Earthlings

DrJones

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Was das Töten von Tieren für die meisten Leute, mich eingeschlossen,
so abstoßend macht sind doch die industriellen Rahmenbedingungen.

Das unpersönliche, maschinelle hochzüchten und Töten.
Die Entpersonifizierung der Tiere und Degradation zu bloßen Objekten
ohne Namen.

Hab mir den Film bloß ausschnittsweise angeschaut und es gibt
natürlich ne Menge unhaltbarer Zustände ( Zirkus... Sportjagd... etc.)
die nicht sein dürfen.
Das Quälen von Tieren ist in jedem Fall abzulehnen.

Allerdings will ich nicht auf Fleisch als Nahrung verzichten. Es gibt
auch ne Menge Raubtiere die andere Tiere essen.
Ich hoffen diesen Raubtieren wirft niemand den vor äh... 'Speziesisten'
zu sein.
Und als unsere Altvorderen noch in der Höhle gelebt haben und
Mammuts gejagt haben wird wohl niemand auf die Idee kommen,
diese als Spezeisisten zu bezeichnen.

Worauf ich hinaus will, ist eigentlich das der Mensch den natürlichen
und direkten Umgang mit dem Tier verloren hat, da die Populatonsgröße
des Menschen und sein Hunger nach Fleisch eine Industrialisierung
der Fleischproduktion nötig gemacht hat.
Meiner meinung ist nicht das Verzehren von Fleisch schlecht sondern
die Produktion.

Fazit/Hypothese: Es gibt zu viele Menschen.
 

Ein_Liberaler

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DrJones schrieb:
Es gibt zu viele Menschen.

Welche sollen wir umbringen?

Übrigens, die Jagdszenen in dem Film fand ich nicht besonders schrecklich.

Auf anständige, weidmännische Art zur Strecke gebracht zu werden, ist jedenfalls ein angenehmeres Ende für ein Tier, als auf natürlichem Wege zu verhungern, wenn die Zähne abgeschliffen sind, oder von Raubtieren gerissen zu werden.
 

DrJones

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Naja, einfach n Viech abzuknallen damit man n hübsches Geweih
im Zimmer hängen hat, also einfach nur zum Vergnügen find
ich nicht so toll.
Aber dennoch hat das Tier ein angenehmeres Leben und einen schnelleren
Tod gehabt als Tiere in der Tierzucht.

Man sollte niemanden umbringen um die Menschheit zu dezimieren.
Es reicht ja wenn die Sterblichkeitsrate höher ist als die Geburtenrate.
Das kann natürlich einige Generationen dauern...
Ob der einzelne dadurch mehr Wohlstand erfährt kann ich natürlich
nicht vorhersagen. Idealerweise schon...
 

Ein_Liberaler

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Reine Trophäenjagd ist tatsächlich grenzwertig. Beispielsweise rauschige Keiler zu schießen, weil das so ein "uriges" Jagderlebnis ist. Das stinkende Wildbret taugt höchstens für Hundefutter...
 

Kanalisation

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Mal kurz auch noch meinen Senf zu dem Film geben,

Also an "Ein_Liberaler", dKR und DrJones... Ihr solltet Euch den Film auf jedenfall noch einmal Vollständig ansehen, so ganz wird mir eure Argumentation zu diesem Film sonst nicht schlüssig.

Mich pers. hat der Film nur daran ermannt, das wir Menschen als "selbsterkorene höchste" Spezies, unserer Verantwortung klar werden sollten, wie wir mit anderem Leben umgehen.

Es ging den Machern glaub ich nicht darum den Appetit zu verderben, kein Fleisch mehr zu kaufen und Vegetarierer oder Veganer zu werden. Sondern um den Respekt vor Leben, das Empfinden kann. Man Stelle Sich bei dem Gesamten Film einmal vor, man selbst währe an Stelle des Tieres, ich glaube kaum das irgend ein Mensch dem zustimmen würde, nichteinmal die Rassisten und Sexisten unter uns (Naja, wer weiss schon was es alles für Abschaum auf der Welt gibt). :kerze:

Zwei Punkte empfand ich bei dem Film bemerkenswert, die mir in keiner Weise über die allgemeinen Medien präsent waren.

