jepp, läuf.jones schrieb:klick sollte jetzt laufen...
aber gerade dieser Umstand ist doch ein Ding der Unmöglichkeit!Ein_Liberaler schrieb:(Meines Wissens wurden alle in Frage kommenden Medien am Vortag der Akkreditierung informiert. Die Email, die über den unmittelbaren Beginn des Verfahrens informierte, erhielten aus technischen Gründen einige Medien zu spät.)
Süddeutsche ZeitungDer Vorsitzende Richter im NSU-Prozess hat der Pressestelle des Gerichts eine Mitschuld an der Verschiebung des Verfahrens gegeben. Die Pressestelle habe Journalisten vereinzelt vorab darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Akkreditierungen für die Presseplätze nach dem sogenannten Windhundprinzip vergeben werden, das heißt nach der zeitlichen Reihenfolge der Anträge.
Dann wäre aber schon zuviel Schaden entstanden. Und desweiteren hätte es dann wohlmöglich tatsächlich einen Revisionsgrund gegeben:Ein_Liberaler schrieb:Dann ist es evtl. geboten, einen unbefriedigenden Zustand hinzunehmen, bis ihn der Gesetzgeber korrigiert
Fuldaer ZeitungAlle in der weit verzweigten Familie sind voller Leid, aber die Hinterbliebenen dürfen nicht Opfer sein. Von Anfang an werden die Angehörigen mit abstrusen Konstruktionen zu Hauptverdächtigen und über Monate hinweg von der Polizei mit langen Verhören, Hausdurchsuchungen, Drohungen und Lügen (Enver habe eine Geliebte und zwei Kinder) heimgesucht.
Tagesschau.deWenn jemand aus Ihrer Familie getötet wird, Sie dann selbst unter Verdacht geraten und dann bemüht sind, den Ermittlungsbehörden klar zu machen, dass deren Theorien nicht stimmen können, dieser Verdacht aber weiter aufrecht erhalten wird, ist das ein albtraumhafte Situation.
linkAuffällig viele fragwürdige Spuren: Haben sich Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos tatsächlich umgebracht? Warum stellt sich Beate Zschäpe nach dem Tod ihrer Neonazikumpanen den Behörden statt sich abzusetzen?
Themis schrieb:Ist es denn falsch, die gezielte Tötung einer Person aufgrund eines Merkmals - z.B. der Ethnie oder der Gesinnung - durch eine nicht hoheitliche Person - z.B. einem Terroristen - als Hinrichtung zu bezeichnen?
Und wenn dem so sein sollte, so bleibt es dennoch eine Form der Liquidierung.
Artikel ist auch hier zu finden: .FOCUS Magazin | Nr. 15 (2013)
Ach Gott, nein. Dann nenne es halt Exekution, Liquidierung oder Mord. Es ändert nichts am Tatbestand. Und was die Beteiligung staatlicher Stellen betrifft: natürlich handelte es sich nicht um gezielte staatliche Aktionen, sondern vielmehr um ein Versagen diverser Institutionen.Ein_Liberaler schrieb:Eine Hinrichtung ist ein Rechtsakt. Ich möchte nicht hoffen, daß durch diesen Sprachgebrauch eine Beteiligung staatlicher Stellen suggeriert werden soll.
Daß in alle Richtungen ermittelt wird, ist gute polizeiliche Praxis. Dennoch hat die Kanzlerin bereits dafür um Verzeihung gebeten.
Sebastian Edathy: „Polizei hat Neonazi-These bewusst verschwiegen“Deutsche Sicherheitsbehörden haben nach Auffassung Edathys die Militanz von Rechtsextremen lange Zeit unterschätzt. Zudem sei nicht unvoreingenommen ermittelt worden, sondern die Täter wurden im persönlichen Umfeld der Opfer und im islamistischen Bereich gesucht. Die Quantität kritisierte der Abgeordnete nicht: 500 Beamte seien zeitweise bundesweit an den Ermittlungen beteiligt gewesen, allerdings oft unkoordiniert. „Wir brauchen mehr Zentralisierung in bestimmten Fällen“, forderte Edathy, „und wir brauchen gutes Personal mit mehr Sensibilität, mehr Kompetenz und mehr Analysekraft.“
Die fehlenden Bekennerschreiben nach den Morden seien für die Polizei eine Begründung gewesen, nicht in Richtung Rechtsextremismus zu ermitteln. Doch laut Verfassungsschutz sei bei Straftaten der rechtsextremen Szene bereits seit den 80er Jahren ein Merkmal, keine Bekennerschreiben zu hinterlassen, um so eine Unruhe in der Gesellschaft zu stiften. Diese Information war bei der Polizei aber nicht angekommen.
Dann doch aufkeimende Thesen, dass Neonazis hinter den Morden stecken könnten, habe die Polizei bewusst nicht kommuniziert – 2006 auch mit Blick auf die Fußball-WM in Deutschland.
agentP schrieb:[offtopic]
Geiler Titel! :-DArtikel ist auch hier zu finden: .FOCUS Magazin | Nr. 15 (2013)
[/offtopic]
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-05/nebenklage-nsu-prozessDie Juristen der Nebenklage machen klar: Ein möglichst hartes Urteil ist nicht ihr vorrangiges Ziel – sondern die Aufklärung. Mag das Gericht formal nicht für die falschen Verdächtigungen der Polizei, die Datenschredder-Affären oder das undurchsichtige V-Leute-Netz des Verfassungsschutzes zuständig sein – die Nebenkläger wollen vor Gericht trotzdem erfahren, wieso der NSU so lange unbehelligt seinen rechtsextremen Feldzug durch Deutschland führen konnte. Die Anwälte kritisieren, dass die Fehler von Polizei und Geheimdiensten nicht in der Anklageschrift auftauchen. Sie verweisen darauf, dass die mittlerweile vier Untersuchungsausschüsse wenig Aufhellung gebracht hätten: "Im Ausschuss ist vieles im nicht-öffentlichen Bereich erörtert worden – aber im Prozess gibt es kein nicht-öffentlich", sagt Lex.
Ach, echt?Außerdem ist ein Richter weisungsgebunden
Bin ich eigentlich der einzige, der sich sicher ist, dass solcherlei Erwartungen an diesen Strafprozess nur enttäuscht werden können? Es geht nun einmal vorrangig darum, Beate Zschäpe die ihr zur Last gelegten Verbrechen nachzuweisen, nicht darum, das Versagen der Behörden aufzuarbeiten; DAS wäre imho eher Aufgabe der Politik - oder etwas für einen eigenen Prozess.hives schrieb:http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-05/nebenklage-nsu-prozessDie Juristen der Nebenklage machen klar: Ein möglichst hartes Urteil ist nicht ihr vorrangiges Ziel – sondern die Aufklärung.
Nee, bist Du nicht. Man müßte ihr schon nachweisen das sie an den Aktionen irgendwie beteiligt war. Wenn nicht, kann sie wohl maximal wegen Mitwisserschaft und nicht Anzeigen einer geplanten Straftat verurteilt werden (§138). Ja und da wäre dann wohl noch § 129a, Bildung terroristischer Vereinigungen bzw. Mitglied einer solchen.Simple Man schrieb:Bin ich eigentlich der einzige, der sich sicher ist, dass solcherlei Erwartungen an diesen Strafprozess nur enttäuscht werden können?