Wiedersehen

Zottelfritz

Großmeister
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Sie rinnt wie Sand durch meine Finger, kann sie nicht halten, wie Goldstaub, wie Diamanten. Ein Wesen wie ein Vogel, frei, flatterhaft und flüchtig. Zu fest war wohl mein Griff, zu zart wohl ihr Empfinden, zu zerbrechlich ihre Seele. Zu dumm und plump mein Verlangen. Sie vermischt sich mit den Wolken, mit dem Sand, den Wellen. Nichts bleibt zurück als die Ahnung wie schön es war, ein Trugbild?

Ein Traum.

Sie hat den "Magic Touch", sie hat das was einen erstarren lässt, einen bannt. Man fühlt sich hilflos wie im Angesicht einer Naturgewalt, weiss nicht wie man sich rühren soll, wie man es fassen soll, ob man sich vielleicht besser versteckt vor ihrer Erscheinung, ihrer Schönheit.

Dabei ist sie selbst so zerbrechlich und zart, man möchte sie beschützen vor der kalten, grausamen Welt. Ihre Augen strahlen Traurigkeit und Kraft zugleich aus. Ihre Bewegungen sind gleitend, sie scheint zu schweben, wo sind die menschlichen Schwächen?

Wo ist ihre Fehlbarkeit?

Selbst im Fehler wirkt sie fehlerlos, sie verletzt mich und ich liebe sie noch dafür, sie wendet sich ab und ich sehe ihr fasziniert dabei zu, in welcher Vollkommenheit sie es tut.

Nun sitzt sie wieder hier und lacht.

Ihr Lachen ruft all das zurück, alles was ich lange und tief vergrub in einer dunklen Ecke meiner Seele, verewigt und trotzdem versteckt. Nun ist es wieder da, es kocht, die Hitze wallt wieder auf, sie sieht mich an und hat Tränen vor Lachen in den Augen, in meinen sind Tränen des Glücks, sie weiss es nicht. Es werden schon bald wieder Tränen der Trauer sein, bald, aber noch fühle ich das Glück dass wir hatten, lasse mich zerstören, ich geniesse es.

Sie weiss es nicht.
Sie lacht und sitzt mir gegenüber.
 

Kaleidoskop

Meister
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Oh man, du sprichst mir aus dem Herzen.
Genau so fühle ich mich grad mit meiner besten Freundin.

Sie mag mich sehr gerne und ich sie auch, nur mag ich sie wohl noch ein bisschen mehr. Und ich traue mich nicht es ihr zu sagen, in meinem Herzen sind ganze Bäche von Tränen und warten darauf auszubrechen aus meinem sturen Körper. Allerdings hab ich zuviel Angst, zuviel Angst davor, dass ich ihr Lächeln nicht mehr sehen, ihren Duft nicht mehr einatmen und ihre Stimme nicht mehr vernehmen kann.

Jedes Mal wenn wir uns sehen, kommt es mir vor wie ein Traum.
Ein Traum weil sie ein Engel ist, ein Wesen, den seine Fehler nur noch viel schimmernder und bezaubernder machen.
Andererseits ein Alptraum, der mich in Schweiß ausbrechen lässt, denn ich könnte jeden Moment platzen und ihr um den Hals fallen und mich ihr offenbaren.
Doch dann wäre dieses Märchen beendet, und vielleicht für immer.

Ich weiß nicht, ob aus diesem Gefängnis meiner Gefühle ausbrechen kann.


Hoffentlich hab ich dir jetzt nicht zuviel geredet, aber dein Werk hat mich wirklich berührt. No doubt !
 

Zottelfritz

Großmeister
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Hey, da scheint jemand eine sehr ähnliche Erfahrung gemacht zu haben wie ich worauf hin ich diesen Schrieb verfasste. :)
Bei mir ist es zum Glück schon ne Weile her dass es so akut war aber ich weiss noch sehr genau wie das war. Irgendwann freut man sich aber nur noch dass man diesen Menschen, der in der Lage war einen so aufzuwühlen, treffen durfte, egal wie das Märchen ausging. Bei mir ist dieser sehr erfreuliche Zustand mittlerweile eingetreten. (Bis auf wenige schwache Momente) ;-)
 

Kaleidoskop

Meister
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Bei mir ist es ja nicht so, dass wir mal zusammen waren und sie mich betrogen o.Ä. . Waren wir nie
Aber der Traum den du beschrieben hast, der hat genau meine momentanigen Empfinungen getroffen.

Ich hab sie heute wieder getroffen, gelächelt vor Freude und vor Schmerz. :?

Und ich weiß auch nicht was ich machen soll, schlimm, erst recht wenn man bedenkt, dass ich in 2 1/2 Wochen Abitur schreibe.
 
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