Ok der Film is raus, ich hab ihn gesehen und hier meine Einschätzung:
Wir schreiben das Jahr 1973. Der bis dato ziemlich unbekannte Regisseur Tobe Hooper hat, von den grausamen Taten des Serienkillers Ed Gein inspiriert, eine grandiose Filmidee. Zusammen mit seinem Partner Kim Henkel schreibt er ein Drehbuch mit dem nichtsagenden Namen "Leatherface". Soweit, so gut. Nur eins konnte er nicht ahnen. Der Lowbudgetfilm war wohl der erste Teen-Horror-Slasher-Film aller Zeiten und traf damals genau den Nerv der Zeit.
The Texas Chainsaw Massacre.
Die Story(vom alten Film)
5 junge menschen, darunter die 18(?)-jährige Sally und ihr behinderter Bruder, der im Rollstuhl sitzt, unternehmen einen Sommernachmittagsausflug in die texanische Wildnis. Sie wollen mysteriöse Grabschändungen am Grab von Sally Großvater untersuchen. Was sich aus diesem harmlosen Vorhaben entwickelt ist so makaber, daß man es kaum beschreiben kann.
Der Film war seinerzeit eine Sensation. Die nichtsahnenden Teenies, die allesamt schön in die Falle tappen mögen in heutigen Horrorfilmen langweilige Klischees sein, aber damals war es das noch nicht!
Gunnar Hansen als kettensägenschwingender Hillbilly "Leatherface", der sich Masken aus der Gesichthaut seiner Opfer bastelt, wurde über Nacht zur Kultfigur. Tobe Hooper stieg zu Regiegrößen wie Steven Spielberg auf. Aber so schnell er auch bekannt wurde, umso schneller verschwand Hooper wieder in der Versenkung der Unbekanntheit. Nach einigen erfolglosen Filmen versuchte er sein Comeback mit einem Billig-Abklatsch-Sequel
The Texas Chainsaw Massacre - Part II. Aber er konnte nie wieder solche Erfolge feiern wie mit seinem Überraschungswerk TCM.
Trotz des ziemlich eindeutigen Titels war im ganzen Film nicht ein Tropfen Blut zu sehen. man baute eher auf die Psycho-Horroschiene. Heraus kam eine unglaubliche dichte Atmosphäre. Hooper spielte mit der Fantasie der Zuschauer, die sich die Qualen der Opfer selbst ausmalen konnten. Der Streifen zog insgesamt 3 Sequels nach sich, wobei keine je wieder so erfolgreich wie das Original wurde. Der Film rief ebenso spätere Slashergrößen wie Jason Vorhees oder Michael Myers ins Leben. Nur aufgrund des agressiven Titels landete der Film damals auf dem Index!!!
Wir schreiben das jahr 2003. 30 Jahre nach dem Ur-Massaker bekommt Regisseur Michael Bay("The Rock" sagt doch schon alles oder?) die geldgeile Idee zu einem Remake des Klassikers. Was dabei herauskam kann man nur als grottenschlecht bezeichnen.
Kann man eigentlich von einem remake sprechen? Bay hat fast alle Details des alten Films verändert. So ist es jetzt kein psychopathisch kichernder Jim Siedow(hihi genial

, der die Familie leitet, sonder ein durchgeknallter Idiotenpolizist, welcher nicht mal annähernd so genial ist wie Siedow.
Leatherface, im Urfilm als kettensägender Tollpatsch Gunnar Hansen, hat sich auch ziemlich verändert. Sah die alte Lederfratze noch einigermaßen zum Fürchten aus, wirkt der neue einfach nur lächerlich. Auch die übrigen Familienmitglieder scheinen überhaupt nicht in den Film zu passen. Man merkt Bay die pure Geldgier an die ihn treibt. Atmosphäre gibt es in dem Film nicht, alles ist vorhersehbar. Man erinnere sich damals an die Reaktion des Publikums, als Leatherface das erstemal über die Leinwand lief. Keiner hatte so etwas erwartet(muahahaha

).
Auch werden wieder alle Horrorklischees ausgeschlachtet. Wurde im ersten Teil noch mit Blut gegeizt, so wirft Bay in der Neuverfilmung damit literweise um sich. Er setzt voll auf Splattereffekte und vernachlässigt dabei die psychologische Schiene völlig. Popcorn-Horror vom Feinsten.
Hätte es man nur bei einer Verfilmung belassen. Bay versagte kläglich und schuf einen Durschnittsfilm wie jeder andere auch. ich bin enttäuscht
Egal, einigen wird er gefallen(wegen dem vielen Blut und abgetrennten Gliedmaßen, andere werden ihn hassen.) Macht euch einfach selber ein Bild.
