Hi MacMannus,
drei Tage kann eigentlich jeder einigermassen gesunde Mensch fasten, spätestens ab einer Woche sollte wirklich ein Arzt zu rate gezogen werden, alleine schon wegen den Blutwerten. Ich selber habe schon 10 Tage voll gefasstet , mit Einläufen an jedem zweiten Tag, Frucht- und Gemüsesäften (Bähh, lieber dünne Brühe) sowie Unmengen an Tee und Wasser. Wichtig sind die ersten Entlastungstage, in denen die Nahrung langsam reduziert wird und die Tage nach dem obligatorischen Fastenbrechapfel in denen dem Magen langsam wieder feste Nahrung zugefügt wird. Laaaaaaaaaaaaangsame Umstellung ist zu empfehlen. Man kann über die gesundheitsförderlichen oder zerstörerenden Effekten lange diskutieren. Die eine Hälfte der Experten sagt suuuuper, da die alten Schlackstoffe aus dem Körper ausgespült werden (und es ist erstaunlich, wieviel selbst nach 10 Tagen noch in den Darmzotten hängt

und erst die Fettzellen abgebaut werden, die die meisten Giftstoffe eingelagert haben. Dazu hat dann der Körper auch noch 30 % mehr Energie zur Verfügung, die ansonsten für die Verdauung verwendet worden wäre. Warum mehr? Der Körper ändert nur langsam des Gesamtenergiebedarf (dadurch kommt zum Ende der Fastenzeit auch der Jojo-Effekt zu stande). Die andere Hälfte meint, es wäre eine zuuu krasse Umstellung für den Körper, die ihn mehr belastet, wie er hilft und eine generelle Ernährungsumstellung wäre die bessere Alternative. Meine anfängliche Motivation war die Entschlackung, genauso Interessant fand ich aber die generelle Möglichkeit mehrere Tage ohne Essen auszukommen sehr spannend (was eigentlich sehr sarkastisch im Hinblick auf die Situation der meisten 3-Welt-Bewohner ist). Was soll ich sagen, es ist eine erstaunliche Erfahrung. Ich habe es nun schon ein paar Mal durchgezogen und nach den obligatorischen ersten zwei miesen Tagen an denen sich der Körper rückvergiftet (deshalb seeeehr viiiiel trinken um die Körperflüssigkeiten zu verdünnen) überkommt einen ein wahnsinns Gefühl, imho nahezu unbeschreiblich. Man strotzt vor Energie, so abstruss sich das auch anhört, und fällt in einen regelrechten flow. Hätte mich meine damalige Freundin (die das Experiment früher abbrach) mir nach 10 Tagen nicht befohlen, besser vllt angeraten, wieder zu essen, ich würde wohl jetzt noch fasten

Leichte Ausdauersportarten sind zu empfehlen auch ein bischen Gewichte stemmen ist nicht das schlechteste, da der Körper sonst dazu neigt, erst die Muskelmasse abzubauen. Dafür kannst du aber radeln wie ein grosser. Nur nicht Überanstrengen, da keine kurzfristigen Energiereserven zur Verfügung stehen. Schwarze Punkte vor den Augen sind sonst vorprogrammiert.
Am besten du nimmst dir dazu ein paar Tage frei und setzt dich keinen latenten Gefahren aus (mit Kollegen in die Kneipe gehen...) Ein plötzlicher Kalorienschub kann schnell ins Krankenhaus führen. Ich kenn da eine Geschichte aus meinem Bekanntenkreis, von einem Manne der nach mehreren Tagen fasten meinte, es reicht, und sich dann einer Schlachplatte annahm. Kollaps und Krankenhaus!
Aber ansonsten, diese Erfahrung, dieses Gefühl, unbeschreiblich. Ich glaube der Körper stösst dabei einen Sack voll körpereigenen Drogen aus... Extremsituation, Nahrung fehlt.
Jaja, bald ist auch für mich wieder Fastenzeit. Der Aschenmittwoch naht
L+L und viel Erfolg,
Michael