Die Zahlen und Fakten der Tierversuche
(Ja 10 Milliarden, da bin ich eher für Embryonale Stammzellenforschung als für schon wirklich empfindungsfähiges Leben - und müssen Tierversuche mit Genickbrüchen wirklich sein? Ich denke da kann man an Computermodellen und Knochenkulturzellen schon genug testen?!)
Die Distanz des Menschen zum Tier wenn es um die Schlachtung geht (Stichworte Delphine und die Schulkinder) :quelle:

Die Fakten über die Modeindustrie sind wohl aus früheren Zeiten schon klar und könnte auch heute keinen Menschen verstehen der sich extra aus diesem Aspekt herraus Mode kauft für die Leben sterben musste (Ausser Wilderern und Wild-Jägern (Jagd-Safaris) villeicht, die gehören für mich seid je her schon alle eingesperrt wegen Missachtung des Lebens, ich meine hier KEINE Förster, das ist ein anderes Thema!) :k_schuettel:

hierzu vielleicht noch ein paar Zitate:
"Alles Leben entsteht aus Leben." - Louis Pasteur
"Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe der Erde streben nach Glück wie wir, alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir. Also sind sie uns gleichgestellte Werke des allmächtigen Schöpfers." - Franz von Assisi
"Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück." - Pythagoras
"Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen - ein aufgemotzter Mutant, der nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde: zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben." - Hunter S. Thompson
"Das Meisterstück eines Menschen, auf das er besonders stolz sein kann, ist, sinnvoll zu leben: Alles Übrige - wie regieren, Schätze sammeln, Bauten errichten - sind Nebensachen." - Michel de Montaigne
"Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis." - Woody Allen
"Das Leben ist nicht gerecht, und für die meisten von uns ist das gut so." - Oscar Wilde
"Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgend etwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind." - Arthur Conan Doyle
"Einem Menschen, den Kinder und Tiere nicht leiden können, ist nicht zu trauen." - Carl Hilty
"Ich bin nicht Vegetarier, weil ich Tiere liebe; ich bin Vegetarier, weil ich Pflanzen hasse." - A. Whitney Brown
und es gibt noch unendlich viele....

Gruß Kanalisation

P.S.: Ich wollte dich mit den Anführungszeichen in keinsterweise Angreifen Liberaler, es geht mir nur irgendwie gegen den Strich das Leute einen _ in Ihrem Nick haben, da kräuseln sich bei mir irgendwie die Nackenhaare, deshalb die Anführungszeichen! Alte Programmierangewohnheit von mir.. egal anderes Thema :hide:
 

Ein_Liberaler

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Ich bitte doch darum, meinen Nick nicht in Anführungszeichen zu setzen. Die Idee ist nicht neu und nicht höflich; wenn Zweifel an meiner liberalen Einstellung bestehen, bitte ich die zu formulieren, damit ich darauf eingehen kann.

Ich habe mich hier nur zur Jagd geäußert. Was die andern Aspekte des Films angeht - ich hasse Tierquälerei, ich bin ein Freund artgerechter Tierhaltung, und ich habe keine Probleme damit, Tiere zu nutzen, sei es als Nahrung, als Lieferant von Eiern, Milch und Wolle, als Arbeitstier oder im Sport, solange man sie anständig behandelt. Respekt vor der Kreatur ist für mich selbstverständlich. Meine Großeltern waren Bauern, die haben mir das beigebracht, über die heutige Massentierhaltung könnten die nur den Kopf schütteln. Über Sentimentalitäten allerdings auch.

Die Jagdszenen im Film finde ich nicht besonders schlimm... Du denn? Wenn ja, was daran genau? Ich habe sie jetzt nicht besonders aufmerksam analysiert.

Wenn ich selbst an der Stelle des Tieres wäre... Nun, Menschen sind keine Tiere. Es ist ein Verbrechen, sie zu versklaven, für Tiere ist das völlig normal. Man kann auch keine Menschen schlachten und essen. Um aber wiederum auf den Aspekt der Jagd zu kommen: Ich war ja Soldat, und zwar freiwillig. Ein sauberer Blattschuß, wie ich ihn einem Stück Wild anzutragen versuche, erscheint mir keineswegs als die schlimmste Todesart. Das Tier weiß auch im Gegensatz zum Menschen nicht darum, was ihm entgeht, wenn es vor der Zeit stirbt, und ein Tier ist im Grunde wie das andere, kein unersetzliches Individuum. Es sterben dauernd welche, bei Unfällen, gerissen von Raubtieren, an Hunger... (Gänse allerdings schließen ja lebenslange Partnerschaften, deshalb hat der eine oder andere Skrupel, Gänse zu töten.)

