Gabriele Pauli: Ehen nur noch auf 7 Jahre abgeschlossen!

slawik

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Vorschlag der Fürther Landrätin:

Ehen werden nur noch auf 7 Jahre abgeschlossen!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,506676,00.html

Also für mich ist die Frau echt nicht mehr bei Trost! Sie sollte wirklich, wie ihr von Stoiber schon nahe gelegt, aus der CSU austreten. Ein solcher Vorschlag, wie er von ihr gekommen ist, hätte ich eher aus dem Munde eines/einer Grünen erwartet.

Wie sieht die Forumsgemeinde den Vorschlag?
 

Hosea

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Du wirst lachen, ich finde den Vorschlag garnicht mal so schlecht.

Viele Ehepartner blieben nur aus Angst vor Trennung oder finanzieller Abhängigkeit zusammen, aber "eine Ehe ist nicht dazu da, Sicherheit zu bieten, sondern sie soll Liebe dokumentieren"

Und was spräche dagegen, das Liebesband nach 7 Jahren zu erneuern?

Lg Hosea
 

slawik

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Nuja Hosea, du hast sicher nicht unrecht.

Ich gebe aber zu bedenken, dass man es vorher austesten kann, ob man denn zusammenpasst. Es verlangt ja niemand von einem Paar, dass die beiden schon nach wenigen Wochen/Monaten heiraten.

Wenn die Ehe zeitlich befristet wird, bleibt die Ernsthaftigkeit des Eheversprechens meiner Meinung nach auf der Strecke. Der Ausweg ist ja dann schon in Sicht.
 

Hosea

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slawik schrieb:

Wenn die Ehe zeitlich befristet wird, bleibt die Ernsthaftigkeit des Eheversprechens meiner Meinung nach auf der Strecke. Der Ausweg ist ja dann schon in Sicht.
Das ist ein gutes Argument, das stimmt. Andersrum sind 7 Jahre, eine lange Zeit. Vielleicht eher das man nach 7 Jahren rekapitulieren kann und sich z.b das Trennungsjahr sparen könnte. Aber schon merkwürdig, warum 7 Jahre, wenn man nach dem 4 Jahr keine Chance sieht, sollte man dann warten. :? ?
Ich gebe aber zu bedenken, dass man es vorher austesten kann, ob man denn zusammenpasst. Es verlangt ja niemand von einem Paar, dass die beiden schon nach wenigen Wochen/Monaten heiraten.
Das stimmt nur wieviele machen das vernünftig im "Liebeswahn", ich meine die Scheidungsraten zeigen deutlich, das man sich doch nicht so genau kannte. Hier in D sehe ich es auch garnicht so als Problem, wer sich Scheiden laßen will kann es, und wird auch "aufgefangen".(Wenn der feste Wille dazu besteht).

Lg Hosea
 

slawik

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Das Problem, was ich bei Scheidungen sehe, ist, dass dabei meistens auch die Kinder auf der Strecke bleiben. Natürlich, wenn der Vater meistens besoffen ist und auf die Mutter (vielleicht noch vor den Augen der Kinder) einschlägt, ist die Scheidung die einzige Möglichkeit die Lage zu ändern, wenn der Vater denn nicht willens ist, dem Alkohol zu entsagen.

Sicherlich gibt es Indikationen für eine Scheidung, die gibt es aber genau so auch für eine Abtreibung, trotzdem wehre ich mich dagegen, dass es bei beiden zu einer Inflation kommt, denn das tut unserer Gesellschaft nicht eben gut, dass Leuten, die sich keinen Kopf machen, noch diverse Fluchtmöglichkeiten offengelassen werden.
 

Hosea

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Slawik schrieb:

Das Problem, was ich bei Scheidungen sehe, ist, dass dabei meistens auch die Kinder auf der Strecke bleiben.

Das stimmt, nur eben auch leider manchmal in der Ehe. Wenn z.b beide Ehepartner sich entfremdet haben und oft streiten, ist es auch nicht toll für die Kinder, auch wenn es nach außen ein klasse Bild ergibt.

