Informatikstudium

Leik

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Moin moin Ihrs,

Ich hoffe wir haben ein paar Informatiker hier?!?

Kann mir hier jemand von Euch sagen wie groß der Mathematikanteil während eines Informatikstudiums ausfällt?
Außerdem wüsste ich noch gern was man noch als Grundvoraussetzungen benötigt und welche (speziell mathematischen) Kenntnisse gelehrt werden, bzw. gelernt werden müssen.

Außerdem wüsste ich gerne ob Ihr in Eurem Fall die Regelstudienzeit einhalten konntet oder "überziehen" musstet.

Vielen herzlichen Dank für die Antworten schon mal.

Gruß,
Leik
 

Mr. Anderson

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Möglicherweise haben die verschiedenen Unis leicht unterschiedliche Ausmaße von Mathematik. Bei der HU Berlin ist es (beim Diplomstudiengang) so, daß Du in den ersten 3 Semestern des Grundstudiums Mathe machen mußt, und im Hauptstudium nur ein mathematisches Ergänzungsfach.
Hinzu kommt aber die Theoretische Informatik, und die ist eigentlich auch nur ein Ableger der Mathematik.
Die anderen beiden Fächer sind Praktische Informatik und Technische Informatik.
Dann kommt noch das Diplom-Nebenfach hinzu. (Das kann auch Mathe sein! Je nach Wahl! Es ist dann so geplant, daß Leute mit Nebenfach Mathematik andere Lehrveranstaltungen besuchen, und andere Mathe-Prüfungen schreiben als die mit anderem Nebenfach).

Bei uns war's so: zwei Vorlesungen Mathematik pro Woche (à 2 Semesterwochenstunden) und eine Übung (2 SWS). So war's in den ersten 2 Semestern. Im 3. Semester war die Übung 14täglich; und eine der beiden Vorlesungen ebenfalls 14täglich.
Je nach Professor und Uni kann es also Abweichungen geben.

Wenn Du in der Schule gut aufgepasst hast, sollte es keinen Grund zur Verzweiflung in Mathe geben; man kann sich hineinfinden (es sei denn Du hast so eine Art Abneigung gegen Mathematik ;) ).
Ich hatte auch nur Grundkurs Mathe, bin aber mit "Mathe für Informatiker" ganz akzeptabel zurechtgekommen.
Die Uni-Aufgaben sind allerdings etwas anspruchsvoller. "Man kommt schnell voran", so könnte man es positiv formulieren.
Dennoch ist es im Grunde so, daß die Studiumsmathematik an jene der Schule anschließt.

Du solltest übrigens nicht erschrecken, wenn Du in der Vorlesung nichts - oder fast nichts - verstehst. Einige Matheprofessoren sind manchmal ein bißchen verpeilt und können sich nur schwierig in die Studenten hineinversetzen. Der wichtigste Stoff wird in der Übung vermittelt; darauf kommt es an; dort werden auch Beispielaufgaben durchgerechnet. Ein guter Übungsleiter ist wertvoll.
 

Gurke

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Ohoh, da kommen wieder Erinnerungen hoch.
Mathe ist da die Hölle. Wenn man sich schon in der Schule fargete, wozu man den Mist mal braucht, wird an der Uni noch ein Stein mehr draufgesetzt.

Das was man mal in der Schule gelernt hat, ist in der Regel nach ein paar Minuten abgehakt.
Wie Vorposter schon bemerkte, Übungen sind wichtig, Vorlesung alleine bringt es nicht, da wird nur alles schnell runtergerasselt, war meist nur mitschreiben oder Notizen ins Script einfügen. Hörte da auch oft meine Lieblingssätze, "Das ist gant trivial." und "Da sehen wir doch sofort, wenn das dies so umstellen können wir das später (irgendwann nach zwei drei Rechenschritten) wegkürzen." "Da sind wirr ganz pfiffig ... (wieder folgen irgendwelche Rechentricks, die nur bei dieser einen Aufgabe funktionieren, und wenn man die nicht kennt, kann man sie nicht lösen)"
In dem Übungen kommt man doch eher hinter das System, manchmal verraten die Hiwis auch ein parr Kniffe, die man vom Dozenten so nicht mitbekommt.
 

