Alkoholverbot in Zügen

DrJones

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Dann entsteht aber noch ein Problem, welche Befugnisse hat denn
ein Schaffner.
Also wenn ich Zb mit Freunden zu nem Konzert fahre und eben auf
der Fahrt jeder 2 Bier trinken. Dann kommt der Schaffner und wir
packen die Flaschen fix in nen Rucksack so das ers nicht
sieht. Er hat nicht das Recht unser Rucksäcke zu durchsuchen
noch das Recht uns auf bloßen Verdacht hin rauszuschmeißen.

denn ich sehe nur äusserst selten jemand im Zug ein Bierchen trinken

Na das ist ja interessant. Es scheint so als ob es also gar kein
wirkliches Problem gibt, das so ein Verbot rechtfertigt, oder?

Und das ausgerechnet besoffene Randalierer für ständig steigende Bahnpreise verantwortlich ist halte ich für ein Gerücht. Ebenso
das Bahnfahren billiger werden würde, wenn Alkohol verboten wäre.
Die Bahn spart sich des Gewinns wegen kaputt (Siehe S-Bahn Berlin),
dafür braucht man gar keine Randalierer, und teurer wird die Bahn
dennoch ständig.
 

Gammel

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DrJones schrieb:
Dann entsteht aber noch ein Problem, welche Befugnisse hat denn
ein Schaffner.
Also wenn ich Zb mit Freunden zu nem Konzert fahre und eben auf
der Fahrt jeder 2 Bier trinken. Dann kommt der Schaffner und wir
packen die Flaschen fix in nen Rucksack so das ers nicht
sieht. Er hat nicht das Recht unser Rucksäcke zu durchsuchen
noch das Recht uns auf bloßen Verdacht hin rauszuschmeißen.

Stimmt, das könnte einer der Gründe sein warum das ganze nicht funktioniert.

Es spricht ja auch nichts dagegen, dass man Bier im Rucksack mitführt, sonder das man es trinkt. Wenn er Euch aber z.b. nach der erstem Ermahnung dabei erwischt, dass ihr immer noch trinkt, könnte er Euch rausschmeissen.

Ob das ganze im Endeffekt zu einem positiven Ergebnis führt ist ungewiss, wenn es aber funktionieren sollte, bin ich dafür. Mehr sag ich nicht :)

Na das ist ja interessant. Es scheint so als ob es also gar kein
wirkliches Problem gibt, das so ein Verbot rechtfertigt, oder?

Auch das kann sein. Auch dafür bräucht ich erstmal Belege. Dass die Bahn bzw. Nahverkehr (Ubahn,sbahn) aber durchaus Probleme mit Vandalismus hat, glaub ich aber schon irgendwo mal im TV gesehen zu haben.
 

DrJones

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Klar gibt es Probleme mit Vandalismus, keine Frage.

In Zügen, in der Innenstadt, Telefonzellen, Briefkästen,
an Fahrrädern und Häuserfasaden.

Graffitis, Leute die sich mit Edding verewigen, oder gleich etwas
mit dem Schlüsselbund irgendwo was reinkratzen.
Angezündete Autos (vornehmlich wieder in Berlin).

Das sind jetzt nur mal Formen des Vandalismus, die ebenfalls hohe Kosten verursachen, welche der Steuerzahler tragen muss,
die aber höchstwahrscheinlich nicht unter Alkoholeinfluss passieren
(Also bei den Sprayern und den Autoanzündern bin ich mir da ziemlich sicher)
 

Ein_Liberaler

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Das Problem ist imho nicht jeglicher Alkoholkonsum, sondern übermäßiger Alkoholkonsum. Meiner Erfahrung nach haben selbst Wirte, die ansonsten vom Alkoholausschank leben, keine Probleme damit, Betrunkene oder allgemein Menschen, die sich nicht benehmen, abzuweisen oder zum Gehen aufzufordern. Mir ist nicht ganz klar, wieso das in öffentlichen Verkehrsmitteln anders gehandhabt werden muß.

Ich glaube auch nicht, daß der Geruch eines Bieres ähnlich störend ist wie Zigarettenrauch oder herumspringende Fingernägel, halte diese Fälle also nicht ganz für vergleichbar.
 

