Neulich im Restaurant

Syrinjha

Geselle
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17. Mai 2002
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Neulich im Restaurant

Nichts böses ahnend, einfach des Abschaltens Willen, ging ich neulich ins Restaurant. Der einzig annehmbare Tisch, war unweit des Tresens am Festern, von woher ein Weihnachtsblinken ständig im Augenwinkel war.
---blink-blink-blink-blink----
Nichts des do trotz bestellt ich, wie immer etwas was ich nicht kannte, es sollte also drei verschiedene Sorten gegrilltes Fleisch geben, dazu Gemüse, schwarze Bohnen, Mais, Bratkartoffeln und Reis. Da ich mir denken konnte das es sich wieder einmal um Butterreis handeln würde, fragte ich freundlich den Kellner ob ich anstatt des Reis auch etwas anderes bekommen könnte, andernfalls würde ich es vorziehen Fisch zu dinieren. Meine Bestellung wurde mit Änderung notiert und der Kellner ging von dannen.
Oft sahen wir ihn mit Leckerein an unserem Tische vorbeistolzieren, doch nicht mir unseren, auch der heißbegehrte Aschenbecher blieb leider aus.
Also was macht man, wenn man elendig lange auf sein Essen wartet? Man nimmt sich einen Stein aus dem Blumenkasten zur Linken und beginnt Fußball auf dem Tisch zu spielen; bis... wir ein unsagbar grausames Plärren vom Tisch schräg gegenüber vernahmen.
Ein kleines Kind wurde von seiner Oma dazu animiert zu singen, so weit man das krächzende „Kalumdata, Kalumdata“ damit definieren konnte. „Ei fein singst du da. Kannst Du das noch mal?“ Klang es nur noch von der Oma mit der äußerst passenden 2000-Brille, kein Wunder das, das Kind so schlecht sang.
Das Kinde ging zu also von Tisch zu Tische, offensichtlich war die Erleichterung im Gesicht der Eltern (endlich geht das Kind).
Da kommt einem doch nur noch der Gedanke, warum es für Kinder keine Schilder gäbe, mit der Aufschrift „Wir müssen draußen bleiben!“. Nichts des do trotz zog das Kind seine Kreise, natürlich auch zu unserem Tisch, und als es wieder sein „Kalumdata“ von sich gab, schauten mich die Eltern mit einem erwartenden Lächeln an. Aber, ich konnte nicht anders und sagte nur „Ich mag Kinder, mit Ketchup schmeckt mir alles!“
Nun schaute mich auch die Oma, boshaft aus ihrer 2000-Brille an, und nahm das verschreckte Kind in ihre Arme, doch wiedererwartend das, das Geplärre nun ein Ende hatte, sang das Kind unermüdlich weiter. Wieder erinnerte ich mich an das zu erstellende Schild. „Da ist ja ein Hund willkommener, sollen die Kinder doch alle einen Kreis draußen bilden und dort singen; singen für ein Restaurant für Kinder, mit einem Spendenhut in der Mitte, oder aber auch der Brille, groß genug ist sie ja“, brubbelt ich vor mich hin.
Nach langem Warten und einigen Steinen die vom Fußball nun auf dem Boden als Rutschpartie lagen, kam dann doch endlich unser Essen. Wie sollte es auch anders sein, mit Reis, Butterreis um genau zu sein, der überall auf dieser Pfanne unter dem Essen lag. Mein Gegenüber griente vor sich hin als ich krampfhaft versuchte, die Erbsen und ähnliches Kleingemüse aus dem Reis zu rupfen. Demonstrativ verteilte ich den Reis auf der 22 DM Pfanne, als ich fertig war. Der Kellner guckte etwas ungläubig als er das Geschirr wieder abholte. Entschuldigte sich mehrmals, doch das vermochte meine Stimmung auch nicht mehr zu retten. Erst Recht nicht als dann das Versöhnungseis von meinem Gegenüber bestellt wurde und, Rumstückchen in dem Pistazieneis waren und auch spärlich anstatt reichlich Früchte in der Schale waren.
Alsbald bezahlten wir unser 83 DM Menü und gingen von dannen, nie wieder gesehen.
Und was lehrt uns die Geschicht?
Willst du auswärts essen, so nimm ein bekanntes Gericht.
Ein Restaurant an dem die Schilder eindeutig, Hund, Kind und Brillen vernicht.
:twisted:
 
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