Die Heimlichtuerei und Diskussion über Prism zeigt IMO, dass es eben nicht funktioniert. Sonst hätten wir den diktatorischen Polizeistaat spätestens seit der RAF.
Und gerade die Heimlichtuerei und die ermüdenden Endlosdiskussionen lassen mich erkennen, dass es eben doch funktioniert. Desweiteren bin ich der Meinung, dass wir uns in Deutschland einfach nur schwer tun, zu erkennen, wann eine Regierung diktatorische Züge trägt. Vielleicht liegt es daran, dass wir zu sehr Hitler- und SED-geschädigt sind und bei Diktatur zuerst an Menschenmassen in Uniformen denken, die im Gleichschritt marschieren, den rechten Arm heben und lauthals irgendwelche Parolen brüllen. Wir leben mittlerweile in einer Zeit, in der wir Bürger uns kaum noch mit Politik auseinandersetzen. Ein interessantes Beispiel dazu sind die fallenden Wahlbeteiligungen. Die Bürger nehmen an den Entscheidungsprozessen nicht mehr teil, weil sie der festen Überzeugung sind, dass sie ohnehin mit ihrer Stimmenabgabe nichts ändern können und "die da oben eh machen, was sie wollen". Im Umkehrschluss machen Politiker ganz tolle Wahlversprechen, welche dann auf dreiste Art und Weise nicht eingehalten werden. Sie haben ja nichts mehr zu befürchten.
Claude Juncker hat seinerzeit mal etwas interessantes gesagt:
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert, wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
Diese Aussage von ihm ist nun schon ein paar Jahre her, behält aber immer noch ihre Aktualität; und das nicht nur in Bezug auf die Währungsreform zur Einführung des Euro, sondern in allen Belangen, die die Vereinigten Saaten von Europa betreffen.