guten morgen.
ja sicher gibts hier heiden ;-)
lt. christlicher defintion (die den begriff ja geprägt haben) sind heiden alle nicht-christen. da nach christlichen glauben alle nicht-christlichen wege ins verderben führen, war deren definition für "heiden" sicherlich mit "gottlos" gleichzusetzen.
wobei das natürlich blödsinn ist. das altertum hatte eine üppige mythologie und reiche kultur.. all das gehört mE in den glauben und dessen ausübung mit rein. man muss schon blind und taub sein, um sowas ignorieren zu können..
eben weil durch die eroberung der kirchenmänner nahezu all unsere wurzeln zerstört und ausgerottet wurden, isses schwer, heute wieder daran anknüpfen zu wollen. so stimmt die definition "alles was nicht-christlich ist" in gewisser weise auch heute noch. mir persönlich hat es z.b. sehr viel gebracht, mich näher mit der indianischen mythologie und glaubensweise zu befassen, um daraus wieder rückschlüsse aus meine eigenen wurzeln finden zu können. indem ich alle möglichen glaubensrichtungen und auch die geschichte, wissenschaft, psychologie , etc. etc. immer wieder miteinander vergleiche, nach zusammenhängen und gemeinsamkeiten suche, bin ich so meinen wurzeln wieder näher gekommen. sicher kann ich mich nicht auf "uralte überlieferte traditionen" berufen. aber ich kann mich auf das berufen, was "damals" schon zu den glaubensgrundlagen gehörte - die essenz ist die selbe. das glaubenssystem habe ich dann nur ins 3. jahrtausend transformiert. denn "die wahrheit" muss ja IMMER wahrbleiben. egal in welcher zeit, unter welchem aspekt man sie betrachtet.. sonst isses ja nicht mehr die wahrheit.
das heidentum - so man es als eigenständige religion sehen kann bzw. will - ist auf jedenfall eine naturreligion. das heisst, der erde, die uns ernährt und erhält. uns lebensraum und luft zum atmen gibt, wird wieder der stellenwert eingeräumt, der ihr gebürt. ein tiefer respekt zur gesamten natur gehört zum heidentum dazu. alles leben wird als gleichberechtigt gesehen.
eigentlich ein weg, der voll im öko-trend liegt.. so gesehen ;-)
es gibt dort keinen obergott dessen befehle man untertänigst zu befolgen hat, sondern es gibt dort viele götter, die eigentlich nicht so sehr aktiv ins menschenleben eingreifen. dennoch sind sie jederzeit da, wenn man nach ihnen ruft. sie bieten ihre hilfe weniger von sich aus an doch wenn man sie um hilfe bittet, dann helfen sie einem auch.
so meine erfahrungen. doch ich bin mir sicher, dass hier bei 10 leuten 10 verschiedene antworten kommen werden. auch das ist ein wichtiger aspekt des heidentums. das jeder frei ist, seinen eigenen weg zu gott/den göttern/der kraft zu gehen... glaube ist etwas, das man selber tun muss, nichts, das andere für einen erledigen können, was man dann nur noch auswendiglernen bzw. nachlesen muss..
es grüsst
das zauberweib