Der historische(?) Jesus

agentP

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Deine Aussage war, dass es keine Quellen gibt und nicht, dass diese so oder so zu bewerten sind.
Römer hin oder her: Denn punischen Krieg an sich wird er sich kaum aus den Finger gesaugt habe, seine Bewertung desselben womöglich schon.
Von Pictor gibt es immerhin zumindest Originalfragmente und sein Leben ist belegt und nun kommst du mit Markus,für dessen Leben es wieder keine zeitgenössischen Belege gibt und von dem auch keine Originaltexte erhalten sind.

Belege über sein Leben sind das Neue Testament, insbesondere die Apostelgeschichte, und die Kirchenväter Papias, Eusebius von Caesarea, Hieronymus und Epiphanius. Die Identität des Verfassers des Markusevangeliums mit den Namensträgern im Neuen Testament ist umstritten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Markus_(Evangelist)#Werke

Wie du es drehst und wendest, dein Vergleich zwischen 2. Punischem Krieg und der Quellenlage zu Jesus funktioniert nicht.
Es gibt keine Quellen anhand derer sich ausschliessen lässt, dass das NT aus Mythen, Geschichten besteht, die während 2-3 Generationen(!) nach dem angenommenen Lebzeiten zusammengetragen wurde und womöglich dann noch aus (kirchen-)politischen Motiven heraus ergänzt oder zurechtgebogen wurden.
Und ja: Ein Cäsar oder ein Pictor waren als historische Autoren parteiisch, aber gottlob lernen unsere Historiker ja im Grundstudium, wie kritische Quellenarbeit aussieht, Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es authentische Quellen gibt, je mehr widersprüchliche, desto besser, dann kann man zumindest das extrahieren, worin sich alle einig sind oder entsprechend kontextualisieren. Ich wüsste nicht, wie das in Bezug auf Jesus auch nur im Ansatz möglich sein soll.
Bei Pictor bist du misstrauisch, weil er römischer Senator war und vermutlich parteiisch war. Wer war denn Markus? Was für einen Hintergrund hatte er denn? Welche Interessen könnte er denn vor diesem Hintergeund verfolgt haben? Wir wissen nüscht, aber das macht dich nicht misstrauisch?
 

Angel of Seven

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haruc schrieb:
.... Also ergibts irgendwie keinen Sinn, dass das Grab von den Anhängern hätte zerstört werden müssen.

Ich meinte doch ein Grab wo der Leichnam Jesu bestattet worden wäre... nicht das Grab der Auferstehung.


Zur Erhaltung antiker Grabstätten verweise ich generell auf: Antike und zum Teil prähistorische Grabstätten, die man so ziemlich überall auf der Welt findet, und die zum Teil sehr gut Aufschluss über den Toten geben. In der Nekropole von Trier (unter St. Maximin) habe ich Gräber gesehen, deren Inschrift aussieht, als wäre sie vorletzte Woche gemeiselt worden. Und in manchen hat man die Überreste 2000 Jahre alter Leichen gesehen. Ergo gibt es durchaus eine Chance, dass im heißtrockenen Klima Judäas ein in Fels gemeiseltes Grab überstehen könnte.

So ähnlich sagte ich das doch bereits. Nur ist ein derartiges Grab mit Leichnam und Inschrift nicht vorhanden oder unbekannt...


Das ist doch ein einziger logischer Zirkelschluss! Nach dieser Logik dürfte man auch nicht die Authentizität von Gandalf in Frage stellen.

Welche Religion hat Gandalf denn gegründet? Hat die auch 2,26 Milliarden Anhänger?

Wer, außer einer real existenten Person? Nun, eine Idee, die man zwecks Steigerung der Glaubwürdigkeit und Attraktivität einer Person anheftet, deren Authentizität niemand jemals überprüfen konnte. Ideen, die von einem Konglomerat alter bärtiger Männer erfunden werden, erfreuen sich selten großer Beliebtheit. Schreibt man die "Erfindung" einer Idee einem jungen dynamischen Draufgänger zu, der noch dazu Wunder vollbringt, dann kann man damit Millionen beeindrucken.


