Rosenkreuzer - wer hat Insider-Infos?

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
War diese Londoner Loge dann noch mehr oder weniger ein Handwerkerbund? Waren die Steinmetze philosphisch/wissenschaftlich/philantropisch interessierter als andere Handwerker? Oder haben Intellektuelle die Maurerorganisation "gekapert"? Oder ist genau das "noch unklar"?
 

Malakim

Ehrenmitglied
Registriert
31. August 2004
Beiträge
4.984
Das kann ich alles nicht eindeutig beantworten. Ich weiß recht sicher, daß damals eben noch "echte" Steinmetze in den Logen waren. Ich müsste mal meine Quellen zu Hause prüfen ob ich zu Deinen Fragen mehr finden kann. :roll:
 

Eingeweihter

Meister
Registriert
24. April 2003
Beiträge
373
Mit Sicherheit kann heute gesagt werden, dass die mitelalterlichen Bauhütten (im Gegensatz zu anderen Spekulationen) die Wurzeln der Freimaurerei darstellen. Die alten Bauhütten schützten sich, d. h. ihre Berufsgeheimnisse) durch ein abgeriegeltes System (Passwörter, Erkennungszeichen, etc.), durch das es jedem "Eingeweihten" Steinmetz möglich war, sich in einer fremden Bauhütte (engl.: Lodge) als Freimaurer auszuweisen und dort Beschäftigung (und seinem "Grad" - Lehrling, Geselle, Meister - entsprechenden Lohn) zu erhalten. Dieser Schutz und die gelobte Geheimhaltung hatte den Nebeneffekt, dass es sich (in der noch voraufklärerischen Zeit) innerhalb der Bauhütte freier Reden lies, ohne Konsequenzen durch die "Staatsmacht" befürchten zu müssen. Man war ja verschwiegen. Nun waren die Dombauhütten ja nicht nur eine Art "Gilde", sondern man verstand sich als Bruderschaft, hatte gar ein eigenes Sozialsystem, das diejenigen Angehörigen absicherte, die aufgrund von Krankheit oder ihres Alters nicht mehr arbeiten konnten. Nun wurden aber gerade im 17. Jhd. die Aufträge der Bauhütten immer dünner, d. h. auch das "Sozialsystem" geriet ins Wanken. So öffneten viele Bauhütten ihre Türen auch für nicht-operative "Maurer", also Personen, die selbst keine Steinmetze waren, aber durch finanzielle Beihilfen dieses "Sozialsystem" der Bauhütten stützten. Was hatten diese berufsfremden Mitglieder aber von ihrer Logenzugehörigkeit? Ganz einfach: es handelte sich meist um aufgeklärte Geister der sich entwickelnden Bildungsschicht aus meist niederem Adel oder dem sich noch nicht entwickeltem späteren Bürgertum. Sie "kauften" sich quasi in eine geschlossene Gesellschaft ein, schlicht, um die freie Rede praktizieren zu können (nicht zuletzt spielten die Freimaurerlogen hundert Jahre später eine bedeutende Rolle in der Aufklärung). Irgendwann starben die "operativen" (sprich: die alten Berufs-Maurer) aus und die "sekulativen" (=angenommenen) Maurer blieben übrig. Ein paar davon gründeten dann in London die erste (spekulative) "Grußloge", die spekulative Freimaurerei war nun geboren und breitete sich in verschiedene Länder aus. Alles, was es heute weltweit an regulären Freimaurerlogen gibt, lässt sich damit auf die erwähnte Gründung der ersten GL in London zurückführen.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Danke, das wäre eine gute, nachvollziehbare Erklärung. Geheimzeichen und Sozialsysteme gab es ja überall im Zunftwesen...
 

Hyperkriticus

Lehrling
Registriert
27. Mai 2003
Beiträge
27
Geschichte der Maurerei

Hallo Eingeweihter,

"Mit Sicherheit" kann heute wenig über die Frühgeschichte der Maurerei gesagt werden. Soo eindeutig ist die Sache nämlich leider nicht, wie Du sie darstellst.
Empfehle dazu den Beitrag: "Drei Entwicklungsstufen des Meistergrades" von Prof. Jan Snoek im QC-Jahrbuch von 2004 und das dort zitierte Buch "The Craft" von John Hamill.

Bester Gruß, HK
 

Hosea

Erleuchteter
Registriert
25. Dezember 2004
Beiträge
1.515
alissa schrieb :

Was hat es nun mit der Silva - Gruppe auf sich ??

