Dies ist von einer Freundin von mir geschrieben worden
Die Tage, mit denen die Menschen heute ihren Alltag anfüllen, sind schwer. Die Jagd nach dem lieben Geld und der gesellschaftlichen Anerkennung macht viele Menschen blind für die wahren Wunder rechts und links des Weges ... und so ... übersehen sie sie.
Darum tut es gut, immer wieder Grund zu fassen, nach dem Grundlegenden zu suchen und dann zu erkenne, wie glücklich man eigentlich ist, geradeso, wie es der alte Indianer Lightingbolt sagte: zwei Streichhölzer und ein Gewehr können für einen Mann den Unterschied zwischen Zufriedenheit und Not machen. Und wer noch nie an einem selbst entfachten Feuer saß, etwas zu essen und vielleicht ein heißes Getränk in den Händen, der wird es nicht verstehen, was gemeint ist ...
Was genau ihren Weg zu diesem alten Haus geführt hatte, konnte die junge Frau nicht sagen. Im Büro war es ein Tag wie jeder gewesen. Das bedeutete, es hatte natürlich den üblichen Streß mit dem Widerling am Tisch gegenüber gegeben, der ständig mit sexuellen Anspielungen sie aufzuziehen versuchte, aber gleichzeitig versuchte, ihre Arbeit als Teil der seinen darzustellen, um vor ihr befördert zu werden ... und es war natürlich die übliche Besprechung mit den Vorstandsmitgliedern gewesen, die Herren in dunklen Anzügen, die genüsslich an langen Zigarren rauchten und gutmütig ihrem Vortrag lauschten, jedoch eher mehr, um einen Blick auf ihre Beine zu werfen ...
Vielleicht war dieser Tag doch etwas schlechter gewesen, denn nach der Besprechung hatte einer der Vorstände verkündet, dass er beim Essen unbedingt mit ihr über ihren Vortrag sprechen müsse. Und dabei hatte der Mann es gewagt im Vorbeigehen über ihren Po zu streifen.
Natürlich war sie nicht zum Essen gegangen. Natürlich ist der Widerling von gegenüber mitgegangen. Natürlich. Und natürlich hatte ihrer Karriere das sehr geschadet.
Es war Freitag Mittag. Fast schon Wochenende.
Ihr Terminkalender sah nichts vor an diesen Tagen. Aber sie spürte, dass sie an diesem Wochenende nicht in den engen Wänden Ihrer Wohnung sitzen konnte. Normalerweise war ihr Domizil ihr Heiligtum, der Rückzug, wohin niemand vordringen durfte ... aber nicht an diesem Wochenende ...
Sie wollte irgendwohin, fort, um wieder „Grund" zu fassen ...
Ihr Blick durchwanderte die Zeitung, aber eigentlich ohne Interesse und ohne wirklich die Anzeigen zu lesen ... bis eine Anzeige sich ihren Weg in Ihr Bewusstsein bahnte.
Das Rosenhag-Haus, hieß es da, Landhaus in stiller Waldlage, zu verkaufen, Besichtigung nur mit Übernachtung, bei Interesse bitte melden unter ...
Es war einer der Einfälle, wie man sie nur selten und wenig hat. Es lag vielleicht an dem ganzen Tag ... und natürlich wollte sie niemals das Haus kaufen ... aber die Vorstellung, das Wochenende in einem fremden Haus zu verbringen, ohne Leute, keine Hotels oder sonstige Unterkünfte ... das verhieß=20Ihr genau das zu sein, wonach es ihr verlangte. Und also griff sie den Telefonhörer und rief das Maklerbüro an.
Es war ein Wink des Schicksals, die Dame, die das Maklerbüro leitete, hatte genau an diesem Freitag abend Zeit. Und ausgerechnet für die nächsten zwei Tage gab es keine anderen Anmeldungen.
Die junge Frau hörte ihre liebste Musik im Auto, sang und summte die ganze Fahrt über und bewunderte die schöne Landschaft aus Wäldern, kleinen Höfen, Hügeln und Feldern, die rechts und links an ihr vorüber zogen. Obwohl die Fahrt einige Stunden in Anspruch genommen hatte und es langsam dunkelte, fühlte sie sich wach und lebendig, wie schon sehr lange nicht mehr.
Als das alte verwitterte Holzschild Ihr den Weg zum Rosenhag-Haus wies, wurde sie ganz aufgeregt. Sie fuhr durch eine Allee aus Ulmen, entlang einigen Wiesen mit weißen Holzzäunen, auf denen Pferde weideten, bis vor ein hölzernes Tor, vor dem bereits ein Auto parkte.
Als sie anhielt und ausstieg, öffnete sich auch dort die Wagentür und eine Frau in einem grauen Arbeitskostüm, dem der jungen Frau nicht unähnlich, kam auf sie zu.
Doch als die Maklerin die Frau ansah, sah sie ein kurzes Erschrecken in ihren Augen. Die Begrüßung war herzlich aber kurz. Und ganz geschäftlich erklärte die Maklerin Details zur Anlage des Hauses, das offenbar schon fast zwei Jahrhunderte an dieser Stelle stand und schon seit 70 Jahren unbewohnt war.
Das letztere war der jungen Frau unverständlich. Das Haus nahm sie ganz und gar gefangen, als sie durch das Tor geleitet wurde und hinter einem Rondell aus wilden Rosen das zweistöckige Haus unter alten Bäumen liegen sah. Es war aus dunkelroten, violetten Backsteinen erbaut und halb mit Efeu bewachsen. Die Fenster mit hölzernen kleinen Fensterrahmen schienen wie einladend zwinkernde Augen, wenn der Wind die Gardinen dahinter bewegte.
Die Maklerin zog einen uralten großen Schlüssel aus der Jackentasche und schloß die alte, mit Rosen geschnitzte Türe auf.
In der Mitte des Hauses lag ein großes Treppenhaus, das über beide Stockwerke und unter das Dach reichte. Die Mitte wurde durch Studiofenster im Dach beleuchtet ... und auch hier wuchs an einem kleinen Brunnen eine Rose an einer Säule hinauf zum Licht.
Die Maklerin blieb stehen.
„Ja, darum heißt es das Rosenhag-Haus. Der letzte Besitzer war ein junger Mann namens Cedric Caine ... irgendwo oben hängt noch ein Portrait von ihm, in der Bibliothek glaube ich. Er ließ hinter dem Haus einen Garten mit vielen, vielen Rosen anpflanzen ... war selber glaube ich ein guter Gärtner ... aber es heißt, er hätte ale Rosen für seine Frau gepflanzt ..."
Sie deutete auf ein Gemälde, das im Treppenaufgang zu ihrer linken hing.
„Er versprach Ihr, für jeden Tag, den er sie liebte, eine Rose zu pflanzen ..."
„Wie schön ..." flüsterte die junge Frau ...
„Ja, sehr, nicht wahr? ... aber seine Frau brannte mit einem anderen durch. Ich meine, hm, das ist über 80 Jahre her ... genaues weiß man nicht, aber sein Herz jedenfalls war gebrochen ... er hat nie wieder eine andere Frau angesehen ... und weiter jeden Tag eine Rose gepflanzt."
„Das ist traurig ... und dann?"
„Das weiß niemand ... er ist verschwunden ... der Postbote wollte ihm damals den Bescheid über die nichtgezahlten Grundsteuern zustellen ... und fand das Haus leer. Seitdem ist es im Besitz der Stadt, aber ... sie wird es nicht los ..."
Die junge Frau trat an das Bild mit dem Frauengesicht heran, unwillkürlich legte sie die Finger an den alten Rahmen. Das Gesicht kam ihr auf geheimnisvolle Weise bekannt vor ...
„Warum denn nicht? Es ist doch ein Traum von einem Haus?"
Die Maklerin zögerte.
„Ja ... ja, an sich schon ... aber ..."
Sie räusperte sich.
„Verzeihen sie mir ... aber ..."
Die junge Frau wandte sich um, und lächelte.
„Sagen Sie es nur?"
„Nun, die neuen Bewohner hörten oft Geräusche ... am meisten in der Bibliothek ... und es heißt, immer wieder hätte die Dame des Hauses eine Rose auf ihrem Kissen gefunden ... aber niemand weiß woher ... es wohnte eine ältere Dame hier eine zeitlang, sie hatte viele Katzen, daran erinnere ich mich ... und man fand sie eines Morgens tot hier auf dem Treppenabsatz ... sie hatte die Hand um eine Rose gelegt ..."
„Hatte man sie die Treppe hinuntergestoßen?"
„Oh nein," die Maklerin schüttelte den Kopf, „ sie lag ganz friedlich da , mit einem Lächeln, genau unter dem Portrait ... offenbar hatte das Herz versagt ... aber Sie können sich vorstellen, dass es entsprechenden Tratsch gab im Dorf ..."
Sie räusperte sich.
„Sie ... ist ihnen aufgefallen, wie ähnlich sie dem Bild sehen?" platzte die Maklerin heraus.
Die junge Frau drehte sich erstaunt um und musterte das Bild von Neuem.
„Wirklich?"
