Blair und Bush planen Schuldenerlass fuer Afrika

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
Bei einem Besuch in Washington einigten sich Blair und Bush auf ein Konzept zum Schuldenerlass der armen Laender. Blair konnte aber nicht die ganze Unterstuetzung Bush's erlangen da Bush noch vorbehalte gegenueber der Vorraussetzung zum Erlass hat:


"Ich sehe, dass wir eine fantastische Gelegenheit haben, vorausgesetzt die Länder treffen die richtigen Entscheidungen. Niemand will einem korrupten Land Geld geben, indem die Spitzenpolitiker das Geld nehmen und es sich in die eigene Tasche stecken"


God's own country Administrator's Worte in Gottes Ohren !
Schliesslich bediente sich ja die US-Administration seit Jahren
genau nach diesem Schema.

Wer jetzt glaubt Schuldenerlass heist das die verschuldeten Laender ihre Schulden los waehren irrt gewaltig.

Blair's Vorschlag, dem die G8 Staaten zustimmen muessen,
Afrika jährlich Hilfszahlungen von 50 Mrd. $ zur Verfügung zu stellen
stimmte Bush nicht zu. Er will stattdessen Hilfen von 674 Mio. $ zur Bekämpfung der Hungersnot in Äthiopien, Eritrea und anderen Ländern bereitstellen.

Wie wir hier sehen koennen geht es nicht darum Schulden zu erlassen sondern weitere Kredite zu ermoeglichen.

Und woher kommt das Geld ? Nun, da fasst alle Laender unter und ueber dem Equator faktisch Bankrott sind mussen die USA und Grossbritanien Kedite bei Privatbanken aufnehemen. Diese Kredite werden aber ueber den Internationalen Waehrungsfont (IMF) und der Weltbank abgewickelt, die dann auch auf den Zinsen sitzen bleiben. Das interessante daran ist das sich die Weltbank und der IMF aus Steuergeldern finanzieren. So zahlt faktisch der Steuerzahler die Zinsen der Staatskredite an die Privatbanken und Afrika ist nicht wirklich damit geholfen.

Mir kahm der fast schon naiv anmutende Gedanke das es eine Umwaelzung geben muss damit Afrika geholfen werden kann.
Ich plaediere hier nicht fuer Staatsgebilde die dem Kommunismus gleich sind, aber Grundlegende Ressourcen wie Metalle, Mineralien und Oel sollten auf lokaler und nicht globaler Ebene verwertet werden. Das scheint aber in Zeiten der Globalisierung und der Global Players fasst unmoeglich.

Auch die Folgen diesem Gedanken's wuerde jedem guten Verbraucher im Norden ins Gesicht schlagen, da wir den Guertel enger schnallen muessten wenn die grossen Industrien wieder an das Volk im Land gehen wuerden.

Mann kann nicht mehr darueber hinwegtaeuschen dass Anglo Amerikanische Konzerne die Geschaeftsmoral in Fasst jeder Mine der Erde diktieren.


Es wird nie ein Geben ohne ein Nehmen geben.
Es wird nie ein Nehmen ohne ein Geben geben.

vgl. auch Physik: Gesetz zur Erhaltung der Energie

Wir haben nur seit der Kollonialisierung fast nichts gegeben.

gruss
paul
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
paul20dd schrieb:
Ich plaediere hier nicht fuer Staatsgebilde die dem Kommunismus gleich sind, aber Grundlegende Ressourcen wie Metalle, Mineralien und Oel sollten auf lokaler und nicht globaler Ebene verwertet werden.

Der Meinung bin ich auch, aber ich fürchte, Du meinst es nicht so. Lokal, regional, national, global. Ich schätze mal, Du meinst die nationale Ebene.

Auch die Folgen diesem Gedanken's wuerde jedem guten Verbraucher im Norden ins Gesicht schlagen, da wir den Guertel enger schnallen muessten wenn die grossen Industrien wieder an das Volk im Land gehen wuerden.

