Der Narr, oder der Versuch Gefühle zu denken!

Der Legat

Geselle
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Der Narr,


......oder die Betrachtungsweise eines Menschen zu seinen Gefühlen


Nun, da bin ich. Ein Mensch, oder soll ich sagen „Gottes Schöpfung“? Ich fühle; also bin ich. Doch bin ich wirklich? Hmmm, .........die Gedanken sind schwer – die Lösung fern. Was will ich? Wo bin ich? Und, warum soll ich sein? Das Herz schwer in der Brust; ein Ringkampf der Gefühle. Es zieht und zerrt, das Gewebe dehnt sich und fällt spürbar in sich zusammen. Ein Hoch und Tief; ein Ja und Nein, und doch ist ein paradox welches keines sein kann, ja.....wie ein Gefäß indem ewiges Feuer und ewiges Eis gefangen sind. Ja, das ist mein Herz.
Der Worte Ausdruck mag es nicht zu fassen, der Stimme Ton es nicht zu treffen und das Augenlicht es nicht zu erkennen. Das Gefühl!
Nun, da stehe ich und versuche zu finden was Reinheit ist; versuche das Gefühl in Worte zu formen, es zu binden, zu erkennen. Doch was bin ich wenn ich es versuche? Ein Narr! Denn nur Narren versuchen Gefühle auseinander zu nehmen wie ein Chirurg ein Stück Fleisch, was einst ein Mensch war um die Seele zu finden. Ein Narr, im Sinne des verlorenen Geistes. Wann werde ich lernen einfach nur zu fühlen? Ein Gefühl ein Gefühl sein zu lassen? Und zu Denken, um Gedanken zu haben? Oder, wann wird der Narr ein „Mensch“? Oder ist der Narr schon mehr wie ein Mensch? Wann werde ich wissen wohin; werde sehen warum und erkennen das Gesicht? Wann werde ich aufhören ein Narr zu sein? Wann werde ich fühlen was den Mensch vom Narr unterscheidet; oder den Mensch zum Narren macht? So lange ich Gefühle denke, bleibe ich ein Narr! Solange werde ICH das Wesen sein, das mir den Weg zu meinem Geist versperrt.

......nachdenklich!

Euer Legat
 

Eireannach

Großmeister
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Der Legat schrieb:
So lange ich Gefühle denke, bleibe ich ein Narr!


Ich denke, genau das ist der Kernsatz.
Es ist schon gut, dass Du das erkennst, das ist unabdingbar für die Umsetzung.
In einer Welt, in der man von klein auf 100prozentige Fixierung auf Ratio/Vernuft eingebläut bekommt, werden Emotionen und Intuition unterdrückt.
Wenn etwas ein "echtes" Gefühl ist, kein eingeredetes also, dann ist es doch eins, warum man es hat. Viel wichtiger ist, was man damit anfängt. Wenn ich ganz starke Gefühle für jemanden habe, dann sollte ich gar nicht erst drüber sinnieren, was ich an jenem Menschen so anziehend finde, sondern sollte vielmehr ihm all diese wunderbaren Gefühle offen darlegen.
Und oftmals ist auch genau das die Lösung: Gleich einem Zen-Bogenschützen versuchen wir erst gar nicht, unser Ziel zu treffen, Emotionen sind nur schwerlich sachlich zu erfassen.
Wenn man sie aber bedingungslos zulässt und weitergibt, dann wird man irgendwann ERKENNEN: Man erkennt in den Augen in der Stmime in den Berührungen des anderen, weshalb man ihn liebt, man erlangt Erkenntnisse, zu denen man in starren Gedankengänge nie gekommen wäre.

Gruß Eire
 

Der Legat

Geselle
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Der Text soll eine Betrachtungsweise des modernen Denkens und seiner Auswirkungen auf das Individuum Mensch sein. Wir leiden heute darunter das wir zuviel Denken, uns in Logik verlieren und dabei das essentielle aus den Augen verlieren. Wenn wir uns doch mal kritisch betrachten, wie oft müssen wir uns einräumen das wir Gefühle denken?

mfg Euer Legat
 

Nebiros

Meister
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Genau! Da stimm ich dir 101% zu!

Wenn wir uns doch mal kritisch betrachten, wie oft müssen wir uns einräumen das wir Gefühle denken?

Leider viel zu oft...und manche sogar mehr, als dass sie Gefühle fühlen :(
 

sillyLilly

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Gedanken
Sie ziehen durch meinen kopf
sie ziehen durch meinen körper
sie rauben mir den schlaf
sie rauben mir den sinn
sie ziehen mich mit sich in eine andere welt
lassen mich nicht fühlen was in mir ist
lassen mich nicht sehen was in dem anderen ist
rauben mir dem Blick fürs kleine
lassen mich den boden nicht sehen

Ich lasse mich auf den boden gleiten und umfasse die erde
rieche ihren schweren duft
voll von allem was das leben schafft
schließe meine augen
gleite fort bin von diesem duft getragen
fern von allem und doch mittendrin
 

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