Gammel

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DrJones schrieb:
Das sind jetzt nur mal Formen des Vandalismus, die ebenfalls hohe Kosten verursachen, welche der Steuerzahler tragen muss,
die aber höchstwahrscheinlich nicht unter Alkoholeinfluss passieren
Im Artikel beziehen sie sich direkt auf das Anpoebeln als Problem. Ich gehe daher mal davon aus, dass dieses Problem wirklich existiert. Ich hab selber schon eine unangenehme Erfahrungen, zwar kein Anpoebeln, aber eine Gruppe trinkender jugendlicher mit leicht aggressiven Unterton, macht die Bahnfahrt nicht besonders entspannend, auch wenn sie noch nicht anfangen direkt zu poebeln.

Das Vandalismus und Alkoholkonsum korreliert sind wuerde ich nicht als voellig abwegig ansehen. Sicherlich nicht alle Formen des Vandalismus...aber das hat ja niemand behauptet.

Das Problem ist imho nicht jeglicher Alkoholkonsum, sondern übermäßiger Alkoholkonsum. Meiner Erfahrung nach haben selbst Wirte, die ansonsten vom Alkoholausschank leben, keine Probleme damit, Betrunkene oder allgemein Menschen, die sich nicht benehmen, abzuweisen oder zum Gehen aufzufordern. Mir ist nicht ganz klar, wieso das in öffentlichen Verkehrsmitteln anders gehandhabt werden muß.
Weil der Wirt seine Kneipe immer voll unter Kontrolle hat, waehrend ich im Zug ueber relativ lange Zeiten auf mich selbst gestellt bin. Wenn da immer einer in jedem Wagon rumsteht, der die Leute rausschmeisst sobald sie aerger machen, dann waere das Problem vermutlich nicht vorhanden.

Weil sich in der Kneipe Leute treffen, die wissen das dort getrunken wird und aus diesem Grund da hin gehen, waehrend ich in der Bahn wohlmoeglich zwangsweise einer ungewuenschten Kneipenatmosspaehre ausgesetzt waere.

Weil wenn ich dienstlich unterwegs bin ich im Zug mit meinem Notebook arbeiten will, und auch nett gemeinte Kommentare von vom Alkohol enthemten Jugendlichen mir auf den Nerv gehen.

etc...
 

Ein_Liberaler

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1. ist in meinen Augen ein Kontrollproblem. Wer aus Personalmangel kein schlechtes Betragen unterbinden kann, kann auch den Konsum von Alkohol nicht unterbinden.

2., nun ja. Bevor wir jetzt in solche Übertreibungen verfallen wie in anderen Threads, melde ich mich mal lieber aus der Diskussion ab. Ich mag nicht mit Usern um des Kaisers Bart streiten, die ich eigentlich schätze.
 

Gammel

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Ein_Liberaler schrieb:
1. ist in meinen Augen ein Kontrollproblem. Wer aus Personalmangel kein schlechtes Betragen unterbinden kann, kann auch den Konsum von Alkohol nicht unterbinden.

Gut moeglich. Sollte das Pilotprojekt aber zeigen, dass sich zweiteres trotz Personalmangel einen positiven Effekt hat, bin ich dafuer. Mehr sag ich nicht.

Früher wussten viele auch, dass in Kneipen geraucht wird.
Stimmt, und darum sehe ich, obwohl Nichtraucher, das Rauchverbot speziell in Kneipen und Dicos eher mit grmischten Gefuehlen.
 

haruc

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Gammel schrieb:
Dann würde ich (und eine Menge anderer Leute) dich zwingen wollen im Zug auf Bierchen zu verzichten.
Du würdest mich zwingen wollen, in einer teureren (mehr reinigungs/reperaturkosten), unsicheren (mehr Übergriffe) und unkomfortableren (kaputte Sitze/Kotze/leere flaschen) Bahn reisen zu müssen.

Müssen nun alle wirklich mehr bezahlen, sich anböbeln lassen und sich 2 Stunden lang Kotzgeruch antun, nur weil haruc und DrJones nicht auf ihr Bierchen verzichten können? Da liegt wohl ein Interessenskonflikt vor.


Ich verstehe nicht, warum wir hier schon halb in lächerliche Beleidigungen abgleiten müssen. Schaut man sich die Teilnehmer in dieser Diskussionsrunde an müsste man ja eigentlich davon ausgehen können, dass es etwas sachlicher zugeht, nicht wahr?
Es scheint mir aber dass dich das Thema emotional stark "mobilisiert"?

Um mal mit dem gleichen Kaliber zurückzuschießen:

Warum muss mal wieder die Freiheit und das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen beschnitten bzw. infrage gestellt werden, bloß weil Gammel panische Anfälle bekommt, wenn jemand im Zug Bier trinkt? Denn allen ernstes? Biertrinken im Zug ist kein Mißbrauch der Freiheit; es schadet niemandem, ergo gibt es auch keinen Handlungsbedarf gegen maßvollen Alkoholkonsum.

