Ach HunabKu, es ist nun einmal nicht einfach, mit Fundamentalisten wie dir zu reden. Du bist wie ein Hund, der seinen eigenen Schwanz jagt. Er kapiert nicht, dass es sinnlos ist und du kapierst auch nicht, dass deine Anarchiefantasien keinen Sinn ergeben. "Es geht uns gut, aber wir leben nicht gut?" Was soll das denn schon wieder bedeuten? Ist es wieder etwas, das ich zuerst interpretieren und deuten soll, nur um daraufhin wieder von dir zurechtgewiesen zu werden, weil du deine eigenen Worte anders auslegst als ich? Warum sprichst du in Rätseln?
Verstehst du denn wirklich nicht, dass die Art, auf die wir leben, dass unser Verhalten, magst du es nun auch als rücksichtslos, ignorant oder falsch bezeichnen, uns unermesslichen Wohlstand beschert hat und Tag für Tag neu beschert? Und ja, das ist materiell, aber materieller Wohlstand ist die unmittelbare Voraussetzung für seelisches Wohlbefinden. Oder was glaubst du würde sich der Familienvater in Eritrea wünschen, der seine hungernde Familie nicht ernähren kann: materiellen Wohlstand oder mehr Rücksicht und Nächstenliebe durch seinen Nachbarn im Wellblechhüttenslum? Fehlt dir wirklich die Einsicht, dass all die Alternativmodelle und abweichenden Gedanken, die sich in deinem Kopf erst langsam zu einer Gesamtvorstellung zu entwickeln beginnen, bereits in der Realität und in voller Ausreifung erprobt wurden, erbärmlich versagten und viele Menschen in Armut und Elend stürzten? Und sind deine geistigen Mauern wirklich so eng gebaut, dass du mir nicht zutraust, zu verstehen, dass bei uns nicht alles perfekt ist? Denn hier kommt das große Geheimnis: kein staatliches, gesellschaftliches, politisches, wirtschaftliches oder ideologisches Prinzip könnte jemals perfekt sein, kein einziges. Aber die Lebensweise, die wir uns in dem Teil der Welt, den wir als den westlichen bezeichnen, jahrhunderntelang durch viele Kriege erkämpft haben, ist mit großem Abstand das beste solche System, das der Planet Erde bis heute gesehen hat. Und du behauptest, ich würde in festgefahrenen Bahnen denken und nur das nachplappern, was mir irgendjemand in meinen Schädel gepflanzt hat? Meine Güte, du siehst dich selbst als jemanden, der mit offenen Augen durchs Leben geht, also mach deine Augen nun doch wirklich mal auf und versuche zu verstehen, dass man nicht vollkommen sein kann, dass es weder dem Menschen noch irgend einem anderen Lebewesen möglich ist, friedlich, freundschaftlich und liebevoll miteinander zu leben, den ganzen Tag an Blümchen zu riechen und mit kleinen goldenen Glöckchen zu bimmeln, jeden Fremden anzulächeln, lustige Lieder zu singen, Kirschkuchen zu backen, und sich seines Daseins zu erfreuen.
Und glaub mir: ich habe keine Angst vor Leuten wie dir. Ich bin von solchen Leuten lediglich ein wenig genervt ob ihrer verblendeten Arroganz und belustigt, weil sie einfach nicht kapieren, dass sie durch all das, was sie anderen vorwerfen, sich selbst sehr treffend beschreiben. Du liest auf irgendeiner ultralinken Website, alles sei böse und die Menschen blind und wiederholst das hier nun jeden Tag, immer wieder und wieder und wieder und wieder und... Denn mehr tust du hier leider nicht. Wie ein gewisser Grobi doch kürzlich schrieb: "Einfach lauthals Revolution zu schreien bringt's nunmal auch nicht." Erinnerst du dich?
Wenn du möchtest, dass diese Unterhaltung auch von meiner Seite fortgesetzt wird, schreib als nächstes bitte etwas wenigstens halbwegs Vernünftiges und Substantielles.