Gammel schrieb:
Dann würde ich (und eine Menge anderer Leute) dich zwingen wollen im Zug auf Bierchen zu verzichten.
Du würdest mich zwingen wollen, in einer teureren (mehr reinigungs/reperaturkosten), unsicheren (mehr Übergriffe) und unkomfortableren (kaputte Sitze/Kotze/leere flaschen) Bahn reisen zu müssen.
Müssen nun alle wirklich mehr bezahlen, sich anböbeln lassen und sich 2 Stunden lang Kotzgeruch antun, nur weil haruc und DrJones nicht auf ihr Bierchen verzichten können? Da liegt wohl ein Interessenskonflikt vor.
Ich verstehe nicht, warum wir hier schon halb in lächerliche Beleidigungen abgleiten müssen. Schaut man sich die Teilnehmer in dieser Diskussionsrunde an müsste man ja eigentlich davon ausgehen können, dass es etwas sachlicher zugeht, nicht wahr?
Es scheint mir aber dass dich das Thema emotional stark "mobilisiert"?
Um mal mit dem gleichen Kaliber zurückzuschießen:
Warum muss mal wieder die Freiheit und das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen beschnitten bzw. infrage gestellt werden, bloß weil Gammel panische Anfälle bekommt, wenn jemand im Zug Bier trinkt? Denn allen ernstes? Biertrinken im Zug ist kein Mißbrauch der Freiheit; es schadet niemandem, ergo gibt es auch keinen Handlungsbedarf gegen maßvollen Alkoholkonsum.
Dass man gegen Volltrunkene unzurechnungsfähige Leute vorgehen muss, dass steht ja garnicht zur debatte. Nur hat das nichts mit Alkoholkonsum im Zug zu tun, weil diese Leute aller Wahrscheinlichkeit schon in betrunkenem Zustand einsteigen.
Das heißt weiterhin, dass das Verbot ungerechterweise einen Haufen braver Bürger betrifft, während es die randalierenden Asis sowieso nicht interessiert.
Niemand muss mehr bezahlen, wenn Leute ein Bier oder zwei während der Fahrt trinken.
Wir reden hier übrigens von mitteleuropäischem Bier, nicht von solchen ekelerregenden Gesöffen wie Corona Extra oder Bud Superlight Extra Iced Diet, bei denen es nach dem Konsum von zwei Einheiten tatsächlich schon zu Anfällen von Übelkeit kommen kann!
Den einzigen Schaden, den jemand durch Bier anrichten kann ist, wenn der Zug eine Notbremsung hinlegen muss und das Bier verschüttet wird. Der gleiche Schaden wird aber auch von allen anderen Getränken angerichtet und ist somit als Argument gegen Bier unzulässig.
Wieviele Fälle von Vandalismus würden denn durch dieses Verbot unterbunden werden? Einer von 10? Und die restlichen neun Sitze würden dennoch zerschnitten werden.
Wäre es da nicht viel effektiver, mehr Zugpersonal einzustellen um gegen entsprechende Personen, egal ob betrunken oder nicht, vorzugehen?
Oder Überwachungskameras? Schließlich ist der Zug Eigentum der Bahn und ich bin der Meinung dass sie das Recht hat ihr Eigentum zu schützen und die Randalierer entsprechend zur Kasse zu bitten.
Gammel schrieb:
d.h. mehr Überwachungsstaat?
Und Verbote? Glaubst du dass die Welt ein besserer Platz wird, wenn man sie sich "schönverbietet"?
Gammel schrieb:
Sollte sich das Problem wirklich durch eine kleine Änderung der Beförderungsbestimmungen der Bahn effektiv beheben lassen (was noch zu beweisen ist), ziehe ich diese Lösung vor.
Die Deutsche Bahn hat da die meiner Meinung nach passende Regelung gefunden: Maßvolles Trinken ist erlaubt (weil es dagegen keine logische Begründung gibt)
Vollsuff, das Rauchen von Tabak und der Konsum illegaler Drogen ist untersagt und kann zum Ausschluss von der Beförderung führen.
In meinen Augen reichen diese Bestimmungen vollkommen aus. Dass es dennoch zu Randale und versifften Zügen kommt liegt an der mangelhaften Kontrolle, nicht daran, dass auf dem Papier zu wenig verboten wäre.
Fazit:
Das Verbot ist sinnlos, weil es viele Unschuldige in ihrer Freiheit einschneidet, im Gegenzug aber ohne Kontrolle nutzlos ist. Mit ausreichender Kontrolle wären die gegenwärtigen Bestimmungen mehr als ausreichend.