TeZen schrieb:
Mit dem DreiKlassenSystem meine ich:
1. Klasse läßt das Geld für sich arbeiten und lebt von der Kraft der 2. & 3. Klasse.
2. Klasse arbeitet hart für Geld um nicht in die 3. Klasse abzurutschen
3. Klasse arbeitet für einen Hungerlohn (z.B. 600 €uro netto) d.h. stellt Kraft und Zeit ohne Gegenwert zur Verfügung und kann ohne fremde finanzielle Hilfe (von einem bankrotten Staat) nicht überleben.
Erkannt. Ich glaube aber, daß es nur vergleichsweise wenige Deutsche gibt, die ausschließlich Geld für sich arbeiten lassen. Die meisten arbeitslosen Einkommen werden sich aus Immobilien- und Aktienbesitz ergeben. Wahrscheinlich hast Du diese Einkunftsarten mit einbezogen. Diejenigen, die von Unternehmergewinnen leben, hast Du aber wohl außen vor gelassen, und dann ist da die relativ breite Schicht, die eher nicht gefährdet ist, in die Armut abzurutschen. Nicht zu vergessen, daß viele von Kapitalrenditen
und Arbeit leben, und schließlich die Frage, wo man z.B. die Rentner einordnen soll.
Der "Dritte Stand" existiert ja zur Zeit als Arbeitslosengeldempfänger. Ich behaupte, daß eine ganze Menge seiner Angehörigen bereit wäre, für einen "Hungerlohn" zu arbeiten, wenn er ihm nicht komplett von der Unterstützung abgezogen würde, wenn sie mit Arbeit also mehr Geld in der Tasche hätten.
Wenn Du schreibst, bei Arbeit für Hungerlohn würde die Arbeitskraft ohne "Gegenwert" (mir fällt jetzt auch kein besseres Wort ein) zur Verfügung gestellt, dann sehe ich das etwas anders. Nicht jeder ist so produktiv, daß er von seiner Arbeit wirklich leben kann, sei es daß er geistig oder körperlich behindert, sei es, daß er zeitlich anderweitig eingespannt ist. Ich hielte es für ungerecht, seinen Arbeitgeber die Differenz zwischen seiner Produktivität und seinen Bedürfnissen tragen zu lassen, halte das vielmehr für eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. So wie Kleinrenten aus Steuermitteln aufgestockt werden, sollte das auch mit "Hungerlöhnen" gemacht werden.
- Güter werden in Europa übrigens genug produziert nur leider klappt die Verteilung nicht so wie gewollt.
Güter wurden auch vor hundert Jahren schon "genug" produziert, wenn man die Zeitgenossen fragt. Heute hat aber ein Hartz IV - Empfänger - glücklicherweise - mehr als damals ein Facharbeiter. Güter werden ihm mit Sicherheit genug zugeteilt. (Und ich will nicht sagen, daß die Behörde sich nicht schlimme Mißgriffe erlaubt. Wenn ein Fürsorgeempfänger aus einer Wohnung geworfen wird, die wenige Euro über dem zulässigen Satz kostet, und einige tausend Euro für den Umzug zugeschossen werden müssen, wird uns wieder mal gezeigt, daß Schilda überall ist.)
Es wäre nun aber zu unser aller Vorteil, wenn noch mehr Güter und Dienstleistungen angeboten würden. Wenn das Angebot stagniert, geht uns tatsächlich die Arbeit aus, und Rationalisierung führt ohne Umwege zu immer mehr Arbeitslosen. Nur wenn wir diesen Arbeitslosen erlauben, neue Güter und Dienstleistungen anzubieten, ermöglichen wir ihnen ein Leben aus eigener Kraft, sonst bleiben sie Almosenempfänger.
- Deutschland mit 80 Millionen Bürgern KANN nicht von einem Menschen / einer Partei gesteuert werden. Alleine die kulturellen Gründe (Bayern, Norden, Osten) und die Landschaftsvielfältigkeit birgt komplett unterschiedliche Probleme wie Lösungen. Ja, ich gebe Dir Recht, daß der Staat in kleineren Gebieten verwaltet werden muß.
Und um wieviel mehr trifft das erst auf Europa zu!
