Ist der Kapitalismus am Ende?

dkR

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Heute verkündet der Onlineableger des ehemaligen Nachrichtenmagazines "Der Spiegel" einem inhaltlich ganz interessanten, wenn auch völlig verquer geschriebenen Artikel.
Weltweite Unzufriedenheit mit dem Kapitalismus:
Die Ergebnisse sind verheerend: 20 Jahre nach dem Fall der Mauer sind die meisten Menschen mit dem Kapitalismus unzufrieden, ergab eine britische Studie, die in 27 Ländern durchgeführt wurde.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,660085,00.html

Der informative Teil ist der hier:
London - 20 Jahre nach dem Mauerfall und dem Niedergang des Kommunismus herrscht weltweit große Unzufriedenheit mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem: Laut einer am Montag veröffentlichten Studie im Auftrag der britischen BBC waren nur 11 Prozent der Befragten in 27 Ländern der Ansicht, dass der Kapitalismus in seiner derzeitigen Form gut funktioniert.
20 Jahre nach Fall der Mauer regieren die Kommunisten wieder in Berlin mit, und Weltweit sind angeblich Leute der Ansicht, das was heutzutage als Kapitalismus durchgeht sei nicht so ganz das wahre. Und wünschen sich mehr Sozialismus.

Ja haben die denn überhaupt nix gelernt?

Falls jemand das Original der Studie auftut, ich wäre sehr interessiert.
 

hives

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Hier noch ein Link von Globescan zum Thema:
http://www.globescan.com/news_archives/bbc2009_berlin_wall/bbc09_berlin_wall_release.pdf

BBC09_M5_agg.gif


Was genau ist jetzt daran so schockierend, dass eine Mehrheit von 51 % der Meinung ist, die existierenden Probleme könnten durch Reformen und Regulierung beseitigt werden?
23 % Systemkritiker stehen 11 % Apologeten gegenüber, der Rest geht offenbar etwas differenzierter an die Sache ran...


Trust in global companies, meanwhile, continues to decline.
:dkr:
 

Zerch

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Der Kapitalismus ist nicht am Ende , er besteigt lediglich eine neue Stufe. Die Gewinner investieren in die Lebensgrundlagen aller Menschen und bekommen noch mehr Macht.
 

Bond

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Temporär könnte der Kap. wirklich am Ende stehen, freilich nicht politisch, sondern real finanziell. Wir sind hier nicht von exogenen Katastrophen betroffen, freilich diese fehlt noch, eine weltumspannenede Krankheit oder politisch-religiös motivierte Kriege, mehr glaubt kein Mensch mehr, nicht im Jahr 2009 und Dank Internet.
 

Zerch

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Eigentlich sind es das allgegenwärtige zentrale Bankensystem , Zinsen und Zinseszins , und die Börsenspieler , welche den Kapitalismus in dieser Form , im Zusammenspiel so gefährlich und konsequent ausarten haben lassen.
 

pierremoose

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ich würd sagen, das das nur eine phase ist.. bissher gab es immer größere und kleinere bekannte schwankungen im kapitalismus. und da wir uns gerade anscheinend in einem tief befinden, ist es nur selbstverständlich, das die einfachen menschen etwas dagegen haben..
außerdem.. ersteinmal braucht man dann auch eine alternative für das kapitalistische system...
 

Ein_Liberaler

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Das ist so unzweifelhaft, daß man es eigentlich gar nicht diskutieren muß.

Was kann schlimmstenfalls passieren? Deutschland wird wie Schweden und die USA werden wie Deutschland. Nach einigen Jahren kommen dann wieder Lockerungen. Auch die USA waren schon einmal, vor Reagan, weit regulierter als heute, oder man denke an Großbritannien vor Thatcher.

Die Wunderdoktoren, die den Zins abschaffen und eine Voodoo-Ökonomie einführen wollen, werden morgen sowenig Gehör finden wie heute und gestern.
 

Zerch

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Die Voodoo betreibenden Wunderdoktoren sitzen in der FED , haben Werte geschaffen die es nicht geben dürfte. Eine unnatürliche Übererschaffung an Werten , welche das doppelte der Weltbevölkerung ernähren und unterhalten könnte , aber dennoch nur ein Drittel dieser Welt mehr oder weniger davon temporär profitiert , und der Rest schauen kann wie es über den Tag kommet.

