Wer weiss etwas über das Necronomicon?

Rosskeule

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Nov. 22nd, recepi literas Jacobi Memschiti.

Ich kann mir hier den einzigen Anhaltspunkt vorstellen. Wer kann "Jacobi Memschiti" korrekt wieder in den Nominativ bringen? Ich kenne keinen Autor, der so ähnlich heißt und kann auch keinen finden. Bleibt zu dem die Frage, warum hat Dee dessen Bücher "genommen"?

@Duftbaum:
was ist mit den leuten, die kein latein verstehen?
Ich weiss nicht, was mit denen ist ... :wink:
 

Vondenburg

Großmeister
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@Rosskeule: Nur mal ein Schuss ins Blaue: Kann es sein, dass der Name sich auf das Bekommen und nicht auf die Bücher bezieht, dass also der Jakob die Bücher nicht geschrieben, sondern lediglich an John Dee weitergegeben hatte?
 

Rosskeule

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Das wäre _für mich_ nicht logisch. (Ergibt sich aus dem restlichen Tagebuch: In den meisten Jahren ist er wesentlich ausführlicher als 1586, aber erwähnt werden immer nur für ihn "wichtige" Leute. Ein Bibliothekar oder Bote scheidet daher meiner Meinung nach aus.)
Allerdings ist es widerum auch sinnvoll, da "Jacobi Memschiti", egal wie er tatsächlich hieß, kein Autor zu sein scheint, es sei denn hier weisst mir jetzt einer nach, jener welcher schrieb tatsächlich das ominöse "Necronomicon" ... :wink:
 

Rosskeule

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Da fällt mir noch was ein:
Es gab das diese phantastische Verfilmung von Shakespeares "Der Sturm" von Peter Greenaway, die hieß "Prosperos Bücher" (mein Avatar lässt grüßen). Darin wird unter anderem "Das Buch der Toten" erwähnt, allerdings glaube ich, es wird nicht in der Vorlage Shakespeares erwähnt. Kennt jemand den Film? Kennt jemand einen triftigen Grund, dieses "Buch der Toten" im Film zu erwähnen oder ist es nur ein Einfall des Filmautors gewesen?

Gruß

Rosskeule
 

Rosskeule

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Also, ich muss gestehen, dass ich etwas vorschnell war mit meinem Schluss. Ich hoffe, das ist es nicht, warum es hier so plötzlich totenstill geworden ist. Ich habe beim genaueren Lesen noch etwas Interessantes gefunden:

CATALOGUS LIBRORUM BIBLIOTHECAE EXTERNAE MORTLACENCIS D. JOH. DEE, A° 1583, 6 SEPT.

Der Katalog wird heute in der Bibliothek des Trinity College in Cambridge aufbewahrt, wurde aber schon vor 1840 in der Bibliothek des Ashmolean Museums in Oxford gefunden. In diesem Katalog notierte Dee handschriftlich alle Manuskripte, die sich in seinem Hause in Mortlake befanden bevor dieses geplündert wurde, weswegen ich ziemlich voreilig weiter oben behauptete, dass es kein „Liber Logaeth“ gibt.
Ich habe die Hoffnung nicht verloren, dass sich hierher noch mal jemand verirrt, den das interessiert, In Dees Katalog finden sich etwa 250 Handschriften, viel Okkultes und reichlich Alkuin. Ich habe einen kleinen (interssanten) Teil dieses Katalogs abgeschrieben:

[...]
OTHER MANUSCRIPTS.
[...]
22. Liber Enoch. I suppose Liber Logaeth and this are all one, but in the MS.I copied myne from (which I borrowed from Sir John Cotton) it hath this Title Liber Mysteriorum Sextus et Sanctus, Liber 8.
[...]

Was aus den Manuskripten aus Dees Haus wurde bleibt offen. Die Camden-Society gibt 1842 einige wenige Nachweise über den Verbleib, bzw. das Wiederauftauchen einiger weniger Handschriften – aber natürlich nicht der besagten. Etliche Handschriften sind nach der Camden–Society verloren.

-------------------------------
Es wurde auch behauptet, das Necronomicon sei Teil eines Buches von Alkind (gestorben 850 n. Chr.) mit dem Titel Das Buch vom Wesen der Seele. Dieses Buch von Alkind soll auch John Dee bekannt gewesen sein und den Titel tragen Liber Logaeth.

