Einbürgerungstest für Muslime

MrPalmer

Großmeister
Registriert
15. Februar 2004
Beiträge
590
Bin kein Verfassungsrechtler aber mir kommen da schon ein paar Bedenken
wie Gleichstellung,Diskriminierung und Religionsfreiheit..

um sich selbst ein Bild zu machen
-> Einbürgerungstest wird verschärft
Das Stuttgarter Ausländeramt hat eine Liste von 57 Nationen mit hohem muslimischem Bevölkerungsanteil, für die der neue Test gelten soll. An erster Stelle steht die Türkei (704 Einbürgerungen in Stuttgart im Jahr 2004), an zweiter der Iran (83) und an dritter Stelle Afghanistan (54). Insgesamt wurden im Vorjahr 1988 Ausländer eingebürgert. Der Test wird also künftig bei etwa der Hälfte aller Fälle angewandt.

-> Empörung über Einbürgerungstest für Muslime
Innenminister Heribert Rech (CDU) wies den Vorwurf der Diskriminierung zurück. Es müsse aber erlaubt sein, Einbürgerungsbewerber darauf zu überprüfen, ob das abgegebene Bekenntnis zur Grundordnung auch tatsächlich ihrer inneren Einstellung entspreche, falls Anhaltspunkte für Zweifel vorliegen würden. "Dies geschieht selbstverständlich auch bei Nicht-Muslimen", sagte Innenminister Rech.

-> Einbürgerungstest für Muslime
Da für viele Muslime der Koran aber Wort für Wort gelte, könnten diese somit kein Bekenntnis zum Grundgesetz ablegen, während zum Beispiel Christen sich im Allgemeinen um eine zeitgemäße Auslegung der Heiligen Schriften bemühten, so Grell

Also nur Muslime oder wie Innenminister Rech meinte auch Nicht-Muslime ?
Da hat wohl die Regierung von Baden-Württemberg sich ein Eigentor geleistet.

Wie sieht es eigentlich bei den anderen Boardis aus ? Österreich und die Schweiz in Sachen Einbürgerung, wie läuft so ein Verfahren bei unseren Nachbarn ?
 

Quakle

Meister
Registriert
17. März 2004
Beiträge
301
Also ich finde die Idee an sich gar nicht so schlecht, muss man in U.S.A. doch auch machen und da meckert keiner rum.
Ganz im gegenteil glaube sogar, das dadurch eine art Nationalverbundenheit entstehen kann und die Integrität in die deutsche Gesellschaft gefördert wird.

Allerdings sollte man um eine faire chance zu geben, kostenlose Testvorbereitungen geben. (vielleicht mit Erklärungen warum was so ist)

Außerdem muss ich als Christ auch in vielen muslimischen Ländern dem Grundgesetz meine treue schwören, wenn ich überhaupt die Chance dazu bekomme dort zu leben (für uns meistens fast unmögich). Sorry meinte natürlich dort Staatsbürger zu werden...

Und wenn ich in ein anderes Land gehe erwartet man von mir doch auch das ich mich an die dortigen Gesetze halte, oder? Warum können wir das nicht erwarten? Unsere Gesetze sind nun zu respektieren, egal von wem.
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
Quakle schrieb:
Also ich finde die Idee an sich gar nicht so schlecht, muss man in U.S.A. doch auch machen und da meckert keiner rum.

Bitte erläutere uns doch einmal, was du auf die Frage, ob du deine Frau schlägst, beim Einbürgerungstest der USA geantwortet hast.

Ganz im gegenteil glaube sogar, das dadurch eine art Nationalverbundenheit entstehen kann und die Integrität in die deutsche Gesellschaft gefördert wird.

Wenn einem Muslim jetzt bei Beantragung der Einbürgerung - was ja schon eine Aussage für sich ist! - schon durch solche Fragen ein mittelalterliches und extremistisches Weltbild unterstellt wird, hat das also integrative Wirkung?

