Schizoide Persönlichkeitsstörung

sillyLilly

Ehrenmitglied
Registriert
14. September 2002
Beiträge
4.158
wegen schizoider persönlichkeitsstörung würde ich mich auch nicht in die geschlossene freiwillig einliefern lassen.

Bis jetzt war ja auch nur die Rede von Psychotherapeut und Selbsthilfegruppe.

Namaste
Lilly
 

noDoubt

Geselle
Registriert
27. Oktober 2002
Beiträge
61
Hallo Leute.

Mal so als Frage.
Hab ich das richtig verstanden, das Lord_Wind sich gar nicht wirklich unwohl fühlt mit seiner "Störung"?
Also falls das der Fall sein sollte, vergiß die Therapie und bleib glücklich allein. Das funktioniert ganz gut!
Wenn nicht, viel Erfolg bei der Therapie und viele neue Freunde.

Gruß
noDoubt
 

XakaY

Meister
Registriert
14. November 2003
Beiträge
160
Das Problem besteht hierbei aber ständig mit anderen Menschen konfrontiert zu werden. Man muss zur Arbeit und sich mit Kollegen besprechen, stilles Zurückziehen wird da als Störung des Arbeitsklimas betrachtet und hat zumeist Mobbing zur Folge.
Man muss sich in bestimmten Themengebieten mit anderen Menschen absprechen, wie z.B. Finanzen, da nicht jeder Autodidakt ist.
Wenn man noch in der Schule ist, wird man förmlich in eine Klassengemeinschaft hineingezwängt und bei der Nichtbeachtung derer von den Klassen"kameraden" noch schneller in eine, für die verunsicherte Psyche fatale Rolle gezwängt.

Das Problem ist, dass man mit seiner eigenen ruhigen Einstellung für sich eigentlich keine Probleme hat, jedoch andere einem einreden diese Probleme zu haben. Diesen Personen kann man leider nicht ausweichen und ist ständig der kleinen lästigen Frage unterworfen, ob es nicht doch besser wäre zu einem massenkompatiblen Selbst zurückzufinden. Diese stellt sich zumeist nur kurz, bevor man sich wieder selbst in seine trügerische Sicherheitswelt zurück wünscht. Leider summiert sich dieser Vowurf über einen langen Zeitraum hinweg und hängt ständig im Hinterkopf.
Menschen mit schizoiden Neurosen sind sowieso mit extrem rationale Haltung der Welt gegenüber ausgestattet und einer permanent objektivierten Selbstbetrachtung unterworfen.
Dieses Phänomen wird seit neuesten genauer in der Hirnforschung untersucht, da es bei einem Großteil zur Abkappselung der emotionalen von der rationalen Seite führt. Man ist nicht mehr in der Lage die zwischenmenschlichen Zeichen zu deuten und beruft sich zumeist auf eine eigene gefestigte Logik, die einem dabei helfen soll, die fehlenden Eigenschaften zu kompensieren.
Man kann anhand von Beobachtung gesellschaftlich eingegliederte Grundemotionen nachahmen, ist sie derer aber nie genau bewusst. So erkennt man sehr schwer die Unterschiede verschiedener Ausdrucksweisen anhand kleiner Differenzen in der Mimik.
Dadurch das man nicht mehr in der Lage ist mit den offensichtlichsten Stimmungen anderer umzugehen, schottet man sich immer mehr ab und schafft sich damit die Grundbedingung für die Spirale in die Zurückgezogenheit.

Wer mehr darüber erfahren will, sollte mal nach dem Begriff Alexithymie googlen oder diesen Link besuchen, der einen SPIEGEL-Titelthema dazu enthält:

http://www.fortunecity.de/lindenpark/maezen/64/flohzirkus/gefuehle/

Anbei sollte noch gesagt sein, dass einige der grössten Denker unserer Zeit höchstwahrscheinlich diese Art von "Krankheit" hatten. Denn eine Abschottung von der emotionalen, weiblichen Gehirnhälfte führt fast automatisch zur Stärkung der männlichen rationalen Seite, die das logische Verständnis beeinhaltet.
Für das Weiterkommen unserer Zivilisation und die Aufstellung gewagter Thesen, vor allem in der Wissenschaft sind solche Menschen unverzichtbar gewesen, heutzutage wird es leider als Krankheit heruntergespielt.
Eine übersteigerte Form dieses Denkens offenbart sich im Autismus, der nach Ansicht des berühmten Hirnforschers Wolf Singer nichts anderes ist, als die höchste Form männlichen Denkens.