- 7 €uro Brutto werden heute schon gezahlt. Und deswegen gibt es auch heute schon Hungerlohn-Arbeitsplätze
Ich kenne eine Reihe Leute, die so sieben bis acht Euro verdienen. Die haben aber teilweise Wohneigentum und machen halt eine Menge selbst, fahren nicht groß in Urlaub usw. Die würden nicht von Hungerlöhnen sprechen. Aber wenn sie vom Staat einen Zuschuß bekommen würden, statt noch Grundsteuer zu zahlen, wären sie sicher happy.
- Bei den 1€Jobs sind wir dann ja der gleichen Meinung - sorry, daß ich das noch nicht mitgekriegt habe. In diesem Thread hast Du das aber glaube ich noch nicht betont
Womöglich nicht.
- Die privaten Arbeitsvermittlungen (in meiner Stadt Pro.Fi und Job.Sozial), welche die 1€Jobs verwalten und bei der man einen 1€Job-Vertrag unterschreibt, bekommen pro 1€Jobber ~300 €uro Vergütung pro Monat. Das sind bei ~500 Stellen ~150000 €uro pro Monat.
Als Vergütung für die Verwaltung und Vermittlung, oder fließt davon ein Teil an die Jobber? Aber über die BA kann man ja eh nur den Kopf schütteln. Die reine Arbeitslosenversicherung hat drei Milliarden Überschuß, das und die staatlichen Zuschüsse geht in Umschulungen, Existenzgründungsbeihlfen etc. Reine Verschwendung.
- Einige wären bereit für weniger als 8 €uro Brutto zu arbeiten - aus Zwang und glücklich kann man mit dieser Entlohnung heutzutage nicht werden. Man kann damit existieren / vegetieren aber kann nicht am öffentlichen Leben teilnehmen. Es wären staatliche Hilfsmittel nötig.
Wie oben erwähnt, ich habe Bekannte, die lassen sogar ihre Kinder studieren mit nicht viel mehr. Vegetieren würde ich das nicht nennen. Und eine Aufstockung halte ich ja gerade für sinnvoll. (Wortspiel beabsichtigt.)
- Ich glaube Du warst derjenige, welcher 70 Stunden die Woche arbeitet, oder (irre ich mich)?
Du irrst.
Ich will NICHT, daß Menschen arbeitslos bleiben, sondern daß vorhandene Arbeit demokratisch-gerecht verteilt wird.
Was ist demokratisch, was ist gerecht? Nicht mal, was demokratisch beschlossen wird, muß immer gerecht sein.
Wenn Du vorhandene Arbeit verteilen willst, verhinderst Du, daß neue Arbeit entsteht. Wenn eine neue Maschine die halbe Arbeitskraft einspart, und Du jedem der beiden bisherigen Arbeiter eine halbe Stelle gibst, wird er entsprechend weniger Lohn bekommen. Oder Du verhinderst Rationalisierung, dann können unsere Unternehmen nicht mehr mit ausländischen mithalten, und wir müssen uns vom Weltmarkt abkoppeln.
- Die Arbeitszeiten will ich nicht festlegen und ich habe das nie gesagt. Ich will Gerechtigkeit schon bei der Arbeitsverteilung. Und ehrlich gesagt: Gut das festgelegt ist, daß wenigstens Sonntags kein "Kommerz-Tag" sein darf. Oder willst Du das ändern wollen?
Ja, aber Arbeitsverteilung ist doch auch Arbeitszeitbegrenzung, oder nicht? Wie soll das sonst gehen? Was den Sonntag angeht, ich möchte Sonntags gern den Laden öffnen dürfen. Ich bin nicht religiös.
- Ich will, je länger man arbeitet, umso mehr Steuern müssen erhoben werden. Und ab 55 Stunden müßte man quasi 90% an Steuern abführen, damit die Leute genug kriegen, welche aufgrund dessen arbeitslos wie finanzlos sind.
Na guck, da haben wir ja die Kontrolle der Arbeitszeiten. Die muß dann auch für Selbständige gelten, denn im Handwerk werden wir sonst jede Menge Einmannunternehmen haben. Die Schwarzarbeit wird auch blühen. Konsequent wäre es dann, auch Heimwerkerarbeiten an der eigenen Wohnung, am eigenen Auto diesem Regime zu unterwerfen, die gehen ja auch Arbeitslosen verloren.
Dann werden sich die überfleißigen Arbeiter wie Firmen noch überlegen, ob sie überfleißig arbeiten wollen oder Ihre Arbeit teilen.
Fleiß als Laster?