Leik

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Seine_Neutralitaet schrieb:
Dann kommt noch das Diplom-Nebenfach hinzu. (Das kann auch Mathe sein! Je nach Wahl!

Sicher nicht! ;-)

Seine_Neutralitaet schrieb:
Wenn Du in der Schule gut aufgepasst hast, sollte es keinen Grund zur Verzweiflung in Mathe geben; man kann sich hineinfinden (es sei denn Du hast so eine Art Abneigung gegen Mathematik ;) ).
Habe in der Schule nicht so gut aufgepasst...das ist ja mein Problem. ;-)

Seine_Neutralitaet schrieb:
Dennoch ist es im Grunde so, daß die Studiumsmathematik an jene der Schule anschließt.

Abi ist bei mir über 7 Jahre her... 8O

Seine_Neutralitaet schrieb:
Du solltest übrigens nicht erschrecken, wenn Du in der Vorlesung nichts - oder fast nichts - verstehst.

Danke für die Warnung. :mrgreen:


Alles in allem kann ich von mir behaupten das ich gehörigen Bammel vor Informatik-Mathe habe, deshalb frag ich nach Erfahrungsberichten. Weil ich im Moment noch absolut überhaupt nicht einschätzen kann was da womöglich auf mich zukommt... :oops:

Trotzdem Danke erstmal, vielleicht fällt Euch ja noch mehr ein oder es melden sich noch andere mit Berichten und/oder Tips.

Gruß,
Leik
 

Leik

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Gurke schrieb:
Ohoh, da kommen wieder Erinnerungen hoch.
Mathe ist da die Hölle. Wenn man sich schon in der Schule fargete, wozu man den Mist mal braucht, wird an der Uni noch ein Stein mehr draufgesetzt.

Du machst mir ja Mut... :(

Gurke schrieb:
Das was man mal in der Schule gelernt hat, ist in der Regel nach ein paar Minuten abgehakt.

Hmm, wie soll ich das verstehen? Ich bekomme keinen Auffrischungskurs?!?! PANIK!!!!! 8O
 

Gurke

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Es werden in der Regel Kurse in Mathematik und noch paar anderen Sachen in den Semesterferien angeboten, I-Amt sollte da mehr wissen.
Ist halt so, was man in der Schule teilweise über wochen durchgekaut hat, sind da gerade mal einfache Grundlagen die schnell durchgenommen werden. Wenn man nicht geschnallt hat, doch hinsetzten und nochmal dafür ein paar Stunden Zeit nehmen, man verliert sonst schnell den roten Faden. Gegen Semesterende hat man dann eh viel Streß, kann man nicht alles nachholen.
 

Leik

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Da ich im Moment Berufstätig bin, hätte ich noch genug Zeit mir alles in Ruhe anzuschauen und mich speziell auf Mathe vorzubereiten. Das Problem ist halt im Moment noch das ich ja überhaupt nicht weiß was genau ich brauchen werde. Analysis, Stochastik vermutlich...aber mehr weiß ich auch nicht...
 

Gurke

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Hatte mal Wirtschaftsinformatik angefangen. Mußten da auch mit den Informatikern Lineare Algebra durchnehmen, später Analysis 1 & 2.
An der FH war es änlich, hießen nur die Fächer etwas anders. Gab da für Informatiker noch Mathematik für Informatiker zusätzlich, soll aber im Vergleich zu Mathe 1 -3 eher einfach gewesen sein.
 

Leik

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Ich weiß nicht so genau was ich davon halten soll, die einen sagen sie hatte Mathe LK und Probleme mit Informatik die anderen sagen sie haben keinen blassen Schimmer aber das Studium war "einfach"...

Ich denke ich habe noch ein Jahr Zeit in dem ich mich vorbereiten kann und das sollte ich nutzen.