Tatsächlich schien besonders der Zug um Mund und Augen vertraut aus dem Blick im Spiegel ... allerdings trug die Frau auf dem Bild die Haare lang und offen und nicht zu einem Knoten hochgesteckt, so wie es im Büro praktischer war.
„Nun ja ... die Leute sind abergläubisch ... trotzdem, passen sie auf sich auf!" Die Maklerin lächelte unsicher.
„Ich zeige Euch die anderen Räume ..."
Zusammen stiegen sie die Treppe hinauf.
Der Abend war bereits dunkel, aber sie hatte alle Fenster geöffnet, um den wunderbaren Duft der Rosen aus dem Garten herein zu lassen. Sie hatte ein kleines Zimmer zum Garten hin als Domizil gewählt, denn dort würde sie die Sonne wecken ... und außerdem war es wohl ein Gästezimmer gewesen, denn ein noch brauchbares Bett stand darin, sodaß sie nicht im Schlafsack auf dem Boden schlafen musste.
Sie saß am offenen Fenster, lauschte dem langsam verstummenden Gesang der Vögel und beobachtete das Ziehen hoher Federwolken über den Sommerhimmel. In ihrer Hand hielt sie einen Becher mit Tee. In der Küche hatte es keinen Strom gegeben, wie im ganzen Haus anscheinend nicht ... aber ein Ofen lies sich mit etwas Holz befeuern ... und aus dem hauseigene Brunnen hatte sich frisches Wasser pumpen lassen ...
Und genau das war es, was sie sich gewünscht hatte. Der Anblick des Gartens mit den vielen Rosenstöcken war wunderschön ... und ihr Duft lag verführerisch in der Luft. Und auch der Tee schmeckte anders als all die schnell dahingezauberten Tassen, die sie daheim trank ... alles war intensiv, jeder Atemzug reine Lebendigkeit. Sie seufzte, legte ihre Wange gegen den Fensterrahmen und blickte hinaus in die Nacht.
Der erste Ton schien ihr wie das Knarren aus Holz in hoher Tonlage.
Der zweite Ton jedoch erinnerte sie an leises, zaghaftes Spiel einer Violine ...
Sie runzelte die Stirn und hob den Kopf.
Nun war nichts zu hören.
Das Haus war alt. Und sicher verzogen sich jeden Tag die alten Balken des Daches, wenn die Tageswärme langsam nachlässt, dachte sie.
Als sich nach längerem Lauschen der Ton nicht wiederholte, legte sie den Kopf wieder auf die Fensterbank und genoß die Abendluft.
Der dritte Ton schreckte sie vollkommen auf. Es war ein klarer Akkord, sanft und klagend gespielt, der aus einem der anliegenden Räume zu kommen schien ... sie stellte die Tasse ab und trat aus ihrem Zimmer auf den Gang.
Es gab Kerzenhalter an den Wänden des Hauses, aber sie hatte die alten Wachsstummel nicht angezündet. Darum war es im Gang draussen dunkel. Und umso mehr fiel ihr ein schwacher goldener Lichtschein auf, der unter der Türkante der Türe zur Bibliothek hindurch schien.
Sie trat näher an den Zugang zur Bibliothek heran. Das Licht auf der Türschwelle flackerte.
Das Ohr gegen das gewachste Holz gelegt, lauschte sie mit angehaltenem Atem. Nichts war zu hören ... Ihr Hand tastete nach dem Türknauf, der sich leicht öffnen ließ.
Die Bibliothek lag im Halbdunkel. Durch die offenen Fenster fiel etwas fahles nachtlicht in den Raum. Die weißen, langen Gardinen wehten wie seidenen, halb durchsichtige Fahnen in den Raum. Er war langgestreckt und mit dunklem Holz vertäfelt, das einen schwachen Duft von Wachs und Politur abgab. Doch dies wurde sofort überströmt vom wilden süßen Duft der Rosen, den der Wind mit herein brachte. Die Wände waren hoch bis unter die Decke mit Bücherreaglen bedeckt, in denen Seite an Seite viele alte Bücher standen. In der Mitte der Wand gegenüber den Fenstern jedoch stand ein Kamin ... und über dem Kamin ein großer Spiegel. Auf dem Kaminsims hatte jemand zwei Kerzen gestellt ... und entzündet.
Sie betrat vorsichtig den Raum.
Ein Wispern schien in der Luft zu liegen.
Überall im Raum standen große und kleine Kerzenleuchter, sicher dutzende von Kerzen, die aber alle nicht entzündet waren ... der Boden war bedeckt mit einem großen, persischen Seidenteppich, der jedes Geräusch ihrer Schritte schluckt und sich weich und sanft anfühlte.
Sie trat in die Mitte des Teppichs vor den Kamin und blickte die Kerzen an. Ein Gefühl des Befremdens umgab sie, aber es war nicht unangenehm.
Und doch erschrak sie tief, als plötzlich wieder der Ton erklang ... ein leises, fast klagendes Erklingen einer Violine ... Sie fuhr hoch, drehte sich um, konnte aber nichts sehen.
Der Ton blieb, stieg höher und viel nieder, bis er sich zu einer sanften Melodie formte, die ihr bekannt vorkam ... und es schien aus dem Garten zu kommen.
Sie eilte ans Fenster.
Im Garten war niemand. Und doch schien aus der Mitte des Gartens die Violine zu spielen.
Ein Wind ließ die Rosen rascheln , sie konnte von dem Fenster aus die Wirbelnden Bewegungen sehen, die der Wind in den Rosen verursachte ... oder waren es nicht die Rosen? Sie starrte in das schwache Nachtlicht hinaus. Und als sie es erkannte, trat sie erstaunt zurück. Der Wind trug mit sich Tausende und aber Tausende von Rosenblättern mit sich ... und alles schien auf sie zuzufliegen ...
Sie trat in den Raum hinein ... und sah mit tiefer Verwunderung, wie der Wind die Rosenblätter durch die Fenster in die Bibliothek trug, sie wie einen Blütenstrom um sie herum verwirbelte. Und dort, wo die Rosenblütenblätter vorüber flogen, entflammten die Kerzen in den Leuchtern, so dass Wärme und ein weiches, goldenes Licht die dunklen Holzwände erleuchtete ... ein Licht, beinahe Flüssig wie Honig, so tropfte und kroch das Licht in den Raum ... und dazu spielte die geisterhafte Violine das ferne Lied.
Dann legte sich der Wind und mit ihm die Musik. Die Blütenblätter legten sich mit einem leisen Rascheln um sie herum zu Boden, ein Lager von Rosenblättern, die den Raum mit Ihrem Duft erfüllten.
Auf irgendeine Weise schien die Luft erfüllt von einer Erwartung zu sein. Die junge Frau drehte sich im Lichtschein der Kerzen und fühlte die Rosenblätter unter ihren Füßen ... und war sich plötzlich sehr sicher, dass sie nicht allein war. Jemand betrachtete sie.
Sie blickte zum Fenster, aber dort war niemand. Auch in den wenigen Sesseln der Bibliothek saß niemand. Sie drehte sich, bis ihr Blick wieder in den Spiegel fiel.
Der Spiegel war recht dunkel, doch erkannte sie die Kerzen und sich selbst darin wieder. Dann jedoch schien der Spiegel wie eine Scheibe zu sein ... in dahinter wirbelte in unstetem Wandel scharwzer, diffuser Rauch, so als wallte Nebel hinter dem Glas und dem Silber.
Die junge Frau trat näher heran, stutzte, und versuchte intensiv durch die Spiegelung ihrer selbst in das Dunkel dahinter zu sehen.
Etwas bewegte sich in den schwarzen Nebelschwaden, etwas wie ein Schatten, unwirklich ... etwas, dass sich wand wie eine Schnur ... oder eine große Schlange ... aber viel größer. Die Dunkelheit verschleierte die Konturen, doch es schien immer näher zu kommen ... zwei rötlich leuchtende Punkte wiegten sich in der Finsternis, die sie erst für zwei flackernde Kerzen hielt, aber als es näher glitt als Augen erkannte, große Augen, die wie Kohlestücke glühten ...
Und einmal, so als wehe ein unbegreiflicher Wind hinter dem Spiegel, hoben sich die Nebel, sie konnte vage schimmernde Schuppen erkennen, die sich elegant windeten, und einen großen, ledrigen Flügel.
Da sich die Erscheinung langsam zusammensetzte und die junge Frau erkannte, was sich da auf sie zubewegte, machte sie einen furchtsamen Schritt zurück ... fort von dem Spiegel.
Das Wesen hatte derweil sich zu voller Größe herangenähert und blickte sie an ... Ein Drache mit schwarzen Schuppen und im Kerzenlicht blinkenden Panzer schlängelte sich im Spiegel ... und schien sie abwartend zu mustern.
Wieder machte sie einen kleinen Schritt zurück ... doch diesmal stieß sie gegen etwas Festes. Sie wollte kurz aufschreien und sich umdrehen, doch eine Hand legte sich sanft auf ihren Mund.
„Nicht doch ... keine Schrecken in dieser Nacht o
..." flüsterte eine Stimme ... und ihr leiser Klang ließ sie vibrieren, dass sich ihre Haare im Nacken aufstellten, ein Schauer über ihre Haut kroch.
