken! Während Scharon, trotz Aufforderung durch den Sicherheitsrat, der USA, der UNO, Rußlands und der EU sich sofort zurückzuziehen, ungebremst weitermacht, werden von anderen Ländern Überlegungen angestellt, über einen internationalen Friedenseinsatz. Dabei hat Herr Dr. Michel Friedman, den ich seither sehr geschätzt habe, sinngemäß nichts anderes zu bemerken, als daß eine Beteiligung Deutschlands an dieser Friedenstruppe den noch lebenden Holocaustopfern in Israel nicht zugemutet werden könnte.
Herr Dr. Friedman, es ist fürchterlich, was die Nazis den Juden zugefügt haben! Es soll in Deutschland auch nicht vergessen werden! Doch bedenken Sie, daß diese Taten vor fast sechzig Jahre geschehen sind! Ich bin überzeugt, daß das deutsche Volk daraus gelernt hat, so wie Europa aus den vielen Kriegen gelernt und seine Lehren gezogen hat. Wenn es zu einer Friedenstruppe kommt und Deutschland sich unter großen Mühen bereiterklärt, mitzuwirken, sollten Sie dies eigentlich begrüßen! Ich glaube nicht, daß der israelische Ministerpräsident die Situation noch im Griff hat und zu einem Frieden überhaupt bereit ist. Ich finde Ihren Versuch, dem ganzen deutschen Volk bei jeder sich bietenden Gelegenheit (Meinungsverschiedenheit) die Verbrechen der Nazis vor Augen zu führen, um schlechtes Gewissen zu erzeugen, schlicht gesagt unfair und Ihnen nicht würdig.
Sie wissen sicherlich, daß unter dem Naziregime auch viele Deutsche nichtjüdischer Abstammung gelitten haben und ihr Leben geben mußten. Bedenken Sie, daß dieses Geschehen Generationen zurückliegt und auch einmal vergeben - nicht vergessen - werden sollte! Dies, was sich derzeit im Nahen Osten abspielt läßt sich für beide Seiten mit „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ zusammenfassen. (...) Roland Auch, per eMail
Ich habe diesen Brief noch gewählt, weil ich bei bestem Wissen und Gewissen nichts erkennen kann, womit man jmd. auf die Füße treten könnte. Ehrlich, wenn ich einen Brief verfaßt hätte, ich hätte es nicht besser ausdrücken können! Genau so, wie es hier beschrieben ist, empfinde ich es und nicht anders. Wenn ich das jetzt denke, muß ich mich dann schlecht fühlen.
Ich hoffe, das dieser Thread oder meine Postings nicht als negativ aufgefaßt werden. Mir liegt es fern, hier Dinge zu schüren oder zu bagatellisieren oder hochzuspielen. Mich würde wirklich interessieren, wie es von andere gesehen wird.