Die Vergangenheit bestimmt die Gegenwart, aber...

Stone

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Die Vergangenheit bestimmt die Gegenwart, aber sie darf nicht zur Last werden!

Wer hatte das nicht schonmal, dass er der Vergangenheit hinterher trauert, oder Taten der Vergangenheit bereut.
Manchmal ist diese Trauer so schlimm, dass sie uns daran hindert der Zukunft entschlossen gegenüber zu treten.

Lasst uns ein wenig darüber philosophieren?

Shanti :p
 

zerbarus

Geselle
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Da hast du Recht. Die Vergangenheit ist für viele Menschen, vorallem für seelisch nicht gefestigte, ein Hemmfaktor, der Verhindert neue Denkansätze zu verfolgen.
Aber man kann eben so gut aus der Verganheit lernen. Ich glaube, dass mus man sogar, sonst würde man ja gleiche Fehler ein zweites mal begehen.
Manchen ist es aber nicht möglich zwischen bereits vorhanden gewesenen Situationen und neuen zu unterscheiden, und wenden ihr Wissen auf eine neue Situation an. So ist die Vergangenheit nicht nützlich, sondern kontraproduktiv.

Ansonsten finde ich, lohnt es nicht hierrüber noch mehr Worte zu verlieren.
 

zauberweib

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gutes thema...
wenn man die vergangenheit wie einen klotz am bein mit sich rumschleppt, hat mans umso schwerer vorwärts zu kommen. gerade wenn einem das schlechte gewissen plagt, gesteht man sich selber nicht die freiheit zu, diesen klotz einfach loszubinden und hinter sich liegen zu lassen.

dann gibts noch die, die den klotz in hauchdünne scheibchen schneiden und sich überall am körper festkleben. so tragen sie zwar auch die unnötige schwere last mit sich rum, doch da man sie nicht sofort auf den ersten blick sieht, treten sie aller welt entgegen mit der grossen lüge "hey, leute, mir gehts fantastisch, werdet wie ich und ihr habt keine probleme mehr!"
großer nachteil bei dem ganzen: die in diesem klotz enthaltenen giftstoffe (z.b. das schlechte gewissen) werden durch das aufschneiden erst recht freigesetzt und dringen durch die gleichmässige verteilung am körper langsam aber stetig in denselben ein. es findet auf die art eine langsame vergiftung statt, so schleichend, dass man es - wenn überhaupt - erst merkt wenn es eigentlich schon zu spät. zu spät, als dass man sich von guten freunden dann noch helfen lassen würde.. das ganze zieht dann nicht zu selten auch noch krankheiten nach sich, di ezu erkennen und zu heilen dadurch erschwert wird, dass der arzt ja erst mal durch die schicht an klotz-scheiben durchmuss, die einem dann aber schon als schützender panzer dient und man nicht mehr erkennen kann, dass man sich darin eigentlich lebendig begraben hat.

und dann gibts noch die art vergangenheit, die in die geschichte eingeht, die scheisse ist und zwar so scheisse, dass heute jeder mit einem iq von über toastbrot eigentlich nur den kopf schütteln kann und sagen "na, also.. gibts ja wohl nicht!" das heisst, die die nicht dabei waren, könnens gar nicht begreifen, dass sowas überhaupt möglich ist. es aber dennoch möglich war, was einen menschen eigentlch automatisch ein bisschen ins grübeln kommen lässt, und ich sag mal 95 % der leute werden zu dem schluss kommen, dass - solange sie leben - sowas nicht mehr vorkommen wird. wär ja gelacht, wenn man den alten auf die art nicht eins auswischen könnte :)
na mal im ernst... was dann aber totaler mist ist, wenn zeit und geld damit verschwendet wird. um vergangenheitsbewältitgung zu betreiben, wo doch die, dies betrifft, schon so ziemlich ausgestorben sind. durch das ewige rumgerühre wird letztlich doch nur denen, die heute leben, immer wieder ein schlechtes gewissen eingeredet, für fehler, die deren grosseltern begangen haben. vermutlich auch deshalb, damit keiner aufmuckt, wenn wieder mal ein paar millärdchen an rigendwelchen reparationszahlungen fällig sind. aktuelle probleme und deren lösung bleiben dabei jedenfalls auf der strecke, weil ein paar alte männer, die leider immer noch was zu sagen haben, ein problem damit haben, sich vor den spiegel zu stellen, sich in die augen zu sehen, und zu sagen "ich hab verdammt viel scheisse gebaut!"
und dass aus dieser aktuellen situation heraus, dann die einen oder anderen einen hass kriegen auf die, die "schuld" sind, dass einem immer wieder schlechtes gewissen eingeredet wird, die "schuld" sind, dass es soviel arbeitslose gibt etc. darf einen dann eigentlich gar nicht mehr so richtig wundern. sicher ist diese reaktion keinesfalls richtig, denn "schuld" am eigenen leben hat nun mal keiner, ausser man selber. aber dann wärs ja verantwortung. und die zu übernehmen, das ginge dann doch zu zweit. soviel hat man von den vätern dann doch gelernt...

