Dornach

paul20dd

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Falls ja, moechte ich gern diesen Thread dazu nutzen eure Ansichten zur esoterischen Seite der Steiner Schulen zu nutzen. Ich habe zum Teil die Waldorfschule als aeusserst spirituell erfahren koennen..


"Die Theosophie des Rosenkreuzers
14 Vorträge, München 1907. Rudolf Steiner Taschenbücher aus dem Gesamtwerk



Unmittelbar nach der Jahrhundertwende begann Rudolf Steiner "mit dem öffentlichen Mitteilen dessen, was Anthroposophie als Wissen von der geistigen Welt enthält". Damit brach er mit der alten Tradition, in welcher esoterisches Wissen nur an besonderen Stätten an wenige, darauf vorbereitete Persönlichkeiten weitergegeben werden durfte. "Ich sah mich vor die Bedingungen des geistigen Lebens der Gegenwart gestellt. Denen gegenüber sind Geheimhaltungen, wie sie in älteren Zeiten selbstverständlich waren, eine Unmöglichkeit. Wir leben in der Zeit, die Öffentlichkeit will, wo irgendein Wissen auftritt." - "Ich hatte auch niemand gegenüber eine Verpflichtung zur Geheimhaltung. Denn ich nahm von 'alter Weisheit' nichts an; was ich an Geist-Erkenntnis habe, ist durchaus Ergebnis meiner eigenen Forschung."

Bis zum Ende seines Lebens hielt Rudolf Steiner viele hundert öffentlicher Vorträge in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.

Der Autor
Rudolf Steiner, geboren 1861, verstorben 1925 in Dornach, Studium der Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie in Wien. Anschluss 1902 der Theosophischen Gesellschaft, 1913 Trennung und Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft sowie 1919 die erste Waldorfschule. Entfaltung des anthropos. Debnkansatzes durch zahlreiche Veröffentlichungen und eine umfangreiche Lehrtätigkeit.
Steiners Geisteswissenschaft ist keine bloße Theorie. Ihre Fruchtbarkeit zeigt sie vor allem in der Erneuerung aller Bereiche des Lebens: der Erziehung, der Medizin, der Kunst, der Religion, der Landwirtschaft, bis hin zu jener gesunden Dreigliederung des ganzen sozialen Organismus, in der Kultur, Rechtsleben und Wirtschaft sich genügend unabhängig voneinander entfalten können.
Rudolf Steiner, der spätere Begründer der Anthroposophie und Waldorfpädagogik, wurde am 27.2.1861 in Kraljevec geboren. Nach seiner Immatrikulation an der TH Wien beschäftigte er sich intensiv mit mathematisch-naturwissenschaftlichen sowie literaturwissenschaftlichen Studien und gab 1883-87 durch die Vermittlung seines Literaturprofessors, Goethes naturwissenschaftliche Schriften heraus.
Zwischen 1890 und 1897 war er an der neuen Weimarer Ausgabe von Goethes Schriften im Goethe-Archiv zu Weimar tätig und veröffentlichte 1894 seine "Philosophie der Freiheit", eine Auseinandersetzung mit Kants Pflichtenlehre.
Zusammen mit Otto Hartleben brachte Steiner in den Jahren 1898-1900 die Zeitschrift "Magazin der Literatur" heraus.
1902 zum Generalsekretär der deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft in Berlin ernannt, entwickelte er die Anthroposophie als Wissenschaft zur Erkenntnis der geistigen Welt und ihrer Erscheinungen aus der im Dezember 1912 die Anthroposophische Gesellschaft hervorging.
Ab 1914 hielt sich Rudolf Steiner in Dornach, dem Zentrum der anthroposophischen Bewegung auf, wo er das Goetheanum als Hochschule für Geisteswissenschaften, in einem die anthroposophische Philosophie zum Ausdruck bringenden neuen Baustil errichten ließ. 1919 wurde durch Steiner die erste Waldorfschule in Stuttgart für die Arbeiterkinder der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik gebaut.
Nach 1920 war seine Zeit mit schriftstellerischer Tätigkeit, Vortragsreisen und Kursen zur Heilpädagogik, der Medizin, der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und des christlich-religiösen Lebens ausgefüllt.1921 entstehen die Zeitschriften "Die Drei" und "Das Goetheanum".
Auch während seiner 1924 beginnenden Krankheit war Steiner noch schriftstellerisch aktiv und verfasste seine Selbstbiographie "Mein Lebensweg" und die "Anthroposophischen Leitsätze". Rudolf Steiner verstarb am 30.3.1925 im Alter von 64 Jahren in Dornach."