Sie öffnet den Mund und die Hand verschwand.
„Wer ...?" flüsterte sie, doch sogleich legte sich wieder ein Finger auf ihre Lippen.
„Sag nichts ... nicht jetzt, nicht heute nacht ... es gibt keine Schmerzen, kein Leid, keine vergangenen Ängste und keine Zweifel ..."
Die Hand wischte über ihre Augen und jedes Gefühl des Zweifels flog davon wie ein Schwarm schwarzer Vögel in der Abenddämmerung.
Es raschelte hinter ihr. Und der Mann trat mit einem kleinen Schritt neben sie. Sie blickte noch immer starr in den Spiegel, wo sein Bild nicht erschien ... aber auch der Drache war in den Nebeln hinter dem Glas wieder verschwunden ... Sie fühlte, wie er ihre Hand nahm ... ein kurzes elektrisierendes Gefühl, als sich ihre Finger das erste mal trafen. Seine Hand war trocken und warm, die Finger schlank aber kräftig ... und er legt eine rubinrote Rose in ihre linke Hand ...
Sie blickte von der Rose zu ihm auf. Der Mann war eher durchschnittlich groß=20und schlank, aber nicht hager, Seine Haltung war sehr aufrecht und verriet die Gebärden einer vergangenen Zeit ... Er trug eine lange Smoking-Jacke, ein weißes Hemd und eine schwarze Weste, aber wohl entgegen dem Brauch seiner Zeit keinen Binder um den Sehkragen ... Er hatte langes, fast schwarzes Haar und dunkle, graue Augen in einem sanft lächelnden Gesicht. Mit einer vollendeten Verbeugung nickt er ihr zu, beugte sich über ihre Hand ... und küsste sie, so sanft, dass sie gerade nur das sanfteste Streichen seines kurzen Bartes spürte.
Sie blickte auf seine Erscheinung und fragte sich, ob er sie in ihrem Hausanzug wohl als unpassend gekleidet empfand ... doch als er sich wieder erhob, war nur ein überaus liebevolles Lächeln in seinen Augen ... Er legte sachte seine Hand an ihre Taille ... die Wärme seiner Handflächen glühten durch den dünnen Stoff ihrer Kleidung. Und mit einer kleinen Geste winkte er vage in die Dunkelheit hinein, eher er die andere Hand unter die Rose legte ...
Aus der Nacht vor den Fenstern erklang von Neuem leise Musik ... wieder waren es Violinen, diesmal jedoch mit einer anderen Melodie, die ein wenig orientalisch und lebendiger wirkte. Und indem er mit jedem Schritt dem neuen Takt der Musik folgte, begann er mit ihr zu tanzen. Sie spürte, wie sehr ihr Körper sich in die Musik einwiegte. Und der bewundernde Glanz seiner Augen, mit der er sie im Tanz musterte, machte sie wagemutiger, sich zu drehen und sich wiegend zu bewegen.
Sie tanzten im Schein der Kerzen, Ihre Füße ließen die Rosenblätter aufwirbeln. In die Musik flocht sich zunächst unhörbar, dann aber lauter und fordernder werdend ein Rhythmus ein, wie ein Herzschlag, so als schlügen in der Ferne große Trommeln. Und der Klang dieser geisterhaften Zaubertrommeln wurde stärker, je mehr sie sich drehte ... und je mehr die Musik sie umspülte wie ein warmer Sommerregen, umso mehr wollte sie tanzen, sich drehen ... Der Klang der Trommeln war stampfend geworden, wild, wie Feuer in andalusischen Nächten ... und stolz tanzte sie, stets von ihm umkreist, so wie ein Falke um seinen Horst kreist. Sie ließ ihre Hände umeinander spielen, bis ihre Arme zwei züngelnden Schlangen glichen. Sie bog sich im Rücken über, ließ die Hände über ihren Leib gleiten, der von der warmen Luft des Sommers und der Kerzen umspielt wurde. Sie spürte seine Hand, wie er um sie tanzend die Finger sanft an ihrer Seite hochgleiten ließ.
Sie erschauerte unter der leichten Berührung ... spürte, wie aus der Dunkelheit Ihrer Gefühle wie im Wirbel der Trommeln wünsche auftauchten, an die sie die Berührung erinnerten ... doch er glitt über ihre Arme, erfasste ihre Hand und ließ sie im Zauber der Musik sich drehen, bis die vorüberhuschenden Kerzenlichter zu wirbelnden Kometen wurden, sich alles drehte und sie den Boden unter ihren Füßen verlor. Doch sie fiel nicht. Mit kräftigen Armen hielt er sie, hob sie auf und bettete sie weich auf die Rosen ...
Sie atmete tief ... die Lippen waren trocken, sie bestrich sie mit ihrer Zunge und blickte ihn mit dunklen Augen an. Er lächelte noch immer, musterte sie. Sie öffnete leicht die Lippen, legt den Kopf in den Nacken, und er nahm ihre Einladung an. Er senkte seinen Kopf nieder über sie, doch verharrte er halb über ihren Lippen und sog ihren Duft tief ein. Sie griff fest in sein Haar, es fühlte sich stark und geschmeidig an. Und mit der Hand zur Faus geballt zog sie seinen Kopf herab, seinen Mund auf den ihren, um gierig den Kuß zu spüren ... und er ließ ihr den kleinen Sieg, verlor sich in dem Kuß, indem sich die Lippe öffneten und unendlich sanft die Zungen sich erkundeten ...
Doch dabei beließ er es nicht. Er löst sich von ihr und glitt mit seinen Lippen über jeden Milimeter ihres Antlitzes, während seine Hand in ihrem Haar spielte. Sie streckte ihre warme Haut den Küssen entgegen, die Augen voll Genuß=20geschlossen, mit den Händen seine Nähe suchend. Er glitt mit leisesten Küssen an Ihrer Wange abwärts und verharrte auf ihrem Hals ... die Lippen gegen ihre Haut gelegt, sodaß jeder Herzschlag und jeder Atemzug wie gegen eine Trommel schlug und in seinem Kopf widerhallte. Er bewegte die Lippen und spürte ihr Erschauern. Seine Küsse wurden fester, und sie reckte sich ihm entgegen ... Seine Hand wanderte den Hals hinab und legte sich an ihre Seite, und mit einem kräftigen Zug zog er sie näher an sich. Seine Lippen öffneten sich, um den Hals zu küssen, er nahm die Haut zwischen seine Zähne und rollte sie sanft, wie er spürte an den Bewegungen ihrer Hüfte, dass es ihr gefiel. Schlieolich biß er zu, sanft zunächst, um zu spüren, wie weit es ihr gefiel, doch sie nahm seinen Kopf und zog ihn näher an sich, und also biß er sie leidenschaftlich, bsi sie sich vor leidenschaft aufbaümte ... und er mit den Küssen fortfuhr.
Ihre Hände suchten seinen Leib und nestelten an ihm, bis er seine Smokingjacke auszog und achtlos fortwarf. Seine Lippen kreisten über ihrer Kehle, suchten sich Pfade tiefer, während die Finger ihr Oberteil öffneten, um sie frei atmen zu lassen.
Und sie atmete tief. Silbern glänzende Perlen von Schweiß lagen zwischen ihren Brüsten. Seine Lippen küsten sie weg, schmeckten den salzigen Geschmack. Er sog ihren Duft tief in sich ein, während er ihren Oberkörper umfasste und näher an sich zog ...
Seine Zunge beschrieb kreisende Bewegungen, als er sich unter ihre Brust bewegte, um ihren Rand zu umspielen ... dann glitten seine Lippen küssen darüber, bis sie die aufgerichteten Warzen zunächst wie zufällig streiften ... er verharrte, um auf sie zu lauschen ... Ihre Finger in seinem Haar sprachen eine laute Sprache, mehr sogar als ihr leicht geöffneter Mund, der leise seufzte. Die Lippen legten sich um die Brust, zunächst sanft saugend, während die recht Hand sich auf die andere Brust legte, um streichelnd sie zu berühren. Dann aber wurden auch diese Küsse leidenschaftlicher, das Massieren zärtlich aber fester ... bis auch die Zähne die Brustwarze umfingen, sie leicht rollten, sanft bissen, so wie ihr seufzen und die Bewegungen ihres Leibes ihm verrieten, dass sie es genoß ...
Sie wand sich in seinen Händen, spürte, wie er ihr das Oberteil des Hausanzuges ganz über die Arme abstreifte. Und ein Kribbeln und Kitzeln erfasste ihren Leib, als seine Küsse tiefer wanderten, und über den sich bewegenden Bauch führen. Die Zunge umkreiste den Nabel neckisch und als er seine rechte Hand an ihre Taille legte, biß er sanft aber leidensachftlich auf der anderen Seite in ihre Taille.
Als seine Finger sich in ihren Küssen sanft und warm unter den Bund der Hose legten, erwachten kurz ihre Zweifel. Was tat sie da ... doch die schiere Unglaublichkeit des Geschehens ließ sie die Stimmen der Vernunft zum Schweigen bringen. Sie hob ihr Becken, damit er ihr die Hose abstreifen konnte ... und erhob sich dann, um sein Hemd zu öffnen.