Täglich werden tausende Tonnen Lebensmittel vernichtet. Wer nicht zahlen kann muss hungern , oder eben warten bis Scheinwohltäter wie Bill Gates so gutmütig sind , und ne Riesenladung GMO für die Hungernden in der Welt , bei Firmen wie Monsanto bezahlen.
Das Geld wandert nunmal von unten nach oben , ganz egal wer am Ende der Dumme ist.Fest steht dass es mit dem Zinssystem am Ende immer nur wenige Gewinner gibt , während alle anderen eben die Dummen sind.

Unter den Dummen können die schlausten Menschen sein , denn allein wenn diese im Erkennen des bösen Spiels die Gutmütigkeit besitzen nicht mitzumachen , haben sie schon verloren und enden eben mit als die Dummen.

Naja für die Mehrheit an Erdenbewohner ein langweiliges Spiel.
Aber wer so während des Spielens aus heiterem Himmel zu einer Spielfigur , oder zu gar noch weniger geworden ist , bzw. es in der Arena des Alltags nicht zu mehr geschafft hat , kann leider nicht einfach so aus der Party asussteigen. Sklave dieser Umstände oder Freitod *lach
 

HunabKu

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Naja, die werden schon dafür sorgen, dass es weiter ein Geldsystem geben wird, durch dass Arme immer ärmer und Reiche immer reicher werden. Wenn es das Jetzige nicht mehr schafft, löst man es durch eine neue Währung einfach ab. Irgendwann wird man in den Nachrichten die Meldung vernehmen, dass es ab Tag sowieso eine neue Währung geben wird und man sein jetztiges "Geld" 1 zu...(wer weiß wie wenig) eintauschen kann (muss). So ebnet man sich neue Wege und beseitig gleichzeitig alte Schulden. Das hatten wir beim Wechsel von Ost zu D-Mark und von D-Mark zu Euro schonmal. Genützt hat es nichts. Die Wachstumsphasen zwischen den "Krisen" werden immer kürzer.
Ich denke, wüssten wir alles, was hinter den Vorhängen der Finazwelt und der Poltik tatsächlich so läuft, würde es vielen von uns Himmelangst werden, vor allem Denen, die bisher ihr vollstes Vertrauen in die Leute legten, die uns leiten und lenken. Ich glaube spätestens dann würde ihnen einiges klar werden und es würde sich unter Umständen etwas bewegen. Nur wenn man die Menschen mit den richtigen Informationen versorgt können sie sich auch eine richtige Meinung bilden. Dazu muss es aber möglich sein, sich von überall her diese Informationen zu besorgen. Es dürften werder welche verdreht noch zurückgehalten werden aber so ist es je gewollt.
Ist im Grunde wie in Afghanistan. Millitär dort hin zu schicken nützt den Leuten dort nichts. Man muss sie aufklären über die Taliban, man muss ihnen klar machen, dass sie sich zusammen tun mussen, damit sie gemeinsam gegen ihre Unterdrückung kampfen können. Gemeinsam ist man nun mal stark Die Miderheit bilden die Taliban. Das muss man den menschen dort bewusst machen. Statt dessen zerstört man dort den Glauben der Menschen ansich selbst und zwingt sie dazu, sich auf "Hilfe" von außen zu verlassen. Das zeigt uns, ebenso wie in der Finazwelt, dass in Wahrheit ganz andere Interessen hinter all diesen "Aktivitäten" stehen.
Man baut auf die Unwisenheit und die Resignation der Menschen. Wird den Menschen das erstmal klar, werden sich die Dinge auch ändern.



HunabKu
 

Ein_Liberaler

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Welche Schulden waren es denn, die sich in Luft auflösten, als die wertlose Ostmark durch echtes Geld ersetzt wurde?
 

Zerch

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Ich dachte bisher , da hätte sich gar nichts in Luft aufgelöst , und Deutschland habe lediglich die Schulden der DDR übernommen , während Deutschland schon damals seit knapp 20 Jahren auf Pump lebte. -Ganz nach dem Motto: "Schulden haben wir sowieso , darauf kommt es jetzt nicht an."-denn die Wirtschaft "läuft" und der Osten lässt Raum für Expansion zu......und es kam anscheinend ja auch lange nicht darauf an , sonst hätten wir wahrscheinlich eine Krise wie sie aktuell ist , schon viel früher hinter uns bringen müssen.
 

haruc

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quote schrieb:
Eine unnatürliche Übererschaffung an Werten

Wobei man sagen muss dass die Wertschöpfung, die keine ist, nicht auf dem Agrarsektor stattfand, denn wenn ich eine Rübe produziere hab ich den Gegenwert einer - Rübe.
Das Problematische waren für die letzte Krise ja die unregulierten Finanzmärkte. Irgendwelche unseriösen Leute haben an irgendwelche Profitgeilen Leute ein Papier verkauft, das praktisch Wertlos war. Das wurde aber erst offenkundig, als das Geld weg und das Papier im Eimer war.

