Broder bemüht sich, was soll daran schlecht sein?
Seine Glosse, ich nehme an es soll eine sein, über die Leserbriefe und deren subjektivem Inhalt der es auch wert sei, aufgespießt zu werden, ist vielleicht eine von den weniger gelungenen, das kommt dann wieder auf den Leser an, ob da ein Schenkelklopfer bei rüberkommt oder eher ein herzhafter Gähner, wenn man den Text denn bis zu Ende schafft. Mich langweilt sowas, denn sein Absatz wirkt verkrampft auf mich. Außerdem einen Tick zu vorgefasst, die Ausschnitte sind ja seiner subjektiven Auswahl unterworfen. Genau so landen die Leserbriefe ja auch in den Medien. Aus Hunderten von Zuschriften greift sich die Redaktionsperson, die das Unglück getroffen hat und sich dranmachen muss, genau das raus, was der Blattmacherstrategie so im Gewehrlauf steckt.
Broder hat schon treffsicherer geschrieben, vielleicht hatte er auch einen schlechten Tag wie wir alle ihn mal haben, oder auch nur Lust auf Zeilenschinderei. Beim Spiegel dürfte er so etwa 3.50 EUR pro Zeile haben, vielleicht auch Festhonorar, je nach Vertrag. Den nichtverdruckten Text setzt er auf die Website, wäre ja sonst schade drum.