Was wähle ich?!
Das ist so irgendwie eine der schlimmsten Fragen, die mich alle vier Jahre ereilen kann, und jedes mal tue ich mich damit schwer.
Ich will hier nicht den Rahmen sprengen, aber es stellt sich für mich immer so dar, daß alle Parteien immer fragmente im Wahlprogramm haben, die es wirklich wert sind, beachtet zu werden und somit auch wählenswert sind.
Der Knackpunkt ist aber folgender, es ist aber ein wesentliche höhere Anteil, nennen wir es Schrott, dabei! Das bringt mich dann immer wieder ins schlingern.
Seitdem ich das Fach Politik in der Schule hatte, interessiere ich mich für Politik. Ich verfolge sie, lebe sie aber nicht. Wenn ich das jetzt mal so alles Revue passieren lasse, kann ich am Ende nur von Politikverdrossenheit reden.
Ich will auch sagen warum:
1. Ich vermissen bei vielen Politikern gewisse Tugenden, wie Sachlichkeit, Kompetenz, bedachte Wortwahl, Abschätzen können der geplanten oder in Erwägung gezogenen Handlung und Aussagen, öfter mal die Schnauze halten -> wenn ich nichts weiß, Sachkundig machen und dann reden -> wenn ich schon etwas sagen möchte,............
Beispiel: Ulla Schmidt redet davon, mehr Leute durch Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in Gesetzliche Krankenversicherung bringen zu wollen. Wenn ich soetwas höre, bekomme ich das Kotzen. Als ob die GKV so zu retten wäre. Hier wird, wie auf dem ganzen Sozialen Feld der Bundesrepublik, immer fröhlich weiter die demographische Entwicklung ausgeblendet. Viel Spaß denen, die in 6 - 10 Jahren dann an der Macht sind. Die dürfen das Versäumte dann bitter ausbaden. Wohl bekommt es!
2. Wahlversprechen abgeben und nicht halten.
Wie oft wird von etwas geredet, woran sich nach vier Jahren keiner mehr erinnern kann! Aber viele haben eine Partei gewählt genau wegen eines Wahlversprechens, was schon längst aus den Augen der Öffentlichkeit geglitten ist und schon viel früher aus den Augen des Wählers. Wenn die Presse dann Resumee zieht, schreien alle wieder los.
3. Sich nicht auf Kernpunkte Konzentrieren, die JETZT wichtig sind.
Siehe Punkt 1. Sicherlich, wird es je nach Person und Blickwinkel noch weitere, ja vielleicht sogar noch viel drängendere Probleme geben. Aber, seit doch mal ehrlich! Wir wissen, wie es demographisch hier demnächst aussieht. Macht sich hier schon einer Gedanken, wie es mit der Krankenversicherung, Rentenverischerung und Pflegeverischerung, ja Arbeitslosenverischerung demnächst weitergeht? Keiner! Mehr Leute werden alt, werden krank, wollen Rente. Viele ältere Menschen sind schwer vermittelbar auf dem Arbeitsmarkt, es werden immer mehr! Das schlägt sich alles in den Beiträgen wieder! Statt dessen wir immer nur Flickschusterei betrieben, wie die Riesterrente!
Lob gebe ich hingegen mal an Hans Eichel. Hier ist ein Mann am Werke, der wirklich den Schuldenabbau fokussiert! Dieser Mann macht das schon. Auf den kann man vertrauen!
Wir müssen uns ganz klar vor Augen führen, wie bei einem kleinen Tante Emma-Laden. Wie ist das jahr gelaufen? Was sagt mir die Abrechnung. Habe ich mit Plus oder Minus abgeschlossen? Wenn es Plus war, wie geht es weiter? Wenn es Minus war, wie sind die Aussichten? usw.
Viele Menschen, so empfinde ich es, sind Stammwähler oder rennen zu dem der am schönsten redet. Wenige wählen wirklich überlegt! Überlegtes Wählen ist aber auch keine Garantie, das es besser klappt, ahne ich.
Ob ich am 22. September wählen gehe, weiß ich nicht. Wen ich wähle, weiß ich grade in Ansätzen.