@Lord Wind

Der härteste aller Kämpfe ist es, meiner persönlichen Erfahrung nach, sich von dem Gedanken loszureissen, dass man wirklich psychisch krank ist und sich nicht auf Vorstufen von Paranoia und Selbstbeschuldigung einlässt. Denn es fängt damit an, dass man sich ständig Gedanke darüber macht, was andere über einen denken, weil man weder ihre Reaktionen und erst recht nicht die seinen erahnen kann. Diese passive Betrachtung führt zu eben jener Objektivität, da man irgendwann nur noch mit Denken beschäftigt ist.
Das ist einfach gesagt und noch heute zweifle ich oft an mir, aber es ist nichts anderes als eine weitere Charaktereigenschaft, die sich aus oftmals aus der Erziehung ergeben hat.
Gehe dem Hintergrund deiner Erziehung auf die Spur und versuche die Ursachen für dein jetziges Denken zu finden.

Darf ich noch fragen, was deine Hobbies sind, dass macht es mir vielleicht etwas einfacher dir bei deiner persönlichen Lösung zu helfen.
Glaub nicht das du alleine bist und lass einen Meinungsaustausch zu, die Offenbarung hier im Forum ist ein schon großer Schritt.
Wenn du willst, können wir Erfahrungen über Mail, ICQ oder was auch immer austauschen.

find yourself to drift away

XakaY
 

gnk

Anwärter
Registriert
25. Januar 2004
Beiträge
7
Hallo XakaY

Dein Posting beschreibt die Probleme sehr gut denke ich!

Ich selbst bin zwar nicht primär schizoid (nur "Nebendiagnose", ich erfülle die Kriterien einer andere Persönlichkeitsstörung noch viel mehr).

Es ist tatsächlich so, dass man zwar mit sich selbst meistens recht gut zurecht kommt wenn einen nur keiner "stört". Die Probleme liegen im Zusammenleben mit anderen. Das ist nun aber mal ein ganz wesentlicher Teil des Lebens ohne den es nicht geht. Einerseits braucht man Geld zum Leben, also muss man arbeiten. Dort sind andere Menschen die einen schnell mal für "komisch" halten. Man kommt mit ihnen nicht zurecht und hat somit (sehr grosse) Probleme. Abgesehen davon ist es schlicht sehr belastend immer alleine zu sein. Bei mir ist das ein extremes Spannungsfeld. Ich möchte gerne "dazugehören", Freunde haben usw.. Gleichzeitig kann ich es aber irgendwie nicht und Freundschaften wären für mich eine grosse Belastung.

Apropos Mobbing: Ja genau. Ich wurde nicht gemobbt sondern rausgetreten von einem Tag auf den anderen. Ohne jeden Grund. Mein Umgang mit den Kollegen sei inakzeptabel. Ich hatte das Gefühl mit keinem ein echtes Problem gehabt zu haben ...

lg,
gnk
 

gnk

Anwärter
Registriert
25. Januar 2004
Beiträge
7
Nicht Borderline

sondern "änstlich vermeidend". Wurde früher nicht von schizoid unterschieden. Gilt heute als eigenständig weil doch unterschiedlich im Detail.
 

Draghkar

Meister
Registriert
29. September 2002
Beiträge
279
gnk schrieb: [/]
Apropos Mobbing: Ja genau. Ich wurde nicht gemobbt sondern rausgetreten von einem Tag auf den anderen. Ohne jeden Grund. Mein Umgang mit den Kollegen sei inakzeptabel. Ich hatte das Gefühl mit keinem ein echtes Problem gehabt zu haben ...

