Hallo allerseits...
forcemagick schrieb:
das medizingeschäft setzt immer wieder menschenleben aufs spiel, spielt mit der lebensqualität der menschen ( oh sie werden abnehmen.. leider werden sie auch leberkrebs bekommen ... aber was ist besser? mollig sein oder tod? )
Hä? :gruebel: ...Du tust ja so, als ob jede Form einer Therapie nur unter lebensgefährlichen Voraussetzungen stattfinden könnte. Nach dem Motto: Ich heile Sie, mache Sie aber auch krank...
Findest Du dass nicht einwenig zu kategorisch gedacht?
Btw: wenn jemand abnehmen muss, weil er krankhaft übergewichtig ist, dann muss er seine Lebenseinstellung ändern. Da hilft kein Fettabsaugen noch irgend ein Magenband alleine... Als Arzt sieht man das sehr oft, das Menschen jahrelang an ihrem Körper raubbau tätigen, ohne irgendeinen geringsten Bewußtsein für den eigenen Leib entwickelt zu haben... und dann ankommen und eine General-Überholung erwarten, fast so, als ob sie ihren Wagen zur Reperatur abgeben würden...
Und was hat Leberkrebs mit abnehmen zu tun?
forcemagick schrieb:
[...]und sorgt durch ihre marktwirtschaftlichkeit immer wieder für teils erfundene krankheiten und erfundene behandlungmethoden bzw. sorgt für abhängige
OK...gehen wir doch bitte mal alle einen Schritt zurück, und betrachten das Ganze frei von Klischees und lassen dabei auch noch bitte für einen kurzen Augenblick die Schubladen verschlossen
Stell Dir vor, Du bist Arzt, sitz in Deiner Praxis, und es kommt ein Patient zu Dir, der über Symptome klagt, die auf eine Erkrankung zurückschliessen lassen, welche empirisch und auch wissenschaftlich bestätigt durch bestimmte Verfahren heilbar, aufenthaltbar oder zumindestens linderungsfähig ist.
Da wir gerade über die Pharmaindustrie reden, welche natürlich primär ein wirtschaftliches Interesse verfolgt, nehmen wir mal an, dass diese Erkrankung medikamentös heilbar ist...
Welches Medikament, wenn überhaupt, Du, der behandelnde Arzt, benutzt, dem Patienten verschreibst, ihm anrätst, ist Deine Sache. Es ist auch Deine Sache, wie sehr Du Dich bei dieser Entscheidung von den Pharmakonzernen einlullen läßt. Da du aber letztendlich den Patienten auf die effektivste, schonendste und einfühlsamste Art und Weise behandeln möchtest, und da Du Dich über Deine Arbeit definierst, diese also im Rahmen Deiner Möglichkeiten und Fähigkeiten so gut wie Möglich praktiziern möchtest, reflektierst Du auch Deine Arbeit unter Einbeziehung der Ergebnisse und der Meinung des Patienten zu der Therapie, so das Du eigentlich für Dich die beste Möglichkeit einer Behandlung findest, und zwar auf den Patienten abgestimmt. Außer natürlich, Du bist sehr eigennützig, und läßt Dir Deinen Urlaub von der Firma XYZ sponsern und beteuerst, dass die die besten Therapiemöglichkeiten bieten...
Es gibt jedoch auch neben all den
diese ärzte sind in meinen augen schlicht schweine... )
auch kritische Ärzte, Apotheker und Pharmazeuten, z.B. hier
http://www.arznei-telegramm.de/ , die sich dessen Bewußt sind, das die Medizin sich nicht nach den Regeln der Marktwirtschaft händeln läßt, bzw. sich nicht von der Wirtschaft bestimmen lassen darf...
Es geht also um? Genau, den Patienten...
Und wenn eine Frau ab einem gewissen Alter unter schweren Folgen der Umstellung des Hormonhaushaltes zu leiden hat, ich wiederhole jetzt die möglichen Symptome nicht, dann hilfst Du, als ihr Arzt, ihr, bietest es ihr zumindestens an, und wenn sie der Meinung ist, das sie die Hilfe braucht, dann kann sie diese Therapiemöglichkeit in Anspruch nehmen.
Du könntest jetzt á la "ChuLail" sage:
ChuLail schrieb:
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess wie die Pubertät. Man nimmt ja auch keine Medikamente um die Pubertät zu verzögern *lol*.
dass die Wechseljahre natürlich wären, und Frauen deshalb keine Hormonpräparate brauchen... dann kann man die Diskussion bis zu einem Punkt fortsetzen, wo es um die Frage geht, ob ein Mensch (und hier ziehen dann Frauen leider den kürzeren, da sie wesentlich früher als Männer aus dem Genpool ausscheiden) ab einem gewissen Lebensalter überhaupt eine Therapie erwarten darf, denn jeder Mensch wird im Alter Opfer gewisser Alterungsprozesse. (Herzinfarkt, Schlaganfall, Seh- und Hörschwäche... endlos viele weitere Beispiele...).
Sei froh, dass Du keine ernsthafte Erkrankung hast, die Dich dazu nötigt, Dich an jedem Strohhalm zu klammern, welcher Dir neue Hoffnung spendet. Und ich rede hier nicht über Körperbehaarung, Fettleibigkeit oder sonst irgendeine Bagatelle....
...Deswegen solltest Du vielleicht nicht pauschal über das Leid anderer und deren vielleicht noch einzigst verbliebene Hoffnung urteilen...
Das es Ärzte gibt, die Schweine sind, das steht ausser frage, es gibt auch Richter und Pfarrer die Schweine sind, jedoch stellen sie meines erachtens nicht die repräsentative Mehrheit dar, sie fallen höchstens eher auf... und sicherlich wird einiges unnötigerweise verschrieben und verabreicht, die Gründe hierfür meine ich Dir jedoch genannt zu haben: wirtschaftlicher Druck auf den Arzt und falsche Erwartung vom Patienten...
MfG