Du redest von Verstaatlichung, ja?
 

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
Ein_Liberaler schrieb:
Der Meinung bin ich auch, aber ich fürchte, Du meinst es nicht so. Lokal, regional, national, global. Ich schätze mal, Du meinst die nationale Ebene.

ja genau, zum Beispiel Diamantenriese DeBeers kontrolliert knapp 40% der Weltweiten Foerderung, bekannt gewurden durch "Blutdiamanten". Neulich wurde der Handel von DeBeers Wertpapieren von Johannesburg nach London verlegt, in dem Land das vor mehr als 100 Jahren durch Cecil Rhodes und diversen Banken den Grundstein dafuer legte.


Du redest von Verstaatlichung, ja?

Naja im Sinne von Verbrauchergemeinschaften.
Und was spricht dagegen Lebensnotwendige Ressourcen nicht zu verstaatlichen. Ich finde mit Wasser, Metallen, Erzen und Energie sollte man nicht spekulieren...
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
paul20dd schrieb:

Ja genau, ich bin wie Du für die lokale Ebene, oder ja genau, Du hast recht, ich bin für die nationale?


Naja im Sinne von Verbrauchergemeinschaften.
Und was spricht dagegen Lebensnotwendige Ressourcen nicht zu verstaatlichen. Ich finde mit Wasser, Metallen, Erzen und Energie sollte man nicht spekulieren...

1) Moralisch betrachtet:
Menschen haben jede Menge Arbeit in die Erschließung der Ressourcen gesteckt, also sollten sie ihnen auch gehören. Der Staat hat kein Recht, sie ihnen wegzunehmen.

2) Utilitaristisch betrachtet:
Staatliche Unternehmen sind regelmäßig ineffektiv, verschwenderisch, korrupt und gefährlich, verglichen mit privat geführten.

Spekulation ist ein wichtiger Ausgleichsfaktor auf dem Markt.

Was habe ich mir unter Verbrauchergemeinschaften vorzustellen? Verteilt sich nicht die Verbrauchergemeinschaft chinesischer Kohle, norwegischen Eisens und ecuadorianischer Bananen über die ganze Welt?
 

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
Ein_Liberaler schrieb:
Ich meine das die Konzernzentralen auch in dem Land sein sollten wo sie hauptsaechlich taetig sind und nicht von Managern, die hintendrein noch fuenf andere Vorstandssitze inne haben auf Steuerparadiesen mit Briefkastenfirmen.

1) Moralisch betrachtet:
Menschen haben jede Menge Arbeit in die Erschließung der Ressourcen gesteckt, also sollten sie ihnen auch gehören. Der Staat hat kein Recht, sie ihnen wegzunehmen.

2) Utilitaristisch betrachtet:
Staatliche Unternehmen sind regelmäßig ineffektiv, verschwenderisch, korrupt und gefährlich, verglichen mit privat geführten.

Spekulation ist ein wichtiger Ausgleichsfaktor auf dem Markt.

Was habe ich mir unter Verbrauchergemeinschaften vorzustellen? Verteilt sich nicht die Verbrauchergemeinschaft chinesischer Kohle, norwegischen Eisens und ecuadorianischer Bananen über die ganze Welt?

1. Vieleicht gibt es eine Alternative zu Verstaatlichungen und Privateigentum ? Achso ? und die Manager haben das Recht ?

2. "verglichen mit privat geführten" ??? das wag ich aber stark zu bezweifeln. Du willst mir doch nicht weismachen das die Finanzwelt nur aus Mauerbluemchen besteht.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
paul20dd schrieb:
Ich meine das die Konzernzentralen auch in dem Land sein sollten wo sie hauptsaechlich taetig sind und nicht von Managern, die hintendrein noch fuenf andere Vorstandssitze inne haben auf Steuerparadiesen mit Briefkastenfirmen.