An der Uni kann man mir doch bestimmt sagen auf was ich mich vorbereiten muss und welche Bücher ich dort speziell brauche, oder? Ich denke das ist doch auch von Uni zu Uni unterschiedlich, oder?

Mir fällt noch eine Frage ein:

Wieviel Zeit muss ich ungefähr für Vorlesungen, Nachbereitung, Übung usw. pro Woche aufbringen? Ich frage deshalb weil wir ein kleines Kind haben und das wir uns natürlich auch kümmern müssen. Da ich studiere muss meine Frau aber wieder arbeiten gehen...

Wenn ich so ca. 20 SWS an Vorlesungen einplane was kommt noch an Zeit dazu???

Vielen Dank für die Antworten.

Gruß,
Leik
 

Mr. Anderson

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Die Professoren geben normalerweise eine Literaturliste heraus.

Ich kann zwar nicht voraussehen, wieviel Zeit Du aufwenden mußt, aber bei mir war's im 1. Semester etwa so:
22 SWS Lehrveranstaltungen.
Zusätzlicher Aufwand für Praktische Informatik: ca. 3-4 Stunden (weil man sowohl Praktikumsaufgaben als auch Übungsaufgaben bekommt)
Theoretische Informatik: ca. 1-2 Stunden
Mathematik: ca. 2-3 Stunden.

Das ist jetzt keine Weltformel. Ersteinmal sind das nur meine persönlichen Zahlen. Außerdem: Die Zeit hängt auch davon ab, wieviel Du für Dich selbst erreichen willst. Es gibt Leute, die hören auf, Hausaufgaben zu machen, ab dem Zeitpunkt, wo sie genug Punkte für den Leistungsnachweis zusammenbekommen haben. Da kann es natürlich sein, daß sie prüfungsrelevanten Stoff überspringen.
Oder sie wenden weniger Zeit auf, weil sie vermuten daß wenn sie jede Aufgabe so la la machen, sie am Schluß trotzdem noch genug Punkte bekommen.

Wer fleißig ist, braucht bestimmt mehr Zeit als ich; und wer intelligent ist, vielleicht weniger ;)

Dann kommt natürlich hinzu, wieviel einem die Professoren zumuten wollen. Ich weiß daß einige Professoren umfangreicher unterrichten, und andere weniger.
( Ich hatte leider fast immer die umfangreicheren Typen ;) )
Gerade bei Theoretischer Informatik konnte ich den Stoff nicht leiden, und daher hatte ich auch Schwierigkeiten mit dem Fach.
Je nachdem, was einem leichter oder schwerer fällt, richtet sich auch ein bißchen der Arbeitsaufwand. (z.B. daß man für ein verhaßtes Fach nicht freiwillig arbeitet, leider)
Es wird ganz allgemein immer behauptet, als Faustregel, daß Du für jede SWS die Du an Lehrveranstaltungen besuchst, eine Stunde für die Nacharbeitung einplanen mußt.

Die Zahlen, die ich genannt habe, waren für's 1. Semester. So ab dem 2./3. Semester habe ich dann so richtig mit dem Nebenfach Politikwissenschaften angefangen, und da kommt auch nochmal etwas Aufwand hinzu. Allerdings gilt hier vielleicht nicht die Faustregel: 1 Stunde Nacharbeitung für 1 Stunde SWS, weil für Diplom-Nebenfächer weniger Leistungsnachweise erwartet werden. Im Allgemeinen sind die SWS über die Semester nicht gleichmäßig verteilt; so kannst Du Dich in bestimmten Semestern mehr dem Nebenfach widmen.

Du müßtest also auch überlegen, ob Du Diplom, Lehramt, Bachelor oder Master machen willst; je nachdem was Deine Uni anbietet. Die Studienordnungen, und somit auch was von Dir verlangt wird, sind dementsprechend verschieden.

Aber schon mal viel Glück im Voraus!
 

