@Kai, sprich Admin:
Ich muß dir leider auch ein wenig wiedersprechen.
Das Erste Hauptziel des Rußlandfeldzuges war Moskau, wenn man Moskau erreicht hätte wäre das ein riesiger Prestigegewinn gewesen verbunden mit der Flucht der ruusichen Führung und damit verbunden zeitweise keine klare Befehlsführung. Zweitens brauchte man Moskau als Winterlager, um Unterkünfte für die Soldaten zu haben und kontrolliert Nachschub ranbringen zu können, z.B. kamen die Tiger Panzer auf dem Zug, und zum entladen eignet sich nunmal ein Bahnhof besser.
Stalin konnte allerdings Moskau gerade so retten: Die Wehrmacht stand kurz vor Moskau, da gibt es die nette Anekdote das Stalin eine Militärparade abgenommen hat, und die jungen Soldaten direkt an die Front weiter geschickt wurden!
Nun Moskau blieb wichtig, man wollte es südlich umgehen und einkesseln, diese Frontlinie zog sich allerdings immer weiter südöstlich. Da kommt ein zweiter Hauptgrund ins Spiel: die Ölfelder im Südosten des europäischen Teils Rußlands: Zwei Wege führten dahin: über Afrika an die Ölfelder am Golf/Rußland oder über Südrußland, und so kam man irgendwann auch nach Stalingrad, o.k. der Name hatte schon auch Propagandawert, aber eigentlich entscheident war der Übergang über die Wolga, den die Deutschen nicht schafften und dieser Fluß bot den Russen Schutz und über den konnten sie sich versorgen (zugefroren im Winter)
Durch den schlechten Nachschub, also durch Störungen und den Winter konnte man Stalingrad nicht mehr versorgen und die weite des Landes tat seinen Teil dazu: man konnte nicht alles überwachen, und so konnten die Russen die Armeen einkesseln (waren nicht nur Deutsche, auch andere v.a. Balkanvölker).
Wären die Deutschen nicht so schnell vorgegangen und hätten sich erst einmal gesammelt, nach dem Moskau fehlschlug hätte es wahrscheinlich anders ausgesehen, da durch die Schnelligkeit gab es große Engpässe im Nachschub bzw. der Zeit des Handelns: bsp. der Panzer Tiger (nicht einer wurde übrigens abgeschossen) das Teil war so groß und schwer, es passte auf keinen Zug - also bekamen sie Verladeketten, welche viel schmaler waren. Nun beim abladen fehlten die richtigen Ketten bzw. war keine Zeit zum umrüsten. Allerdings stimmte mit den Transportketten die Gewichtsverteilung nicht mehr, wurde der Boden weich gruben sie sich ein. Oder blieben aus Treibstoffmangel verlassen stehen.
Wären solche Einheiten anders unterstütz worden hätten die Deutschen weit mehr Kampfpotential gehabt.
und so hat in Stalingrad vieles (und vieles andereres) Zusammengewirkt.
Aber eine Frage zu Paulus:
Wie hätte der Mann reagieren sollen?
Er musste ja seinen Leuten im guten Beispiel vorangehen, und er hatte leider seine Befehle, also eigentlich wäre das Befehlsverweigerung eines Generals gewesen. Ja ich denke er hätte anders handeln sollen, aber weit aus früher, denn als er kapitulierte war es ja auch eine Befehlsverweigerung, eigentlich sollten von Hitler aus alle sterben.
Das Problem: es galt die Devise das die Deutsche Wehrmacht keinen Rückzug begeht, nur ein umfassen! Also war Paulus teilweise gebunden, und ich denke er mußte hart bleiben, denn sonst hätte er die Armee nicht halten können unter solchen Bedingungen. Wie hätte er reagieren sollen/können - ich weiß es nicht, allerdings was wäre passiert wenn? Das kann heut keiner mehr sagen. Also wie?