Also nationale Ebene. Warum? Reine Raffgier der Regierungen. Wenn ich in Polen investiere und meine Zentrale in Deutschland lasse, stürzen sich zwei Regierungen auf mich: Die eine will, daß ich auch die Zentrale verlege und ihr mehr Steuern zahle, die andere will nicht, daß ich im Ausland investiere... Undankbare Leute.

Und: Jedes Land sollte Steuerparadies werden.

1. Vieleicht gibt es eine Alternative zu Verstaatlichungen und Privateigentum ? Achso ? und die Manager haben das Recht ?

Das Recht auf die Rohstoffe, meinst Du? Nein, das haben die Eigentümer. Was ist denn der dritte Weg zwischen Privateigentum und Staatseigentum?

2. "verglichen mit privat geführten" ??? das wag ich aber stark zu bezweifeln. Du willst mir doch nicht weismachen das die Finanzwelt nur aus Mauerbluemchen besteht.

Wer redet von der Finanzwelt? Ich rede von Unternehmen. Private arbeiten effizienter und sparsamer als staatliche, zahlen höhere Löhne, bieten mehr Sicherheit.
 

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
Ein_Liberaler schrieb:
Also nationale Ebene. Warum? Reine Raffgier der Regierungen. Wenn ich in Polen investiere und meine Zentrale in Deutschland lasse, stürzen sich zwei Regierungen auf mich: Die eine will, daß ich auch die Zentrale verlege und ihr mehr Steuern zahle, die andere will nicht, daß ich im Ausland investiere... Undankbare Leute.

Und: Jedes Land sollte Steuerparadies werden.

Undankbare Leute...Ja vor allem die billigen Arbeitskraefte

Das Recht auf die Rohstoffe, meinst Du? Nein, das haben die Eigentümer. Was ist denn der dritte Weg zwischen Privateigentum und Staatseigentum?

Ich geb es zu, ich weis es nicht. Aber ich hasse Dualismus.


Wer redet von der Finanzwelt? Ich rede von Unternehmen. Private arbeiten effizienter und sparsamer als staatliche, zahlen höhere Löhne, bieten mehr Sicherheit.


Ich rede von Managern die neben den Aktionaeren das Unternehmen fuehren.
"Ein" Beispiel:
das deutsche Unternehmen Puma lässt die Arbeiter in ihren Fabriken in China für 25 Cent pro Stunde bis zu 16,5 Stunden am Tag arbeiten. In China verdient Puma damit pro Arbeiter 9,80 Euro pro Stunde.

Ein anderes Beispiel fuer die Geschaeftsmoral einiger Manager:
Mr. Sloan (General Motors)
"Ein internationales Unternehmen das in der ganzen Welt tätig ist, sollte seine Aktivitäten unter strickt ökonomischen Gesichtspunkten durchführen, ohne Rücksicht auf die politischen Ansichten des Landes in dem es operiert. Wir sind keine Wohlfahrtseinrichtung, wir machen Profit für unsere Aktionäre."

[edit]
siehe auch:
http://www.markenfirmen.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch_Markenfirmen
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
paul20dd schrieb:
Undankbare Leute...Ja vor allem die billigen Arbeitskraefte

Und was willst du mit Deinen Andeutungen sagen?

Das Recht auf die Rohstoffe, meinst Du? Nein, das haben die Eigentümer. Was ist denn der dritte Weg zwischen Privateigentum und Staatseigentum?

Ich geb es zu, ich weis es nicht. Aber ich hasse Dualismus.

Wer nicht weiß, wie es besser zu machen wäre, soll nicht am Bestehenden rütteln, oder?

Ich rede von Managern die neben den Aktionaeren das Unternehmen fuehren.

Die Aktionäre führen das Unternehmen nicht.

"Ein" Beispiel:
das deutsche Unternehmen Puma lässt die Arbeiter in ihren Fabriken in China für 25 Cent pro Stunde bis zu 16,5 Stunden am Tag arbeiten.

