Telepathetic
Großmeister
- Registriert
- 16. Oktober 2010
- Beiträge
- 764
Neulich war ich mal so richtig überrascht, so richtig verdutzt.
Es ist, glaube ich, bekannt, dass ich politisch eher zum Libertarismus neige. Als Partei meiner Wahl würde ich eher die Partei der Vernunft nennen. Eher, denn ich mag Politik nicht, und ich finde die ökonomische Sicht auf Unternehmen (öffentliche wie private) immer noch am interessantesten und nützlichsten. Mit Libertarismus verhält sich es sich wohl wie mit Religion: da sind dann einfach Grenzen, die die Realität vorschreibt, die von keiner Theorie, keinen Wunschträumen, keinen Fantasien von einer angeblich idealen Welt (siehe auch die DMT-Welt) zu knacken ist.
Das Interesse am Libertarismus ist bei mir geweckt worden in der Finanzkrise 2009. Ich hielt den Libertarismus (ähnlich wie das Judentum) für das Gegenmittel zur gegenwärtigen Politik. Ich bin seit Jahren wenig überzeugt davon, dass die gegenwärtige Politik in Deutschland mehr als die eigenen ideologischen Interessen verfolgt. Und daher komme ich immer wieder zu der Frage zurück, was besser wäre: die Abschaffung sämtlicher politischer Institutionen oder die Reduzierung hoheitlicher Aufgaben auf die Bewahrung der inneren und äußeren Sicherheit. (Jetzt in der Corona-Krise, in der sich zeigt, was sich bewährt und was nicht, scheint die Antwort auf diese Frage allmählich beantwortet zu werden.)
Und dann lese ich den Artikel "Noch ein Doppelbegriffspaar: Anarchie - Anomie". Mit Doppelbegriffspaar meint er zwei unterschiedliche Begriffe, die im Prinzip dasselbe meinen, von denen aber der eine Begriff benutzt wird, um auszudrücken, dass etwas gut ist, und der andere Begriff, um auszudrücken, dass etwas schlecht ist. Findet man wohl häufiger im politischen Kontext.
Und da war ich dann richtig verdutzt, weil mir dieses Doppelbegriffspaar auch schon in libertärer Theorie untergekommen ist, nur eben nicht auf das übliche links-rechts-Schema bezogen, aber dennoch auf eine gute Herrschaftslosigkeit und eine schlechte Herrschaftslosigkeit. In dem Artikel könnte man stellenweise das Wort "Marxismus" mit "Libertarismus" ersetzen und die Aussage würde weiterhin stimmen. Was mich zur Frage bringt, ob ein Libertarismus, der frei von einer zentralen gesetzlichen Autorität ist, nicht genauso moralisch degenerieren würde, wie Menschen, die marxistischen Zielen zugeneigt sind, und in der Corona-Krise die Chance sehen, den Kapitalismus abzuschaffen, die angebliche Überbevölkerung lösen zu können, die Erde vom Virus Mensch, der die Krankheit Klimawandel ausgelöst hat, zu heilen, und das weiße Patriarchat endlich überwinden zu können. Ein moralisch degenierter Libertarismus würde sich gesellschaftlich vermutlich so zeigen, wie die strikte Zwei-Klassen-Gesellschaft im Film "Metropolis", in der Hirn und Hände voneinander getrennt sind.
Ihr seht, dass ich keine bestimmte Frage mit diesem Thread verbinde, daher kann ich auch hier nur allgemein nach Meinungen fragen.
Es ist, glaube ich, bekannt, dass ich politisch eher zum Libertarismus neige. Als Partei meiner Wahl würde ich eher die Partei der Vernunft nennen. Eher, denn ich mag Politik nicht, und ich finde die ökonomische Sicht auf Unternehmen (öffentliche wie private) immer noch am interessantesten und nützlichsten. Mit Libertarismus verhält sich es sich wohl wie mit Religion: da sind dann einfach Grenzen, die die Realität vorschreibt, die von keiner Theorie, keinen Wunschträumen, keinen Fantasien von einer angeblich idealen Welt (siehe auch die DMT-Welt) zu knacken ist.
Das Interesse am Libertarismus ist bei mir geweckt worden in der Finanzkrise 2009. Ich hielt den Libertarismus (ähnlich wie das Judentum) für das Gegenmittel zur gegenwärtigen Politik. Ich bin seit Jahren wenig überzeugt davon, dass die gegenwärtige Politik in Deutschland mehr als die eigenen ideologischen Interessen verfolgt. Und daher komme ich immer wieder zu der Frage zurück, was besser wäre: die Abschaffung sämtlicher politischer Institutionen oder die Reduzierung hoheitlicher Aufgaben auf die Bewahrung der inneren und äußeren Sicherheit. (Jetzt in der Corona-Krise, in der sich zeigt, was sich bewährt und was nicht, scheint die Antwort auf diese Frage allmählich beantwortet zu werden.)
Und dann lese ich den Artikel "Noch ein Doppelbegriffspaar: Anarchie - Anomie". Mit Doppelbegriffspaar meint er zwei unterschiedliche Begriffe, die im Prinzip dasselbe meinen, von denen aber der eine Begriff benutzt wird, um auszudrücken, dass etwas gut ist, und der andere Begriff, um auszudrücken, dass etwas schlecht ist. Findet man wohl häufiger im politischen Kontext.
Und da war ich dann richtig verdutzt, weil mir dieses Doppelbegriffspaar auch schon in libertärer Theorie untergekommen ist, nur eben nicht auf das übliche links-rechts-Schema bezogen, aber dennoch auf eine gute Herrschaftslosigkeit und eine schlechte Herrschaftslosigkeit. In dem Artikel könnte man stellenweise das Wort "Marxismus" mit "Libertarismus" ersetzen und die Aussage würde weiterhin stimmen. Was mich zur Frage bringt, ob ein Libertarismus, der frei von einer zentralen gesetzlichen Autorität ist, nicht genauso moralisch degenerieren würde, wie Menschen, die marxistischen Zielen zugeneigt sind, und in der Corona-Krise die Chance sehen, den Kapitalismus abzuschaffen, die angebliche Überbevölkerung lösen zu können, die Erde vom Virus Mensch, der die Krankheit Klimawandel ausgelöst hat, zu heilen, und das weiße Patriarchat endlich überwinden zu können. Ein moralisch degenierter Libertarismus würde sich gesellschaftlich vermutlich so zeigen, wie die strikte Zwei-Klassen-Gesellschaft im Film "Metropolis", in der Hirn und Hände voneinander getrennt sind.
Ihr seht, dass ich keine bestimmte Frage mit diesem Thread verbinde, daher kann ich auch hier nur allgemein nach Meinungen fragen.