Leik

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Also ich habe mich für den Bachelor of Science entschieden, da ich dort eine Regelstudienzeit von 6 Semestern habe. Ich möchte mit Computern arbeiten, nicht forschen... ;-)
Aber natürlich ist für mich auch ausschlaggebend das mein Sohn vermutlich direkt nach meinem Studium eingeschult wird. :mrgreen:
Und da wollte ich eigentlich auch fertig sein. Ist ja auch eine Geldfrage. Wie gesagt ich bin derzeit berufstätig und verdiene (unglücklicherweise) nicht schlecht. Unglücklicherweise deshalb weil ich gemobt werde aber mir heutzutage natürlich kein anderer Chef dieses Gehalt zahlt (mir wurde ein Aufhebungsvertrag angeboten mit ordentlicher Abfindung). Von daher will ich das so schnell wie nur möglich durchziehen.

Ich gehe davon aus das eine SWS eine tatsächliche Zeitstunde ist, ist das richtig?

Ich glaube im Moment hab ich keine weiteren Fragen Euer Ehren. :mrgreen:

Vielen Dank bis hierhin.

Gruß,
Leik

P.S. Ich melde mich ansonsten per PN. Ist das in Ordnung?
 

Mr. Anderson

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Zwei SWS sind eigentlich 90 Minuten.
Eine Vorlesung von 12-14 Uhr z.B. geht von 12:15 bis 13:45; das sind aber trotzdem 2 SWS.
Ich kenne übrigens keine Veranstaltung, die 1 "Stunde" dauert. Wenn von 1 SWS die Rede ist, kann damit entweder gemeint sein, daß die Veranstaltung 14täglich ist, oder daß sie zwar wöchentlich stattfindet, aber nur in der ersten Hälfte des Semesters.
Das nur so nebenbei.
 

Trasher

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Bei uns sind knapp 90% durch die Logikprüfung gefallen. Da war Mathe noch das geringste Problem. :mrgreen:
 

Gurke

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Liegt teilweise auch an den Dozenten.Gibt welche, bei denen hab ich mich für Prüfungen überhaupt nicht eingetragen, aus verschedenen Grünnden. Entwerder haben sie den Stoff für mich nicht nachvollziehbar rübergebracht oder aber konnte mit den den Aufgabenstellungen nicht so viel anfangen. Halt ein Semester gewartet, bis die Vorlesung bei wem anders lief.
 

OTO

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Ja ja, diese Faulen Studenten, hier mal ein Semester fallen lassen und dann mal dort, dazwischen noch Ferien oder Schaffenspause einlegen.
So kennt man das. :wink:
 

Gurke

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Mußt dir das anders vorstellen. Hast deine Prüfungsordnung, da steht drin wofür man alles Scheine braucht. Wann und wie man das anstellt ist deine Sache.
Gab eigentlich nur wenige Einschränkungen. Für Folgefächer brauchte man halt die vorrausgegangenen und für einige Labore eine bestimmte Vorlesung, andere liefen dagegen parallel zum Unterricht.
 

Leik

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Habt Ihr denn irgendwelche Bücherempfehlungen die man sich schon mal reinziehen kann?

Einen oder mehrere Vorbereitungskurse werde ich vermutlich eh machen, aber vielleicht kann man schon mal in den Büchern stöbern...?!

Gruß,
Leik
 

Gurke

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Mein letzter Proff schwor auf Papula, basierte eigentlich die ganzen Mathevorlesungen darauf.
Formelbuch dazu war schon nicht schlecht für Integration und Differentialgleichungen.
 

Leik

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Ich werde wohl erstmal ein Teilzeitfernstudium absolvieren um mich in Mathe wieder einzuarbeiten. Als Alternative habe ich mir schon mal WiWi oder BWL angesehen. Das ist zwar Zulassungsbeschränkt, aber da ich mit 18 Wartesemestern die Warteliste vermutlich anführe, mache ich mir da keine Gedanken.
Man hat mir noch geraten mich erstmal bei Informatik und WiWi oder BWL einzuschreiben und dann mal sehen was daraus wird...

Vielen Dank nochmal an alle für die Hilfe.

Gruß,
Leik
 
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