es grüsst
das zauberweib
 

Amrei

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es gibt aber auch wunder schöne erinnerungen an damals die einen belasten können. Mir ging es vor wenigen monaten ziemlich dreckig, konnte meine alte, eingeschlafene freundschaft nicht Loslassen, sie war für mich so kostbar geworden als sie einfach ruhen zu lassen. aber genau das hat mich fertig gemacht, die gedanken wie es damals war und es heute ist.
Aber als ich es dann geschafft hatte, meine Freundschaft ruhen zu lassen, mich nicht mehr verzweifelt an sie zu klammern.. nein an die erinnerung zu klammern, da geschah etwas sonderbares:
Plötzlich lebte meine schon zum tode verurteilte Freundschaft wieder auf. Vielleicht muß man einfach dinge akzeptieren wie sie sind um den dingen wieder Luft zum Atmen zu geben, damit ein neuer versuch gestartet werden kann.


liebe Grüße
 

Stone

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Mein Trainer sagte beim Sparring immer ein thailändisches Sprichwort:

Pan bai leau ( so oder so ähnlich :? )

Es bedeutet, dass man den Schlag, den man gerade abbekommen hat ganz schnell verarbeiten muss, um wieder nach vorne blicken zu können. Ansonsten bekommt man gleich wieder einen Schlag ab.

Shanti :p
 

Nebiros

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es findet auf die art eine langsame vergiftung statt, so schleichend, dass man es - wenn überhaupt - erst merkt wenn es eigentlich schon zu spät. zu spät, als dass man sich von guten freunden dann noch helfen lassen würde.. das ganze zieht dann nicht zu selten auch noch krankheiten nach sich, di ezu erkennen und zu heilen dadurch erschwert wird, dass der arzt ja erst mal durch die schicht an klotz-scheiben durchmuss, die einem dann aber schon als schützender panzer dient und man nicht mehr erkennen kann, dass man sich darin eigentlich lebendig begraben hat.

Genau...besser hätt ichs wohl nicht ausdrücken können :) .
Die Frage, die mich aber beschäftigt ist, wie man die Vergangenheit in so einem Stadium dann noch ablegen/bewältigen kann, da man sich schon so sehr mit diesem "Panzer" angefreundet hat. Und vor allem, wie lässt man sie dauerhaft hinter sich?
Vielleicht gelingt es...für ein paar Wochen, und dann kommt man wieder an den Punkt, wo man war, oder es wird noch schlimmer.

Ich sprech da jetzt von meiner eigenen Erfahrung, ich machte den Fehler, der Vergangenheit zu viel Wichtigkeit beizumessen, und ich konnte sie nich ablegen. Wenn ich ehrlich bin, ist es mir bis heute nicht ganz gelungen.

Könnt ihr mir da vielleicht weiterhelfen?
 

Amrei

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mh Nebiros das mußt du ganz allein mit dir regeln. Dir muß jklar werden dass nur du allein und sonst niemand dir helfen kann. Wenn du unter deiner vergangenheit leidest dann acker sie immer wieder durch, ruf dir alles immer wieder ins Hirn zurück und frag dich warum habe ich das gemacht, warUm haben sie das getan? Und irgendwann wirst du es akzeptieren und dich wieder auf deine gegenwart konzentrieren könne.
Übrigens, was dir dabei helfen könnte: Sag dir imemr wieder hätte ich so nicht gehandelt, dann wäre ich jetzt nicht so wie ich bin, wäre ich nicht dort wo ich bin.
entweder wirst du dann deine entscheidung akzeptieren oder du wirst dir sagen, tu etwas gegen deine gegenwart als in der Vergangenheit sinnlos rumzustochern!

liebe Grüße
 

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