Von einen Konglomerat alter bärtiger Männer die das Christentum erfunden haben (wieso eigentlich?) hat aber noch nie jemand was gehört.

Man kann sozialistische Ideen ja auch besser transportieren, wenn man sie mit Che Guevara verknüpft, anstatt mit dem ZK der SED.

Das ZK gab es aber erst nach Che Guevara, Lenin usw...
Jetzt sag nicht das es Lenin auch nicht gegeben hat....
 

Angel of Seven

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agentP schrieb:
Deine Aussage war, dass es keine Quellen gibt und nicht, dass diese so oder so zu bewerten sind.
Römer hin oder her: Denn punischen Krieg an sich wird er sich kaum aus den Finger gesaugt habe, seine Bewertung desselben womöglich schon.
Von Pictor gibt es immerhin zumindest Originalfragmente und sein Leben ist belegt und nun kommst du mit Markus,für dessen Leben es wieder keine zeitgenössischen Belege gibt und von dem auch keine Originaltexte erhalten sind.

Meine Güte... ich bezweifele doch gar nicht das es die punischen Kriege gegeben hat. Und in dem zitierten Text von mir steht doch ausdrücklich das es keine Karthagischen Quellen gibt, aber römische usw...
Das war doch nur ein Beispiel...

Belege über sein Leben sind das Neue Testament, insbesondere die Apostelgeschichte, und die Kirchenväter Papias, Eusebius von Caesarea, Hieronymus und Epiphanius. Die Identität des Verfassers des Markusevangeliums mit den Namensträgern im Neuen Testament ist umstritten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Markus_(Evangelist)#Werke

Aber es gibt neue Fragmente:

US-amerikanischer Handschriftenforscher datiert Fragment ins erste Jahrhundert

Dallas/Marburg (kath.net/idea) Das Markus-Evangelium ist möglicherweise von einem Zeitzeugen Jesu Christi geschrieben worden. Das vermutet der US-amerikanische Handschriftenforscher Prof. Daniel B. Wallace (Dallas/Texas). Er hat nach eigenen Angaben sieben Fragmente mit Auszügen aus dem Neuen Testament entdeckt, von denen sechs aus dem zweiten Jahrhundert stammten und eins aus dem ersten. Dabei handele es sich um einen Auszug aus dem Markus-Evangelium. Diese Datierung habe ein von Wallace namentlich nicht genannter Handschriftenexperte als gesichert bestätigt. Wallace kündigte an, Details über Fundort, Datierung und Inhalt im nächsten Jahr zu veröffentlichen...

kath.net/idea

Die sind bei den Jesus-Skeptikern natürlich auch umstritten...

Wir kommen hier sowieso zu keinen Ergebnis weil mal wieder der Glaube die größte Rolle spielt und keine Schriftfragmente geschweige denn Augenzeugen...
 

agentP

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Das Markus-Evangelium ist möglicherweise von einem Zeitzeugen Jesu Christi geschrieben worden.

Dann warten wir mal ab, was ein evangelikaler amerikanischer Handschriftenexperte nächstes Jahr herausgefunden hat. (Das mit dem evangelikalen Experten hebe ich nur heraus, weil dir ja auch Pictors Hintergrund reicht um ihm von vorne herein Tendenziosität zu unterstellen.)

Wir kommen hier sowieso zu keinen Ergebnis weil mal wieder der Glaube die größte Rolle spielt und keine Schriftfragmente geschweige denn Augenzeugen...

Naja, ich dachte hier ginge es eben nicht um Glauben, sondern um den handfesten Nachweis einer historischen Existenz. Durch Glaubenszeugnisse ist die Existenz Mohammeds jedenfalls genauso gut abgesichert, wie die von Jesus. :-_-:

Angel of Seven schrieb:
Ich finde man kann die Historizität von Jesus Christus und Mohammed nicht einfach gleichstellen....
 

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