Förster... Es ist ein Klischee, und es wird oft übertrieben, aber gerade Förster und Waldbesitzer sehen manchmal Rehe und Hirsche nur als Schädlinge - kleine braune Knospenfresser und große rote Rindenfresser. Die Herrschaften vom Ökologischen (besser: ökonomischen) Jagdverband hätten gern wieder die Erlaubnis zum Schrotschuß auf Rehe und trauern heimlich darum, daß sie die Cerviden nicht vergiften dürfen. (Siehe dazu meine Sig.)
 

Diskordias Legionär

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dkR schrieb:
Diskordias Legionär schrieb:
Schau den Film. Schau mal auf Seiten die dem ganzen nicht zu zugetan sind. Medikamente wirken auf verschiedene Organismen....verschieden. Getestet werden müssen die Sachen so oder so noch an Menschen. Werden sie auch. NUr eben nach dem Tiere dafür genommen wurden.
Also doch Menschenversuche statt Tierversuche.
Interessante Sicht der Dinge.

Nein. Die Sachen WERDEN auch an Menschen getestet. Weil die Tierversuche nicht 1:1 (schön gesagt) übertragbar sind. Egal wie viele Tiere getestet werden. Es WIRD noch an Menschen getestet. Das hab ich geschrieben.
Interessante Art zu lesen.



Was ich an der Argumentation "In der Höhle haben wir Fleisch gegessen. Schon immer Fleisch gegessen" nicht nachvollziehen kann: Zeiten ändern sich. Und die wenigsten von uns müssen täglich ggf um ihr Leben rennen. Wir können uns anders ernähren. Hätten keinerlei Nachteile dadurch. Weder Vegetarier die ich kenne, noch Veganer haben Nachteile durch ihre Lebensweise. Sagen sie selbst. Weil sie es richtig machen. Man kann auch als Veganer nur Müll in sich rein stopfen. Zudem: Würde die Mehrheit darauf verzichten, was denkt ihr, was die Forschund in kürze alles bereit hätte. An..sagen wir mal...Ersatzpräparaten, die der eine oder andere bräuchte?
 

dkR

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Diskordias Legionär schrieb:
dkR schrieb:
Diskordias Legionär schrieb:
Schau den Film. Schau mal auf Seiten die dem ganzen nicht zu zugetan sind. Medikamente wirken auf verschiedene Organismen....verschieden. Getestet werden müssen die Sachen so oder so noch an Menschen. Werden sie auch. NUr eben nach dem Tiere dafür genommen wurden.
Also doch Menschenversuche statt Tierversuche.
Interessante Sicht der Dinge.

Nein. Die Sachen WERDEN auch an Menschen getestet. Weil die Tierversuche nicht 1:1 (schön gesagt) übertragbar sind. Egal wie viele Tiere getestet werden. Es WIRD noch an Menschen getestet. Das hab ich geschrieben.
Interessante Art zu lesen.
Natürlich werden sie an Menschen getestet, nachdem mindestens 99,5% der Substanzen im Tierversuch oder noch eher rausgeflogen sind. Für mich ist ein Mensch immer noch mehr wert als hundert Labortiere. Ich find das auch nicht schön, habe mich geweigert Tierversuche durchzuführen, aber ich sehe die Notwendigkeit selbiger in Forschung und Ausbildung.
 

Sandalphon

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leider konnte ich mir den film nicht anschauen, diskordias, ich bin da zu sensibel...hab aber früher einige reportagen über schlachthöfe und massentierhaltung gesehen, was mich auch dazu bewog vegetarisch zu essen. nun, mittlerweile seh ich auch ein, dass menschen fleisch brauchen und auch essen sollen. nur eben in einem angemessenen verhältnis. einmal die woche is schon genug. und da kann man sich das biofleisch durchaus leisten.ausserdem finde ich wichtig, dass menschen tiere respektieren und sie nicht als blosse nahrungsquelle oder spielzeug ansehen...

Wenn ich selbst an der Stelle des Tieres wäre... Nun, Menschen sind keine Tiere. Es ist ein Verbrechen, sie zu versklaven, für Tiere ist das völlig normal. Man kann auch keine Menschen schlachten und essen. Um aber wiederum auf den Aspekt der Jagd zu kommen: Ich war ja Soldat, und zwar freiwillig. Ein sauberer Blattschuß, wie ich ihn einem Stück Wild anzutragen versuche, erscheint mir keineswegs als die schlimmste Todesart. Das Tier weiß auch im Gegensatz zum Menschen nicht darum, was ihm entgeht, wenn es vor der Zeit stirbt, und ein Tier ist im Grunde wie das andere, kein unersetzliches Individuum. Es sterben dauernd welche, bei Unfällen, gerissen von Raubtieren, an Hunger... (Gänse allerdings schließen ja lebenslange Partnerschaften, deshalb hat der eine oder andere Skrupel, Gänse zu töten.)