Von Psychologie verstehst du nicht allzuviel, oder?

Außerdem muss ich als Christ auch in vielen muslimischen Ländern dem Grundgesetz meine treue schwören, wenn ich überhaupt die Chance dazu bekomme dort zu leben (für uns meistens fast unmögich). Sorry meinte natürlich dort Staatsbürger zu werden...

Wie sind denn deine Erfahrungen zu den Möglichkeiten, türkischer, malaysischer oder ägyptischer Staatsbürger zu werden?

Und wenn ich in ein anderes Land gehe erwartet man von mir doch auch das ich mich an die dortigen Gesetze halte, oder? Warum können wir das nicht erwarten? Unsere Gesetze sind nun zu respektieren, egal von wem.

Stand das irgendwann zur Diskussion?
 

Diskordias Legionär

Erleuchteter
Registriert
25. April 2002
Beiträge
1.309
Franziskaner schrieb:
Quakle schrieb:
Also ich finde die Idee an sich gar nicht so schlecht, muss man in U.S.A. doch auch machen und da meckert keiner rum.

Bitte erläutere uns doch einmal, was du auf die Frage, ob du deine Frau schlägst, beim Einbürgerungstest der USA geantwortet hast.

"Wenn sie´s verdient hat" oder "Manchmal, aber nur manchmal, haben Frauen ein kleines bisschen haue gern ;)"

___

Nein, das is fürn A. Man kann von den Leuten nichts verlangen, wenn sie rein wollen, da sie ja nicht die Sprache etc beherrschen müssen oder so. ABER: Eltern sollten zB gezwungen werden, in die Elternsprechtage der Schulen gehen zu müssen. Test davor finde ich ...ungut, weil eben lügen möglich ist und man keine Sprachkenntnisse voraussetzen kann. Im nachhinein testen wäre, theoretisch imo was ganz praktisches...aber was mit den nicht angepassten tun? Ausweisen :wink: . Also is es unsinnig, da strafen Zahlen auch nicht soo toll ist, da Strafen, die weh tun, nicht gezahlt werden könnten, da extrem unangepasste Leute wohl weniger viel ;) Geld zur verfügung haben.
 

Quakle

Meister
Registriert
17. März 2004
Beiträge
301
Zitat 1. Beitrag
-> Einbürgerungstest für Muslime
Da für viele Muslime der Koran aber Wort für Wort gelte, könnten diese somit kein Bekenntnis zum Grundgesetz ablegen, während zum Beispiel Christen sich im Allgemeinen um eine zeitgemäße Auslegung der Heiligen Schriften bemühten, so Grell

Hier steht das zur Diskussion.

Beim Einbürgerungstest habe ich mit einem klaren Nein geantwortet...
Spaß beiseite, habe mich bisher nur mal dafür interessiert türkischer Staatsbürger zu werden, da ich dorthin auswandern wollte und glaube mir das ist nnicht sonderlich einfach...

Zu deiner 2. Aussage, es geht um einen Test über das Wissen unserer Grundgesetze und normalen Gesetze. Vielleicht noch mit ein bisschen Geschichte untermischt und selbstverständlich die deutsche Sprache nicht zu vergessen. Wo unterstelle ich bei Fragen zu diesen Wissensgebieten irgend jemand ein extremistisches Weltbild :?:
Und ich finde es schon ok, wenn ein staat sagt, wenn du unser Staatsbürger werden möchtest, musst du unsere Sprache kennen (Problem Amtssprache Deutsch behoben, wir brauchen keine Dolmetscher mehr auf den Ämtern), du solltest etwas über unsere Geschichte wissen und vor allem unsere Gesetze kennen, damit du dich überhaupt daran halten kannst?