Wie es die Kleidung verriet, war er schlank, aber durchaus mukulös. Ihre Finger fuhren über seine Brust, die sich wie die ihre in tiefem Atem hob und senkte ... sein Bauch zog sich zusammen, als sie mit den Nägeln darüber fuhr und er erschauerte.
Mit einem Kuß drückte er sie sanft zurück in das Bett aus Rosenblättern. Seine Lippen küssten ihre Füße, sanft öffnete er ihre Schenkel, streichelte mit der Hand ihre waden ... und eben dort begann er zu küssen ... und biß sanft in die Wade ...
Während seine Hände sich unter ihr gesäß schoben, um sie dort zu streicheln, küsste er an ihrem Bein höher, legte sich ihre Waden auf die Schulter, umdie Zunge in der zarten Haut der Kniekehle kreisen zu lassen ... dabei fuhr er mit den Fingernägeln an der Unterseite der Oberschenkel entlang ...
Mit sanften Küssen glitt er an der Innenseite Ihrer Schenkel höher, lies die Zunge kreisen und spielen ... doch als er sich ihrem Feuer näherte, das ihm heiß=20entgegen strahlte, verborgen nur durch ein wenig Stoff des Slips ... und sie ihr Becken hob ... glitt er dvon ab und küsste sanft über den Beckenknochen, über den Bauch, um zu ihrem anderen Bein zu gelangen ...
Sie knurrte unwillig, erntete aber nur ein belustigtes Lächeln von ihm ... als er sich wieder niederließ und ihre Schenkelinnenseite berührte, richtete sie sich auf und nahm seinen Kopf in ihre Hände, um sein Gesicht mit küssen zu bedecken. Dann zog sie ihn mit sich, legte ihn neben sich. Und nahm seine Hand, führte sie warm über ihren Leib, und legte sie sanft in ihren Schoß ... bedeckt von ihrer eigenen Hand fühlte er ihre heiße Haut und das Feuer, das ihm entgegen schlug ...
Mit ihren Fingern gebot sie ihn, sie dort zu streicheln ...
Und während er durch den Stoff Ihr Heiligstes ertastete, wandte sie sich ihm zu, um auch ihn zu entkleiden ...
Und dann lagen sie einander zugewandt in dem Meer aus Rosenblüten ... die warme Luft strich über ihre Körper, die fein im goldenen Licht der Kerzen glänzten ... Sie hatte ihre Schenkel für ihn geöffnet, seine Hand lag sanft in ihren Schoß und bereitete ihr mit sanften Kreisen Lust, der sie tief atmen und seufzen ließ ... seine Hand lag in seinem Schoß, und sie streichelte ihn mit eben der Leidenschaft und dem Takt, den sie sich wünschte ...
Und es schien ihr wieder, als klänge Musik in ihren Ohren, doch diesmal ganz geprägt von ihrem Atem und ihrem Herzschlag, der wie eine Trommel in ihrem Ohr pochte ...
Sie spürte, wie sich die Erregung in ihr ausbreitete ... wie seine Finger eben die Saiten in ihr anschlugen, die einen Ton erweckten, der nicht wieder abschwellen wollte, sondern sich weiter aufbaute, zu einer großen Welle ...
Sie spürte an seinen Bewegungen, dass es auch ihm so ging, doch er rückte ab von ihr, um sich ihr zuzuwenden und sich ganz ihr zu widmen ... und sie ließ es geschehen, bis unter seiner liebevollen Hand eine Woge des Feuers sie durchrollte, ihr Becken sich ihm in aufbäumenden Bewegungen entgegenstreckte und eine lustvolle Euphorie sie erfasste ...
Um Atem zu holen, legte sie sich zurück, spürte den Abendwind wohltuend auf ihrer Haut ...
Und seine Nähe bei ihr ...
Er striff ihr den Slip hinab ... und mit tiefen Zügen atmend lag sie in den Rosenblüten, die leise raschelten – und spürte seine Lippen auf ihren Bauch ...
Und obschon der Ton der Lust in ihr noch nachklang – oder vielleicht gerade deswegen – zog sich ihr Bauch unter den sanften Berührungen zusammen ... doch diesmal wollte sie sich ganz öffnen ... als er tiefer glitt und die Lippen den Venushügel küssten, hob sie sich ihm entgegen ... und ein Laut der Freude kam über ihre Lippen, als sein Haupt sich zwischen ihre weit geöffneten Beine senkte ... die Lippen sanft aber leidenschaftlich ihre Lippen dort umschlossen und liebkosten ...
Er küsste sie sanft hinauf und hinunter ... spürte, wie sie unter den Küssen erbebte ... und er öffnete ihre Lippen, strich mit der Zunge durch das heiße Tal ihrer Lust, strich kreisend und erkundend, bis er den Punkt fand, der sie vor Lust aufbäumen ließ ... Hier intensivierte er das Spiel ... spürte, wie es sie lustvoll quälte, wenn er sie antrieb und dann wieder ruhen ließ, spürte, wie ihre Hand sich in seine Haare krallten , ihn näher zogen ...
Und dann, mit leisem seufzen, begann Ihr Bauch von neuem zu Vibrieren ... Er schob seine Hände um ihre Taile, um sie vor sich zu halten ... als wieder Wogen desselben Feuers mit jedem Strich seiner Zunge durch sie spülten ... und in einem ganz eigenen Rhythmus presste sie sich seinem Mund entgegen, immer mehr, immer wieder, bis sie sich steil aufbäumte und mit einem seufzen zurück sank ...
Ihr Geschlecht hatte sich in der Erregung nass getrunken und lag weit geöffnet vor ihm ... das Licht der Kerzen spiegelte sich in feinsten Scheißperlen, die sich in ihren Härchen verfangen hatten ... sein Geschlecht war erregt und ragte rot auf ... während er zwischen ihren Beinen kniete und sah, wie die Wellen der Erregung noch immer sich in ihrer Miene abzeichneten.
Und Ihr duft umnebelte ihn wie kein Parfume der Welt es kann ...
Er umfasste ihr Becken und zog sie näher an sich ... Als er sie in ihrem Intimsten berührte, zuckte sie erneut leise gurrend zusammen ... Ihre Nässe benetzte ihn. Und mit einer unendlich langsamen Bewegung drang er in sie ein, ließ sich hinein gleiten, gelockt, beinahe von ihr gesogen, da sie die Beine anwinkelte, und ihre Hände ihn zu sich zogen ...
Ihre Knie an seine Seite gelegt, das Becken ganz ihm entgegen gestreckt, verharrten sie in langer Umarmung, lauschten ineinander hinein. Sie fühle ihn tief in sich pulsieren, wie er vibrierte, obwohl er noch ruhig lag ... und er kostete ganz ihre Wärme aus, ihre Nähe, das glühende Feuer, das ihn umfangen hatte ... und ihn in sich hielt ...
Sie streichelte über seinen Rücken, fuhr die Wirbelsäule hinab, Wirbel für Wirbel, während er nach jeder Regung von ihr tief in ihr lauschte ... Sie ließ=20die Finger am Ende der Wirbelsäule sanft kreisen. Und Milimeter für Milimeter begann er, sich zu bewegen ... Und sie begleitete jede seiner Bewegungen mit einem Kreisen ihres Beckens, sie fanden sich in einem wiegenden Rhythmus, in dem er tiefer und tiefer glitt, sich ganz zurück zog, nur um von Neuem vorzudringen ... und als seine Stöße schneller wurden, hab er sie auf, damit sie auf ihm kniete, seine Hände um ihre Taille geschlungen und sein Gesicht zwischen ihren Brüsten begraben ... sie wiegten sich in wunderbarer Nähe ... bis sie wieder fast ruhig verharrten.
Er lächelte sie an, bedeckte ihre Brüste mit Küssen ... und legte sie sanft wieder zurück, wobei er die Augen schloß, um zu genießen, wie es sein Geschlecht in ihr reiben ließ, als sie sich zuücklehnte ...
Sodann hob er Ihr rechtes Bein und legte es auf seine Schulter, kniete über ihrem anderen Bein, sodaß sie sich zur Seite wenden musst ... und drang unendlich tief in sie ein, dass sie Schübe ihren Ganzen Leib erfassten ... Mit beinen Händen ihr Gesäß und den Bauch erfassend und sie an sich ziehend glitt er leidenschaftlich tief in ihr, bis sie wieder in sich das Feuer aufkeimen spürte ... doch wie bei heraneilenden Wellen einer See bei Tide nahm er sich zurück, sobald er spürte, dass es drohte, dass sie davongetragen wurde ...
Sie legte sich auf den Rücken und Blickte ihn mit lustvollen, leuchtenden Augen an.
Er legte ihr Rechtes Bein auf seine Seite und legte sich unterhalb zu ihr, sodaß sein Geschlecht sanft in ihr sein konnte, er aber mit der rechten Hand ihr Geschlecht streicheln konnte ... er konnte genau ertasten, wo er in ihrem Fleisch verschwand ..