(vielleicht offtopic, aber möchts loswerden weils mich berdrückt..)

O ja das kenne ich nur zu gut. Bin zwar noch im Betrieb drin (als Zivi), aber hänge sozusagen am letzten dünnen Faden. Und das, obwohl eigentlic kein Problem in konkreter Form vorliegt, nur ich absolut kein Bock hab mich groß mit den Leuten zu beschäftigen, die auf der Arbeit sehe. Ein guter Kumpel hat mir geraten, ich solle doch mal über denen Ihre (unlustigen!) Witze lachen, oder meinen Vorgesetzen da mal zeigen, dass ich die ganz toll finde. Aber auch wenns gut wär, es wär das Letzte für mich, weil die mir allesamt einfach total aufn Zeiger gehen, und ich mich frage ob nicht einfach nebenher existieren können, ohne dass ich mich näher mit denen beschäftigen muss..
Wennde dann noch so wissenschaftliche Bücher dabeihast, und lieber die liest, als mit denen zu reden, dann wird man halt als suspekt abgestempelt. ergo schlechte karten :\
 

Tetsuo

Großmeister
Registriert
9. Juli 2003
Beiträge
910
sondern "änstlich vermeidend". Wurde früher nicht von schizoid unterschieden. Gilt heute als eigenständig weil doch unterschiedlich im Detail.
Erklär mal bitte ich will wissen was das ist nur mal so aus Interesse.
 

gnk

Anwärter
Registriert
25. Januar 2004
Beiträge
7
Also der wesentliche Unterschied

zu schizoid ist dass schizoide Personen kein grosses Bedürfnis nach Gesellschaft haben und eben Einzelgänger sind. Leute mit selbstunsicherer Persönlichkeitsstörung leider mehr darunter, dass sie eigentlich unbedingt mit Menschen sein wollen sie aber "fürchten".
Vermeidend heisst dann: Macht ganz normale, alltägliche Dinge aus panischer Furcht vor Menschen nicht.

Bei mir heisst das konkret. Als promovierter Akademiker droht mir die Obdachlosigkeit weil ich nicht recht arbeiten kann (Angst vor Kollegen). Zum Sozialamt traue ich mich kaum. Telefonieren traue ich mich nicht. Usw.....

lg,
gnk
 

Tetsuo

Großmeister
Registriert
9. Juli 2003
Beiträge
910
Wow das ist ja echt übel. Hm gibt es den irgendeine Chance etwas dagegen zu tuen?
 

gnk

Anwärter
Registriert
25. Januar 2004
Beiträge
7
Also ich war immer wieder monatelang in Krankenhäusern und machen seit Jahren Psychotherpie 5 mal die Woche. Medikamente haben wir auch versucht. Bis jetzt leider kein Erfolg.
 

gnk

Anwärter
Registriert
25. Januar 2004
Beiträge
7
Hallo zusammen!

Bitte um Entschuldigung dass ich den Thread "missbrauche".

Mir gehts leider sehr schlecht im Moment. Ich habe zwar um 14 Uhr einen Therapietermin, weiss aber ansonsten gar nicht weiter. Ich weiss schon, dass das nicht ganz das richtige Forum ist. Aber ich habe überhaupt niemanden zu fragen.

Was soll ich den machen:
Schwer krank (Persönlichkeitsstörung), arbeitslos, kein Geld, Angst die Wohnung zu verlieren und überhaupt keine Unterstützung von absolut niemanden. Weiss jemand von Euch wo ich hingehen kann. Ich kann nicht mehr länger allein daheim sitzen.
 

Zwerg

Meister
Registriert
12. Dezember 2003
Beiträge
279
Komm doch ma zu nem Treff (WV`ler).
Da sind alle sehr net (denk ich ma :twisted: )
 

gnk

Anwärter
Registriert
25. Januar 2004
Beiträge
7
Hallo!

