Auswirkungen der Finanzkrise auf Euer Leben

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Hallo Boardies,

schlägt man die Zeitung auf, so wird man von negativen Meldungen geradezu erschlagen. Ein Unternehmen nach dem anderen ruft nach staatlicher Hilfe, Kurzarbeit wird angeordnet, der Handel berichtet von Umsatzeinbußen - aber wie sieht es bei Euch und in Eurem Beklanntenkreis aus?

Was kommt von der Wirtschaftskrise bei Euch persönlich an? Welche Auswirkungen hat sie auf Euren Job, habt ihr Euer Konsumverhalten geändert?

Ich bin sehr gespannt und werde mich dazu auch noch äußern.

Viele Grüße

Kai
 

Eskapismus

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Für mich direkt, hat die Finanz- und Wirtschaftskrise bisher zur Folge gehabt:

1. Mein Anlagefond ging auf Tauchgang - zum Glück habe ich ihn früh genug aufgelöst und immerhin noch etwa 1000 Euro Plus gerettet.
2. Ich habe mich aufgrund der Geschehnisse viel stärker für Wirtschafts- und Finanzfragen angefangen zu interessieren.
3. Ich habe dann einen Teil des Geldes, aus meinem Fonds zum grössten Teil in Gold und zu einem kleinen Teil in Aktien angelegt. Das mit den Aktien war fürn Arsch. Das mit dem Gold war ganz gut bisher.
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Fazit: Durchaus positiv, auch wenn ich Kohle verloren habe: Ich hab ganz viel dazu gelernt.

Für viele meiner Russischen Bekannten sieht es aber gar nicht rosig aus. Besonders den Bonzenkinder, welche in der Schweiz wohnen - mal schauen wie lange es noch Geld gibt von den Eltern für neue Guccitäschchen jeden Monat.

Auch viele meiner Bekannten, die als Ausländer in Moskau arbeiteten "got credit crunched" und sind nun am Koffern packen
 

DrJones

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Ich dachte der Goldpreis wäre momentan sehr hoch?!
Ist doch eigentlich dann verkehrt jetzt da zu investieren oder?

Also Auswirkungen für mich (Bin 26, übrigens)
Eigentlich keine besonderen, ich bin bei der Universität angestellt,
komme gut über die Runden.

Wie Eskapismus interessiere ich mich jetzt aber auch mehr für solche Finanzgeschichten, wobei meine Enttäuschung über dieses Geld/Finanz System eigentlich nur wächst, ganz im Gegensatz zu meinem Verständis.

Durch mein gesteigertes Interesse hab ich mir überlegt bei Cortal Consors
auch in diverse Fonds einzusteigen, aber letztlich hab ich davon zu wenig
Ahnung und daher ist es mir etwas zu riskant.

Aber irgendwie hat man ja schon immer etwas den Anreiz sein erspartes
so mühelos zu vermehren, so wie man das von den Profis in den
Medien immer hört. Man möchte eben auch sein Stück vom Kuchen abhaben...
 

Flowing_tears

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Kann nur positives berichten!

Finanziere mich von Bafög und Gelegenheitsarbeit neben dem Studium. Das einzige was ich von der Krise mitbekomme sind die günstigen Spritpreise ;)
 

Quakle

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Also ich habe ein Unternehmen was im Vertrieb von premiumweinen tätig ist. Und wir verkaufen überwiegend an Entscheider sämtlicher Branchen und bekommen immer öfter zu hören das die Weltwirtschaftskrise Sie momentan daran hindert Geld für Luxusprodukte auszugeben.
Allerdings sehen alle meine Mitarbeiter diese Krise als Chance und verstehen es dem Kunden dann sogar mehr wie sonst zu verkaufen. Zumal viele andere Verkäufer anstelle mit mehr Anstrengung gegen sinkende Umsätze anzukämpfen, einfach resignieren und innerlich schon aufgeben, was ja sinkende Umsätze zur folge hat. Dadurch können wir unseren Marktanteil wesentlich erweitern und auch in schlechten Zeiten wachsen.
Ich bin halt der festen Überzeugung das es einfach eine Einstellungssache ist, ob man drunter leidet oder nicht. Ich habe für meinen Teil jedenfalls beschlossen nicht an dieser "Weltwirtschaftskrise" teilzunehmen.

