@caligari
Knapp vorbei ist auch daneben. Du hast zwar das richtige Datum genannt aber dafür die falsche Begründung geliefert.
caligari schrieb:
Der Tempel Salomons in Jerusalem (Nationalheiligtum der Hebräer) wurde zweimal zerstört. Und zwar jeweils am 9.Tag des Monats "Av".
Daran sieht man, es geht um Symbolik!
Alle historisch bedeutsamen Ereignisse, die an einem 9.11. oder eben nach der US-Schreibweise an einem 11.9. stattfinden, lassen sich auf den jüdischen "Tishah Be'av" zurückführen.
"Tisha B'Av" ist ein besonderer Tag im jüdischen Kalenders, wer die Anschläge von 9/11 verstehen will, muß die Bedeutung dieses Datums kennen, denn es geht tatsächlich um Symbolik. Nur hat die genannte Zerstörung des Salomonischen tempels mit dem warmen Abbruch am Ground Zero nichts zu tun, im Gegenteil: die Urheber des Terrors hatten Glück, den wahren Grund für diesen Zeitpunkt hinter der vermeintlichen Parallelität zwischen dem Heiligtum der Antike und dem Finanztempel der Gegewart verstecken zu können. Wo die Banker der WallStreet das Geldverdienen ohnehin zur Ersatzreligion gemacht haben (was immer es auch kosten solte
) liegt die Schlußfolgerung nahe, die Attentäter müssen Feinde der westlichen (Wirtschafts)Welt gewesen sein, und besonders auch Feinde der jüdischen (Finanz)Welt, denn ihre Patriachen besitzen ja eine Menge "Ostküsten"-Vermögen. Also scheint ein Anschlag am "traurigsten" Tag des jüdischen Kalenders geeignet, den Verdacht auf den Juden feindlich gesinnte Islamisten zu lenken, aber Tisha B'Av" hat zewi
Gesichter, ein weinendes und ein lachendes, und das lachende hat am 11.9.2001 vor Freude geweint.
"Tisha B'Av" wurde für die Juden zum Tag des Elends, als Moses um 1312 v.Chr. nach dem Auszug aus Ägypten seine Glaubensgenossen durch die Wüste ins gelobte Land führen wollte: entmutigt von ihrer unsicheren Situation fühlt sich die Karawane von Gott verlassen und die Israeliten zweifeln an ihrem Glauben. Zur Strafe verflucht Gott dieses Datum und läßt sein Volk 40 Jahre schmoren, bevor es Kanaan erreichen soll. An "Tisha B'Av" folgen die zweimalige Tempel-Zerstörung und um 135 n.Chr. der Bar-Kochba-Aufstand, genannt nach Simon bar Kochba, der den gescheiterten Kampf gegen die Römer unter Hadrian anführte. Ein Jahr später an 9.11. wird das jüdische Jerusalem endgültig vernichtet und durch das römische Aelia Capitolina ersetzt.
Der Überlieferung nach, bleibt "Tisha B'Av" solange ein trauriger Fastentag, bis an genau diesem Datum der erwartete Meschiach (Gesalbter, Messias) geboren wird und damit 9/11 zu einem Freudentag werden kann. Nicht alle Juden glauben an das Auftreten eines Messias, aber für die Anhänger dieser Erwartung muß er u.a. folgende Kriterien erfüllen:
- direkter Nachkomme von König David und König Salomon
- den jüdischen Tempel in Jerusalem wieder aufbauen
- den Weltfrieden bringen
- die ganze Menschheit der Welt dazu bringen, den einzigen Gott anzuerkennen und ihm zu dienen
Diese Voraussetzungen erinnern etwas an DaVinciCode, Neocons, UNO und Eine-Welt-Regierung.
