Guten Morgen...
Jo_2521 schrieb:
basis schrieb:
@etwas-bewegen:
WAS ist denn an Deinen Zahlen und an Deiner Rechnung anders, als an der Berechnung, die ich angestellt habe?
NUR: Was Du bei Deiner Berechnung verschweigst ist:
Es könnte passieren, daß doch einige Direktmandate an "deine" kleineren Parteien gehen könnten und so haben wir wieder eine Sitzverteilung im Bundestag, der wie in der Weimarer Republik zu einem Tohuwabohu in der legeslativen Gewalt führt.
Das ist ja mal ein interessantes Verständnis von Demokratie. Du würdest am also am liebsten möglichst nur unter 2 Parteien auswählen können (oder noch weniger?), weil dann kein Tohuwabohu entsteht.
Nö... Von mir aus sollen so viel wie möglich Interessensvertretungen in den Bundestag kommen. Soll der doch aus lauter Einzelabgeordneten bestehen. Wenn die dann eine ordentliche Koalition zusammen bringen und diese auch eine stabile Mehrheit über 4 Jahre hinweg bilden können -also nicht wie in Italien z.B. aller paar Monate auseinander brechen- dann solls mir recht sein.
Aber: Es gibt unter den momentan nicht im Bundestag vertretenden Parteien KEINE!!!!! (Und das werde ich auch noch behaupten, wenn man mir ne Waffe auf die Brust setzt) KEINE!!! Partei, die annähernd bereit und fähig dazu wäre eine Koalition zu bilden und diese auch so zu führen das genau diese Punkte, die in deren Programmen stehen, auch in dieser Koalition verwirklicht werden können.
Man bedenke hierzu, wie schwierig die jetzigen Parteien es schon haben oder hatten oder nie genutzt haben (siehe Arbeotslosigkeitsversprechen...)
Also wird es ein solches Tohuwabohu geben! Selbst wenn sie in die Opostion gehen. Man bedenke nur mal, wie die Debatten zerpflückt werden würden, wenn sich der neue Bundestag das selbe Rederechtgesetz geben würde wie aktuell! Das gebe Wochenlange Debatten für nichts und wieder nichts, bis alle Parteien was dazu gesagt haben.
Jo_2521 schrieb:
basis schrieb:
@etwas-bewegen:
Wenn die Leute statt "deine" kleineren Parteien eher ungültig wählen, wird die Sitzverteilung trotzdem so aufgeteilt, daß zwar wenige Parteien im Bundestag einen Sitz erhalten, aber diese in etwa gleichstark vertreten sind.
Und das wäre besser? Inwiefern? Und wie kommst du auf die Idee dass die dann "gleichstark" vertreten sind? Soweit ich weiss ging's bei Demokratie immer um Interessensvertretung. Wie willst du bitte deinen Interessen vertreten sehen wenn die sich nicht mit denen der CDU oder SPD decken? Achso, es gibt keine Partei, die deine Interessen vertritt, und wenn doch dann wählst du sie nicht weil sie's ja eh nicht in den Bundestag schafft. Dafür wählst du aus Protest effektiv garnix und bist genau so jemand den du in deinem Großschreibsel aus D rauswerfen willst.
Hier möchte ich Dich bitten, mal in deine Schule zu Deinem Politik oder Gemeinschaftskundlehrer zu gehen und den nach der Berechnungsformel der Sitzverteilung des Dt. Bundestags zu fragen. (Der wird Dir dann zwar bestimmt ne ganze Stunde was verklickern versuchen, aber damit weißt Du dann, wovon ich rede)
Dort gibt es nämlich die sog. Nivilierungstheorie. Die besagt, daß die Sitzen auf die Parteien, die über 5% gekommen sind, aufgeteilt werden.
Sind nun die Unterschiede in den Prozentpunkten der Parteien nicht wesentlich groß, wird auch die Sitzverteilung annähernd gleich sein.
Je weniger Parteien da vertreten sind, desto geringer werden die Unterschiede zwischen zwei Parteien sein.
So. Nun kommen noch die Überhangsmandate hinzu und fertig ist die Sitzverteilungsberechung.
Jo_2521 schrieb:
Nochwas: Das Argument mit der verlorenen Stimme ist auch hier einfach aufzustellen:
Wählt man eine kleinere Partei, ist diese Stimme eine Verlorene Stimme, da diese Stimme KEINE direkte Auswirkung auf die Sitzverteilung hat. Wählt man dagegen ungültig, so fließt diese Stimme auf ALLE Parteien und somit auch direkt auf die Sitzverteilung (Siehe Berechnung der Sitzverteilung im Deutschen Bundestag nach Professor Sowieso...) - diese Stimmen sind also nicht verloren!
Ja. Siehe Florida. Wahrscheinlich auch alles "aktive Protestwähler"? Bloss blöd wenn's so aussieht als wären z.b. 3% aller Deutschen zu inkompetent ein Kreuzchen an der richtigen Stelle zu machen (kann man natürlich auch mit der allseits beliebten Pisa-Studie erklären).
Bitte, wenn du dich mit der aktuellen Situation nicht abfindest dann gründ ne Partei oder starte ne Revolution (ich wär für letzteres) - aber lass diesen Quatsch von wegen "verlorener Stimme" (jaja, der liebe Professor Sowieso).
Wieder: Frage mal deinen alten Politik-Gesellschaftskundelehrer über die Unterschiede zwischen dem amerikanischem und dem deutschen Wahlrecht... Mehr sage ich dazu nicht.
Jo_2521 schrieb:
Letztendlich - um mal den Thread ein wenig abzukürzen - muß jeder nach seinem Gewissen selbst entscheiden, was und wie er wählen geht. Du kannst ja "deine" kleinen Parteien wählen, aber bitte dränge niemand dazu! Ich würde auch niemand dazu drängen, FDP zu wählen...
Ich halte es für legitim jemanden dazu drängen wählen zu gehen, solange der über die politische Situation wenigstens halbwegs bescheid weiss (i.e. für den "Flugaffäre" und "Hochwasser" nicht die einzigen Auswahlkriterien sind)
Und ich werde ganz bestimmt keine große Partei wählen
cu und nicht persönlich nehmen (ich sollte mal langsam ins bett)
Jo
[/quote]
Ich habe ja nicht geschrieben, daß hier sich jemand darüber beschwert, weil er zum Wählen gehen bedrängt wird. Dagegen habe ich auch nichts einzuwenden. Aber ich habe etwas dagegen, wenn sich jemand brüskiert, einer anderen Person eine bestimmte Partei oder mehrere bestimmte Parteien aufdrängt zu wählen und nicht einsieht, das es auch andere Meinungen zu diesem Thema gibt.
Und noch meine persönliche Meinung:
Ich hoffe, daß die momentan im deutschen Bundestag vertretenen Parteien auch wieder in den neuen Bundestag gewählt werden. Nicht mehr Parteien und auch nicht weniger (obwohl ich es der PDS am wenigsten gönne). Zusätzlich hoffe ich darauf, daß es vielleicht eine andere Mehrheitenverteilung gibt, daß es evtl. einen gelb-grünen Denkzettel für die rot-schwarzen Parteien gibt und daß es keine große Koalition oder eine Koalition mit der PDS gibt.
...und übel werde ich andere Meinungen, sofern fundiert, auch nicht nehmen, würde aber trotzdem ein wenig Respekt und Anstand meines Kritikers proklamieren.
Robert