Zumal 90 % der Auswirkungen einfach aus mangelndem Vertrauen resultieren, wenn die Menschen weniger Angst hätten gäbe es auch weniger auswirkungen auf die Wirtschaft.
 

jones

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Im Grunde muss man jetzt in Fonds bzw Aktien gehen, um so zu handeln wie es einst der Herr Buffet getan hat; antizyklisches handeln ist d das Stichwort. Es ist zwar durchaus möglich, daß Fonds noch bis ende 2009 ein wenig absacken, aber da gilt es dann halt die rauszusuchen, die den Abwärtstrend des letzten Jahres nur zu einem Bruchteil mitgemacht haben. Mehr will ich dazu nicht sagen, ansonsten könnte man mir Schleichwerbung vorwerfen.
 

Giacomo_S

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Ich arbeite in einer Werbeagentur, mit einem sehr stabilen und treuen Hauptkunden in der Pharmabranche und wir machen auch sonst fast nur Pharma.
Wir merken nix. Wenn die Leute an etwas sparen müssen, dann sparen sie am Luxus zuerst, aber niemand wird ein Medikament - selbst wenn es OTC ist - einsparen, wenn er krank ist oder sich so fühlt. An der Gesundheit sparen die Leute nicht.
 
G

Guest

Guest
Ich merks schon. Meinem größten Kunden sind jede Menge Verträge weggebrochen - das bekomme ich entsprechend zu spüren.

Aktien hatte ich keine, im Gegenteil hab ich schon im April jedem geraten alles in Gold umzutauschen. Ich hatte selbst allerdings kein Geld zum Golkauf übrig. Schade - hat sich seit dem fast verdoppelt.
 

dkR

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Ich betrachte Geld als nachwachsenden Rohstoff. Nicht dass ich allzuviel davon hätte, aber solange mein Gehalt meine Ausgaben mehr wie deckt, seh ich da kein Problem. Auch bewege ich mich im akademischen Elfenbeinturm wissenschaftlicher Grundlagenforschung, Berührungspunkte mit der realen Wirtschaft sind somit auch nicht vorhanden.

Mein Aktienpaket, also die Ersparnisse meines Lebens, haben allerdings massiv gelitten, vielleicht berappeln sich die Kurse ja eines Tages wieder.
:argh:
 

Sensoe

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Arbeite ebenfalls für ein großes Pharmaunternehmen.
Und da an unserem Standort fast nur geforscht wird, bzw für andere geforscht/entwickelt/produziert wird, hoffe ich wirds mich nicht so treffen.
Darüber hinaus bin ich für die Sterilisationstechnik verantwortlich, ergo so einfach kann man meine Stelle nicht "einsparn".

Den überaus antizyklischen Kauf eines 1er BMW letzte Woche, bereue ich jedenfalls noch nicht!
 

Trasher

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Rohstoffe lohnen sich meiner Meinung nach erst wieder, wenn die Wirtschaft wieder zu wachsen beginnt. Und das ist im Moment noch nicht wirklich absehbar.

Ich arbeite in der Forschung und Entwicklung im Bereich Energie- und Wasserversorgung. Derzeit geht's bei uns auch eher bergauf als bergab. An so elementaren Dingen spart man hoffentlich erst ganz zuletzt. ;)

Mein Arbeitskollege hat noch Aktien und ist derzeit nur am fluchen, der arme Kerl.