Dass man gegen Volltrunkene unzurechnungsfähige Leute vorgehen muss, dass steht ja garnicht zur debatte. Nur hat das nichts mit Alkoholkonsum im Zug zu tun, weil diese Leute aller Wahrscheinlichkeit schon in betrunkenem Zustand einsteigen.

Das heißt weiterhin, dass das Verbot ungerechterweise einen Haufen braver Bürger betrifft, während es die randalierenden Asis sowieso nicht interessiert.

Niemand muss mehr bezahlen, wenn Leute ein Bier oder zwei während der Fahrt trinken.
Wir reden hier übrigens von mitteleuropäischem Bier, nicht von solchen ekelerregenden Gesöffen wie Corona Extra oder Bud Superlight Extra Iced Diet, bei denen es nach dem Konsum von zwei Einheiten tatsächlich schon zu Anfällen von Übelkeit kommen kann!

Den einzigen Schaden, den jemand durch Bier anrichten kann ist, wenn der Zug eine Notbremsung hinlegen muss und das Bier verschüttet wird. Der gleiche Schaden wird aber auch von allen anderen Getränken angerichtet und ist somit als Argument gegen Bier unzulässig.

Wieviele Fälle von Vandalismus würden denn durch dieses Verbot unterbunden werden? Einer von 10? Und die restlichen neun Sitze würden dennoch zerschnitten werden.

Wäre es da nicht viel effektiver, mehr Zugpersonal einzustellen um gegen entsprechende Personen, egal ob betrunken oder nicht, vorzugehen?
Oder Überwachungskameras? Schließlich ist der Zug Eigentum der Bahn und ich bin der Meinung dass sie das Recht hat ihr Eigentum zu schützen und die Randalierer entsprechend zur Kasse zu bitten.


Gammel schrieb:
d.h. mehr Überwachungsstaat?
Und Verbote? Glaubst du dass die Welt ein besserer Platz wird, wenn man sie sich "schönverbietet"?

Gammel schrieb:
Sollte sich das Problem wirklich durch eine kleine Änderung der Beförderungsbestimmungen der Bahn effektiv beheben lassen (was noch zu beweisen ist), ziehe ich diese Lösung vor.

Die Deutsche Bahn hat da die meiner Meinung nach passende Regelung gefunden: Maßvolles Trinken ist erlaubt (weil es dagegen keine logische Begründung gibt)

Vollsuff, das Rauchen von Tabak und der Konsum illegaler Drogen ist untersagt und kann zum Ausschluss von der Beförderung führen.

In meinen Augen reichen diese Bestimmungen vollkommen aus. Dass es dennoch zu Randale und versifften Zügen kommt liegt an der mangelhaften Kontrolle, nicht daran, dass auf dem Papier zu wenig verboten wäre.

Fazit:

Das Verbot ist sinnlos, weil es viele Unschuldige in ihrer Freiheit einschneidet, im Gegenzug aber ohne Kontrolle nutzlos ist. Mit ausreichender Kontrolle wären die gegenwärtigen Bestimmungen mehr als ausreichend.
 

DrJones

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Also ich hab mich hier in dieser Diskussion bisher noch nicht
beleidigt gefühlt, aber ganz ehrlich gesagt finde ich
das alle Seiten ihre Standpunkte deutlich und sachlich dargelegt haben,
wir aber einander nicht wirklich überzeugen können.

Daher halte ich es jetzt wie der Liberale und klinke mich hier
mal aus. Die Standpunkte waren gut und alles blieb Sachlich.

Man könnte jetzt anfangen die Argumente zu wiederholen und/
oder beleidigend werden, aber das muss ja nicht sein.
 

Gammel

Großmeister
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haruc schrieb:
Es scheint mir aber dass dich das Thema emotional stark "mobilisiert"?

Es wundert mich erlich gesagt schon, wie jemand so aus der Haut fahren kann, bei dem Gedanken, dass ihm jemand im Zug das Bier trinken verbieten koennte. Die derzeitig vorherrschen Emotion wuerde ich als amuesiert bezeichen :)

In meinem Auto duerftest du auch kein Bier trinken, denn das ist mein Auto! Da bestimme ich! Die Zuege gehoeren der Bahn. Ergo?