Immer wenn ich für einen ernsthaften Zweck meine Finger so zusammenhalte“ - jetzt werden die Finger zusammengebracht - „werde ich gleich diese Bewußtseinsebene erreichen, um alles zu vollbringen, was ich will.“

http://www.ganzheitliche-medizin.info/silva.html

Aber wo ist der Zusammenhang zwischen Rosenkreuzern und Silva? Meinst du, das es einen Zusammenhang gibt...

Amorc bietet "solche Kurse" an :"Erkenne Dich Selbst" und das Spektrum des Bewusstseins", obwohl ich nicht weiß, was genau dahinter steckt.

Lg Hosea
 

Aurata

Anwärter
Registriert
19. Dezember 2007
Beiträge
14
R + C

Hallo, Leute!

Ach, Schreck lass nach, was werden hier für Fragen gestellt und was werden hier für Antworten gegeben? :k_schuettel:

Okay, wer vernünftige Fragen zu AMORC und dessen Rosenkreuzertum hat, und was man so als Schüler Geheimnisvolles anstellt, der darf mir mailen: 144aurata@gmx.at
Wer vernünftig fragt, bekommt eine vernünftige entsprechende Antwort.

Vorher empfiehlt es sich, die Homepage von AMORC zu lesen und dort mal die Grundinformationen zu holen. Würde die Emails verkürzen. Übrigens gibt es da auch inzwischen ein öffentliches Forum.

Gleich vorweg - der Begriff "Rosenkreuzer" ist nicht geschützt, da verstehen die diversesten Gruppen was anderes darunter. So bestehen deutliche Unterschiede zum Lektorium und AMORC distanziert sich auch ausdrücklich vom OTO, hier sind die Unterschiede wie Tag und Nacht.

Mit lieben Grüßen

Aurata
 

Aurata

Anwärter
Registriert
19. Dezember 2007
Beiträge
14

Malakim

Ehrenmitglied
Registriert
31. August 2004
Beiträge
4.984
Gibt es einen "martinistischen" Hochgrad/Seitengrad innerhalb (oder angeschlossen and den) AMORC?
 

Aphorismus

Ehrenmitglied
Registriert
22. Dezember 2004
Beiträge
3.690
Ernsthaft? Einen Martinisten-Zweig beim AMORC? Hast du dazu irgendwelche Links oder andere Infos?
 

Aphorismus

Ehrenmitglied
Registriert
22. Dezember 2004
Beiträge
3.690
Ich würde eher sagen, dass er das Ganze wiederbelebt hat. Zwischen ihm auf der einen und de Saint-Martin und Pasqually auf der anderen Seite liegen knapp hundert Jahre. Deren Obermufti war er sicher nicht, es sei denn er hatte 'ne Zeitmaschine. :wink:
 

Malakim

Ehrenmitglied
Registriert
31. August 2004
Beiträge
4.984
Aphorismus schrieb:
Ich würde eher sagen, dass er das Ganze wiederbelebt hat. Zwischen ihm auf der einen und de Saint-Martin und Pasqually auf der anderen Seite liegen knapp hundert Jahre. Deren Obermufti war er sicher nicht, es sei denn er hatte 'ne Zeitmaschine. :wink:

Jup, in diesen 100 Jahren gab es vermutlich keinen praktizierenden Martinisten Orden. Jedoch wurde Papus (und auch noch andere von anderen) trotzdem Eingeweiht und aufgenommen. Papus hat dann, wie Du richtig sagst, das ganze wieder offener zu einer praktizierenden Gesellschaft gemacht und war deren Obermufti. Da es meines Wissens nach (?) keinen (?) anderen Martinisten Orden gab zu dieser Zeit und da Papus seinen Orden direkt auf den Ursprung (de Saint-Martin) zurückführt, nehme ich an das der AMORC Zweig sich auf beide berufen könnte. Wobei dann das praktische mit ziemlicher Sicherheit im hohen Maße aus der Feder von Papus entsprungen sein müsste.
 

Aurata

Anwärter
Registriert
19. Dezember 2007
Beiträge
14
Aphorismus schrieb:
In welcher Tradition steht der denn, eher de Martin oder Papus? :gruebel:

Saint-Martin gilt als Urheber.
Man muss aber wissen, dass die fortgeschrittenen Mitglieder IMMER an der Weiterentwicklung dessen arbeiten, was sie überliefert bekommen haben. Sonst wäre die Sache ja witzlos. Papus hat an den Ideen mitgearbeitet, aber das tun andere heute noch. Stagnation gibt es nicht. So interessiert man sich weiterhin sehr für Kabbala, christliche Mystik und auch Böhme...
 

Ähnliche Beiträge

Oben