(http://www.parasearch.de/h/h03030406/3-7274-6430-5.htm)
( Steiner, Rudolf: Die Theosophie des Rosenkreuzers. ISBN 3727464305 )
 

Hosea

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paul20dd schrieb :

Falls ja, moechte ich gern diesen Thread dazu nutzen eure Ansichten zur esoterischen Seite der Steiner Schulen zu nutzen. Ich habe zum Teil die Waldorfschule als aeusserst spirituell erfahren koennen..

Ein wirklich interessantes Thema, bei uns am Tierpark ist ein Anthroposophischen Zentrum, als Kind haben mich meine Eltern immer dort Sonntags zum Essen geschleift. (Demeter)
Als ich mich damals mit den Rosenkreuzern beschäftigt habe, kam schnell der "Zusammenhang" Steiner/Heindel.

paul20dd schrieb :

Ich habe zum Teil die Waldorfschule als aeusserst spirituell erfahren koennen..

Wie stark Spiritualität in den "Lehrplan" der Waldorfschüler einfließt kann ich nicht sagen, bin aber gespannt mehr zu hören, wie sie einfließt.

Steiners langlebigster und bedeutsamster Einfluss liegt jedoch im Gebiet der Pädagogik. 1913 errichtete er in Dornach (bei Basel) das Goetheanum, eine "Schule für spirituelle Wissenschaft". Sie stellte einen Vorläufer der sogenannten Steiner- oder Waldorfschulen dar. Der Begriff "Waldorf" stammt von der Schule, die Steiner 1919 für die Kinder der Leute bauen sollte, die in der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart arbeiteten. Der Fabrikbesitzer hatte Steiner eingeladen, eine Vortragsreihe für seine Arbeiter zu halten, und er war offenbar so beeindruckt, dass er Steiner bat, eine Schule einzurichten.

klick

(OT..aber trotzdem interessant Kaspar Hauser/Steiner :klick

Lg Hosea
 

paul20dd

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Also wenn ich mal einen Schwenk erzaehlen darf. Ich, als Jungpionier in der 3. Klasse kurz nach der Wende hatte gerade erst versucht die Soldatenbriefe in der Lesefiebel und anderes Lenin-Zeug zu verarbeiten. Die Apelle in der Turnhalle sind mir ebenfalls noch in Erinnerung, die mich heute an Nazi und Hj Bilder erinnern. Die kaelte bei solchen Veranstaltungen machte mir etwas Angst als kleiner schuechterner Junge. Wir mussten im Schulhof im Winter sogar im Kreis gehen, ich weis nich ob das im Westen auch so ueblich war. Naja jedenfalls hatte sich mit der Wende einiges geaendert. Als der Konsum (Laden), oder wars HO, k.A. in einem Supermarkt transformierte war Coke das Kultgetraenk. Noja, anscheinend wurden meine Eltern auf eine Gruppe eines anthroposophischen Themenkreis aufmerksamm der sich kurz nach der Wende gebildet hatte. Ich weis noch wie meine Eltern mich fragten ob ich nich lust haette in eine andere Schule zu gehen und neue Leute kennen zu lernen. Sie sagten mir sogar Essen im Unterricht gaebe es dort. Ich werfe dieses Argument meinen Eltern heut noch vor, weil mir dieser Gedanke sehr angenehm war, nicht im boesem Sinn. Es war natuerlich nicht so. Dann kahm der Eignungstest fuer die Waldorfschule. Weis net ob das heute noch so ist. Ich und mein Bruder sollten eine Spirale oder Schnecke malen und dann irgendein Bild wozu wir lust haetten. Was mein Bruder malte weis ich nicht mehr aber ich hatte aus irgendeinem mir unbekanntem Grund ein Flughafen mit einem Polizeiauto mit Blaulicht gemalt...