Da fällt mir ein:
Wer vor 18 Monaten 1.158,48 € in die Aktien der Commerzbank investiert hat, musste sich 18 Monate lang über fallende Kurse ärgern und hat heute noch 215,28 € übrig.
Wer vor 18 Monaten 1.158,48 € in Krombacher Bier investiert hat, konnte:
- 18 Monate lang jede Woche einen Kasten herrliches Pils genießen
- war ständig heiter und hatte viel Spaß
- hat den Regenwald gerettet
- und hat heute noch Leergut im Wert 223,20 € !
:mrgreen:
 

Simple Man

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Tjo, ich arbeite in einem staatlichen Lotterie-Unternehmen und - evtl. hat es der ein oder andere mitbekommen - so schlecht geht es uns nicht ... meistens spielen die Leute in wirtschaftlich schwachen Zeiten vermehrt Lotto ... ^^

Allerdings bin ich ab Mitte nächsten Monats wieder für knapp anderthalb Jahre Vollzeitstudent ... ich sehe es jetzt schon kommen, dass dann die Lohnnebenkosten als Konjunkturmaßnahme gesenkt werden, um sie dann in anderthalb Jahren wieder zu erhöhen ... :nerv:
 

haruc

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Ich (student/21/1,90/Buddhamodel) wohne allein in einer geräumigen 25m² Wohnung und kriege, abgesehen von den etwas günstigeren Lebensmittelpreisen, nichts von der Krise zu spüren. Würden die Damen und Herren von der Telekom es hinbekommen, innerhalb von 2 Monaten die Gehaltsbescheinigung meiner Mutter anzufertigen, bekäme ich ab dem 01.11.08 Bafög.

Auch ansonsten kann ich in meiner Umgebung keine Veränderungen feststellen.
 

Shishachilla

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hm, ebenfalls Student. Freue mich über die günstigen Kraftstoffpreise, wobei die nicht so günstig sind, wie sie sein sollten. :-/
Ansonsten noch keine Veränderungen zu spüren bekommen. :egal:
 

Eskapismus

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DrJones schrieb:
Hm, bin ja kein Experte aber
der Platinpreis ist momentan recht weit unten. Und die Unze kostet nur
etwas mehr als eine Unze Gold...

...da bin ich fast ein wenig stolz... ich hab im November Platin-Hochzeitsring gekauft.. damals war Platin billiger als Gold... war aber eher Zufall.

Trasher schrieb:
Rohstoffe lohnen sich meiner Meinung nach erst wieder, wenn die Wirtschaft wieder zu wachsen beginnt. Und das ist im Moment noch nicht wirklich absehbar.

Also ich würd jetzt nicht alle Rohstoffe in einen Topf werfen. Der Goldpreis hat sich zum ersten mal vom Ölpreis abgekoppelt, was die ganze Sache interessanter macht.
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler

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Stimmt schon, vor kurzem war noch der Dekan der Schumpeter School im Regionalfernsehen, der sagte sinngemäß: Die bergischen Familienunternehmen haben alle ordentlich gewirtschaftet und Rücklagen gebildet, die können auch diese Krise aussitzen.

Schaeffler muß ich etwas in Schutz nehmen. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Schaeffler aktienrechtlich gezwungen worden, allen Aktionären ein Angebot zu machen und schließlich zu weit übertriebenen Preisen zu kaufen. Unmittelbar danach sind die Continental-Kurse ins Bodenlose gefallen und die Banken sahen keine Sicherheiten für ihre Kredite mehr. Wenn Sarrazin jetzt höhnt, Schaeffler sollte die Fusion halt rückgängig machen - ich glaube, das würde Frau Schaeffler gerne, aber sie darf nicht. Aktienrecht.

Ergänzung: Etwas anders sehe ich das bei Merckle. Ein derartiger Konzern kann nur durch hundert verzockte Millionen in die Krise geraten, wenn er ohnehin kein Eigenkapital hatte.
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Ergänzung: Etwas anders sehe ich das bei Merckle. Ein derartiger Konzern kann nur durch hundert verzockte Millionen in die Krise geraten, wenn er ohnehin kein Eigenkapital hatte.

Du magst mich für schadenfroh oder missgünstig halten, aber irgendwie gönne ich jemanden, der auf fallende Kurse setzt, seinen Misserfolg.

Es gibt genug Beispiele für erfolgreiche Firmen, die gute Gewinne erzielten und sogar expandierten, dann aber durch die blanke Gier in einen völlig sinnlosen Ruin getrieben wurden.
Oder in den Wahn verfallen, unbedingt ein Global Player sein zu müssen.
 

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