"Bananenrepublik" Russland?

Putins Politik ist:

  • eine Frechheit

    Stimmen: 0 0,0%
  • gut für Russland

    Stimmen: 0 0,0%
  • nicht mit europäischen Maßstäben zu messen

    Stimmen: 0 0,0%
  • mir egal

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0

Winston_Smith

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Duma für längere Amtszeit des Präsidenten

Ich sage mal so. Während wir alle gespannt in Richtung Westen schauen und uns auf den neuen US-Präsidenten freuen, schmiedet im Osten ein Ministerpräsident an seiner zweiten Karriere.

Leider mußte Putin aufgrund der russischen Verfassung eine kleine Pause einlegen, hat aber geschickt einen Übergangspräsidenten (Medwedew) eingesetzt und ist nach der aktuellen Verfassungsänderung auf dem besten Wege bald für 12 Jahre Staatschef der russichen Föderation zu werden.

Warum wird über den gesamte Vorgang aber so relativ unkritisch berichtet? Aus Russland ist nicht viel zu erwarten, weil eine Opposition nur auf dem Papier existiert, die Presse ziemlich gleichgeschaltet ist und Kritiker schon mal an radioaktiver Verseuchung sterben.

"Braucht" das russische Volk einfach eine "starke Hand"? Oder haben wir uns damit abgefunden, dass Putin sein Ding einfach durchziehen wird? Halten wir uns zurück, weil wir auf die russische Energieversorgung angewiesen sind? Hier würde die bekannte Aussage: "Er ist ein Gauner. Aber er ist unserer Gauner." passen.

Oder wird am Ende alles gut und Putin will gar nicht wieder Präsident werden?

ws
 

Laokoon

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Mal ehrlich, was hast Du denn erwartet? Dass Putin sich nach Ende seiner Amtszeit als Ministerpräsident auf eine seiner Datschas zurückzieht? Geschickt fand ich den Schachzug mit Medwedew jetzt nicht unbedingt - aber eben im Rahmen der Legalität. Wahrscheinlich hast Du den Satz aber auch ironisch gemeint.

Das ganze Procedere steht ja schon seit ein paar Wochen im Raum, und selbst hier in Deutschland wurde es anfangs mehr als kleine Meldung verbucht, was mich allerdings auch etwas gewundert hat. Nach der Abstimmung gab es aber schon eine Menge Kommentare.

Russlands Entwicklung schreitet weiter voran, und es interessant, zuzusehen, in welche Richtung es gehen wird. Ob es dazu eine starke Hand braucht, darüber kann man sicher erbittert streiten.
Russland ist groß, und der Zar weit weg. Die vielen Missstände alle aufzuarbeiten, ist wohl unmöglich. Den Lebensstandard allgemein etwas zu erhöhen, dank gewisser russischer Ressourcen jedoch nicht (...,dass dies nicht alle russ. Bürger spüren, ist klar).
Die Einrichtung der Nationalprojekte mag zum Beispiel populistisch aussehen, aber sie greifen teilweise dort, wo wirklich Not ist [edit: und das Volk Verbesserungen auch fühlen/sehen kann]: Wohnungsmangel, schlechte Gesundheitseinrichtungen etc. . Und wenn der Lebensstandard steigt, und auch die Zufriedenheit der Bevölkerung, so lassen sich vielleicht langfristig Missstände in Gesellschaft und Politik beseitigen, oder sie verschwinden gar von selbst. Das ist eventuell gar nicht beabsichtigt, aber es wäre doch wünschenswert.

Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre meiner Meinung nach nicht, dass das "System Putin" nach Medwedews Abtritt noch einmal zehn weitere Jahre weiterläuft, sondern dass es innerhalb dieser zehn weiteren Jahre zum inneren Stillstand des "System Putin" kommt und alles wieder verfault. Denn ob Putin seine starke Position ewig wird halten können, wage ich fast zu bezweifeln - und innere Nachfolgestreitigkeiten oder Dolchstöße schaffen nur schwer zu kalkulierende Risiken.
 

Winston_Smith

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Das ganze Procedere steht ja schon seit ein paar Wochen im Raum, und selbst hier in Deutschland wurde es anfangs mehr als kleine Meldung verbucht, was mich allerdings auch etwas gewundert hat. Nach der Abstimmung gab es aber schon eine Menge Kommentare.

Klar gab es schon mehr Kommentare als vorher. Dennoch halten sich unsere Medien erstaunlich zurück. Und nicht nur die:

Das gesamte Internet ist voll mit irgendwelchen "Ermächtigungsgesetzen in den USA" und weiteren Verschwörungen. Es wird über KZs geschwafelt und die Frage gestellt, ob sich die USA in "richtung Faschismus" bewegen blablablub. (Zugegeben, das meiste ist nach infokrieg-Art.)

Auf der anderen Seite bringt sich ein Herr Putin durch Tricks an die Macht und keinen interessierts. Zumindest nicht so sehr, wie schwarze Plastikkisten irgendwo in der amerikanischen Einöde.

ws
 

IMplo

Großmeister
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Ich denke, daß wir grundsätzlich geradezu froh sein müssen, daß Russland von einer "starken Hand" geführt wird. Nicht auszudenken, was so ein Schirinowski und Konsorten uns anbieten würden.

So wie ich die Sache sehe, ist eine starke Regierung deswegen nötig, weil sich Russland als Demokratie westlichen Zuschnittes evtl. in viele kleine Einheiten separieren würde. In vielen Regionen Russlands scheint man nicht gerne Russe zu sein ...

LG
IMplo
 

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