Die Verbundenheit kommt durch den Lerneffekt, denn ich fühle mich eher mit etwas verbunden, über das ich etwas weiss. Umgedrehterweise fühle ich mich unbehaglich wenn ich über etwas gar nichts weiss. Beispiel hätte ich schon ein bisschen Sorge in die Ukraine zu gehen, denn das einzigste was ich über die weiss: Wodka trinker, angeblich ziemlich aggressiv (Vorurteile)
Also kann ich dagegen doch nur mit wissen Arbeiten und dadurch ein bisschen Verbundenheit schaffen. Menschen haben nun einmal vor dem Unbekannten Angst.
Also bitte nicht aus der falschen sicht Interpretieren....
 
G

Guest

Guest
Da fällt mir ein passendes Zitat ein. :roll:

"Amerikaner werden mißtrauisch, wenn man nicht einer von ihnen werden will - im Gegensatz zu Franzosen, Engländern, Schweden und den meisten anderen Völkern, die es gerade mißtrauisch macht, wenn man zu ihnen gehören möchte." - Billy Wilder
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
Quakle schrieb:
Zu deiner 2. Aussage, es geht um einen Test über das Wissen unserer Grundgesetze und normalen Gesetze. Vielleicht noch mit ein bisschen Geschichte untermischt und selbstverständlich die deutsche Sprache nicht zu vergessen. Wo unterstelle ich bei Fragen zu diesen Wissensgebieten irgend jemand ein extremistisches Weltbild :?:

27 Fragen von 30 befassen sich mit den religiösen Anschauungen, mit Fragen der Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie mit der Einstellung gegenüber Homosexuellen.

Wenn das keine Unterstellung sein soll, einen Fragenkatalog so zusammenzustellen, dann weiss ich nicht. Fragen zur Geschichte oder zu gesellschaftlichen Themen fände ich deutlich sinnvoller. Aber offensichtlich ist das baden-württembergische Innenministerium nicht der Meinung, das das Wissen über z.B. Wahlverfahren, Behördenstrukturierung oder auch sprachliche Feinheiten wären für eine Integration notwendig.

Andersherum stellt sich dann schon die Frage, ob ein Schweizer die deutsche Staatsbürgerschaft auch bekommen würde, wenn er seine Frau schlagen würde. Oder provokant gefragt: Verlieren jetzt deutsche Männer ihre Staatsangehörigkeit, wenn sie Frau oder Kinder schlagen?

Und ich finde es schon ok, wenn ein staat sagt, wenn du unser Staatsbürger werden möchtest, musst du unsere Sprache kennen

Der Sprachtest war auch bisher schon bei Einbürgerungen vorgeschrieben und ist auch überhaupt kein Thema.

(Problem Amtssprache Deutsch behoben, wir brauchen keine Dolmetscher mehr auf den Ämtern)

Für einen Aufenthaltstitel ist generell erst mal keine Kenntnis der deutschen Sprache notwendig.

du solltest etwas über unsere Geschichte wissen und vor allem unsere Gesetze kennen, damit du dich überhaupt daran halten kannst?

3 von 30 Fragen sind zu dem Thema also ausreichend?

Aber ich frag mal anders: Welche Passagen aus der Anordnung über den Bau und Betrieb von Garagen (GarBBAnO) sind dir bekannt, damit du dich nach ihnen richten kannst? Wie sieht es aus mit dem Personenbeförderungsgesetz?

Aber da das garantiert dann wieder die unwichtigen Gesetze sind, wie schauts damit aus: Artikel 6 GG, Absatz 2? Nicht nachlesen!

Die Verbundenheit kommt durch den Lerneffekt, denn ich fühle mich eher mit etwas verbunden, über das ich etwas weiss.

Wäre ich Muslim mit dem Wunsch deutscher Bürger zu werden, würde mir dieser Gesprächsleitfaden es zumindest nicht leichter machen, mich mit Deutschland verbunden zu fühlen...

http://www.taz.de/pt/2006/01/04/a0154.nf/text.ges,1
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Amerikaner werden mißtrauisch, wenn man nicht einer von ihnen werden will
:lol:
Das kann ich allerdings aus eigener Erfahrung bestätigen. Bei meinem letzten USA-Urlaub wurde ich in der Tat mehrmals und wie selbstverständlich gefragt, wann ich denn nun endgültig hinziehen will. Ich Empfand das schlimmstenfalls drollig und bestenfalls sehr (gast)freundlich.
 