..wenn ich das lese wird mir schon wieder übel, aber ich habe nich die geringste lust mit solchen menschen darüber zu reden...so ist ihre meinung nunmal. ich seh das halt anders und ich weiß, dass es viele menschen auch anders sehen. leider nicht genug, aber besser als nichts. schon allein sich freiwillig als soldat zu melden um höchstwahrscheinlich andere menschen zu töten..nunja...wo man menschen doch so mag. menschen sterben auch ständig. bei unfällen, getötet von (menschlichen) Tieren, an Hunger....also darf man die doch auch töten? oder was wolltest du damit sagen?. achso ja außer gänse, die gehen lebenslange partnerschaften ein, so wie (vereinzelt) auch menschen. zumal gänse da nicht die einzigen tiere sind, die sowas machen. aber tiere sind ja keine unersetzlichen individuen..is klar..wenn du meinst...

fröhliches diskutieren...
 

Ein_Liberaler

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Soldat bin ich geworden, um unter anderem Deine Rechte und Deine Freiheit zu verteidigen.

Daß jeder Mensch ohnehin sterben muß, ermächtigt uns nicht, sein Leben zu verkürzen. Menschen sind Individuen, sind unersetzlich. Ihre Bindungen sind immer tendenziell lebenslang. Sie sind sich ihrer selbst und des Wertes ihres Lebens bewußt, sie werden von ihren Hinterbliebenen vermißt.

Ein Hirsch und sein Rudel haben keine emotionale Bindung, Muttertiere vertreiben ihre Nachkommen irgendwann, und Tiere sind sich ihrer Sterblichkeit und ihrer selbst (dies wohl mit Ausnahmen) nicht bewußt. Sie zu töten, sofern es einen guten Grund dazu gibt, ist in Ordnung. Eine Mücke tötet man ohne Bedenken, auf jede beliebige Art. Tiere, die empfindungsfähiger sind, müssen anständig und mit Respekt behandelt und dürfen nicht gequält werden, aber diejenigen, die man nur in einer Notsituation, nicht zum Nahrungserwerb töten sollte, weil sie möglicherweise halbintelligent oder bindungsfähig sind, sind wenige.
 

Shishachilla

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Wer hat eigentlich das Recht mir vorzuschreiben, wie oft die Woche ich Fleisch essen darf?
Das sollte doch jeder selbst wissen. Für den einen reicht es einmal die Woche, ein anderer will jeden Tag, wieder ein anderer gar nicht. So gleicht sich das doch sowieso aus, warum sollte man dann ganz allgemein sagen, 1x die Woche reicht? :gruebel:
 

Sandalphon

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ah gottchen...nach MEINER auffassung! sollte natürlich jeder selbst entscheiden...kann mir gut vorstellen dass du das mit deinem gewissen vereinbaren kannst... ^^
 

Benkei

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Diskordias Legionär schrieb:
Benkei schrieb:
Solange man beim Fleischkauf sparen will, wird Massentierhaltung und -Schlachtung erforderlich sein. Wenn man auf artgerechte Haltung, bio und öko besteht, werden sich immer mehr Unternehmen danach richten. Das simple "Angebot und Nachfrage"-Ding. Es lässt sich fast überall anwenden.

Der Zweck heiligt die Mittel. Und damit zufrieden geben?
Keineswegs!
Aber in unserer Gesellschaft wird Geld momentan höher bewertet wie tierische Leben. Klingt bitter - ist auch bitter!

Das Umdenken findet zuerst beim einzelnen statt. Jeder trägt für sich selbst und die eigenen Taten die Verantwortung.
Diskordias Legionär schrieb:
Benkei schrieb:
Solange es also Leute gibt, die diese Industrien bezahlen, solange wird es auch diese Industrien geben.

Und wenn die Augen offen sind, kann man ja noch immer sagen "Ist halt so"
Wie gesagt, man muss bei sich selbst anfangen.
Willst Du andere zum Vegetarismus/Veganismus zwangsmissionieren?


Den Film werde ich mir am nächsten Wochenende reinziehen.

Trotzdem sei vorab noch gesagt:
Der Mensch hat in seiner Geschichte schon zig Arten ausgerottet und es werden weitere Folgen. Auch ein umstellen auf veganische Lebensweise und ein Verzicht auf Tierversuche werden hieran nichts ändern. Der unmittelbare Effekt wäre eher das Gegenteil:
Wer stellt sich schon eine Kuh in den Garten, wenn er keine Milch trinkt oder kein Steak isst? Da kommt ein Rasenmäher schon günstiger. Ohne die Haltung als Nutztiere wären einige Rassen doch auch schon längst ausgestorben.