Die Tage, mit denen die Menschen heute ihren Alltag anfüllen, sind schwer. Die Jagd nach dem lieben Geld und der gesellschaftlichen Anerkennung macht viele Menschen blind für die wahren Wunder rechts und links des Weges ... und so ... übersehen sie sie.
Darum tut es gut, immer wieder Grund zu fassen, nach dem Grundlegenden zu suchen und dann zu erkenne, wie glücklich man eigentlich ist, geradeso, wie es der alte Indianer Lightingbolt sagte: zwei Streichhölzer und ein Gewehr können für einen Mann den Unterschied zwischen Zufriedenheit und Not machen. Und wer noch nie an einem selbst entfachten Feuer saß, etwas zu essen und vielleicht ein heißes Getränk in den Händen, der wird es nicht verstehen, was gemeint ist ...
Was genau ihren Weg zu diesem alten Haus geführt hatte, konnte die junge Frau nicht sagen. Im Büro war es ein Tag wie jeder gewesen. Das bedeutete, es hatte natürlich den üblichen Streß mit dem Widerling am Tisch gegenüber gegeben, der ständig mit sexuellen Anspielungen sie aufzuziehen versuchte, aber gleichzeitig versuchte, ihre Arbeit als Teil der seinen darzustellen, um vor ihr befördert zu werden ... und es war natürlich die übliche Besprechung mit den Vorstandsmitgliedern gewesen, die Herren in dunklen Anzügen, die genüsslich an langen Zigarren rauchten und gutmütig ihrem Vortrag lauschten, jedoch eher mehr, um einen Blick auf ihre Beine zu werfen ...
Vielleicht war dieser Tag doch etwas schlechter gewesen, denn nach der Besprechung hatte einer der Vorstände verkündet, dass er beim Essen unbedingt mit ihr über ihren Vortrag sprechen müsse. Und dabei hatte der Mann es gewagt im Vorbeigehen über ihren Po zu streifen.
Natürlich war sie nicht zum Essen gegangen. Natürlich ist der Widerling von gegenüber mitgegangen. Natürlich. Und natürlich hatte ihrer Karriere das sehr geschadet.
Es war Freitag Mittag. Fast schon Wochenende.
Ihr Terminkalender sah nichts vor an diesen Tagen. Aber sie spürte, dass sie an diesem Wochenende nicht in den engen Wänden Ihrer Wohnung sitzen konnte. Normalerweise war ihr Domizil ihr Heiligtum, der Rückzug, wohin niemand vordringen durfte ... aber nicht an diesem Wochenende ...
Sie wollte irgendwohin, fort, um wieder „Grund" zu fassen ...
Ihr Blick durchwanderte die Zeitung, aber eigentlich ohne Interesse und ohne wirklich die Anzeigen zu lesen ... bis eine Anzeige sich ihren Weg in Ihr Bewusstsein bahnte.
Das Rosenhag-Haus, hieß es da, Landhaus in stiller Waldlage, zu verkaufen, Besichtigung nur mit Übernachtung, bei Interesse bitte melden unter ...
Es war einer der Einfälle, wie man sie nur selten und wenig hat. Es lag vielleicht an dem ganzen Tag ... und natürlich wollte sie niemals das Haus kaufen ... aber die Vorstellung, das Wochenende in einem fremden Haus zu verbringen, ohne Leute, keine Hotels oder sonstige Unterkünfte ... das verhieß=20Ihr genau das zu sein, wonach es ihr verlangte. Und also griff sie den Telefonhörer und rief das Maklerbüro an.
Es war ein Wink des Schicksals, die Dame, die das Maklerbüro leitete, hatte genau an diesem Freitag abend Zeit. Und ausgerechnet für die nächsten zwei Tage gab es keine anderen Anmeldungen.
Die junge Frau hörte ihre liebste Musik im Auto, sang und summte die ganze Fahrt über und bewunderte die schöne Landschaft aus Wäldern, kleinen Höfen, Hügeln und Feldern, die rechts und links an ihr vorüber zogen. Obwohl die Fahrt einige Stunden in Anspruch genommen hatte und es langsam dunkelte, fühlte sie sich wach und lebendig, wie schon sehr lange nicht mehr.
Als das alte verwitterte Holzschild Ihr den Weg zum Rosenhag-Haus wies, wurde sie ganz aufgeregt. Sie fuhr durch eine Allee aus Ulmen, entlang einigen Wiesen mit weißen Holzzäunen, auf denen Pferde weideten, bis vor ein hölzernes Tor, vor dem bereits ein Auto parkte.
Als sie anhielt und ausstieg, öffnete sich auch dort die Wagentür und eine Frau in einem grauen Arbeitskostüm, dem der jungen Frau nicht unähnlich, kam auf sie zu.
Doch als die Maklerin die Frau ansah, sah sie ein kurzes Erschrecken in ihren Augen. Die Begrüßung war herzlich aber kurz. Und ganz geschäftlich erklärte die Maklerin Details zur Anlage des Hauses, das offenbar schon fast zwei Jahrhunderte an dieser Stelle stand und schon seit 70 Jahren unbewohnt war.
Das letztere war der jungen Frau unverständlich. Das Haus nahm sie ganz und gar gefangen, als sie durch das Tor geleitet wurde und hinter einem Rondell aus wilden Rosen das zweistöckige Haus unter alten Bäumen liegen sah. Es war aus dunkelroten, violetten Backsteinen erbaut und halb mit Efeu bewachsen. Die Fenster mit hölzernen kleinen Fensterrahmen schienen wie einladend zwinkernde Augen, wenn der Wind die Gardinen dahinter bewegte.
Die Maklerin zog einen uralten großen Schlüssel aus der Jackentasche und schloß die alte, mit Rosen geschnitzte Türe auf.
In der Mitte des Hauses lag ein großes Treppenhaus, das über beide Stockwerke und unter das Dach reichte. Die Mitte wurde durch Studiofenster im Dach beleuchtet ... und auch hier wuchs an einem kleinen Brunnen eine Rose an einer Säule hinauf zum Licht.
Die Maklerin blieb stehen.
„Ja, darum heißt es das Rosenhag-Haus. Der letzte Besitzer war ein junger Mann namens Cedric Caine ... irgendwo oben hängt noch ein Portrait von ihm, in der Bibliothek glaube ich. Er ließ hinter dem Haus einen Garten mit vielen, vielen Rosen anpflanzen ... war selber glaube ich ein guter Gärtner ... aber es heißt, er hätte ale Rosen für seine Frau gepflanzt ..."
Sie deutete auf ein Gemälde, das im Treppenaufgang zu ihrer linken hing.
„Er versprach Ihr, für jeden Tag, den er sie liebte, eine Rose zu pflanzen ..."
„Wie schön ..." flüsterte die junge Frau ...
„Ja, sehr, nicht wahr? ... aber seine Frau brannte mit einem anderen durch. Ich meine, hm, das ist über 80 Jahre her ... genaues weiß man nicht, aber sein Herz jedenfalls war gebrochen ... er hat nie wieder eine andere Frau angesehen ... und weiter jeden Tag eine Rose gepflanzt."
„Das ist traurig ... und dann?"
„Das weiß niemand ... er ist verschwunden ... der Postbote wollte ihm damals den Bescheid über die nichtgezahlten Grundsteuern zustellen ... und fand das Haus leer. Seitdem ist es im Besitz der Stadt, aber ... sie wird es nicht los ..."
Die junge Frau trat an das Bild mit dem Frauengesicht heran, unwillkürlich legte sie die Finger an den alten Rahmen. Das Gesicht kam ihr auf geheimnisvolle Weise bekannt vor ...
„Warum denn nicht? Es ist doch ein Traum von einem Haus?"
Die Maklerin zögerte.
„Ja ... ja, an sich schon ... aber ..."
Sie räusperte sich.
„Verzeihen sie mir ... aber ..."
Die junge Frau wandte sich um, und lächelte.
„Sagen Sie es nur?"
„Nun, die neuen Bewohner hörten oft Geräusche ... am meisten in der Bibliothek ... und es heißt, immer wieder hätte die Dame des Hauses eine Rose auf ihrem Kissen gefunden ... aber niemand weiß woher ... es wohnte eine ältere Dame hier eine zeitlang, sie hatte viele Katzen, daran erinnere ich mich ... und man fand sie eines Morgens tot hier auf dem Treppenabsatz ... sie hatte die Hand um eine Rose gelegt ..."
„Hatte man sie die Treppe hinuntergestoßen?"
„Oh nein," die Maklerin schüttelte den Kopf, „ sie lag ganz friedlich da , mit einem Lächeln, genau unter dem Portrait ... offenbar hatte das Herz versagt ... aber Sie können sich vorstellen, dass es entsprechenden Tratsch gab im Dorf ..."
Sie räusperte sich.
„Sie ... ist ihnen aufgefallen, wie ähnlich sie dem Bild sehen?" platzte die Maklerin heraus.
Die junge Frau drehte sich erstaunt um und musterte das Bild von Neuem.
„Wirklich?"