Das ich danach angenommen wurde wundert mich etwas...
Noja, die ersten 2 Jahre wahren Grauenhaft fuer mich :?
4. und 5. Klasse. Alles neue Leute, und das obwohl ich sowieso Kontaktschwierigkeiten hatte. Und dann der Unterricht. Erstmal gibt es den Hauptunterricht. Das sind die ersten 2 Stunden des Schultages hintereinander. Thema: Eine Epoche, d.h. eine Epoche ist ein Thema das ungefaehr jeden Monat wechselt, zum Bsp. Geschichte, Menschenkunde, Formenlehre, Zeichnen. Nach dem Hauptunterricht kahmen die regulaehren Faecher wie in jeder anderen Schule auch. Die groesste Qual fuer mich war jedoch: Floetenspielen :cry: von der C-Floete zur Altfloete, das war ganz und garnicht mein Ding!

Um zum Thema spiritualitaet zurueckzukommen. Was mir sehr gefallen hat war das wir mit unserem Lehrer germanische Stabreime gelernt haben und die Runenschrift (keine Angst, ich bin weder Neofolk Fan noch Neonazi geworden). Das duerfe sehr selten in anderen Schulen sein. Wir haben auch die Keilschrift der Sumerer in Ton geschrieben und der wurde dann gebrannt. Aeghypten wurde auch ausfuehrlich behandelt. Jetzt muss ich noch was zu den Lehrern in dem Hauptunterricht loswerden. Gosses Grosses Lob !! ich frag mich heute noch wie die das durchhalten. Unser erster Lehrer hat bestimmt 2 Stunden vor Schulbeginn angefangen mit Kreide wahre Kunstwerke von Bildern an die Tafel zu malen, dem Thema der Epoche entsprechend. Ein Thema einer Epoche war zum bsp. mal die alten Bauernregeln. Dazu haben wir ein Buch bekommen in dem, mir damals noch Unbewusst, die Tierkreiszeichen drinn waren. Jeden Tag einen Monat einer Bauernregel. Dazu haben wir auch eine exkursion aufs Land gemacht um uns mal selbst vor einen Pflug zu spannen um zu sehen was fuer Kraft man brauch eine Pfurche zu ziehen. Daneben gab es jedermenge Gedichte, Saehsprueche, Reime und Verse die wir lernen mussten. Vom goldenen Schnitt in der Geometrie bis Goethes Farbenlehre gab es eine Gewisse "Harmonie" und Naturverbundenheit in dieser Schule. Bis zur 9. oder 10. Klasse habe ich das natuerlich vollkommen anders wahrgenommen. Wir sind damals in unserer Freizeit noch in den gerade verlassenen Russenkassernen auf entdeckungsjagt gegangen und ich persoenlich Sammelte und baute gern "F22,F16 und F14" Jagtbomber zusammen....PEINLICH, aber ich habe es ausgelebt und das Thema ist beendet. Die meiste "Spiritualitaet" in dieser Schule gab es meiner Meinung nach im sog. Eurythmieunterricht. Jetzt werden einige schmunzeln die es kennen und auch ich hatte arge Probleme die ersten Jahre damit. Eurythmie ist eine Art kommunikativer Sport, Tanz, Bewegung. Es gibt das ganze Alphabeth in Form von Gesten. So kann man ganze Gedichte in begleitung vor Musik ausdruecken. Ich muss zugeben, fuer aussenstehende sieht das aus als versuchte man mit Aliens zu kommunizieren und der Begriff "Sektensport" war wohl eher ein belustigendes Substantiv. Aber genau in diesem Fach gab es meiner Meinung nach die meiste Spiritalitaet. Wir haben sehr frue von den 7 Erzengeln gehoert. Es tauchten in den Bewegungen und Tanzformen immer wieder Pentagramme, Siebensterne und Davidsterne auf, wie auch Begriffe wie Licht, Aether, Kosmos und Farben spielten auch eine wichtige Rolle. Auch die Planeten Mars, Venus, Erde, Jupiter, Saturn, Uranus und Pluto wurden gemaess ihrer astrologischen Entsprechung immer wieder aufgegriffen.

Oder kurz und knapp, vom Soldatenbrief lesen zum Lsd Trip... Klingt krass, ich weis, aber so war es fuer mich, vom absoluten Materialismus der letzten Reste der DDR zur absolut geistig orientierten Unterrichtsform der Waldischule....

So, ich muss jetzt erstmal penn gehen
 

paul20dd

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kann doch noch nicht pennen :lol:

Hier mal eine Kritik die ich nicht schlecht finde, aber konstruktief zu sehen sein sollte.