Diesen quellenlosen und oft im Internet kopierten Satz will ich bis jetzt so stehen lassen. Klingt ja gar nicht schlecht. Alkuins Werke gab es reichlich in Mortlake und wenn das seltsame Liber Logaeth das Necronomicon ist, dann stimmt ja sogar alles.

Ich gehe jetzt also mal davon aus, dass Lovecraft das hier völlig frei erfunden hat:
„Der Verfasser des Necronomicon, dessen ursprünglicher arab. Titel AL AZIF lautet, und von dem ein Exemplar in der Bibliothek der Universität von Miskatonic (von Lovecraft erfunden) existieren soll, war angeblich ein Araber namens Abdul Alhazred.“

Ich nehme mal an, dass der Rest der Geschichte ab Alkuin (als Verfasser) stimmen könnte. Dann stellen sich immer noch wichtige Fragen. Als erste und gröbste mit einem Rudel weiterer Fragen:

1.) Sollte dies tatsächlich auch nur eine mutmaßliche Verknüpfung durch oder nach Lovecraft zur weiteren Mystifizierung seines Oeuvres sein? Hat jemand einen Beweis das das „Necronomicon“ vor Lovecraft bereits mit dem „Liber Logaeth" gleichgesetzt wurde? Beziehungsweise: Taucht denn der Begriff „Necronomicon“ denn jemals überhaupt vor Lovecraft auf?

2.) Warum findet sich nicht ein einziger Hinweis auf Alkuin als Verfasser des „Liber Logaeth“? Ich meine, dies ist ein ziemlich exakter Katalog gewesen, warum schreibt Dee hier nichts von Alkuin als Verfasser? Warum gibt es sonst keinerlei Hinweis auf ein Buch namens „Liber Logaeth“ und warum schon gar nicht in Verbindung mit Alkuin? (Ich meine außer in zweifelhaften Internetquellen!)

3.) Hm ... Dees Verknüpfung des „Liber Logaeth“ mit dem „Liber Enoch“ ist mir schon wieder zu grotesk, um Fragen danach zu stellen ... vielleicht „vermutete“ er ja richtig ...

Wie dem auch sei – vieles kann man hochstilisieren, frei nach dem Motto: Wenn Legenden alt werden, werden sie Mythos. Man muss immer nur einen Teil Unliebsames verschwinden lassen und ein Teil Gelegenes hinzudichten. Irgendwann findet sich keiner mehr zurecht und man hat genauso wenig Möglichkeiten des Beweises wie zur Entkräftung. In diesem Sinne frage ich mich immer was man in tausend Jahren macht, wenn man im Sand eine Festplatte findet, auf der noch ein paar Nullen und Einsen vom Weltverschwörungsforum erzählen. Tausend Jahre später ist da bestimmt auch mehr draus geworden, als es hier jemals gab ...


Gruß

Rosskeule
 

Rubinblut

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falls es dich interessiert, dass thema allgemein : biographie des teufels ist ein interessantes buch , was allgemein aufklärt. allerdings etwas teuer und anstrengend zu lesen. das thema wird von allen seiten und religionen beleuchtet. :wink:
 

Vondenburg

Großmeister
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Rosskeule schrieb:
Da fällt mir noch was ein:
Es gab das diese phantastische Verfilmung von Shakespeares "Der Sturm" von Peter Greenaway, die hieß "Prosperos Bücher" (mein Avatar lässt grüßen). Darin wird unter anderem "Das Buch der Toten" erwähnt, allerdings glaube ich, es wird nicht in der Vorlage Shakespeares erwähnt. Kennt jemand den Film? Kennt jemand einen triftigen Grund, dieses "Buch der Toten" im Film zu erwähnen oder ist es nur ein Einfall des Filmautors gewesen?

Gruß

Rosskeule
Hallo Rosskeule,

ich habe mich mal auf die Suche gemacht, um mal was über das Buch herauszufinden. Das Buch heisst im Original: "An Alphabetical Inventory of the Dead" und hat nichts mit dem Sturm zu tun. Viel mehr habe ich nicht rausgefunden. Dafür habe ich aber eine Fanseite für den Film entdeckt: http://members.optusnet.com.au/~zaphod/Prospero.html

Vielleich habe ich da ja etwas übersehen...
 

Levy71

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so viel ich weiß ist der Vatikan im Besitz dieses Buches.
Das ist wiedr sone Sache, jeder kann es theoretisch haben: Geheimdienst, Londoner Museum , britischer Geheimdienst usw. :D

Ich habe es als ebook, wer möchte es haben :?: sagt mir bescheid ich maile es Euch :!:
 

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