Gerade noch in den sechzigern geboren, habe ich die siebziger als Kind miterlebt. Erinnerungen gibt´s da noch einige: Bonanza am Sonntag um 18:20 im ZDF dürfte meine erste TV Erinnerung sein, eine K-Tel Disco News mit Blondie (Heart of Glass), Smokie (Oh Carol)  und Wishbone Ash (Hiroshima) drauf war die erste LP.
Als ich auf´s Gymnasium kam, lief der halbe Abi-Jahrgang in Netzhemden und mit Iro rum.
Die 80er waren meine Jugendzeit: Hormonverwirrung und Musikliebe. 
Was die Mode betrifft, finde ich bis heute die 80er komplett daneben: 
Jeans mit weisser Naht, bunte Buffalo-Boots, Neonfarben, Madonna-Look, Popperscheitel, Telefonkabel-Schlüsselanhänger, etc.
Musikalisch waren die 80er aber eine Offenbarung: Gerade im "Indie"-Sektor tat sich so viel wie niemals danach mehr.
Mit dem Jahrzehnt-Wechsel 89/90 fand auch der Übergang ins Erwachsenendasein statt, passend markiert durch den Wehrdienst.
Die 90er waren die die Zeit von Berufsausbildung, Studium und erster fester Arbeit, aber auch das Jahrzehnt der ersten "ernsthaften" Beziehungen. 
Musikalisch hatte sich die Welt verändert: Eine Band namens Nirvana durchbrach die bis dahin massive Mauer, die zwischen dem Mainstream und "Indie" bis dahin gezogen war (Die zweite Mauer, die in den neunzigern viel, aber deren Fall mich fast mehr aus dem Konzept brachte).
Ausserdem waren die neunziger die Jahre von Acid Jazz, Britpop, Punk-Revival, Jungle, Dancehall Reggae, Dub, Lo-Fi und College Rock, deutschem Hip-Hop, so daß ich mich immer ausreichend getröstet fühlte.
Ein bisschen sehne ich mich allerdings schon nach der heilen Platteladen-Welt der 80er, als man noch seinen Indie-Laden aufsuchen konnte und sich sicher sein konnte, daß man die Platten die man hier findet bei Karstadt sicher nicht bekommt.