Ist das so? Oder sind das vielleicht nur Zulieferbetriebe? Und sollte man nicht vielleicht eher der chinesischen KP den Vorwurf machen, daß sie das Land systematisch soweit hinuntergewirtschaftet hat, daß die Produktivität der Arbeiter jetzt so erschreckend niedrig ist?

In China verdient Puma damit pro Arbeiter 9,80 Euro pro Stunde.

Meinst Du mit "verdient" vielleicht "spart"? Verdienen tut man eigentlich erst beim Verkauf, und nicht pro Stunde, sondern pro Stück. Wie hast Du das berechnet?


Ein anderes Beispiel fuer die Geschaeftsmoral einiger Manager:
Mr. Sloan (General Motors)
"Ein internationales Unternehmen das in der ganzen Welt tätig ist, sollte seine Aktivitäten unter strickt ökonomischen Gesichtspunkten durchführen, ohne Rücksicht auf die politischen Ansichten des Landes in dem es operiert. Wir sind keine Wohlfahrtseinrichtung, wir machen Profit für unsere Aktionäre."

Zusammenhang?


Ausbeutung ist ein marxistischer Kampfbegriff ohne Definition. Gegen Kinderarbeit ist im Prinzip nichts einzuwenden.
 

FreeBird

Großmeister
Registriert
28. Januar 2004
Beiträge
638
Ein_Liberaler schrieb:
Gegen Kinderarbeit ist im Prinzip nichts einzuwenden.

Ach ja? :O_O:

Vielleicht kannst du dein Statement noch ein bisschen näher erläutern. Dürftest mit dieser Meinung nämlich (zu Recht) ziemlich alleine dastehen....
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Na klar kann ich das erläutern. Im Prinzip bedeutet, solange sie die (körperliche, geistige, soziale usw.) Entwicklung des Kindes nicht schädigt. Zum Beispiel hat selbst in Deutschland niemand etwas dagegen, wenn Kinder Zeitungen austragen.

Als Kinder gelten für die Unicef Menschen unter 18. Eine Lehre zu machen ist in Deutschland für 16jährige völlig normal. Früher war es für 14jährige völlig normal. Noch früher war es völlig normal für Kinder, im elterlichen Betrieb zu helfen. In vergleichsweise unterentwickelten Volkswirtschaften darf man nun nicht die Maßstäbe anlegen, die heute bei uns gelten. Richtig sind die Maßstäbe, die bei uns auf einer ähnlichen Entwicklungsstufe galten. Oder vielmehr, richtig sind die Maßstäbe der betroffenen, aber die stimmen mit unseren ehemaligen überein. Millionen Kinder stehen sich besser, wenn sie Geld verdienen dürfen. In Mexiko (ich habe mir den entsprechenden Zeitungsartikel leider nicht ausgeschnitten) muß es kürzlich sogar Protestaktionen von Kindern gegen eine Beschränkung der Kinderarbeit gegeben haben, gewisse Schulen richten sich nach den Arbeitszeiten.
 

FreeBird

Großmeister
Registriert
28. Januar 2004
Beiträge
638
Dass Zeitungsaustragen keinem Kind schadet ist schon klar. Und ne Lehre mit 14 auch nicht.

Aber mit Kinderarbeit ist üblicherweise der kleine indinesische Junge am Webstuhl gemeint und der wird schlichtweg ausgebeutet. Im 18. Jhd haben u.a. 8-jährige in deutschen Bergwerken 12 Std. lang geschuftet. Und da müssen die anderen Länder jetzt auch erstmal durch? Und dass die Kids evtl. sauer sind, wenn man ihnen so einen Scheissjob wegnimmt, weil dann u.a. ein teil des dringend benötigten Familieneinkommens wegfällt, ist verständlich, macht die Sache aber keineswegs besser.