Tatsächlich schien besonders der Zug um Mund und Augen vertraut aus dem Blick im Spiegel ... allerdings trug die Frau auf dem Bild die Haare lang und offen und nicht zu einem Knoten hochgesteckt, so wie es im Büro praktischer war.
„Nun ja ... die Leute sind abergläubisch ... trotzdem, passen sie auf sich auf!" Die Maklerin lächelte unsicher.
„Ich zeige Euch die anderen Räume ..."
Zusammen stiegen sie die Treppe hinauf.
Der Abend war bereits dunkel, aber sie hatte alle Fenster geöffnet, um den wunderbaren Duft der Rosen aus dem Garten herein zu lassen. Sie hatte ein kleines Zimmer zum Garten hin als Domizil gewählt, denn dort würde sie die Sonne wecken ... und außerdem war es wohl ein Gästezimmer gewesen, denn ein noch brauchbares Bett stand darin, sodaß sie nicht im Schlafsack auf dem Boden schlafen musste.
Sie saß am offenen Fenster, lauschte dem langsam verstummenden Gesang der Vögel und beobachtete das Ziehen hoher Federwolken über den Sommerhimmel. In ihrer Hand hielt sie einen Becher mit Tee. In der Küche hatte es keinen Strom gegeben, wie im ganzen Haus anscheinend nicht ... aber ein Ofen lies sich mit etwas Holz befeuern ... und aus dem hauseigene Brunnen hatte sich frisches Wasser pumpen lassen ...
Und genau das war es, was sie sich gewünscht hatte. Der Anblick des Gartens mit den vielen Rosenstöcken war wunderschön ... und ihr Duft lag verführerisch in der Luft. Und auch der Tee schmeckte anders als all die schnell dahingezauberten Tassen, die sie daheim trank ... alles war intensiv, jeder Atemzug reine Lebendigkeit. Sie seufzte, legte ihre Wange gegen den Fensterrahmen und blickte hinaus in die Nacht.
Der erste Ton schien ihr wie das Knarren aus Holz in hoher Tonlage.
Der zweite Ton jedoch erinnerte sie an leises, zaghaftes Spiel einer Violine ...
Sie runzelte die Stirn und hob den Kopf.
Nun war nichts zu hören.
Das Haus war alt. Und sicher verzogen sich jeden Tag die alten Balken des Daches, wenn die Tageswärme langsam nachlässt, dachte sie.
Als sich nach längerem Lauschen der Ton nicht wiederholte, legte sie den Kopf wieder auf die Fensterbank und genoß die Abendluft.
Der dritte Ton schreckte sie vollkommen auf. Es war ein klarer Akkord, sanft und klagend gespielt, der aus einem der anliegenden Räume zu kommen schien ... sie stellte die Tasse ab und trat aus ihrem Zimmer auf den Gang.
Es gab Kerzenhalter an den Wänden des Hauses, aber sie hatte die alten Wachsstummel nicht angezündet. Darum war es im Gang draussen dunkel. Und umso mehr fiel ihr ein schwacher goldener Lichtschein auf, der unter der Türkante der Türe zur Bibliothek hindurch schien.
Sie trat näher an den Zugang zur Bibliothek heran. Das Licht auf der Türschwelle flackerte.
Das Ohr gegen das gewachste Holz gelegt, lauschte sie mit angehaltenem Atem. Nichts war zu hören ... Ihr Hand tastete nach dem Türknauf, der sich leicht öffnen ließ.
Die Bibliothek lag im Halbdunkel. Durch die offenen Fenster fiel etwas fahles nachtlicht in den Raum. Die weißen, langen Gardinen wehten wie seidenen, halb durchsichtige Fahnen in den Raum. Er war langgestreckt und mit dunklem Holz vertäfelt, das einen schwachen Duft von Wachs und Politur abgab. Doch dies wurde sofort überströmt vom wilden süßen Duft der Rosen, den der Wind mit herein brachte. Die Wände waren hoch bis unter die Decke mit Bücherreaglen bedeckt, in denen Seite an Seite viele alte Bücher standen. In der Mitte der Wand gegenüber den Fenstern jedoch stand ein Kamin ... und über dem Kamin ein großer Spiegel. Auf dem Kaminsims hatte jemand zwei Kerzen gestellt ... und entzündet.
Sie betrat vorsichtig den Raum.
Ein Wispern schien in der Luft zu liegen.
Überall im Raum standen große und kleine Kerzenleuchter, sicher dutzende von Kerzen, die aber alle nicht entzündet waren ... der Boden war bedeckt mit einem großen, persischen Seidenteppich, der jedes Geräusch ihrer Schritte schluckt und sich weich und sanft anfühlte.
Sie trat in die Mitte des Teppichs vor den Kamin und blickte die Kerzen an. Ein Gefühl des Befremdens umgab sie, aber es war nicht unangenehm.
Und doch erschrak sie tief, als plötzlich wieder der Ton erklang ... ein leises, fast klagendes Erklingen einer Violine ... Sie fuhr hoch, drehte sich um, konnte aber nichts sehen.
Der Ton blieb, stieg höher und viel nieder, bis er sich zu einer sanften Melodie formte, die ihr bekannt vorkam ... und es schien aus dem Garten zu kommen.
Sie eilte ans Fenster.
Im Garten war niemand. Und doch schien aus der Mitte des Gartens die Violine zu spielen.
Ein Wind ließ die Rosen rascheln , sie konnte von dem Fenster aus die Wirbelnden Bewegungen sehen, die der Wind in den Rosen verursachte ... oder waren es nicht die Rosen? Sie starrte in das schwache Nachtlicht hinaus. Und als sie es erkannte, trat sie erstaunt zurück. Der Wind trug mit sich Tausende und aber Tausende von Rosenblättern mit sich ... und alles schien auf sie zuzufliegen ...
Sie trat in den Raum hinein ... und sah mit tiefer Verwunderung, wie der Wind die Rosenblätter durch die Fenster in die Bibliothek trug, sie wie einen Blütenstrom um sie herum verwirbelte. Und dort, wo die Rosenblütenblätter vorüber flogen, entflammten die Kerzen in den Leuchtern, so dass Wärme und ein weiches, goldenes Licht die dunklen Holzwände erleuchtete ... ein Licht, beinahe Flüssig wie Honig, so tropfte und kroch das Licht in den Raum ... und dazu spielte die geisterhafte Violine das ferne Lied.
Dann legte sich der Wind und mit ihm die Musik. Die Blütenblätter legten sich mit einem leisen Rascheln um sie herum zu Boden, ein Lager von Rosenblättern, die den Raum mit Ihrem Duft erfüllten.
Auf irgendeine Weise schien die Luft erfüllt von einer Erwartung zu sein. Die junge Frau drehte sich im Lichtschein der Kerzen und fühlte die Rosenblätter unter ihren Füßen ... und war sich plötzlich sehr sicher, dass sie nicht allein war. Jemand betrachtete sie.
Sie blickte zum Fenster, aber dort war niemand. Auch in den wenigen Sesseln der Bibliothek saß niemand. Sie drehte sich, bis ihr Blick wieder in den Spiegel fiel.
Der Spiegel war recht dunkel, doch erkannte sie die Kerzen und sich selbst darin wieder. Dann jedoch schien der Spiegel wie eine Scheibe zu sein ... in dahinter wirbelte in unstetem Wandel scharwzer, diffuser Rauch, so als wallte Nebel hinter dem Glas und dem Silber.
Die junge Frau trat näher heran, stutzte, und versuchte intensiv durch die Spiegelung ihrer selbst in das Dunkel dahinter zu sehen.
Etwas bewegte sich in den schwarzen Nebelschwaden, etwas wie ein Schatten, unwirklich ... etwas, dass sich wand wie eine Schnur ... oder eine große Schlange ... aber viel größer. Die Dunkelheit verschleierte die Konturen, doch es schien immer näher zu kommen ... zwei rötlich leuchtende Punkte wiegten sich in der Finsternis, die sie erst für zwei flackernde Kerzen hielt, aber als es näher glitt als Augen erkannte, große Augen, die wie Kohlestücke glühten ...
Und einmal, so als wehe ein unbegreiflicher Wind hinter dem Spiegel, hoben sich die Nebel, sie konnte vage schimmernde Schuppen erkennen, die sich elegant windeten, und einen großen, ledrigen Flügel.
Da sich die Erscheinung langsam zusammensetzte und die junge Frau erkannte, was sich da auf sie zubewegte, machte sie einen furchtsamen Schritt zurück ... fort von dem Spiegel.
Das Wesen hatte derweil sich zu voller Größe herangenähert und blickte sie an ... Ein Drache mit schwarzen Schuppen und im Kerzenlicht blinkenden Panzer schlängelte sich im Spiegel ... und schien sie abwartend zu mustern.
Wieder machte sie einen kleinen Schritt zurück ... doch diesmal stieß sie gegen etwas Festes. Sie wollte kurz aufschreien und sich umdrehen, doch eine Hand legte sich sanft auf ihren Mund.
„Nicht doch ... keine Schrecken in dieser Nacht o
..." flüsterte eine Stimme ... und ihr leiser Klang ließ sie vibrieren, dass sich ihre Haare im Nacken aufstellten, ein Schauer über ihre Haut kroch.
