sillyLilly
Ehrenmitglied
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Aphorismus schrieb:Da steht's doch:
Der Kern der Theorie ist diese These: Es gibt eine gesellschaftliche Mehrheit, die das Interesse und die Motivation hat, das System zu ändern, und dass das Ziel des Sozialismus in der Schulung und Mobilisierung dieser Mehrheit bestehen kann.
Die Mehrheit will also laut dieser Theorie gesellschaftliche Veränderung. (Halte ich bereits für fragwürdig.) Und damit diese Mehrheit sich auch ja den Sozialismus aussucht, muss sie "geschult" und "mobilisiert" werden. Wenn das mal nicht wieder ganz schön stark nach Planungsstab, Zentralkommittee und Steuerung des Sozialismus durch eine kleine Elite klingt...
Da kommt durch die Hintertür genau das wieder rein, was durch die Vordertür rausgeworfen worden ist. Nur, dass jetzt anstatt den mit der Situation zufriedenen Menschen notorisch unzufriedene Möchtegern-Besserwisser an die Macht kommen, die dem Volk zeigen sollen wo der Frosch die Locken hat.
Wo der Frosch die Locken hat *lach* finde ich ne geile Formulierung.
Das was du beschreibst, ist die bis jetzt praktizierte Form des Sozialismus. Die ich als gründlich in die Hose gegangen sehe und nicht mit den eigentlichen Grundsätzen von sozial vereinbar.
Was du da ignorierst ist das es auch andere Theorien des Sozialismus gibt.
In Mobilisierung und Schulung der Massen siehst du eine reine Gleichschaltung, wie es ja auch in Kommunistischen Staaten gehandhabt wurde.
Genau deswegen stehe ich ja in dieser Diskussion auf dem Standpunkt, Sozialismus ohne Demokratie geht nicht ... oder geht nach hinten los.
Aber was ist denn wenn Schulung und Mobilisierung basisdemokratisch verstanden werden?
Das Demos sich nicht einfach nur alle vier Jahre an die Wahlurne stellt und den Rest der Zeit meint, die Politiker müssen das schon alles regeln?
Namaste
Lilly