Kinder (unter 14) sollten spielen und lernen und von mir aus Zeitungen austragen. Das ist der Job eines Kindes. Aber mir ist auch klar, dass im Feuersturm des globalisierten Kapitalismus noch so manches Kinderleben verheizt werden wird. So what, ich kann ja eh nix dran ändern (tm)...

^^
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
FreeBird schrieb:
Dass Zeitungsaustragen keinem Kind schadet ist schon klar. Und ne Lehre mit 14 auch nicht.

Im Prinzip ist das aber Kinderarbeit. Um was für Arbeit es im Detail geht, steht nicht auf der verlinkten Seite.

Aber mit Kinderarbeit ist üblicherweise der kleine indinesische Junge am Webstuhl gemeint und der wird schlichtweg ausgebeutet.

Der befindet sich auch nicht selten in Schuldsklaverei, und das ist ebenso zu bekämpfen wie Zwangsprostitution. Dann soll man aber bitteschön präzise sagen, wogegen man ist. Das als Kinderarbeit zu bezeichnen, ist unsaubere Formulierung.

Im 18. Jhd haben u.a. 8-jährige in deutschen Bergwerken 12 Std. lang geschuftet. Und da müssen die anderen Länder jetzt auch erstmal durch?

Nicht, wenn westliche Konzerne in die Bergwerke investieren dürfen. Die bringen Maschinen mit.

Und dass die Kids evtl. sauer sind, wenn man ihnen so einen Scheissjob wegnimmt, weil dann u.a. ein teil des dringend benötigten Familieneinkommens wegfällt, ist verständlich, macht die Sache aber keineswegs besser.

Sollten die nicht selbst am besten wissen, was gut für sie ist? Der Anführer der Protestierer brauchte seinen Job für das Schulgeld und will später studieren. Die Frage ist doch, ginge es den Kindern ohne Arbeit besser oder schlechter.

Kinder (unter 14) sollten spielen und lernen und von mir aus Zeitungen austragen. Das ist der Job eines Kindes.

Ja, in reichen Gesellschaften. In armen müssen sie Ziegen hüten, Rüben dünnziehen und Kartoffeln auflesen. Herbstferien = Kartoffelferien...

In sich industrialisierenden Gesellschaften bleibt harte, gefährliche Arbeit an ihnen hängen. Je mehr sich die Industrie entwickelt, desto mehr verzichtet sie auf Kinderarbeit.

Aber mir ist auch klar, dass im Feuersturm des globalisierten Kapitalismus noch so manches Kinderleben verheizt werden wird. So what, ich kann ja eh nix dran ändern (tm)...

Je länger eine Gesellschaft kapitalistisch ist, desto mehr geht die Kinderarbeit zurück. Weil Kapitalismus Wohlstand bringt. Das alte, sozialistische Indien hat Teppiche exportiert. Das neue, kapitalistische, exportiert Programmierer.
 

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
Sorry dass ich immer in grossen zeitlichen Abstaenden antworte, habe keine Standleitung :?


Im Prinzip ist das aber Kinderarbeit. Um was für Arbeit es im Detail geht, steht nicht auf der verlinkten Seite.


Die Seite soll ja auch dazu anregen das Buch zu kaufen. Das es da nicht um Ferienjobs geht duerfte ja wohl klar gewesen sein.

Ich meine natuerlich Kinderarbeit wie sie von der UNICEF deklariert wurde:

http://www.unicef.de/versteckt_ausbeutung.html

Nicht, wenn westliche Konzerne in die Bergwerke investieren dürfen. Die bringen Maschinen mit.