"Ich war von der 1-10 Klasse Waldorfschüler und zwar in verschiedenen Bundesländern.
Ich kann aus Erfahrung sagen das die Schule z.z.t nicht zu empfhelen ist da die Leherer überlastet sind und sich die Eltern mit ihren Pädagogischen Ratschlägen in der Schule permanent einmischen und so den Klassenzusammenhang nerven.
Es ist duchaus üblich das 9 Klässler nicht in die Stadt dürfen weil die Eltern angst haben Ihre Kinder an die "Ariman" Technik zu lassen.
Der Gartenbauunterricht war der letzte Dreck.
Eurythemie war aber nicht zu toppen.
Die angeblichen 8 Jahre Lehruntericht mit einem Klassenlehrer werden zu 60%nicht eingehalten da es immer interne Schwierigkeiten im Kollegium gibt.
Die Schüler (nicht alle aber die meisten) sind meistens nicht richtig Zivilisiert d.h. die kommen mit der ganzen Technik nicht klar und fangen an die Sachen heimlich zu nutzen.
Die Admosphäre auf dem Schulhos ist schlimm da meistens die Eltern permanent auf Ihre Kinder aufpassen ,da die mit dem Verkehrsmitteln nicht klarkommen.
Man bekommt in der Schule zar bis zur 10 Klasse keine Noten,dies kann aber auch zum Nachteil werden da man seine eigenen Leistungen so nicht einschätzen kann.
Ich selber hab es erlebt der unser Klassenlehrer einige Schüler aufgrund des Drucks der Eltern an die Wand geworfen hat da er mit der angespannten Situation nicht klargekommen ist.


Ich bin froh das ich da raus bin und kann die Schule in unserer heutigen Technikzeit nicht empfhelen.
"
(http://www.giga.de/news/comments/in...22520&newstypid=414&commentsid=1809914&s=&cs=)

den letzten Satz find ich besonders interessant !
 

vonderOder

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paul20dd schrieb:
Was mir sehr gefallen hat war das wir mit unserem Lehrer germanische Stabreime gelernt haben und die Runenschrift (keine Angst, ich bin weder Neofolk Fan noch Neonazi geworden).
ich finde es schlimm, dass man sich für so etwas gelernt zuhaben, entschuldigt bzw. der Meinung ist sich entschuldigen zu müssen.
 

paul20dd

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@ vonderOder

steht da irgendwo entschuldigt, entschuldigung ? Falls du deine Aeusserung auf "keine Angst" beziehst hat das nix mit "Was mir sehr gefallen hat war das wir mit unserem Lehrer germanische Stabreime gelernt haben und die Runenschrift" zu tun und schlussfolgere daraus das du dich auf "ich bin weder Neofolk Fan noch Neonazi geworden" beziehst. Damit meine ich das man u.U. schnell parallelen zu meiner Gesinnung ziehen koennte. Ich Entschuldige mich aber jetzt bei den Neofolk'lern, da ich selber Freunde haben die sowas hoeren, auch wenn ich die Philosophie dahinter net ganz kapiere...
 

Memalretajnu

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Eine gute Freundin von mir arbeitet in einem Waldorfhort.
Sie haben dort wöchentliche Treffen in denen sie Passagen aus diversen Steiner Schriften vorlesen und sich darüber auslassen.
So habe ich auch einiges dazu mitbekommen und selber nachgelesen.
Ich werde wenn ich wieder zu hause bin etwas mehr dazu posten.

Eine kurze Sache will ich abererwähnen.
Man sollte unbedingt vorweg berücksichtigen, dass Steiner nie wollte, dass seine Vorträge mitgeschrieben oder veröffentlicht werden.
Nach seinem Tod wurde vieles abgedruckt. So auch vieles was kommentiert und nachträglich je nach Bedarf interpretiert wurde.

Ich denke dieses System welches sich um seine Lehre gebildet hat würde Steiener, in dieser Weise nicht gefallen. Aber das passiert Systemen. Ich glaube Jesus oder Marx wären auch ziemlich sauer ;)

Hier mal was zum Thema Steiner und Reuss.
 

DrJones

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Hm, auf jedenfall sehr interesannt was du da schreibst.
Ich war auf einem normalen Gymnasium habe aber auch schon darüber
nachgedacht meine Kinder, sollte ich mal welche haben, auf eine
Waldorfschule zu schicken.

Aber wenn ich mir dein 2. Posting so ansehe ist es
vielleicht doch besser, die Kinder auf normale Schulen
zu schicken und das antroposophische/
oder wie ich es gerne nenne , das grüne'
(Gartenbau, Jahreskreis und andere schöngeistige Dinge)
lieber zuhause zu vermitteln.
 