Quakle

Meister
Registriert
17. März 2004
Beiträge
301
Franziskaner schrieb:
Quakle schrieb:
Zu deiner 2. Aussage, es geht um einen Test über das Wissen unserer Grundgesetze und normalen Gesetze. Vielleicht noch mit ein bisschen Geschichte untermischt und selbstverständlich die deutsche Sprache nicht zu vergessen. Wo unterstelle ich bei Fragen zu diesen Wissensgebieten irgend jemand ein extremistisches Weltbild :?:

27 Fragen von 30 befassen sich mit den religiösen Anschauungen, mit Fragen der Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie mit der Einstellung gegenüber Homosexuellen.

Wenn das keine Unterstellung sein soll, einen Fragenkatalog so zusammenzustellen, dann weiss ich nicht. Fragen zur Geschichte oder zu gesellschaftlichen Themen fände ich deutlich sinnvoller. Aber offensichtlich ist das baden-württembergische Innenministerium nicht der Meinung, das das Wissen über z.B. Wahlverfahren, Behördenstrukturierung oder auch sprachliche Feinheiten wären für eine Integration notwendig.

Andersherum stellt sich dann schon die Frage, ob ein Schweizer die deutsche Staatsbürgerschaft auch bekommen würde, wenn er seine Frau schlagen würde. Oder provokant gefragt: Verlieren jetzt deutsche Männer ihre Staatsangehörigkeit, wenn sie Frau oder Kinder schlagen?

Und ich finde es schon ok, wenn ein staat sagt, wenn du unser Staatsbürger werden möchtest, musst du unsere Sprache kennen

Der Sprachtest war auch bisher schon bei Einbürgerungen vorgeschrieben und ist auch überhaupt kein Thema.

(Problem Amtssprache Deutsch behoben, wir brauchen keine Dolmetscher mehr auf den Ämtern)

Für einen Aufenthaltstitel ist generell erst mal keine Kenntnis der deutschen Sprache notwendig.

du solltest etwas über unsere Geschichte wissen und vor allem unsere Gesetze kennen, damit du dich überhaupt daran halten kannst?

3 von 30 Fragen sind zu dem Thema also ausreichend?

Aber ich frag mal anders: Welche Passagen aus der Anordnung über den Bau und Betrieb von Garagen (GarBBAnO) sind dir bekannt, damit du dich nach ihnen richten kannst? Wie sieht es aus mit dem Personenbeförderungsgesetz?

Aber da das garantiert dann wieder die unwichtigen Gesetze sind, wie schauts damit aus: Artikel 6 GG, Absatz 2? Nicht nachlesen!

Die Verbundenheit kommt durch den Lerneffekt, denn ich fühle mich eher mit etwas verbunden, über das ich etwas weiss.

Wäre ich Muslim mit dem Wunsch deutscher Bürger zu werden, würde mir dieser Gesprächsleitfaden es zumindest nicht leichter machen, mich mit Deutschland verbunden zu fühlen...

http://www.taz.de/pt/2006/01/04/a0154.nf/text.ges,1
auch bei der deutschen Version dieses Testes?
kann man den Fragenkatalog irgendwo nachlesen?
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
Quakle schrieb:
auch bei der deutschen Version dieses Testes?
kann man den Fragenkatalog irgendwo nachlesen?

Nein. Vor allem solltest du niemals auf irgendwelche Links klicken, die dir deine Gesprächspartner zur Verfügung stellen, denn dort wirst du garantiert keine näheren Informationen erhalten... :roll:
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
:lol:
Und ganz wichtig: Immer das komplette Posting des Diskussionspartners zitieren, vor allem dann, wenn man selber dann nur zwei kurze Fragen stellt. Könnte ja immerhin sein, daß manche User nicht wissen, wie man scrollt.
 