Es gab in der jüdischen Geschichte immer wieder Persönlichkeiten, die sich als Messias verstanden, aber der bedeutenste war Shabbetaj Zvi (Sabbatai Zewi), der Begründer des Sabbatäismus. Es ist verwunderlich, dass in Verschwörungsforen immer über Illuminaten, Bilderberger oder Templer diskutiert wird, aber nur selten die Sabbatianer (Sabbatarier) auftauchen. Dabei hat diese Bewegung alles, was sie zu einer wirklich mächtigen Interessenvertretung machtt: okkulte Mystik, adelige und einflußreiche Anhänger, Länder- und Religion-übergreifende Ausdehnung und vorallem ein Ziel, das kompromislos zu verfolgen ist, nämlich das Böse "von innen her" besiegen, um mit Gott eins zu werden.
Shabbetaj Zvi wurde am 22.Juli 1626 in Smyrna (heute Izmir/Türkei) als Kaufmannssohn geboren, im jüdischen Kalender war es "Tisha be-Av 5386", womit er diese Voraussetzung für einen Messias erfüllte. Sein Wirken wurde durch den Kabbalisten Isaak Luria (1534 -1572) geprägt, der durch die "Magie der Verinnerlichung" in der Ekstase den göttlichen Willen in seiner Gesamtheit von Gut und Böse erfahren wollte. Die destruktiven Kräfte sind ebenso göttlicher Wille wie das Gute, weshalb Sabbatianer in die Welt der Dämonen und der Erniedrigung hinabsteigen, um ihrer Lehre von der "Erlösung durch Sünde" gerecht zu werden. Im Jahr 1648 fielen die Kosaken in Polen ein und lösten bei den Ostjuden eine Endzeit-Stimmung aus, die dem Messianismus zu neuer Blüte verhalf. Shabbetaj Zvi erklärte sich als Prophet und verkündete das baldige Erscheinen des Messias, gleichzeitig verwarf er die biblischen Gebote und postulierte "Gelobt sei Der, der das Verbotene erlaubt”. Da die Endzeit angebrochen sei, brauche man sich nicht mehr an religiöse Vorschriften halten und er deklarierte "Tisha be-Av" von nun an zu einem Freudentag. Das ist wichtig: die Sabbatianer verbinden das Datum 9/11 nicht mit den traurigen Ereignissen in der jüdischen Geschichte sondern feiern ihn als Geburtstag
ihres Anführers.
Im Jahr 1665 traf Shabbetaj Zvi den Kabbalisten Nathan von Gaza, der in Zvi den erwarteten Messias erkannte und ihn ermutigte, dieses Amt auszuüben. Nach Nathans Auffassung steht der Messias durch seine "Unschuldigkeit" jenseits von Gut und Böse, sodass er niemals gegen göttliche Gesetze verstoßen kann, gleichgültig wie die Menschen sein Verhalten auch beurteilen. Shabbetaj Zvi rief den 18.6.1666 zum "Tag der Erlösung" aus, an dem er als Messias sein Reich der Gerechtigkeit auf dem Thron Davids übernimmt und legte sich den Titel AMIRAH zu (Unser Herr König, seine Majestät sei erhaben). Auch die am Millenarismus (Entzeitglaube) orientierten Christen betrachteten das Jahr 1666 als apokalyptischen Zeitpunkt, an dem eine bessere Zukunft beginnen wird. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Verschwörungstheorie, wonach der große Brand von London 1666 durch Papisten (Papst-Agenten) gelegt wurde.
Shabbetaj Zvi stand einer riesigen Fangemeinde "von Kairo bis Hamburg, von Saloniki bis Amsterdam, von Marokko bis Jemen, von Polen bis Persien" vor, bis dem Sultan das Treiben zu bunt wurde und den Messias vor die Wahl stellte, entweder zum Islam überzutreten oder das Todesurteil entgegenzunehmen. Er wählte das Leben und wurde Moslem, ebenso wie einige seiner Anhänger, was aber der kabbalistischen Arbeit keinen Abbruch tat. Bis zu seinem Tod 1676 in Montenegro führte er sein umtriebiges Leben weiter und hinterließ eine eingeschworene Gemeinschaft überzeugter Jünger. Der eine Teil ging in der jüdisch-islamischen Gemeinschaft der Dönmeh auf, andere Sabbatianer brachten ihr Wissen bei dem christlich-kabbalistischen Zirkel der Frankisten ein. Diese nach Jakob Frank (1726 - 1791) genannte Gruppe wurde auch als Sohariten bzw. Kontratalmudisten bezeichnet, weil sie an die Stelle des Talmud (jüdische Lehren und Überlieferungen) die Sohar (Hauptwerk der Kabbala) stellen wollten.