G

Guest

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@paul

Mich würde interessieren, was Waldorfschüler nach Abschluss, für Berufswege gehen oder für welche sie sich qualifizieren können?
Wie geht es weiter?
 

paul20dd

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@croat

Du hast die gleichen Moeglichkeiten wie an einer Realschule oder Gymnasium, nur das du fuer den Hauptschulabschluss bis zur 11.,Realschulabschluss bis zur 12. und Abi in der 13. Klasse machst. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen das wir mit dem Unterrichtsstoff immer ca 1 Jahr hinter den staatlichen Schulen hingen, vieleicht auch weil soviel handwerkliches und kuenstlerisches mit reinspielt. Was mir am meisten zu schaffen machte war die Orientierungslosigkeit da es erst ab der 8. Klasse Noten gab und da auch nur sehr selten. Die achte Klasse war besonders hart denn da musst du eine Jahresarbeit schreiben mit einem Thema was dich halt interessiert, (mein Thema: Okkultismus :O_O: ), war vieleicht etwas zu frueh fuer mich... im gleichen Jahr wird ein Theaterstueck eingeprobt was dann am Ende auch aufgefuehrt wird...Noja, aber als Entschaedigung gabs danach ne Klassenfahrt in die Schweizer Berge, wunderschoen!
 

paul20dd

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Wollt noch was zur Waldischule und Drogen loswerden. Die Lehrer bei uns haben sich richtig muehe gegeben Aufklaerungsarbeit zu leisten. Sogar die bekannte Suchtexpertin und Authorin Felicitas Vogt war zwei mal zu Besuch in unserer Schule und ich habe drei "Drogentagungen" von ihr Besucht, die dann aber ehrlicherweise bei "gewissen" Teilnehmern :roll: ins gegenteil schlugen und wir uns zu den Pausen in den Park verzogen :wink: . Viele Lehrer koennen ausserdem den Schuelern von eigenen Erfahrungen erzaehlen, wir hatten zwei ex-Hippie Lehrer an der Schule. Die krasseste Begegnung hatte ich auf einem Suchtseminar in der Jenaer Waldorfschule. Dort gab es einen Kustlehrer der uns und Suchtexpertin F.Vogt von seinem "Alienkontakt in der Badewanne" erzaehlte und von seinen krassen Horrortrips als er mit seinem Freund ne Uberdosis Acid intus hatte. Da verwandelte sich jedesmal wenn es draussen kalt wurde die gesammte Umgebung in eine bizarre kalte Kristallwelt... Noja, ansonsten wuerde ich sagen der Konsum unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der staatlichen Schulen. Eigentlich braucht man in der Waldorfschule keine Drogen, es ist so schon alles ziehmlich "Bunt", ausser man Versucht davor zu fliehen, mit Drogen.
 

DrJones

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Ja, die Videos funzen bei mir.
Naja mit dem 1. Video kann ich nicht so viel anfangen. Sieht aus
als ob da Fasching gefeiert wird...
Was dieser Hund auf dem Schulgelände zu suchen hat weiß ich nicht.
Ist das das Schulmaskotchen?
Macht auf mich alles in allem einen etwas verwahrslosten Eindruck.

Das Video 2 zeigt eine Schulaufführung. Das unterscheidet sich nun
schon sehr von dem was wir damals in der Schule aufgeführt haben
(Krippenspiel, n paar Mädchen die Blockflöte spielen...)
Ist halt so was anthroposophisches.

Beurteilen kann ich die Videos schlecht, sie zeigen eigentlich
auch nix besonderes, oder?
 

paul20dd

Erleuchteter
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DrJones schrieb:
Was dieser Hund auf dem Schulgelände zu suchen hat weiß ich nicht.
Ist das das Schulmaskotchen?
Macht auf mich alles in allem einen etwas verwahrslosten Eindruck.

Kurz nach der Wende, da war noch alles im Aufbau
DrJones schrieb:
Das Video 2 zeigt eine Schulaufführung. Das unterscheidet sich nun
schon sehr von dem was wir damals in der Schule aufgeführt haben
(Krippenspiel, n paar Mädchen die Blockflöte spielen...)
Ist halt so was anthroposophisches.