Anmerkung: Nur eine Überlegung, die ich keineswegs als Argumentation gegen den Vegetarismus/Veganismus ansehe, sondern nur als Ausuferung meines Zynismus.
 

Benkei

Großmeister
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tödliche Ignoranz

Ich habe mir gerade den Film angesehen.

Obwohl mir viele Dinge schon bekannt waren, hat er mich an einigen Stellen doch sehr schockiert.

Die Situation wird zumeist in us-amerikanischen Verhältnissen dargestellt. Zuerst dachte ich mir:
>So schlimm, wie es bei denen im Schlachthof oder bei der Mast abgeht, so schlimm ist es hier zulande nicht.<

Ist es wahrscheinlich auch nicht; aber macht das die Sache um so vieles besser? Sind "wir" dadurch soviel bessere Menschen?

Klar, der kanadische Robbenklopper ist der letzte Abschaum, ebenso wie die Pelzträger selbst! Japanischen Delphinschlächtern spreche ich jedliche Menschlichkeit ab, ebenso wie chinesischen Pelztierhäuter, und für Stierkampf hatte ich noch nie etwas übrig, ebenso wenig für Zirkus oder Rodeo. Aber macht "mich" das zu einem besseren Menschen?

Ich kann "nur" auf mein eigenes Leben Einfluss nehmen und ggf. auf mein Umfeld einwirken. Der Wandel beginnt bei jedem einzelnen, er wird täglich, mit jeder Entscheidung vollzogen - immer wieder aufs Neue!


Abschließend noch eine kurze Anmerkung:
> Wenn es nach mir ginge, würde dieser Film jedem Schulkind in der vierten Klasse gezeigt werden. Und dann nochmal in der neunten, wenn die Kids beginnen, ihr eigenes Konsumverhalten selbst gestalten zu können. <

Euch allen ein schönes Wochenende!

< Namaste >

Benkei
 

Malakim

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Re: tödliche Ignoranz

Erschreckender Film keine Frage.

Benkei schrieb:
... und für Stierkampf hatte ich noch nie etwas übrig

Nur kurz dazu hingeworfen:
Diese Stiere haben es vor dem Kampf recht gut und diese Stiere würde es ohne Stierkampf überhaupt nicht mehr geben.

Ansonsten zu der Frage ob man aus moralischen Gründen auf Fleisch verzichten muß bin ich der Meinung das dies nicht der Fall ist (MUß wohlgemerkt). Ich habe für mich beschlossen, das ich eben genau wie andere hier, wenig Fleisch esse und wenn dann nur hohe Qualität und nicht aus Massentierhaltung. Der Mehrpreis kann ja dadurch kompensiert werden das ich weniger Fleisch esse.

Was allerdings wirklich ein Problem ist wurde oben auch angesprochen. In der durchschnittlichen Kantine gibt es von 3 Gerichten mindestens 2 mit Fleisch (weil das so billig ist). Ausserdem sind die vegetarischen Gerichte .. nunja nicht sehr gut zubereitet oder innovativ. Da steht man dann auf dem Schlauch irgendwie.

[Edit]
Ich sehe das wie Benkei, ich kann nur effektiv auf mein eigenes Leben einfluß nehmen und damit noch ggf. als Vorbild dienen. Von Predigten oder Predigern halte ich nichts.
[/Edit]
 

Booth

Erleuchteter
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19. Oktober 2003
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1.951
Benkei schrieb:
Aber in unserer Gesellschaft wird Geld momentan höher bewertet wie tierische Leben. Klingt bitter - ist auch bitter!
Noch viel bitterer finde ich: In unserer Gesellschaft wird Geld momentan höher bewertet wie respektvoller Umgang mit Menschen.

Wenn wir unserer eigenen Spezies nicht im grösseren Umfang respektvoll begegnen... wie soll das dann gegenüber anderen Spezies funktionieren?

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

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14. September 2003
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Wenn ich Kinder hätte, würde ich nicht wollen, daß ihnen in der vierten Klasse so ein grausamer Film gezeigt wird. Und auch nicht so ein propagandistischer Film.

Stierkampf... Ich meine, man muß nicht gleich alle archaischen Rituale abschaffen, wenn sie auch grausam sind. Vielleicht sollte erstmal die Subventionierung eingestellt werden.

Robbenschlachten ist einfach nur ein Geschäft, aber die Corrida ist Kultur.
 
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