Hallo,
eine restlos zufriedenstellende Antwort auf Deine Frage ist wahrscheinlich nicht möglich.
Wein ist ein Naturprodukt und stellt ein dermaßen komplexes Gemisch aus verschiedensten Inhaltsstoffen dar,
dass man mit Fug und Recht sagen darf: Wein ist eine Wissenschaft für sich ...
Die sogar einen Namen hat - Oenologie.
Der endgültige Geschmack eines Weins ist sogar für den Winzer meist eine Überraschung und wird durch viele, verschieden Faktoren beeinflusst.
Da wäre als erstes natürlich die Traubensorte zu nennen.
Ich hab noch nicht nachgezählt, aber allein bei den roten Sorten die in Deutschland angebaut werden, fallen mir bestimmt schnell ein Dutzend ein.
Und dann gibt's ja auch noch weiße Sorten (naja, mich interessieren sie nur am Rande

).
Es macht auch einen großen Unterschied, ob und wie lange die Schalen der Trauben zusammen mit dem Traubensaft vergoren werden.
Es gibt unterschiedliche Hefesorten, die auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Der Boden, auf dem die Reben wachsen hat ebenso Einfluss auf Geschmack und Qualität wie das Wetter und die Anbaulage (Mikroklima!).
Manche Winzer entfernen sogar zu einem frühen Zeitpunkt Reben vom Weinstock, damit die verbliebenen besser reifen.
Die Art und Weise der Kelterung ist wichtig: Reift der Wein im Holzfass, im Edelstahltank oder gar im Kunststofftank? Bei einem Holzfass kann Luftsauerstoff durch die Poren des Holzes in den Wein eindringen und die Oxidation der Inhaltstoffe verläuft ganz anders als im Kunststofftank. Im Holz sind ausserdem Aromastoffe, die während der Lagerung an den Wein abgegeben werden.
Ersatzweise werden z.B. in Amerika oder Südafrika auch Eichenholzpellets oder ähnliches in den Tank geworfen.
Es gibt also eine Menge Gründe, warum Wein ganz unterschiedlich schmecken kann. Und das waren jetzt nur einige "offizielle" Gründe.
Auch mir kam gelegentlich der böse Verdacht, dass zB bei den recht preiswerten und trotzdem teilweise ausgesprochen aromatischen Californischen, Südafrikanischen oder Australischen Weinen nicht immer alles mit rechten Dingen zugeht. - Wie auch immer: in Deutschland ist das Hinzufügen von "Fremdaromen" jedenfalls verboten.