Das Biertrinken in Gefaehrten die jemand anders gehoeren ist soweit ich weiss kein geschuetztes Recht (um genau zu sein darf ich nichtmal in meinem eigenen Gefaehrt Bier trinken...).

Nur hat das nichts mit Alkoholkonsum im Zug zu tun, weil diese Leute aller Wahrscheinlichkeit schon in betrunkenem Zustand einsteigen.
JA, SICHER, kann sein. Doch was wenn es sich in diesem Pilotprojekt ueberachender weise herrausstellt, das es wohl etwas mit dem mit Alkoholkonsum im Zug zu tun hat.


Das heißt weiterhin, dass das Verbot ungerechterweise einen Haufen braver Bürger betrifft, während es die randalierenden Asis sowieso nicht interessiert.
Ich muss mich auch am Flughafen teilweise voellig sinnlosen Massnahmen unterziehen lassen (den will ich sehen, der mit ner Nagelschere nen Flugzeug entfuehrt), nur damit die gefuehlte Sicherheit meiner Mitreisenden steigt. Und jetzt rat mal wie oft ein Flugzeug nun wirklich schon von einem mit Nagelschere entfuehrt wurde und auf welchen Prozentsatz von Unschuldigen dies am Flughafen schliessen laesst ?

Wieviele Fälle von Vandalismus würden denn durch dieses Verbot unterbunden werden? Einer von 10? Und die restlichen neun Sitze würden dennoch zerschnitten werden.
Weiss ich nicht, woher auch. Warum soll ich eine Massnahme verteidigen, von deren Erfolg ich gar nicht 100%tig ueberzeugt bin, nur weil haruc bei dem Wort "Bierverbot" aufhoert zu lesen und in den Aufregemodus geht.

Wenn die restlichen 9 Sitze dennoch zerschnitten werden ist diese Massnahme albern, nutzlos und mehr als ueberfluessig. Aus genau diesem Grund habe ich die von dir zitieren Passagen eingeleitet mit dem Satz "Angenommen das Alkoholverbot wäre eine wirksame Massnahme und Randale/Anpöbelln/Zerstörung in Zügen zu verhindern. ".

Wäre es da nicht viel effektiver, mehr Zugpersonal einzustellen um gegen entsprechende Personen, egal ob betrunken oder nicht, vorzugehen?
Ja, vermutlich. Da die oesterreichische Bahn dies wohl nicht getan hat, gehe ich davon aus, dass diese Methode sehr kostenintensiv, weil mehr Personal, ist und sie daher nach einer anderen Methode ausschau halten.
Da das Ihre Zuege sind, wie du ja selber sagst, ist das doch ihr gutes Recht?

Oder Überwachungskameras? Schließlich ist der Zug Eigentum der Bahn und ich bin der Meinung dass sie das Recht hat ihr Eigentum zu schützen und die Randalierer entsprechend zur Kasse zu bitten.
Ja, aber dann hat die Bahn eben auch das Recht ihre Befoerderungsbestimmungen festzulegen, z.b., kein Bier.


Das Verbot ist sinnlos, weil es viele Unschuldige in ihrer Freiheit einschneidet, im Gegenzug aber ohne Kontrolle nutzlos ist. Mit ausreichender Kontrolle wären die gegenwärtigen Bestimmungen mehr als ausreichend.
1.) Halte ich die Freiheit im Zug ein Bier trinken zu duerfen fuer laecherlich und sehr bedingt schuetzenswert.

2.) Wenn das Verbot nutzlos ist, dann sollte man es nicht erlassen.
Ich kann dir auch gerne noch Munition liefern:
Die Bildzeitungsschlagzeilen will ich sehen, wenn der erste Jugendliche bei -20Grad in der Valachei ausgesetzt wurde (am besten nen junges Maedel im Minnirock), weil er/sie friedlich ein Bierchen gegen die Kaelte getrunken hat...

Ich bin mir nicht sicher ob die Massnahme und insbesondere deren Umsetzung sinnvoll und erfolgreich sein wird. WENN aber ja, dann waere mir der Erfolg wichtiger als die paar ImZugBiertrinekMuesser. Die Idee ist zumindestens nich voellig abwegig, darum mal sehen, was bei dem Pilotprojekt so rauskommt...
 

Hans_Maulwurf

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In der Realität wird es doch so ablaufen:
haruc sitzt im Zug, trinkt sein Feierabendbierchen und liest die TAZ . Schaffner kommt rein knipst das Ticket und geht wieder.
( Falls der Onkel nen schlechten Tag hat wird er auf die Dose zeigen und irgendwas von "is aber verboten" murmeln, haruc wird darauf ein "upps, sorry" antworten und gut is.)