Sie öffnet den Mund und die Hand verschwand.
„Wer ...?" flüsterte sie, doch sogleich legte sich wieder ein Finger auf ihre Lippen.
„Sag nichts ... nicht jetzt, nicht heute nacht ... es gibt keine Schmerzen, kein Leid, keine vergangenen Ängste und keine Zweifel ..."
Die Hand wischte über ihre Augen und jedes Gefühl des Zweifels flog davon wie ein Schwarm schwarzer Vögel in der Abenddämmerung.
Es raschelte hinter ihr. Und der Mann trat mit einem kleinen Schritt neben sie. Sie blickte noch immer starr in den Spiegel, wo sein Bild nicht erschien ... aber auch der Drache war in den Nebeln hinter dem Glas wieder verschwunden ... Sie fühlte, wie er ihre Hand nahm ... ein kurzes elektrisierendes Gefühl, als sich ihre Finger das erste mal trafen. Seine Hand war trocken und warm, die Finger schlank aber kräftig ... und er legt eine rubinrote Rose in ihre linke Hand ...
Sie blickte von der Rose zu ihm auf. Der Mann war eher durchschnittlich groß=20und schlank, aber nicht hager, Seine Haltung war sehr aufrecht und verriet die Gebärden einer vergangenen Zeit ... Er trug eine lange Smoking-Jacke, ein weißes Hemd und eine schwarze Weste, aber wohl entgegen dem Brauch seiner Zeit keinen Binder um den Sehkragen ... Er hatte langes, fast schwarzes Haar und dunkle, graue Augen in einem sanft lächelnden Gesicht. Mit einer vollendeten Verbeugung nickt er ihr zu, beugte sich über ihre Hand ... und küsste sie, so sanft, dass sie gerade nur das sanfteste Streichen seines kurzen Bartes spürte.
Sie blickte auf seine Erscheinung und fragte sich, ob er sie in ihrem Hausanzug wohl als unpassend gekleidet empfand ... doch als er sich wieder erhob, war nur ein überaus liebevolles Lächeln in seinen Augen ... Er legte sachte seine Hand an ihre Taille ... die Wärme seiner Handflächen glühten durch den dünnen Stoff ihrer Kleidung. Und mit einer kleinen Geste winkte er vage in die Dunkelheit hinein, eher er die andere Hand unter die Rose legte ...
Aus der Nacht vor den Fenstern erklang von Neuem leise Musik ... wieder waren es Violinen, diesmal jedoch mit einer anderen Melodie, die ein wenig orientalisch und lebendiger wirkte. Und indem er mit jedem Schritt dem neuen Takt der Musik folgte, begann er mit ihr zu tanzen. Sie spürte, wie sehr ihr Körper sich in die Musik einwiegte. Und der bewundernde Glanz seiner Augen, mit der er sie im Tanz musterte, machte sie wagemutiger, sich zu drehen und sich wiegend zu bewegen.
Sie tanzten im Schein der Kerzen, Ihre Füße ließen die Rosenblätter aufwirbeln. In die Musik flocht sich zunächst unhörbar, dann aber lauter und fordernder werdend ein Rhythmus ein, wie ein Herzschlag, so als schlügen in der Ferne große Trommeln. Und der Klang dieser geisterhaften Zaubertrommeln wurde stärker, je mehr sie sich drehte ... und je mehr die Musik sie umspülte wie ein warmer Sommerregen, umso mehr wollte sie tanzen, sich drehen ... Der Klang der Trommeln war stampfend geworden, wild, wie Feuer in andalusischen Nächten ... und stolz tanzte sie, stets von ihm umkreist, so wie ein Falke um seinen Horst kreist. Sie ließ ihre Hände umeinander spielen, bis ihre Arme zwei züngelnden Schlangen glichen. Sie bog sich im Rücken über, ließ die Hände über ihren Leib gleiten, der von der warmen Luft des Sommers und der Kerzen umspielt wurde. Sie spürte seine Hand, wie er um sie tanzend die Finger sanft an ihrer Seite hochgleiten ließ.
Sie erschauerte unter der leichten Berührung ... spürte, wie aus der Dunkelheit Ihrer Gefühle wie im Wirbel der Trommeln wünsche auftauchten, an die sie die Berührung erinnerten ... doch er glitt über ihre Arme, erfasste ihre Hand und ließ sie im Zauber der Musik sich drehen, bis die vorüberhuschenden Kerzenlichter zu wirbelnden Kometen wurden, sich alles drehte und sie den Boden unter ihren Füßen verlor. Doch sie fiel nicht. Mit kräftigen Armen hielt er sie, hob sie auf und bettete sie weich auf die Rosen ...
Sie atmete tief ... die Lippen waren trocken, sie bestrich sie mit ihrer Zunge und blickte ihn mit dunklen Augen an. Er lächelte noch immer, musterte sie. Sie öffnete leicht die Lippen, legt den Kopf in den Nacken, und er nahm ihre Einladung an. Er senkte seinen Kopf nieder über sie, doch verharrte er halb über ihren Lippen und sog ihren Duft tief ein. Sie griff fest in sein Haar, es fühlte sich stark und geschmeidig an. Und mit der Hand zur Faus geballt zog sie seinen Kopf herab, seinen Mund auf den ihren, um gierig den Kuß zu spüren ... und er ließ ihr den kleinen Sieg, verlor sich in dem Kuß, indem sich die Lippe öffneten und unendlich sanft die Zungen sich erkundeten ...
Doch dabei beließ er es nicht. Er löst sich von ihr und glitt mit seinen Lippen über jeden Milimeter ihres Antlitzes, während seine Hand in ihrem Haar spielte. Sie streckte ihre warme Haut den Küssen entgegen, die Augen voll Genuß=20geschlossen, mit den Händen seine Nähe suchend. Er glitt mit leisesten Küssen an Ihrer Wange abwärts und verharrte auf ihrem Hals ... die Lippen gegen ihre Haut gelegt, sodaß jeder Herzschlag und jeder Atemzug wie gegen eine Trommel schlug und in seinem Kopf widerhallte. Er bewegte die Lippen und spürte ihr Erschauern. Seine Küsse wurden fester, und sie reckte sich ihm entgegen ... Seine Hand wanderte den Hals hinab und legte sich an ihre Seite, und mit einem kräftigen Zug zog er sie näher an sich. Seine Lippen öffneten sich, um den Hals zu küssen, er nahm die Haut zwischen seine Zähne und rollte sie sanft, wie er spürte an den Bewegungen ihrer Hüfte, dass es ihr gefiel. Schlieolich biß er zu, sanft zunächst, um zu spüren, wie weit es ihr gefiel, doch sie nahm seinen Kopf und zog ihn näher an sich, und also biß er sie leidenschaftlich, bsi sie sich vor leidenschaft aufbaümte ... und er mit den Küssen fortfuhr.
Ihre Hände suchten seinen Leib und nestelten an ihm, bis er seine Smokingjacke auszog und achtlos fortwarf. Seine Lippen kreisten über ihrer Kehle, suchten sich Pfade tiefer, während die Finger ihr Oberteil öffneten, um sie frei atmen zu lassen.
Und sie atmete tief. Silbern glänzende Perlen von Schweiß lagen zwischen ihren Brüsten. Seine Lippen küsten sie weg, schmeckten den salzigen Geschmack. Er sog ihren Duft tief in sich ein, während er ihren Oberkörper umfasste und näher an sich zog ...
Seine Zunge beschrieb kreisende Bewegungen, als er sich unter ihre Brust bewegte, um ihren Rand zu umspielen ... dann glitten seine Lippen küssen darüber, bis sie die aufgerichteten Warzen zunächst wie zufällig streiften ... er verharrte, um auf sie zu lauschen ... Ihre Finger in seinem Haar sprachen eine laute Sprache, mehr sogar als ihr leicht geöffneter Mund, der leise seufzte. Die Lippen legten sich um die Brust, zunächst sanft saugend, während die recht Hand sich auf die andere Brust legte, um streichelnd sie zu berühren. Dann aber wurden auch diese Küsse leidenschaftlicher, das Massieren zärtlich aber fester ... bis auch die Zähne die Brustwarze umfingen, sie leicht rollten, sanft bissen, so wie ihr seufzen und die Bewegungen ihres Leibes ihm verrieten, dass sie es genoß ...
Sie wand sich in seinen Händen, spürte, wie er ihr das Oberteil des Hausanzuges ganz über die Arme abstreifte. Und ein Kribbeln und Kitzeln erfasste ihren Leib, als seine Küsse tiefer wanderten, und über den sich bewegenden Bauch führen. Die Zunge umkreiste den Nabel neckisch und als er seine rechte Hand an ihre Taille legte, biß er sanft aber leidensachftlich auf der anderen Seite in ihre Taille.
Als seine Finger sich in ihren Küssen sanft und warm unter den Bund der Hose legten, erwachten kurz ihre Zweifel. Was tat sie da ... doch die schiere Unglaublichkeit des Geschehens ließ sie die Stimmen der Vernunft zum Schweigen bringen. Sie hob ihr Becken, damit er ihr die Hose abstreifen konnte ... und erhob sich dann, um sein Hemd zu öffnen.