DrJones

Ehrenmitglied
Registriert
21. Mai 2002
Beiträge
2.172
Grundsäzlich finde ich die Idee nicht schlecht.
Man sollte allerdings jeden diesem Test unterziehen der
hier leben will. Das der Test quasi auf Muslime gemünzt ist
finde ich nicht so gut.

Was ist falsch daran sich nur die besten rauszupicken?
Kommt man nicht auch nur nach Australien wenn man genügend Geld
und einen Arbeitsplatzvorweisen kann?
Ich weiß nicht ob der Vergleich hinkt , aber es gibt ja auch an jeder
Diskothek Türsteher die sich das Publikum aussuchen.
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
DrJones schrieb:
Grundsäzlich finde ich die Idee nicht schlecht.

Grunz-sätzlich sollte jeder Deutsch kennen, der den deutschen Pass (behalten) will...find ich auch... :lol:

Man sollte allerdings jeden diesem Test unterziehen der
hier leben will.

Redest du von hier leben oder von der deutschen Staatsangehörigkeit. Bei "hier leben" würde mich interessieren, wie du das mit der EU-weiten freien Wahl des Wohn- und Arbeitsortes rechtlich vereinbaren möchtest.

Bei "deutscher Staatsangehörigkeit" würde mich mal die Allgemeinverträglichkeit interessieren. Darf ein katholischer gebürtiger Bayer seinen Pass behalten, wenn er nach dem Outing seines schwulen Sohnes ausrastet? Oder ein Rheinländer, der im Suff seine Frau verprügelt? Oder ein Ostdeutscher, der in der Kneipe meint "den Juden müsst man es mal wieder richtig zeigen"?

Was ist falsch daran sich nur die besten rauszupicken?

Warum gibts dann kein rassen- und religionszugehöriges Ranking, wo beispielsweise Ausbildung, Diplome o.ä. abgefragt werden?

Kommt man nicht auch nur nach Australien wenn man genügend Geld und einen Arbeitsplatzvorweisen kann?

Wieder verwechselst du Aufenthaltstitel und Staatsangehörigkeit...

Ich weiß nicht ob der Vergleich hinkt , aber es gibt ja auch an jeder
Diskothek Türsteher die sich das Publikum aussuchen.

Hey super, dann verlangen wir doch für den Eintritt nach Deutschland auch noch Eintritt und Mindestverzehr. Dafür könnten wir ja ab und zu mal 'ne Happy Hour einlegen - zwei Staatsangehörigkeiten zum Preis von einer alle 4 Wochen...
 

dkR

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
6.523
Aber offensichtlich ist das baden-württembergische Innenministerium nicht der Meinung, das das Wissen über z.B. Wahlverfahren, Behördenstrukturierung oder auch sprachliche Feinheiten wären für eine Integration notwendig.
Das könnte dann aber sehr peinlich werden, wenn mal jemand ne Umfrage bei Deutschen zu diesen Themen macht ;)
Da finde ich ein gewisses Verständniss für die Kultur seiner neuen Heimat wichtiger.
 

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
dkR schrieb:
Da finde ich ein gewisses Verständniss für die Kultur seiner neuen Heimat wichtiger.

Welche Kultur? Schuhplattln, allemannische Fasnet oder die Kunst, sich einen Strandkorb auf Sylt ordnungsgemäss zu reservieren?

Als ob es eine einheitliche deutsche Kultur gäbe, nach denen sich alle richten. Ich versuch gerade, eine Freundin aus Berlin vor ihrem Umzug nach Süddeutschland auf den Kulturschock der Kehrwoche vorzubereiten... :lol:

Nochmal, ich hab keine Probleme damit, gewisse Grundvoraussetzungen für den Erwerb der Staatsangehörigkeit zu verlangen. Auch beispielsweise eine Verpflichtung, das Grundgesetz anzuerkennen.