Soso:

Bayer, Monsanto und Unilever: Kinderarbeit im indischen Saatgut-Anbau

- PM der Coordination gegen Bayer-Gefahren / Download der Studie

Die heute veröffentlichte Studie „Kinderarbeit im indischen
Baumwollanbau - die Rolle multinationaler Saatgut-Konzerne“ enthüllt,
wie internationale Saatgutfirmen von Kinderarbeit in ihrer schlimmsten
Form profitieren. Auf der Anklagebank sitzen die Konzerne Monsanto,
Unilever, Advanta und Syngenta sowie der deutsche Bayer-Konzern.
Der sehr arbeitsintensive Anbau von Baumwoll-Saatgut in Südindien
erfolgt in kleinen Zuliefer-Betrieben, die zwar nominell unabhängig,
jedoch durch Qualitäts- und Preisvorgaben sowie durch langfristige
Lieferverträge an die Konzerne gebunden sind. Die hauptsächlich in
Andhra Pradesh gelegenen Farmbetriebe beschäftigen Zehntausende Kinder -
überwiegend Mädchen zwischen 6 und 14 Jahren.


Sollten die nicht selbst am besten wissen, was gut für sie ist? Der Anführer der Protestierer brauchte seinen Job für das Schulgeld und will später studieren. Die Frage ist doch, ginge es den Kindern ohne Arbeit besser oder schlechter.

Ich denke die Kinder koennen es nicht besser wissen, da sie wahrscheinlich gar keine Ahnung von "westlichen" Arbeitsschutzrichtlinien haben.

Stimmt, ohne Arbeit haetten sie wahrscheinlich gar nix zu Essen. Das rechtfertigt aber noch lange nicht das man die Ahnungslosigkeit der Kinder ausnutzt.

Ja, in reichen Gesellschaften. In armen müssen sie Ziegen hüten, Rüben dünnziehen und Kartoffeln auflesen. Herbstferien = Kartoffelferien...

...oder Teppichen die Schwermetalle auswaschen und im Loesungsmittel baden ?

Weil Kapitalismus Wohlstand bringt.

???, http://www.ask1.org/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&t=6250




Das alte, sozialistische Indien hat Teppiche exportiert. Das neue, kapitalistische, exportiert Programmierer.

...und Teppiche.
 

Gruni

Geselle
Registriert
23. Mai 2005
Beiträge
68
Vielleicht sollten die Kinder hier auch mal mehr Arbeiten

Ich finde das die Kinder in Deutschland zu viele Freiheiten haben.
Arbeit hat noch nie jemanden geschadet und wenn man sich unsere jugend anschaut sieht man das zu wenig Arbeit ihnen mehr schadet, schaut euch doch mal rum. An jeder Ecke hocken Kinder u. Jugendliche Rauchen, pöppeln oder machen einen drauf und denken nicht mal einen finger krumm zu machen. Was würde es denen schaden nach der Schule mal 2- 4 Stunden zu arbeiten? Ja sicherlich dann hätten sie net mehr so viel Zeit zum Computerspielen, Kiffen oder würden womöglich noch ne Sendung im TV verpassen
Es sollte bloß dann aufhören wenn es unzumutbare Arbeit wäre oder die Kinder nur Ausgenutzt weren würden aber gegen die - Kinderarbeit - als solche gibts doch nix zu sagen oder.
 

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
Hast recht.

Ich entschuldige mich fuer meine Unkompetenz in Sachen Deklaration des Wortes Kinderarbeit
 

kvalentic

Lehrling
Registriert
22. Juni 2005
Beiträge
30
Ich finde Kinderarbeit verwerflich aber leider sieht die Realitaet etwas anders in aermeren Laendern aus. Wenn man 12 oder 13 ist und einfach arbeiten MUSS um zu ueberleben dann denke ich das kein gesetz der welt dieses kind daran hindern kann sich einen job zu suchen.
in mexico aber auch in weitaus aermeren laendern gab es wie schon gesagt demonstrationen von kleineren gruppen und dass waren oft kinder die kinderarbeit verrichten, was einfach zeigen sollte das es auf der einen seite die menschen in deutschland oder anderswo mit gutem recht sagen das kinderarbeit falsch ist aber auf der anderen seite ist jemand der kein geld oder einfach durch die nackte armut nicht die moeglichkeit hat etwas aus sich zu machen uns sich fragt wie er seiner mutter und seinen geschwiestern helfen kann denn naechsten monat zu ueberstehen. das problem bei solchen gruppen ist das sie es sowieso sehr schwer haben, aber dazu noch von staat verfolgt werden... man frage sich zum beispiel warum brasilien so viele tolle fussballer hat. es gibt zwei dinge die mann als slumbewohner dort machen kann um all dem elend zu entrinnen. fussball spielen oder versuchen kokain zu verticken in der hoffnung das man nicht niedergeschossen wird.

