agentP schrieb:
Nur weil die Wirtschaft den Kindern die Eltern entzieht, soll nun der Staat hingehen und eine Heerscharr von "Halbwaisen mit Eltern" großziehen?
Die Wirtschaft entzieht den Kindern die Eltern? Seltsamer Ansatz. Zumal wir alle Teil der Wirtschaft sind, oder?
klar sind wir alle teil des wirtschaftskreislaufs. aber wie bitte sollen eltern vernünftig ihre aufgaben in der erziehung resp. in der weichenstellung für den weiteren karriereverlauf wahrnehmen, wenn sie praktisch nur unterschwellig einfluss darauf haben?
damit verbunden:
agentP schrieb:
antimagnet schrieb:
morgenroth schrieb:
Zitat:
In einem familiären Gefüge werden Dinge vermittelt, die man in einem Ganztag (so heisst das hier) nicht vermitteln kann!
offensichtlich ist das aber nicht der fall. oder wie erklärst du dir, dass in deutschland die bildung der kinder so massiv von der bildung der eltern abhängt?
Wenn dem so wäre, dann müssten -wie bereits erwähnt- die Kinder von Erwerbslosen ja die reinsten Genies sein und vor sozialer Kompetenz nur so strotzen, denn deren Eltern haben ja am meisten Zeit den Kindern "die Welt zu erklären".
das argument mit den sozial benachteiligten eltern (sprich diejenigen, die von "arbeit befreit" sind), die eigentlich genügend zeit für ihre sprösslinge haben müssten, mag ja stimmen. dennoch ist da nicht die genügend vorhandene zeit der knackpunkt, sondern der fehlende initial. sie selbst können den kindern nicht als vorbild dienen, da sie sich selbst ja in einer schwierigen situation befinden. ohne eine geeignete quelle zu haben schätze ich den anteil dieser gruppe, die in ein mentales loch fallen, sehr hoch ein, was sich quasi unmittelbar negativ auf ihre aufgabe als initialzünder auswirkt. klingt plausibel.
nun ja, verallgemeinern kann man da sowieso nicht, da es immer wieder "ausreißer" gibt, die die eine oder andere these scheinbar widerlegen.
ein beispiel:
nicht intakte familie, vaddi untalentierter trinker, muddi zwar eifrig, aber nicht sonderlich bildungsorientiert. drei kids, zwei davon schlagen eine akademische laufbahn ein (beide jura). der jüngste sogar mit einer "bilderbuchkarriere": hauptschule, realschule, stipendium für salem, stipendium für privatuni. tjo, vaddi hatte wohl maximal genetisch seinen anteil dran, der war irgendwann mal weg, als es für den kleinen interessant wurde. muddi? jo, die hat augenscheinlich den startknopf gedrückt, ohne selbst intellektuell aus dem rahmen zu fallen. in diesem fall hat man nicht mal in salem nach dem sozialen hintergrund gefragt. na, wenn nicht mal da, wo soll dann noch soziales handicap für bildung eine rolle spielen? man hat's im grunde selbst in der hand.
gruß
rg