Beurteilen kann ich die Videos schlecht, sie zeigen eigentlich
auch nix besonderes, oder?

nein, schon richtig, interne Einweihungsrituale sind unter Verschluss :D
 

racingrudi

Großmeister
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hallo paul,

hab die videos nicht angeschaut, wollte nur nochmal die fragestellung von croat aufgreifen und in eine etwas andere richtung lenken: sind statistiken bekannt, die aufzeigen, welche berufszweige von waldorfschulabsolventen hauptsächlich gewählt werden?

mal davon ab: will dir nicht zu nahe treten, aber die antroposophie kommt mir ziemlich suspekt daher, wenngleich ich gleich mal einschränke, weder jemals eine waldorfschule noch die kompletten schriften des rudolf steiner zu gemüte geführt habe. mir reichten eigentlich schon ein paar seiten aus dem material, das die antroposophische gesellschaft im internet zur verfügung stellt. stark gewundert hat mich, dass da wirklich nur und ausschließlich steiner-schriften zu finden waren. gilt da nix anderes? von der basis her erinnert mich das an die hubbart-jüngerschar, die auch "nur" das scifi-geschreibsel ihres "meisters" als alleingültiges gesetz anerkennt. finde ich seltsam. niemals würde ich daher mein kind in eine einrichtung stecken, die ihre lehrinhalte dann auch noch auf den zum teil äußerst merkwürdigen inhalt dieser schriften ausrichtet. mag sein, dass vieles bunt und toll ist, viel natur, grün und handwerk - ist ja nicht schlecht, sogar sehr wichtig -, aber alles in allem etwas ... hm, finde keinen passenden ausdruck.

trotzdem vielen dank für deine info.

gruß
rg
 

Zottelfritz

Großmeister
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Ich war kein Waldorf-Schüler und hatte auch nie was mit Anthroposophie zu tun, studiere aber nun seit 3 Jahren an einer anthroposophischen Hochschule Malerei. Mein Verhältnis zu Rudolf Steiner ist durchaus distanziert und kritisch, meine Einstellung zu Waldorfschulen umso mehr. Aber: Ich stelle fest, dass die Menschen, die sich kritisch und vor allem selbstständig mit den Inhalten und Wegen der Anthr.-sophie auseinandersetzen, anstatt Steiner als Idol und Guru zu behandeln, durchaus zu sehr positiven Entwicklungen und Ergebnissen kommen. Mein eigenes Erleben und Wahrnehmen der Welt und ihrer Zusammenhänge hat ganz sicher durch die kritische und aktive Auseinandersetzung mit der Anthr.-sophie gewonnen.

Von ehemaligen Waldorf-Schülern, die natürlich zahlreich an meiner Hochschule vertreten sind, höre ich öfter sehr negative Erlebnisse mit der Waldorf-Pädagogik. Ich denke man muss jede Waldorf-Schule einzeln betrachten, anstatt alles Übel, was auch dort stattfinden kann (wie überall) pauschal der Anthr.-sophie anzulasten. Auf die eigenständige Auseinandersetzung kommt es eben an, daran hapert es leider bei vielen Anthros. Es gibt so viele Hardcore-Waldi-Familien, die sich ein dogmatisches Weltbild aus dem Werk Steiners basteln, ohne etwas lebendig aus ihrem eigenen Erfahren zu bilden.

Das ist es aber glaube ich, was Rudolf Steiner wollte: Dem Menschen Hilfestellung zu eigener Entwicklung geben. Unter diesem Gesichtspunkt ist sein Werk ein großer Schatz, für alle die, die ihn zu heben wissen. Für die, die es nicht können, kann es ein ebensogroßer Fluch sein. Steiner hat sich wahrscheinlich auch derbe Fehltritte geleistet (Siehe Rassismus-Diskussion vor ein paar Jahren).

Das immens große Vortragswerk, was er hinterlassen hat, ist sowieso mit vorsicht zu geniessen, da es zum gr. Teil nie von ihm selbst herausgegeben wurde, sondern von irgendwelchen Leuten, die eben bei seinen Vorträgen mitgeschrieben haben.

Was ich empfehle für alle, die es wirklich interessiert: Lest die "Philosophie der Freiheit", und redet erst dann gut oder schlecht über Anthroposophie. Es ist ein zäher Brocken Philosophie, aber wer das nicht versteht, kann sich auch kein Urteil über den Gesamtzusammenhang "Anthroposophie" bilden, finde ich.

Gruß, Zottel
 
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