Slawik schrieb:
Sicherlich gibt es Indikationen für eine Scheidung, die gibt es aber genau so auch für eine Abtreibung, trotzdem wehre ich mich dagegen, dass es bei beiden zu einer Inflation kommt, denn das tut unserer Gesellschaft nicht eben gut, dass Leuten, die sich keinen Kopf machen, noch diverse Fluchtmöglichkeiten offengelassen werden.
Das stimmt schon, nur denke ich das man Abtreibung mit Scheidung nicht vergleichen kann. Letztendlich sollte es doch ein beidseitiges Auseinandergehen sein, letztendlich zum Wohl beider. Selbst wenn einer an dem anderen hängt, sollte man sich vernünftig klarmachen, das es so wohl besser ist. Die Fluchtmöglichkeit ist durch eine Scheidung schon gegeben, die Trennungsjahre entfallen kaum, so bleibt Zeit zum Nachdenken.
Ich bin schon überredet, das dieser Vorschlag von der Frau Pauli, wohl Provokation ist (mehr nicht). Und sie im Vergleich zu uns beiden, sich weniger Gedanken gemacht hat, was das denn nützen/bringen sollte und ob wir nicht andere Probleme haben. :cry:

Lg Hosea
 

slawik

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Ich verstehe dich, Hosea, der Vergleich von mir war nicht gut gewählt.
Passiert aber immer wieder, dass mir vorgehalten wird, ich würde Äpfel mit Birnen vergleichen, um mal bildlich zu sprechen.

Kann schon sein, dass Frau Pauli mit ihrem Vorschlag eine gezielte Provokation setzen wollte, nur wird ihr das zumindest bei den CSU-Wählern keine Stimmen bringen. Also frag ich mich doch, was sie damit bezwecken wollte. Bereitet sie ihren Abgang zu einer anderen Partei vor?
 

morgenroth

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Sooo schlecht finde ich den Vorschlag auch nicht, auch wenn er angeblich von einem bayrischen Kaberettisten geklaut wurde. Ich denke nur, dass das Dogma der Ehe gesellschaftlich zu stark verankert ist, als das man da mal eben schnell an irgendwelchen Schrauben drehen könnte.

Die Institution "Ehe" ist in meinen Augen komplett überholt und die Scheidungsraten sprechen scheinbar die gleiche Sprache. Abschaffen
oder zeitlich begrenzen würde ich sie aber denoch nicht, denn für die Romantiker dieser Erde scheint sie doch das non plus ultra zu sein.

Mir persönlich würde es schon reichen, wenn man die steuerlichen Vergünstigungen/Änderungen einer Ehe abschaffen würde - dann wäre sie nämlich ausschließlich das, was sie sein soll - ein Bindungsversprechen auf Lebenszeit ohne Zwang und "äussere" Vorteile.

Finanzielle Erleichterungen kann man den Turteltauben dann ja immer noch gewähren, wenn der kostenintensive Nachwuchs ins Haus steht.

Unterm Strich weiß ich aber nicht, warum die Bindungsfähigkeit bei den Menschen abnimmt. Vielleicht ist der Mensch garnicht so monogam, sondern wurde seit jeher in diese Schublade gedrückt. Vielleicht wäre er aber auch gerne so monogam, nur kann er wegem diesem reizüberflutendem System nicht mehr....i dont know :wink:


Also frag ich mich doch, was sie damit bezwecken wollte.

Aufmerksamkeit! So funzt das halt mit den Medien :D
 

Ein_Liberaler

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Wenn sich ein Ingenieur und ein Betriebswirt zusammentun und eine Firma gründen, dann verursacht der Ingenieur alle Kosten und der Betriebswirt erzielt die Gewinne, deswegen wird die ganze Firma steuerlich veranlagt und nicht die beiden getrennt.

Wenn zwei Menschen heiraten, und der eine geht arbeiten, der andere hält ihm den Rücken frei und organisiert das häusliche Leben, wieso sollen die dann nicht auch gemeinsam veranlagt werden?
 

MyRealName

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Ich finde den Vorschlag auch gut, wird doch eventuell der Scheidungs-Industrie, die sich in Deutschland mittlerweile entwickelt hat, mal ein Dämpfer verpasst. Paare könnten sich dann einfach entscheiden, lieber 1-2 Jahre in Trennung einvernehmlich verharren und dann das ganze auslaufen lassen als tausende von Euros in Anwälte und gerichtskosten zu stecken. Die Gerichte würden auch entlastet.
 

morgenroth

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Hach...Der Liberale...als wäre die Zeit nicht vergangen :D

naja..die einen tun sich aus finanziellen Interessen zusammen...bei den anderen sollte es nach meinem Empfinden schon andere Gründe haben.