Ein_Liberaler will mit drei Weidmännern, einer Kiste Bier und zwei Flaschen Korn den Zug betreten, der Schafner sagt " Ne, is nich", Liberaler sagt "is für Nachher"ergo: alles in Butter!

Weidmann #2 zieht sich aber gleich die Flasche Korn rein und fängt an schmutzige Lieder zu singen, daraus folgt: die Gruppe fliegt raus.

Ich frag mich manchmal wirklich ob ihr nur zuhause vor dem Rechner sitzt und keinen Kontakt mit Menschen habt, oder habe ich bislang immer Glück gehabt wenn ich mit den Staatsdienern zusammen getroffen bin?
 

haruc

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Hans_Maulwurf schrieb:
haruc sitzt im Zug, trinkt sein Feierabendbierchen und liest die TAZ . Schaffner kommt rein knipst das Ticket und geht wieder.

:D die Vorstellung find ich witzig. Auch wenn ich mich dagegen verwehre jemals ein Blatt wie die TAZ käuflich erworben geschweige denn den Inhalt Desselben für gut befunden zu haben. Dies aber nur als unwichtiges Detail, das nichts zur Sache tut. (Wobei es da einen Schreiberling bei der Taz gibt der den Grünen, den Linken und Greenpeace ziemlich empfindlich in die Flanken zu fahren scheint. Dementsprechend empfehlenswert scheinen seine Beiträge zu sein! ---> Augen offen halten)

Ich hab mir ma für drei Pfennig Gedanken gemacht:

Pro jahr verbringe ich etwa 15 Tage komplett im Zug. Ich weiß nicht wieviel Zeit Max Mustermann im Zug verbringt aber ich denke, dass es weniger als 15 Tage sind. Zudem führen mich meine Zugreisen regelmäßig durch Städte, in denen das Risiko dass Alkoholisierte oder potentielle Randalierer zusteigen irgendwo knapp unter 100% liegt.
Dabei fühle ich mich während meiner 15 Tage Lebenszeit, die ich pro Jahr im Zug verbringe, etwa 120 Minuten durch das Verhalten Anderer gestört. Doch in etwa 80% der Fälle handelt es sich hierbei nicht um alkoholisierte Personen, sondern um Mitbürger, die der Meinung sind, dass dümmlicher HipHop das einzig Wahre sei und man sich deswegen nicht vorstellen kann, dass es jemanden stören könnte, wenn an fast eine komplette Zugfahrt lang den Scheißdreck in unzumutbarer Lautstärke aufm Handy hört.
Und da solche Leute erfahrungsgemäß im Rudel auftreten ist es klüger, man hält die Klappe.
Multipliziere ich aber die Anzahl der Fahrgäste, die im Zug alkoholische Getränke verkonsumieren mit der Fahrzeit, während der sie das Verkehrsmittel nutzen, dann komme ich (bei durchschnittlich 3 bier/alkoholtrinkenden Fahrgästen die ich bemerke und bei einer durchschnittlichen fahrtdauer von 100 Minuten) zu einem Verhältnis zwischen Alkoholbedingten Störfällen und Fällen von Alkoholgenuss von 1/2160.

Das kann natürlich keinen Anspruch auf Objektivität erheben; ist halt nur das, was ich Wahrnehme.


auf die Dose zeigen

Aprospos Dose. Ist ja dank "nachhaltiger" Politik weitestgehend aus dem Handel verschwunden. Aber ich bin davon überzeugt, dass am jüngsten Tage die Verantwortlichen die Rechnung dafür zahlen müssen. "Mein ist die Rache, sprach Gott"

Ich frag mich manchmal wirklich ob ihr nur zuhause vor dem Rechner sitzt und keinen Kontakt mit Menschen habt, oder habe ich bislang immer Glück gehabt wenn ich mit den Staatsdienern zusammen getroffen bin?

Öhm also ich kann aus eigener Erfahrung bekunden, dass niemand so viel Willkür uns Ungerechtigkeit ungestraft ausüben kann wie die Herren von der Ordnungspolizei sowie die Schaffner der dt. Bahn.
Wobei man sagen muss dass nicht alle einen schmerzhaften Tod in der Wassermühle verdient haben. Ich denke mal, dass Berufscholeriker und Vollpfosten tendenziell eher die Ausnahme sind. (Auch wenn man gerade über die Schaffner sich gerne das Maul verreisst)
 

Quakle

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Wenn wir mal ehrlich sind, ist das Alkoholverbot in Zügen auch nichts anderes wie das Rauchverbot in Zügen. Ich bin beruflich sehr viel mit Zügen unterwegs und finde es wirklich fies das ich teilweise 3 Stunden am Stück keine Rauchen kann und das obwohl es gerade in ICE´s und IC´s komplette Waggons gab die Raucherabteile enthielten. Und somit konnte sich kein Nichtraucher gestört fühlen außer er besaß wirklich die dummheit und setzt sich in ein Raucherabteil. Am besten fängt er dann noch an zu stänkern...