Nein, nein. Der Kommentar von Zwerg ist schon ok. Vielleicht nicht gerade hilfreich aber was sollt ihr denn sonst gross sagen.

Ich schreibs mir von der Seele:
Ich war bei meiner Therapeuten. Die Therapie macht keinen Sinn weil zu hoffnungslos. Ist mir durch die Blume gesagt worden. Ich bin zwar krank. Aber das man mich so einstuft trifft mich schon sehr. Was soll ich nun tun?

Bin ich echt so ein Trottel?

Ich würde gerne sterben dürfen. Aber auch dabei hilft mir niemand. Alleine will ich nicht. Ich will mich nicht irgendwie hinmetzeln sondern in Frieden sterben. Warum versteht das keiner?
 

GreatForrest

Meister
Registriert
2. Mai 2002
Beiträge
425
Bei mir ist das so, daß ich mit den Meisten Leiten kein Gesprächsthema finde. Ich diskutiere zwar leidenschaftlich gerne, aber das Thema muß halt stimmen. Und das tuts in der Regel nicht.

Viele meinen ich sei immer so ruhig oder ernst, oder fragen gar warum ich immer so "böse" schaue. Das tu ich nicht, ich kann mich in diesem "Small Talk" einfach schlecht einordnen.

Ich nehme an daß mich schon viele Leute deshalb für langweilig hielten oder meinen "mit dem kann man ja gar nicht reden".
 

DOIDSCH

Geselle
Registriert
30. April 2003
Beiträge
56
gnk schrieb:
Was soll ich den machen:
Schwer krank (Persönlichkeitsstörung), arbeitslos, kein Geld, Angst die Wohnung zu verlieren und überhaupt keine Unterstützung von absolut niemanden. Weiss jemand von Euch wo ich hingehen kann. Ich kann nicht mehr länger allein daheim sitzen.

DANN GEH DOCH RAUS!!! MACH IRGENDWAS!!!! NUR NICHT ZUHAUSE RUMSITZEN!!!! KRIEG ENDLICH DEINEN ARSCH HOCH UND HÖR AUF DICH ZU BEMITLEIDEN!!!!! und halt dich von leuten fern, die das gleiche "ich bin schwer krank" spielen.
 

Don

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
3.077
öh, Meister doitsch....

wer an einer psychischen Störung leidet ist nicht mit dem Massstab des normalen Denkens zu messen.

Geh einfach raus ist da genau das was das Gegenüber in die Löcher treibt. Eine Störung im Selbstwertgefühl ist etwas was man nicht einfach so übergeht. Hier sind Gesprächstherapien sehr sinnvoll, die den Menschen sich selbst wieder wertschätzen lehren.

Das sind KEINE Therapien alá geblümmelte Couch und Pillchen.... .

Hier geht es um den Mensch an sich, was er mitbringt (an eigenen Werten und Empfinden) und der Möglichkeit durch Erlebnistherapie erstmal wieder einen Schritt nach Ausssen zu machen.

Ich hoffe nur das die Leute die hier so großkotzig über die Krankheit herfallen sie selbst bekommen; nicht zur Strafe - nur zur Übung!

mfg Don (...ich arbeite beruflich mit geistigen und psychischen Erkrankungen)
 

DOIDSCH

Geselle
Registriert
30. April 2003
Beiträge
56
Don schrieb:
(...ich arbeite beruflich mit geistigen und psychischen Erkrankungen)

Ja, Und? Ich auch - nämlich meinen eigenen - und deshalb halte ich mich von Leuten fern "Du bist krank" und "Ich bin krank" spielen. Mir ist durchaus klar, das Leute mit schweren Persönlichkeitsstörungen Unterstützung von außen benötigen, aber den entscheidenden Schritt - JA zum Leben zu sagen - müssen sie selber tun.

P.S. Die Autoritätskeule kannst du wieder einpacken.
 
Ähnliche Beiträge
Autor Titel Forum Antworten Datum
N Borderline- Persönlichkeitsstörung :( Ask1 - Hilfe in allen Lebenslagen 20

Ähnliche Beiträge

Oben