Überwachungsstaat

dkR

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Mother_Shabubu schrieb:
dkR schrieb:
Die Verkehrstoten sind der preis für die Freiheit Autozufahren.
Für die Verkehrstoten bekommen wir eine Möglichkeit, auch weiter entfernte Orte in erträglicher Zeit zu erreichen.
Was bekommen wir für die Terrortoten?
Persönliche Freiheit und keinen Überwachsunsstaat. Die Möglichkeit, nicht Nachts um drei vom BKA geweckt zu werden, weil ich im Restaurant zufällig am Nachbartisch eines Islamisten saß und ihm netterweise mein Feuerzeug geliehen hab.
Auch mit Überwachsungsstaat wird es (leider) wohl Terroranschläge bei uns geben. Die Frage ist ob die Differenz zwischen 250 Toten mit jetztigem Rechtsstaat oder 100 Toten mit Schäublestaat die Abschaffung eines Großteils persönlicher Freiheit rechtfertigen.
 

POW

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dkR schrieb:
Persönliche Freiheit und keinen Überwachsunsstaat. Die Möglichkeit, nicht Nachts um drei vom BKA geweckt zu werden, weil ich im Restaurant zufällig am Nachbartisch eines Islamisten saß und ihm netterweise mein Feuerzeug geliehen hab.
Auch mit Überwachsungsstaat wird es (leider) wohl Terroranschläge bei uns geben. Die Frage ist ob die Differenz zwischen 250 Toten mit jetztigem Rechtsstaat oder 100 Toten mit Schäublestaat die Abschaffung eines Großteils persönlicher Freiheit rechtfertigen.

Zunächst einmal bin ich der Meinung, dass für den Fall, dass man Dich um 03.00 Uhr aus dem Bett klingelt, eigentlich NICHT der grund ist, irgendwelche Deiner persönlichen Freiheitsrechte einzuschränken, sondern eine wohl eher eine konkrete bestehende Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung besteht, die es abzuwehren gilt..

Ich stimme mit dir überein, dass es wohl auch mit "Überwachungsstaat" zu Terroranschlägen kommt; aber wenn ich wählen kann zwischen 100 oder 250 Toten, dann würde mir als politischer Entscheidungsträger die Antwort zum wohle der Bevölkerung leicht fallen...

so weit erstmal...
 

dkR

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Wie man als Politiker da reagiert, ist mir auch klar. :lol:
Zum Wohle der eigenen Karriere und der Bevölkerung. Meine Meinung über Politiker ist grade nicht sehr hoch, wie man merkt.

Aber ich red jetzt mal von den anderen 80 Millionen, die Jahrzehntelang gegängelt werden können um eventuell 150 Leben zu retten.
Das ist es meiner Meinung nach einfach nicht wert.
 

Mother_Shabubu

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dkR schrieb:
Persönliche Freiheit und keinen Überwachsunsstaat.
Das kann ich auch ohne Tote durch Terrorismus bekommen. Der Überwachungsstaat ist übrigens eine Folge des Terrorismus, würde also ohne ihn nicht existieren.
Auch mit Überwachsungsstaat wird es (leider) wohl Terroranschläge bei uns geben.
Da stimme ich Dir zu.
Es gibt garantiert einen Punkt, an dem ein Mehr an Überwachung kein Mehr an Sicherheit bedeutet. Der Überwachungsstaat ist auch mehr ein Bekämpfen der Symptome als der Ursachen.

Mich stört aber, daß die Terroristen (oder sagen wir besser gleich: Islamisten) als die lieben Onkel hingestellt werden, die uns Freiheit schenken, wenn wir ihnen dafür ein paar Menschen opfern.
 

Simple Man

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Was für eine Quatsch, als ob das hier irgendeiner behauptet hätte ... :roll:

Mother_Shabubu schrieb:
Übrigens könnte man mit dieser Logik auch die Gesetze gegen Stalking abschaffen.
Also das nenne ich jetzt mal nen hinkenden Vergleich ... :O_O:

POW schrieb:
Ich stimme mit dir überein, dass es wohl auch mit "Überwachungsstaat" zu Terroranschlägen kommt; aber wenn ich wählen kann zwischen 100 oder 250 Toten, dann würde mir als politischer Entscheidungsträger die Antwort zum wohle der Bevölkerung leicht fallen...
Und wieder der Hinweis auf die Verkehrstoten ... warum macht die Politik nicht was dagegen? Da sterben mehr Menschen jedes Jahr ...
 