Täglich werden tausende Tonnen Lebensmittel vernichtet.

Was aber nicht am Kapitalismus liegt sondern an der "sozialistischen Prägung", die er speziell in der EU erfahren hat. (Agrarsubventionen, künstlich erzeugte Überschüsse die vom Geld des Steuerzahlers bezahlt werden nur um irgendwo ins Meer geworfen zu werden.)


@ Schulden-in-luft-auflösung:

Das einzige Mal wo in D Schulden sich praktisch in Luft aufgelöst haben war 1924 bei der Einführung der Rentenmark. Aber auch nur deswegen weil durch die vorhergehende Inflation Schulden über nacht zusammengeschmolzen sind, sofern der Geldgeber nicht so schlau war und den Schuldenwert zb. am Richtwert Goldmark oder ähnlichem festgemacht hat.
 

Wommbel

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Der Kapitalismus

wird aufgrund der unendlichen Raffgier seiner "Jünger"

(Pickelige BWL Börsen Schnösel) irgendwann "implodieren".

Übrig bleiben dann so ca. 6,5 Milliarden Menschen, die dann am Tag X

sehr blöde aus der Wäsche schauen!
 

penta

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Auch wenn der Kapitalismus am ende ist wird er sich mangels alternative noch ne ganze weile halten , denn einen wandel wird es nur durch ein umdenken in der gesamten bevölkerung geben , und es wird verzicht bedeuten , verzicht auf so viele liebgewordene annehmlichkeiten die uns aber auch in fortwährende abhängigkeiten hinein getrieben haben .

nur wer ist momentan in der lage den menschen verzicht aufzuerlegen , wer kann dem druck standhalten.
unsere gesellschaft ist wie ein junki und die annehmlichkeiten sind die drogen wer ist in der lage den kalten entzug durchzusetzen .

schon bei der frage was alles verzichtbar wäre würde man schon an der formulierung scheitern .

lichtvolle grüsse penta
 

agentP

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Übrig bleiben dann so ca. 6,5 Milliarden Menschen, die dann am Tag X

sehr blöde aus der Wäsche schauen!

Das wäre dann ja ein guter Grund die Implosion zu verhindern und den K. am Leben zu erhalten.
 

wintrow

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http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,668324,00.html

Vielleicht wäre es doch nicht so sinnvoll den Kapitalismus in seiner jetzigen Form am leben zu erhalten. Was ist der Unterschied gegenüber dem Mittelalter? Momentan bereichert sich eine kleine Geld udn Finanzschicht auf Kosten der Großteil der Bürger, die die Krise bereinigen müssen, die unser achso toller völlig unfähiger Finanzkapitalismus ausgelöst haben. Wo bleibt hier die Gerechtigkeit. Und es geht munter weiter ohne Scham ohne Reue,,,ohne Sinn für Moral. Toller Kapitalismus, da kann ich auch nen König wieder haben, so wie der alte Friedrich, der hatte wenigstens ordentlich gespart!
 

agentP

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Ausgerechnet in der liberal-konservativen FAZ findet Rainer Hank:

Gleichheit, Freiheit und Gemeinschaftlichkeit: Der Sozialismus ist gar nicht so übel

Interessant, denn das Gedankenexperiment bleibt da vage, wo es zum Kernproblem kommt:

Das eigentliche Problem der Umsetzung des Sozialismus ist eine Frage von Technik und Design. Woher soll die Gemeinschaft ihre Bedürfnisse kennen und wissen, welche Güter und Dienstleistungen sie braucht, wenn kein Plan sich anmaßen soll, die wahren Bedürfnisse zu oktroyieren und der Preismechanismus des Marktes außer Kraft gesetzt ist? Denn das ist gerade der Vorteil der Preise: Sie bringen wichtige Informationen für Anbieter und Nachfrage und motivieren die Leute, freilich indem sie sich des Appells an das Einzelinteresse bedienen. Diesen unanständigen Preis will der Sozialismus nicht zahlen.

Doch woher kommen die Information und die Motivation im Sozialismus? Dieser Punkt bleibt wund.
 

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