Wie es die Kleidung verriet, war er schlank, aber durchaus mukulös. Ihre Finger fuhren über seine Brust, die sich wie die ihre in tiefem Atem hob und senkte ... sein Bauch zog sich zusammen, als sie mit den Nägeln darüber fuhr und er erschauerte.
Mit einem Kuß drückte er sie sanft zurück in das Bett aus Rosenblättern. Seine Lippen küssten ihre Füße, sanft öffnete er ihre Schenkel, streichelte mit der Hand ihre waden ... und eben dort begann er zu küssen ... und biß sanft in die Wade ...
Während seine Hände sich unter ihr gesäß schoben, um sie dort zu streicheln, küsste er an ihrem Bein höher, legte sich ihre Waden auf die Schulter, umdie Zunge in der zarten Haut der Kniekehle kreisen zu lassen ... dabei fuhr er mit den Fingernägeln an der Unterseite der Oberschenkel entlang ...
Mit sanften Küssen glitt er an der Innenseite Ihrer Schenkel höher, lies die Zunge kreisen und spielen ... doch als er sich ihrem Feuer näherte, das ihm heiß=20entgegen strahlte, verborgen nur durch ein wenig Stoff des Slips ... und sie ihr Becken hob ... glitt er dvon ab und küsste sanft über den Beckenknochen, über den Bauch, um zu ihrem anderen Bein zu gelangen ...
Sie knurrte unwillig, erntete aber nur ein belustigtes Lächeln von ihm ... als er sich wieder niederließ und ihre Schenkelinnenseite berührte, richtete sie sich auf und nahm seinen Kopf in ihre Hände, um sein Gesicht mit küssen zu bedecken. Dann zog sie ihn mit sich, legte ihn neben sich. Und nahm seine Hand, führte sie warm über ihren Leib, und legte sie sanft in ihren Schoß ... bedeckt von ihrer eigenen Hand fühlte er ihre heiße Haut und das Feuer, das ihm entgegen schlug ...
Mit ihren Fingern gebot sie ihn, sie dort zu streicheln ...
Und während er durch den Stoff Ihr Heiligstes ertastete, wandte sie sich ihm zu, um auch ihn zu entkleiden ...
Und dann lagen sie einander zugewandt in dem Meer aus Rosenblüten ... die warme Luft strich über ihre Körper, die fein im goldenen Licht der Kerzen glänzten ... Sie hatte ihre Schenkel für ihn geöffnet, seine Hand lag sanft in ihren Schoß und bereitete ihr mit sanften Kreisen Lust, der sie tief atmen und seufzen ließ ... seine Hand lag in seinem Schoß, und sie streichelte ihn mit eben der Leidenschaft und dem Takt, den sie sich wünschte ...
Und es schien ihr wieder, als klänge Musik in ihren Ohren, doch diesmal ganz geprägt von ihrem Atem und ihrem Herzschlag, der wie eine Trommel in ihrem Ohr pochte ...
Sie spürte, wie sich die Erregung in ihr ausbreitete ... wie seine Finger eben die Saiten in ihr anschlugen, die einen Ton erweckten, der nicht wieder abschwellen wollte, sondern sich weiter aufbaute, zu einer großen Welle ...
Sie spürte an seinen Bewegungen, dass es auch ihm so ging, doch er rückte ab von ihr, um sich ihr zuzuwenden und sich ganz ihr zu widmen ... und sie ließ es geschehen, bis unter seiner liebevollen Hand eine Woge des Feuers sie durchrollte, ihr Becken sich ihm in aufbäumenden Bewegungen entgegenstreckte und eine lustvolle Euphorie sie erfasste ...
Um Atem zu holen, legte sie sich zurück, spürte den Abendwind wohltuend auf ihrer Haut ...
Und seine Nähe bei ihr ...
Er striff ihr den Slip hinab ... und mit tiefen Zügen atmend lag sie in den Rosenblüten, die leise raschelten – und spürte seine Lippen auf ihren Bauch ...
Und obschon der Ton der Lust in ihr noch nachklang – oder vielleicht gerade deswegen – zog sich ihr Bauch unter den sanften Berührungen zusammen ... doch diesmal wollte sie sich ganz öffnen ... als er tiefer glitt und die Lippen den Venushügel küssten, hob sie sich ihm entgegen ... und ein Laut der Freude kam über ihre Lippen, als sein Haupt sich zwischen ihre weit geöffneten Beine senkte ... die Lippen sanft aber leidenschaftlich ihre Lippen dort umschlossen und liebkosten ...
Er küsste sie sanft hinauf und hinunter ... spürte, wie sie unter den Küssen erbebte ... und er öffnete ihre Lippen, strich mit der Zunge durch das heiße Tal ihrer Lust, strich kreisend und erkundend, bis er den Punkt fand, der sie vor Lust aufbäumen ließ ... Hier intensivierte er das Spiel ... spürte, wie es sie lustvoll quälte, wenn er sie antrieb und dann wieder ruhen ließ, spürte, wie ihre Hand sich in seine Haare krallten , ihn näher zogen ...
Und dann, mit leisem seufzen, begann Ihr Bauch von neuem zu Vibrieren ... Er schob seine Hände um ihre Taile, um sie vor sich zu halten ... als wieder Wogen desselben Feuers mit jedem Strich seiner Zunge durch sie spülten ... und in einem ganz eigenen Rhythmus presste sie sich seinem Mund entgegen, immer mehr, immer wieder, bis sie sich steil aufbäumte und mit einem seufzen zurück sank ...
Ihr Geschlecht hatte sich in der Erregung nass getrunken und lag weit geöffnet vor ihm ... das Licht der Kerzen spiegelte sich in feinsten Scheißperlen, die sich in ihren Härchen verfangen hatten ... sein Geschlecht war erregt und ragte rot auf ... während er zwischen ihren Beinen kniete und sah, wie die Wellen der Erregung noch immer sich in ihrer Miene abzeichneten.
Und Ihr duft umnebelte ihn wie kein Parfume der Welt es kann ...
Er umfasste ihr Becken und zog sie näher an sich ... Als er sie in ihrem Intimsten berührte, zuckte sie erneut leise gurrend zusammen ... Ihre Nässe benetzte ihn. Und mit einer unendlich langsamen Bewegung drang er in sie ein, ließ sich hinein gleiten, gelockt, beinahe von ihr gesogen, da sie die Beine anwinkelte, und ihre Hände ihn zu sich zogen ...
Ihre Knie an seine Seite gelegt, das Becken ganz ihm entgegen gestreckt, verharrten sie in langer Umarmung, lauschten ineinander hinein. Sie fühle ihn tief in sich pulsieren, wie er vibrierte, obwohl er noch ruhig lag ... und er kostete ganz ihre Wärme aus, ihre Nähe, das glühende Feuer, das ihn umfangen hatte ... und ihn in sich hielt ...
Sie streichelte über seinen Rücken, fuhr die Wirbelsäule hinab, Wirbel für Wirbel, während er nach jeder Regung von ihr tief in ihr lauschte ... Sie ließ=20die Finger am Ende der Wirbelsäule sanft kreisen. Und Milimeter für Milimeter begann er, sich zu bewegen ... Und sie begleitete jede seiner Bewegungen mit einem Kreisen ihres Beckens, sie fanden sich in einem wiegenden Rhythmus, in dem er tiefer und tiefer glitt, sich ganz zurück zog, nur um von Neuem vorzudringen ... und als seine Stöße schneller wurden, hab er sie auf, damit sie auf ihm kniete, seine Hände um ihre Taille geschlungen und sein Gesicht zwischen ihren Brüsten begraben ... sie wiegten sich in wunderbarer Nähe ... bis sie wieder fast ruhig verharrten.
Er lächelte sie an, bedeckte ihre Brüste mit Küssen ... und legte sie sanft wieder zurück, wobei er die Augen schloß, um zu genießen, wie es sein Geschlecht in ihr reiben ließ, als sie sich zuücklehnte ...
Sodann hob er Ihr rechtes Bein und legte es auf seine Schulter, kniete über ihrem anderen Bein, sodaß sie sich zur Seite wenden musst ... und drang unendlich tief in sie ein, dass sie Schübe ihren Ganzen Leib erfassten ... Mit beinen Händen ihr Gesäß und den Bauch erfassend und sie an sich ziehend glitt er leidenschaftlich tief in ihr, bis sie wieder in sich das Feuer aufkeimen spürte ... doch wie bei heraneilenden Wellen einer See bei Tide nahm er sich zurück, sobald er spürte, dass es drohte, dass sie davongetragen wurde ...
Sie legte sich auf den Rücken und Blickte ihn mit lustvollen, leuchtenden Augen an.
Er legte ihr Rechtes Bein auf seine Seite und legte sich unterhalb zu ihr, sodaß sein Geschlecht sanft in ihr sein konnte, er aber mit der rechten Hand ihr Geschlecht streicheln konnte ... er konnte genau ertasten, wo er in ihrem Fleisch verschwand ..