Ist doch alles lächerlich. Bisher war ich immer der annahme das wir ein freies Land sind und inzwischen muss man sich schon vorschreiben lassen ob ich gesellschaftlich akzeptierte Drogen konsumiere. Aber es bleibt weiterhin erlaubt wenn ich mir meine Ritalin (oder diverse AD´s oder NL)Tablette im Zug einwerfe und danach (weil ich vollkommen High bin) anfang schmutzige Lieder zu singen. Und glaubt mir, ich habe schon einige Medi´s durchprobiert einfach um mal einen Kick davon zu erleben, es gibt einige die beamen euch weiter weg wie es jede illegale Droge geschweige denn Bier es jemals tuen könnte.

Also verbieten wir demnächst auch noch Medikamente und als nächster Schritt steht dann beim Kauf eines Tickets ein kleiner Gentest an. Menschen die mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,46 % aggressiv werden könnten, da Sie das Aggresivitätsgen in sich tragen werden dann auch nciht mehr befördert.

:don: :don: :don:
 

haruc

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Bei uns ist an den Tanken die Dose nie ausgestorben. Aber halt so im Supermarkt gibts in der Regel keine mehr.

Viel schlimmer find ich, dass die Brauerei bei uns gerade erst die größte Dosenabfüllanlage Europas errichtet hatte, die dann infolge des Absatzeinbruches wieder dicht gemacht werden musste. Hat wohl auch den ein oder anderen Beschäftigten gekostet.
 

Deusi

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ich finds super! - sogar in Berlin wirds jetzt gemacht. Die Besofskies sind ja weiterhin mit der Bahn unterwegs, ist auch ok, aber immerhin klebt am Wochenende kein Bier mehr auf dem Boden. Find ich super. Jetzt fehlt nur noch das Durchsetzen des allgemeinen Rauchverbots an allen S/U Bahnhöfen. Hoffentlich wird das bald gemacht.
 

haruc

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kleiner Nachtrag zum Dosenpfand:

Der einzige "Erfolg" des Dosenpfandes war, dass zunehmend Getränke in Einweg-Kunststoffflaschen angeboten wurden, um die dank des Pfandes nun unattraktive Dose zu ersetzen. Folge: Jetzt liegen Plastikflaschen überall rum. Schlimmer noch: Ein Teil der Outdoorsäufer ist auf Glasflaschen umgestiegen. Weil diese nur mit 8 Cent befpandet sind, ist der Anreiz, diese Flaschen wieder zurück zu geben noch geringer. Gerade im sog. Niedrigpreissegment ist der Verlust von 8 cent pro Flasche verkraftbar. Das Schlimme daran ist, dass es sich dabei um Mehrwegflaschen handelt, die sehr ressourcenschonend wiederverwendet werden könnten, aber dem Kreislauf entzogen sind. Im Schnitt macht eine Bierflasche 10-12 Zyklen mit, was etwa einer Lebensdauer von 8 bis 14 Jahren entspricht. D.h. indirekt verursacht das Dosenpfand durch Verlagerungseffekte einen immensen Schaden. Kleiner Trost: Bier ist in Deutschland immer noch, was die Verpackung angeht, das umweltfreundlichste Getränk. Die hygienische, beständige und sehr oft wiederverwendbare Glasflasche hat hierzulande einen Marktanteil von fast 90%.

@ Biertrinken im Zug.

Die Bahn hat zwar Hausrecht, da kann man nix machen, aber ich finds einfach nicht richtig. Wenn man ein pauschales Bierverbot ausspricht, trifft man hauptsächlich Leute, aus deren Bierkonsum im Zug keinerlei Konsequenzen für Dritte erwachsen. Und diejenigen, die im Zug Bier trinken und sich daneben benehmen, werden es auch weiterhin tun. Oder auf Schnaps ausweichen, mit den entsprechenden Konsequenzen.
Verbote sind immer nur ein Ausdruck von Hilflosigkeit.
 
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