Leben

MisterE

Meister
Registriert
28. August 2002
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114
zum trotze der nacht, habe ich den ganzen tag im schlafe verbracht.
um zu streifen in dunkelheit von gasse zu gasse,
in einer welt von menschen die ich abgrundtief hasse.

keine seele im trüben licht der laternen zu sehen,
ihre körper schlafend im bett,
denn jeden morgen zur arbeit müssen sie gehen.

im rhytmus der zeit verbingen sie ihr leben,
längst haben sie verlernt nach neuem zu streben.
die ketten der gesellschaft haben sich um ihre glieder geschlungen,
die schreie ihrer gedanken sind längst im unterhaltungslabyrinth verklungen.

geboren auf dem karussel im teufelskreis,
zahlen sie für jede runde die sie drehen einen zu hohen preis.
ihre augen geblendet von blinkenden lichtern,
spiegelt sich unwissenheit in ihren gesichtern.

die wahrheit denken sie gefunden zu haben,
keine zweifel, keine offenen fragen.
hängend an den fäden des systems sind sie zu marionetten geworden,
der geist eines jeden ist schon seit langem verstorben.

sie vegetieren dahin, existieren nur noch,
verbringen den rest ihrer tage in einem schwarzen loch.

durch die kälte der nacht setze ich meine reise fort,
zitternd und träumend von einem fernen ort.

-MisterE
 

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