Was aber momentan hier gemacht wird, ist eine einseitige Vorverurteilung und Diskriminierung auf Grund einer Religionszugehörigkeit. Gerade die geistigen Väter dieses Gesprächsleitfaden sollten meiner Meinung mal auf Verfassungskompatibilität hin geprüft werden.
 

dkR

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
6.523
Ich meine Kultur, nicht Folklore und Stammesriten :lol:
Die Kultur die auf den westeuropäischen moralischen und ethischen Werten beruht ;)
Die unterscheiden sich zum teil doch erheblich von afrikanischen/indischen oder asiatischen Gepflogenheiten.
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Folklore und Stammesriten sind aber nun mal ebenso Teil der Kultur, wie moralische und ethische Werte.
Deshalb ist es ja imho so bedenklich in dem Zusammenhang immer ganz generell von Kultur zu reden.
 

Auredin

Lehrling
Registriert
12. September 2003
Beiträge
26
Sooo schlecht ist dieser Test vielleicht gar nicht,
denn wer dabei antwortet, dass er seine Frau schlägt wenn sie's verdient hat
oder seiner volljährigen Tochter das Selbstbestimmungsrecht versagt,
hat von deutscher Kultur ja wirklich absolut nichts begriffen:
Dass sowas geschieht, ist in Deutschland sicherlich nicht ungewöhnlich,
aber - sowas gibt man doch bitteschön nicht öffentlich zu.
Wo würde es denn wohl enden, wenn wir plötzlich vermehrt Leute einbürgerten,
die wiederholt und womöglich gar gewohnheitsmäßig die Wahrheit sagen ... ?
 

Aphorismus

Ehrenmitglied
Registriert
22. Dezember 2004
Beiträge
3.690
Zur Not wird eben gelogen. "Klar, ich liiiiiiebe das Grundgesetz, Herr Beamter!" Aber sie tragen eine "Osama rocks!"-Mütze!" "Ist Ironie, ich liiiiebe, Deutschland und Grundgesetz, eeeeehrlich." "Na gut, dann lassen wir sie mal rein." "Oh, Danke mein Herr!" (geflüstert:) "Trottel!"

Paar Fundis müssen lügen, für den Rest wirds nervig. Und das bringt... was?
 

Hosea

Erleuchteter
Registriert
25. Dezember 2004
Beiträge
1.515
Ich habe nix gegen "Einbürgerungstest", aber dieser Gesinnungstest ist absoluter Schwachsinn in meinen Augen. Scheinbar haben sie diesen Gesprächsleitfaden aus einem Call Center geklaut.

Ich stell mir das grad mal im Beamtenalltag vor.."Bleiben sie noch nen Moment sitzen, wir haben da noch ein paar Fragen aus unserem Leitfaden." :O_O:

22: Sie erfahren, dass Leute aus Ihrer Nachbarschaft oder aus Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis einen terroristischen Anschlag begangen haben oder planen. Wie verhalten Sie sich? Was tun Sie?
:lol:

Bezugnehmend auf diese Frage, würde ich das liebend gern einer anerkannten Körperschaft, den Zeugen (Jehovas) diese Frage stellen :

29. Stellen Sie sich vor, Ihr volljähriger Sohn kommt zu Ihnen und erklärt, er sei homosexuell und möchte gerne mit einem anderen Mann zusammenleben. Wie reagieren Sie?

So wie ich das auch verstanden hab, entscheidet der Beamte dann willkürlich ob diese Person den "Test" bestanden hat oder nicht, na klasse!
Wir haben da noch ein paar Ungereimtheiten in dem Test, tut uns leid..

Auch Schade um das ganze Geld, das bei dieser Schikaneaktion den Bach runterläuft, das hätte man sinnvoller in die Integration von Menschen stecken können.

Lg Hosea
 
Oben