dkR

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Mother_Shabubu schrieb:
Mich stört aber, daß die Terroristen (oder sagen wir besser gleich: Islamisten) als die lieben Onkel hingestellt werden, die uns Freiheit schenken, wenn wir ihnen dafür ein paar Menschen opfern.
Trotzdem soll mich das BKA in Ruhe lassen, wenn ich gerade nicht n die Luft gesprengt werde. :wink:
 

Gruni

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Hi,

mich beunruhigt eher die Folgen für die Zukunft als die der Gegenwart.
Vielleicht sind ja in 20 Jahren nicht mehr die radikalen Islamisten eine Gefahr sondern zufällig eine Gruppierung die besonders gern ein bestimmtes Forum zur Verständigung nutzt , so eins wie dieses hier.

Jetzt kommt das BKA auf die Idee alle angemeldeten Nutzer dieses Forums zu kontrollieren und da fällt auf das du zufällig die selben EBooks ließt, die gleiche Musik hörst oder andere gleiche Interessen haben kannst.
Was sagst du nun wenn das BKA dich weckt.
Dann hockst du in einem Zimmer und mußt dich rechtfertigen was du für Musik hörst und kannst dir nochmal alle Forenbeiträge die du geschrieben hast durchlesen.
 

dkR

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Und da die Unschuldsvermutung bei der Gefahrenabwehr abgeschafft worden sein werden will, kannst du gleich ins "Sammellager für Gefährder" umziehen. :top:
 

Mother_Shabubu

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Simple Man schrieb:
Also das nenne ich jetzt mal nen hinkenden Vergleich ... :O_O:
Was ist an dem Transfer denn so schwer zu verstehen?

dkR schrieb:
Trotzdem soll mich das BKA in Ruhe lassen, wenn ich gerade nicht n die Luft gesprengt werde. ;)
Selbst schuld, wenn Du in einem öffentlichen Gebäude jemandem Feuer gibst. 8)

Gruni schrieb:
Vielleicht sind ja in 20 Jahren nicht mehr die radikalen Islamisten eine Gefahr sondern zufällig eine Gruppierung die besonders gern ein bestimmtes Forum zur Verständigung nutzt , so eins wie dieses hier.
Dann müssten wir einen Kanzler von der Muslimbrüderschaft, von der NPD oder von der Linken haben. Zu deren Ideologien würde es passen, das Recht auf freie Meinungsäußerung einzuschränken.
 

POW

Großmeister
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Simple Man schrieb:
Und wieder der Hinweis auf die Verkehrstoten ... warum macht die Politik nicht was dagegen? Da sterben mehr Menschen jedes Jahr ...

Ja aber tut sie es denn nicht? Wer meinst Du denn kam auf die Idee uns Verkehrsteilnehmer mit einer StVO oder StVZO zu beglücken, es gibt doch schließlich auch die vom Gesetzgeber vorgelegte Geschwindigkeitsbeschränkungen oder das Ahnden von Trunkenheit am Steuer, dies geschieht doch auch im Rahmen der Gefahrenabwehr...

Wie ich schon vorhin einmal schrieb, denke ich, dass dies ein wirkich sehr schweres Thema ist, gerade auch in Bezug zu der damaligen faschistischen Diktatur und der, der DDR. Aber ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass wir in Deutschland schon, mh, "irgendwie" daraus gelernt haben und somit eventuell in der Lage sein könnten, bei "gewissen" Beschränkungen unserer "Freiheit" zukunftsgerichtet Entscheidungen zu treffen, die auf der einen Seite unseren Schutz gewähren und gleichzeitig aber auch die Menschenrechte nicht außer Kraft setzen...
 

erik

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Also wenn der alberne "Verkehrstotenvergleich" nicht endlich mal ad acta gelegt wird, ziehe ich mich aus der Diskussion zurück....

1) macht die Politik was dagegen (Gurtpflicht, Vorschriften für Okw Hersteller, Tempolimits an gefährdeten Stellen)

2) ist die Zahl seit Jahren rückläufig

1980: 15000 Tote in der BRD
2006: 5000 Tote im vereinigten Deutschland

(Schlag nach bei wiki oder auch beim ADAC)

Das ist schon eine beeeindruckende Bilanz.

Verkehrstote nehme ich in Kauf, weil ich einen individuellen Verkehr in unserem Land haben möchte.