kinderarbeit ist einfach ein problem der staates und wie weit er entwickelt ist.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
paul20dd schrieb:
Im Prinzip ist das aber Kinderarbeit. Um was für Arbeit es im Detail geht, steht nicht auf der verlinkten Seite.

Die Seite soll ja auch dazu anregen das Buch zu kaufen. Das es da nicht um Ferienjobs geht duerfte ja wohl klar gewesen sein.

Schon gut. Ich habe Prinzipienreiterei betrieben. Manchmal ist das aber ein Gegengift.

Ich meine natuerlich Kinderarbeit wie sie von der UNICEF deklariert wurde:

http://www.unicef.de/versteckt_ausbeutung.html

Sie bekommen kaum zu essen, werden für Fehler geschlagen und sind häufig sexuellen Übergriffen durch ihre Dienstherren ausgesetzt. Die meisten Kinder haben keine Chance, eine Schule zu besuchen. Sie sind häufig von der Außenwelt isoliert und haben kaum Möglichkeiten, sich zu erholen.

Und das unter Kinderarbeit zu subsumieren, halte ich eben für falsch. Das ist Körperverletzung, Mißbrauch, usw. Das alles kann, muß aber keineswegs Bestandteil von Kinderarbeit sein. Wie erwähnt, wollen ja einige mexikanische Kinder gerade arbeiten, um sich den Schulbesuch leisten zu können. Was Unicef hier anprangert, muß bekämpft werden, aber nicht, weil es Kinderarbeit wäre, sondern weil es Körperverletzung, Mißbrauch und Vernachlässigung ist.


Bayer, Monsanto und Unilever: Kinderarbeit im indischen Saatgut-Anbau

Quelle zur Hand? Ich würde gern mehr darüber wissen.

Sollten die nicht selbst am besten wissen, was gut für sie ist? Der Anführer der Protestierer brauchte seinen Job für das Schulgeld und will später studieren. Die Frage ist doch, ginge es den Kindern ohne Arbeit besser oder schlechter.

Ich denke die Kinder koennen es nicht besser wissen, da sie wahrscheinlich gar keine Ahnung von "westlichen" Arbeitsschutzrichtlinien haben.

Und wenn sie Ahnung davon hätten, was würde sich an ihrer Situation ändern? Davon bekommen sie kein Schulgeld in die Tasche.

Stimmt, ohne Arbeit haetten sie wahrscheinlich gar nix zu Essen. Das rechtfertigt aber noch lange nicht das man die Ahnungslosigkeit der Kinder ausnutzt.

Nee, einen anständigen Lohn sollte man ihnen schon zahlen. Sie gar nicht zu beschäftigen, nützt ihnen aber nichts.

Ja, in reichen Gesellschaften. In armen müssen sie Ziegen hüten, Rüben dünnziehen und Kartoffeln auflesen. Herbstferien = Kartoffelferien...

...oder Teppichen die Schwermetalle auswaschen und im Loesungsmittel baden ?

Wie gesagt:

In sich industrialisierenden Gesellschaften bleibt harte, gefährliche Arbeit an ihnen hängen.

Das alte, sozialistische Indien hat Teppiche exportiert. Das neue, kapitalistische, exportiert Programmierer.

...und Teppiche.

Zweifellos wird es das noch eine ganze Weile tun. Indien ist im Kern immer noch bettelarm.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Das dachte ich mir: Es geht um eine Arbeit, die sich nicht maschinell durchführen läßt.
 
Oben