- Das mit der Schwarzarbeit ist ein Thema für sich, worüber Du einen ganzen Thread eröffnen könntest. Frage: Wie sehe das Land übrigens ohne Schwarzarbeiter aus? Besser oder schlechter?
Schlechter. Schwarzarbeiter schaffen Güter, und Güter sind per definitionem - gut. Außerdem schaffen sie sie noch billig. Versteuert könnten sich viele ihrer Kunden das gar nicht leisten. Ohne Schwarzarbeit würde weniger hergestellt und es würden weniger Dienstleistungen erbracht, das kann nur schlecht sein.
- Bei Selbständigen ist das mit der 55-Stunden-Besteuerung keine Sache. Du bezahlst ja auch keine Lohnsteuer sondern nur Gewerbesteuer etc. , oder?
Und wenn ein KFZ-Mechaniker seine Leute entläßt und ihnen einen Arbeitsbereich in seiner Halle vermietet, damit sie sich selbständig machen können, dann haben sie die Beschränkung fein umgangen.
Die Besteuerung müßte bei Angestellten-Verhältnisse auch zum SCHUTZ der Arbeitnehmer angewandt werden. Oder willst Du arbeitslos werden, weil drei Menschen um dich herum insgesamt ~45 Stunden Mehrarbeit verrichten? Und das ist meiner Ansicht nach schon Realität.
Schutz der Arbeitnehmer voreinander also? Und wer schützt mich davor, daß die drei sich selbständig machen und mir die Arbeit wegnehmen? Sicher, das geht nicht in der Automobilindustrie, aber im Handwerk sehr gut.
- Als Reserveoffizier hast Du sicherlich mehr Einblick in die politische Lage.
Das eine ergibt sich nicht aus dem anderen.
Und dann weißt Du ja, daß die Bundeswehr eventuell auch innerhalb Deutschlands eingesetzt werden soll. [...] Definitiv wird dann die Bundeswehr auch gegen das eigene Volk eingesetzt werden.
Das ist nicht gesagt, und nochmal, ich habe das auch nicht geschworen. Wenn sie das vorhaben und sich an mich erinnern, haben sie Pech gehabt. Dann kriegen sie höchstens meine Schulterklappen wieder.
Z.B. beim Castortransport - in der Vergangenheit haben auch schwarz-vermummte Eliteeinheiten mit Knüppeln, Gas und Kampfhunden "das Recht und die Freiheit" verteidigt.
Bundeswehreinheiten? Beweise, bitte. Abgesehen davon bin ich der Meinung, daß die Castortransporte legal sind.
- Du drohst also an, Selbstjustiz in Form von Waffengerwalt zu üben, wenn Menschen (wie Forcemagick und ich) versuchen Dein Haus aus überlebenswichtigen Gründen zu plündern.
Ich "drohe" an, von meinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch zu machen. Wasser und Lebensmittel könnt Ihr jederzeit von mir haben, soviel Ihr braucht.
Frage: Was macht Ihr denn mit mir, wenn ich mich mit Händen und Füßen wehre? Wenn Ihr dann abzieht, muß ich ja nicht mal zur Mistgabel greifen.
Solchen Leuten wie Dir muß man (ist sogar gesetzlich verpflichtet) den Waffenschein entziehen, damit kein Unheil passiert.
Ein wehrloses Volk... der Traum aller Berufsrevolutionäre...
- Ich bin kein Hausplünderer, kein Waffenliebhaber und immer extrem friedlich gewesen.
Nennst aber einen Bürgerkrieg gegen "Leute wie mich" gerechtfertigt.
In einem Bürgerkrieg würden Forcemagick und ich das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes verteidigen.
Dazu müßte jemand sie angreifen, oder? Wenn das passiert, stehen wir vielleicht auf derselben Seite. (Ach, eher werden wir alle vom Blitz erschlagen, ehe es zum Bürgerkrieg kommt.)
Du kannst an "unserer Kompetenz in einem Bürgerkrieg länger als 5 Minuten zu überleben" zweifeln - das beruht eben auf Gegenseitigkeit, denn wir stehen quasi auf verfeindeten Seiten innerhalb Deutschlands.
Wie willst Du denn mit der Polizei fertigwerden, wenn Du es erstmal so weit getrieben hast, daß tatsächlich Schüsse fallen? Hast Du die Spur einer entsprechenden Ausbildung?
Und auf der Seite der Unfreiheit und der Staatsgläubigkeit mußt Du ja nicht stehenbleiben. Überläufer sind willkommen!