Abgesehen davon geht der Trent, dass sich einer der kinderlosen Partner ums häusliche kümmert, schon länger zurück :wink:

EDIT: Desweiteren wage ich stark zubezweifeln, dass der Ingenieur die Kosten verursacht und der Betriebswirt die Gewinne erziehlt.
Im Zweifelsfall verwaltet der Betriebswirt die Gewinne (oder Verluste) und der Ingenieur kümmert sich um den produktiven Faktor...das aber nur am Rande :D
 

Shishachilla

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@ Myrealname: Aber nicht wenns darum geht, was jeder bekommt. Denn die Geschichten "Ich hab alles mit in die Ehe gebracht", das sind die Geschichten, die immer so lange vor Gerichten ausgehandelt werden. Und dieser Knackpunkt, an dem verdienen nur der Staat und die Anwälte, alle andern verlieren!
 

MyRealName

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Ehegatten- und Kindes-Unterhalt kosten auch ;)
Aber egal, mit guter Gesetzgebung kann auch sowas leicht umschifft werden...
 

Ein_Liberaler

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Wer sagt, daß nur aus finanziellem Interesse geheiratet wird? Die Ehe ist aber traditionell auch eine Wirtschaftsgemeinschaft, das sollte der Staat anerkennen. Und wenn beide arbeiten gehen, haben sie doch nichts mehr vom Ehegattensplitting und es gibt nichts zu kritisieren, oder?
 

morgenroth

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Ein_Liberaler schrieb:
Und wenn beide arbeiten gehen, haben sie doch nichts mehr vom Ehegattensplitting und es gibt nichts zu kritisieren, oder?

Eben...somit könnten beide auch auf 1 bleiben. Denoch macht der Staat ein großes Toubawouh um den Eintritt in die Ehe. Warum? Er hat durch den Zusammenschluss zweier Menschen weder Vorteil noch Nachteil..er könnte es also ignorieren, bzw es als ein "nettes" Ereignis von nicht staatlichem Interesse abtuen. Denn interessant wirds für den Staat erst, wenn diese Gemeinschaft etwas fürs Bevölkerungswachstum tut...
 

Aphorismus

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Liebe Frau Pauli,

Bitte versuchen sie es in Zukunft, wenn Ihnen so ein Gedanke durch den Kopf geht, mal hiermit:

schnuller.jpg


Mit freundlichem Gruß, stets der Ihre,

Aphorismus
 

Ein_Liberaler

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Das Tohuwabohu hat wohl vor allem historische Gründe und wurde in erster Linie als ein Zurückdrängen der Kirche empfunden.

Ernsthaft, wenn ich zwei Singles habe, teilen die jeweils ihr eigenes Leben zwischen versteuerter Erwebsarbeit und unversteuerter Hausabeit auf - und wenn ich ein Ehepaar habe, werden eben zwei Leben aufgeteilt. Wenn ich das Ehegattenspliting abschaffe, schreibe ich dem Ehepaar die Art der Aufteilung vor.

Denken wir uns das Splitting aufgehoben - dann tun sich zwei Paare zusammen, jeweils ein Partner arbeitet beim anderen Paar als Haushälter(in), und wir haben de facto wieder ein Splitting. Bringt uns dieser Umweg was?
 

agentP

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Ernsthaft, wenn ich zwei Singles habe, teilen die jeweils ihr eigenes Leben zwischen versteuerter Erwebsarbeit und unversteuerter Hausabeit auf - und wenn ich ein Ehepaar habe, werden eben zwei Leben aufgeteilt. Wenn ich das Ehegattenspliting abschaffe, schreibe ich dem Ehepaar die Art der Aufteilung vor.
So einigermaßen kann ich folgen, aber wo ist der Unterschied, zwischen einem Paar, das auf dem Standesamt ein Ritual vollführt und einem, dass sich das spart. Ich verstehe nicht, wo da der Unterschied sein soll und worauf man die Ungleichbehandlung der beiden Paare begründet.
Wenn ich mit Freundin und Kind zusammenlebe, dann teilen wir uns doch genauso auf, nur dass wir eben nicht gemeinsam veranlagt werden, weil wir uns das Ja-Wort eben nicht vor einem Standesbeamten, sondern nur voreinander gegeben haben.
Interessanterweise hat ja der gleiche Staat kein Problem uns gemeinsam zu veranlagen, wenn einer von uns Anspruch auf Transferleistungen erhebt. Dann sind wir doch plötzlich eine Bedarfsgemeinschaft. :roll:
 

Ein_Liberaler

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Ich würde es ja auch vorziehen, wenn der Staat sich darauf beschränken würde, privat gegebene Jaworte zu akzeptieren.

Gibt es nicht einen US-Bundesstaat, bei dem alles als verheiratet gilt, was ein Jahr zusammengelebt hat?
 
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