Imion schrieb:
http://de.yuanming.info/articles/200203/3020.html
Da bin ich aber mal gespannt, was passiert, wenn der 21.12.2012 ohne besondere Vorfälle an uns vorüberzieht.
Ob die Prophezeiungen einer Sekte wie Falun Gong nun ein sinnvoller Beleg sind, möchte ich mal dahingestellt sein lassen.
Tatsache ist jedoch, daß es an Prophezeiungen für irgendeine art von Weltuntergang in der Geschichte bislang keinen Mangel gab. Wie oft haben die Zeugen Jehovas den nicht schon vorausgesagt ? Und, dreht er sich noch, unser Planet ?
Erinnert ihr Euch, was man uns nicht alles für den Silvester 2000 aus der Kristallkugel gelesen hat - allein schon wegen dem "Y2K Bug" ? Kraftwerksausfälle, Netzzusammenbrüche, Computerkassenabstürze - und was ist passiert von all dem ? Pffft, buahahahaha, sorry wenn ich jetzt hier lachen muß.
Die auch hier gemachten abenteuerlichen Behauptungen haben immer eines gemein: Sie werden als "unglaublich, aber wahr" - Stories in den Raum gestellt. Einen Beweis oder zumindest Beleg sucht man dann leider vergebens. Wie auch, es gibt keinen. Typisch ist eine Rethorik, die bekanntermaßen korrekte historische Tatsachen ( die Spanier in Mexiko 1521 ), also für jeden verifizierbar, kombiniert mit Aussagen, die verfälscht, aus dem Zusammenhang gerissen oder schlichtweg an den Haaren herbeigezogen sind. Der Leser soll es glauben, weil das andere ja auch stimmt.
Typisch an solchen Texten sind außerdem Gemeinplätze wie "amerikanische Wissenschaftler" oder wie in diesem Fall "unsere Wissenschaftler". Wer soll denn das bitte sein ? Ohne Angaben von Namen können das auch selbst ernannte Wissenschaftler sein, von zweifelhaftem Profil und meistens ist das dann auch so. Das machen die Creationisten übrigens genau so. Fehlende Namen reichen allein schon für mangelnde Glaubwürdigkeit aus, hat man sie, kann man sich zumindest einen Überblick verschaffen, was der sog. Wissenschaftler sonst noch für Ergüsse von sich gegeben hat - und ihn danach beurteilen. Das ominöse Bild von der Rückseite des Mondes bleibt uns die Falun Gong Sekte jedenfalls schuldig - ich hätte es jedenfalls interessanter gefunden als die Tonskulptur.
Schließlich ist die ganze - so ausführlich notierte - Kalenderberechnung ein absoluter Humbug. Der angesprochene J.Eric S. Thompson ist zwar tatsächlich ein angesehener Maya - Forscher, sein Lebenswerk war aber die Katalogisierung von 800 der 1.000 bekannten Maya - Zeichen, deren Bedeutung bis zu seinem Tod 1975 noch nicht bekannt waren und die bis heute noch nicht abgeschlossen ist:
Zitat TU-Dresden:
"Von den insgesamt etwa 1000 Zeichen der Maya-Schrift (ca. 700 Grundzeichen) konnten inzwischen außer den Zahlen, den Zeichen für Zeitangaben und den Namen der Gottheiten knapp die Hälfte der Symbole entziffert werden."
Maya Link TU Dresden
Die Falun Gong Sekte bleibt uns leider schuldig, wie man mit der Hälfte der entzifferten Zeichen - auch deren Interpretation ist nicht unumstritten - solch komplizierte sprituelle Texte entziffert haben will. Das angesprochene Datum des Jahres 0.0.0.0.0 der Maya kann ich weder dementieren noch bestätigen, doch hätte ich gern gewußt ( ansonsten rechnet man uns ja auch alles wie für Deppen vor ), was man sich unter der "julianischen Tageszahl 584.283 nämlich dem 11. August 3114 v. Chr. " vorzustellen hat, denn bekanntlich beginnt der julianische Kalender erst mit Julius Caesar ( eingeführt 46 v. Chr. ).
Jedenfalls kann ich mir eine derart unseriöse Behauptung von einem Wissenschaftler des Formats eines Thompson nicht vorstellen.
Mal vorausgesetzt, das Datum stimmt, so bleibt die Frage, wie man mit der Gregorianischen Kalenderreform von 1582 umgehen sollen, bei der in einer Korrektur der 15. Oktober 1582 auf den 4. Oktober folgte, ein Wegfall von immerhin 10 Tagen.
Sorry Imion, aber der gesetzte Link ist reichlich konstruiert - und somit ohne Relevanz. Laß' Dir was besseres einfallen.