Wenn ich Terrortote in kauf nehmen würde, würde ich ja Terror in unserem Land haben wollen.

Also ist die Argumentation Schwachsinn.

Daraus jetzt die Konsequenz zu ziehen, daß man wie Schäuble denken muß ist aber ebenso falsch.


Trotzdem kann man doch sagen:
"Ich nehme keine Terrortoten als Preis in kauf und bin trotzdem gegen eine restriktive Überwachung"

Das eine hängt doch nicht unmittelbar mit dem anderen zusammen
 

agentP

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Gegen Terror macht doch die Regierung auch schon was und ich traue mich wetten, auch hier sind die Zahlen seit den 70ern rückläufig. :roll:

Verkehrstote nehme ich in Kauf, weil ich einen individuellen Verkehr in unserem Land haben möchte.

Wenn ich Terrortote in kauf nehmen würde, würde ich ja Terror in unserem Land haben wollen.

Tja, dir ist "individueller Verkehr" so wichtig, dass du Tote dafür in Kauf nimmst und anderen ist ihre Privatsphäre wichtig genug, das Risiko einzugehen.
 

Simple Man

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Erik, ich hänge mich hier nicht zwangsläufig an den Verkehrstoten auf ... :wink: ... nehmen wir einfach Krebstote ... oder Alkoholtote/Drogentote ...
 

Winston_Smith

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Alkoholtote/Drogentote

Wer Alkohol trinkt/raucht/Drogen nimmt, ist sich des Risikos bewußt.

Wer auf Bali in eine Disco geht, im WTC arbeitet oder zur WM mit dem Zug fährt, sollte dagegen kein Risko eingehen müssen, ermordet zu werden.

ws
 

somebody

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Wer Alkohol trinkt/raucht/Drogen nimmt, ist sich des Risikos bewußt.

Wer auf Bali in eine Disco geht, im WTC arbeitet oder zur WM mit dem Zug fährt, sollte dagegen kein Risko eingehen müssen, ermordet zu werden.


Wer kein Alkohol trinkt und dann abends in einem Club von mehreren stark betrunkenen krankenhausreif geschlagen wurde war sich auch sicher kein Risiko einzugehen... deswegen Alkohol verbieten?


Wir können ewig so fortfahren.
 

Gruni

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Mother_Shabubu schrieb:
Dann müssten wir einen Kanzler von der Muslimbrüderschaft, von der NPD oder von der Linken haben. Zu deren Ideologien würde es passen, das Recht auf freie Meinungsäußerung einzuschränken.

Wieso das? Vielleicht hat das dann nichts mehr mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu tun wenn du die falsche Meinung hast oder mit den falschen Leuten im Forum kommunizierst. Denn dann stehst du vielleicht schon im Verdacht einer Terroristischen Vereinigung anzugehören.
Und das ist ja heute schon Grund genug um ins Visier zu kommen.
 

erik

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Wenn man eurer Alkohol/Verkehrstoten = Terror bzw noch viel schlimmer
Argumentation folgt, war es ja rückblickend ja auch unsinng in den 70ern gegen die RAF vorzugehen...

Schließlich gab es da ja auch "nur" etwa 40 Tote.

Ich finde es gibt eben schon Dinge, die bedrohen eine Gesellschaft und eine staatliche Ordnung und denen muß man entschieden entgegentreten, auch wenn sie weniger Tote verursachen als der Personenverkehr.

Aber mit der Sichtweise steh ich hier wohl ziemlich alleine da.
 

Ein_Liberaler

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Die Regierung ist dazu da, uns zu verteidigen - gegen andere Regierungen und gegen Kriminelle. Die Regierung ist nicht dafür da, ein Mittel gegen Krebs zu finden oder uns von einer gesunden Lebensweise zu überzeugen, deshalb hinkt der Vergleich. Auch gegen tödliche Unfälle hat die Regierung ziemlich wenig getan und die Industrie und der Fortschritt sehr viel...

Auch sonst ist die Diskussion ziemlch abgehoben... Wer sagt uns denn, daß die Einschränkung unserer Freiheit irgendwas zu unserem Schutz beiträgt? Das eine ist sicher, das andere nur ein Versprechen.

Und wer sagt, daß die Regierung weniger zu unseren Schutz tun kann, wenn wir weiterhin die Onlineuntersuchug unter Richtervorbehalt stellen?
 

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