Jakob Frank versammelte Bürger und Adelige in seiner Sekte, die auf den Ideen Shabbetaj Zvis aufbaute und neben der geistigen Arbeit auch das Ausleben körperlicher Erfahrungen ähnlich der Crowley-magick ermöglichte. In Polen (heute Ukraine) geboren , gelangte er schließlich nach Offenbach (bei Frankfurt/M.), wo er in Wohlstand lebte. Verschwörungsfans sehen natürlich die Familie Rothschild für den Reichtum verantwortlich, denen das konspirative Netzwerk der Frankisten von Europa bis zum Orient nützlich gewesen sein dürfte. Nach Franks Tod übernahm seine Tochter Eva die Leitung der Gemeinschaft, in Polen und Böhmen soll es noch Anfang des 20.Jahrhunderts Zirkel der Sabbatianer gegeben haben (könnte auch eine Erklärung für "bohemian grove" sein
).
“…The inhabitants of Offenbach did have a grateful memory of the beneficent efforts of [Jacob] Frank's relatives on their fate. After the moral credit, there was also a monetary one, because this relatively insignificant family encouraged gossip about their connections with powerful European courts, which so enhanced their position that the best banking houses in Frankfurt hurried to voice their readiness to serve them.
www.geocities.com/cliff_shack/rothschild-frank-link.html
Auch wenn Artikel zu "Shabbetaj Zvi - Jakob Frank - Kabbala" zum Teil antijüdische oder ultrachristliche Intentionen erkennen lassen, sollte das Thema nicht als (rechte) Spinnerei abgetan werden: die Erben von Zvi und Frank sind "jenseits von Gut und Böse" Verfechter einer
eigenen Religion, die auf der jüdischen Kabbala aufbaut und machtvolle Energien freisetzt.
http://www.conspiracyarchive.com/Commentary/Sabbataian_Agenda.htm
So, nach der Einleitung jetzt zum eigentlichen Thema
caligari schrieb:
Am 11.3.2004 (genau 911 Tage liegen zwischen den Anschlägen) explodierten in Madrid 10 Bomben in Nahverkehrszügen, fast 200 Menschen kamen dabei ums Leben. Auch dieses Datum steht mit Johannes in Verbindung: die katholische Kirche gedenkt am 11.März der "Auffindung des Kopfes Johannes des Täufers"
Guter Versuch, aber ich setze folgendes dagegen:
der 11.3.2004 ist nach dem jüdischen Kalender der 18.Adar 5764 (18.Tag des 6.Monats nach jüdischem Neujahr), also das gleiche Datum (vom Jahr abgesehen), an dem Shabbetaj Zvi als Messias die Zeit der Erlösung eingeläutet hat.
Wir haben es mit Kabbalisten zu tun, sie lieben das Spiel mit Zahlen, daraus folgt:
am 11.september 2001 haben die mächtigen, dem Sabbatäismus anhörigen Weltherrscher den Geburtstag ihres Messias nach dem gregorianischen Kalender gefeiert und am 11.3.2004 wurde nach dem jüdischen Kalender der 18.6. als Tag des Beginns der "Endzeit" nach messianischem Glauben begangen.
Die durch die Anschläge von NewYork und Madrid Getöteten muß man wohl als "Opfergabe" für den Weltfrieden betrachten, den der Messias bringen wird.