@ annihilator
Ok. Wie Du willst
Wikipedia ist doch schon mal ne gute Idee
Unter Entropie (Physik) findest Du dort folgenden Artikel
http://de.wikipedia.org/wiki/Entropie_(Physik)
Dort wird zunächst mal beschrieben, dass Entropie sowohl mikroskopisch as auch makroskopisch definiert werden kann. Das wäre sozusagen schon mal der erste Teil des Klein gedruckten. Im makroskopischen lautet die Definition
dS = dQrev / T
Das d gibt an das es sich um ein Differential handelt, oder genauer gesagt um ein totales Differential, das hat Auswirkungen auf spätere Berechnungen. Anders ausgedrückt, es handelt sich um bei Entropie um eine Zustandsfunktion (Fürs Kleingedruckte). Mit Qrev ist die Wärmeübertragung bei reversiblen Prozessen gemeint. Jetzt muss erst nochmal ins kleingedruckte, was ein reversibler Prozess ist. Ach ja, mit T ist natürlich die absolute Temperatur genannt. Bevor ichs Vergesse, Du gehst dabei z.B. immer davon aus das die Reihenfolge partieller Ableitungen egal sein sollte. Ich mein das ganze ist als das Gesetz von Schwarz bekannt, bin mir aber nicht ganz sicher.
Wenn Du auf Ordnung kommen willst, solltest Du aber vielleicht zur mikroskopischen Definition übergehen. Dabei musst Du Dich aber zunächst entscheiden, ob Du mit einem mikrokanonischen, einem makrokanonischen, oder einem kanonischen Ensemble arbeiten willst. Diese unterscheiden sich darin, in wie weit Austausch von Energie und oder Materie mit der Umgebung möglich. Ausgehend von dieser Wahl unterscheiden sich auch die Definitionen der Entropie, oder besser sie werden allgemeiner, d.h. das makrokanonische Ensemble enthält das kanonische und dieses wiederum das mikrokanonische. Nur in letzterem gilt die berühmte Boltzmann Formel zur Beschreibung der Entropie
S = k * ln(W)
.
Wobei W die Zahl der Mikrozustände angibt. Vorher musst Du allerdings noch ins Kleingedruckte das a-priori-Postulat und die Ergodenhypothese aufnehmen. Erstere besagt, dass Zustände mit gleicher Energie gleich wahrscheinlich sind und die Konsequenz aus letzterem ist, dass das Ensemblemittel gleich dem Zeitmittel ist. Einfacher gesagt, wenn Du über viele Kopien eines Systems in verschiedenen Zuständen mittelst, dann erhältst Du das gleiche Ergebnis, wie wenn Du ein System über eine lage Zeit mittelst.
Im kanonischem System hingegen ist obige Definition nicht mehr anwendbar, sondern man muss auf die allgemeinere
S = - k * ∑(i) [p(i) * ln(p(i)] (Ist blöd dargestellt, sieh am besten Mal in Wikipedia nach)
ausweichen. Allerdings wird auch diese nicht mehr anwendbar sein, wenn man zum Makrokanonischem Ensemble wechselt.
Bei alldem solltest Du auch nicht vergessen, dass Du mit diesen Formeln recht komplizierte mathematische Berechnungen durchführen musst, und die haben wieder ihre eigenen Gesezte, die berücksichtigt werden müssen.
Zum Schluss noch ein kleines Gedankenexperiment. Stell Dir einen Behälter vor, der durch eine Wand in zwei Teile geteilt ist. In diesem Behälter befindet sich ein Gas. Entfernst Du die Zwischenwand, so mischen sich die Moleküle von der einen Seite mit denen der anderen, es findet jedoch keine Erhöhung der Entropie statt, da die Moleküle ununterswcheidbar sind. Nun wiederhole das Experiment mit einem kleinen Unterschied. Markiere die Moleküle auf einer Seite Wenn Du die Zwischenwand entfernst geschieht wieder genau das gleiche wie vorher. Die Moleküle vermischen sich, physikalisch gibt es eigentlich keinen Unterschied zum ersten Mal. Allerdings steigt in diesem Fall die Entropie an, da die Moleküle jetzt unterscheidbar sind. Und nun stell Dir das Experiment nochmal vor, allerdings mit zwei Beobachtern, der eine kann die Markierung wahrnehmen, der andere nicht, für ihn sind sie ununterscheidbar. Was geschieht dann?
Zum zweiten Hauptsatz: Versteh mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass der zweite Hauptsatz nicht gilt. Aber wenn Du chemische Reaktionen beschreiben willst, dann musst Du dabei, insbesondere bei irreversiblen Prozessen die Zeit berücksichtigen, nur über die trifft der zweite Hauptsatz keine Aussage. Für die "normale" Thermodynamik existiert die Zeit überhaupt nicht, oder besser gesagt, man hat unendlich viel Zeit, was allerdings nicht so ganz der Realität entspricht. Deshalb wurde hier eine Spezielle Disziplin der Thermodynamik entwickelt. Das ganze nennt sich dann z.B. "Thermodynamik nichtlinearer irreversibler Prozesse". Allerdings ist das was, was für nen Otto-Normalchemiker wie mich ne Nummer zu kompliziert ist, deswegen will ich gar nicht erst versuchen dazu was zu erklären.
Ach ja meine Theorie. Auch wenns eigentlich nicht so wichtig ist, ich bin wohl das, was man unter einem Kreationisten versteht. Zu dem Thema gibts hier allerdings schon genug Threads.
Wenn Du an einer kritischen Auseinandersetzung mit Evolution interessiert bist, kann ich Dir das Buch "Darwin im Kreuzverhör" von Johnson empfehle (
download hier ) empfehlen. Bevor hier jemand ne falsche Meinung kriegt, das Buch enthält nicht das übliche Kreationistenzeug, es wurde nicht von einem typischen Kreationisten geschrieben und es propagiert keine Schöpfung. Der Autor wird von führenden Evolutionswissenschaftlern ernstgenommen und das Buch befindet sich auf einem Niveau, dass deutlich über meinem Flugzeugvergleich liegt.